Wie alles begann

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Scrat
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Wie alles begann

Beitrag von Scrat » 15.01.2007, 14:10

Wie ALLES begann
von Waterhouse (irgendwann 2004)

[align=justify]Meine Erinnerungen an die Ursprünge von bf-42.org reichen zurück ins Jahr 2002. Es muss im August gewesen sein. Ein mieser August, muss man dazu sagen, wenn man bedenkt, dass 15° C in unseren Breiten für die hochsommerliche Jahreszeit mit jedem Recht als „zu kalt für die Jahreszeit“ angesehen werden dürfen. Aber ich schweife ab.

In diesem August fanden sich einige, nicht mehr ganz junge Männer in einem konspirativen Raum, um einem gemeinsamen Rauchritual zu frönen. Ausgestattet mit dem Glimmstengel seiner Wahl, eine „Prince“ für den Prinz, platzte Bobby Shaftoe mit einer Idee heraus, die ihn im Stillen wohl bereits einige Tage beschäftigt hatte:

Hey Leute, lasst uns unseren eigenen Server aufziehen !!!

Eine Idee war geboren. Von einigen der Anwesenden ernetete Bobby verständnislose Blicke, andere betracheteten sich mit diesem Vorschlag als provoziert. Aber da waren zwei, die ihn sofort und bedingungslos, zumindest moralisch unterstützten: Patrick Bateman und natürlich der geneigte Autor.

Ein eigener Server.
Nie mehr bf-42 auf schlechten Publics spielen müssen.
Selbst entscheiden, welche Maps gespielt werden.
Unliebsame Spieler einfach vom Server verbannen können.

Und das Beste: Ein Haufen Geld sparen, weil man nicht pro Gigabyte vom Provider abgerechnet wird. Die Idee war einfach zu gut, um wahr zu sein. Aber Bobby hatte sich alles schon gut überlegt. Angefangen bei den Trafficmessungen bei den bf-42-Demo-Sessions bis hin zu den ersten Angeboten für einen 24/7-Dedicated-Server. Es müsste natürlich eine Website geben, auf der sich interessierte Spieler das Passwort holen können. Da könnte es dann auch einen Downloadbereich mit interessanten Custommaps geben und eine Newssektion mit den neuesten Neuigkeiten über bf-42 und ... und ... und ... ein Forum.

Zu diesem Zeitpunkt war bei keinem von uns auch nur der Schimmer einer Ahnung davon vorhanden, was in den nächsten Wochen und Monaten passieren würde. Der unwürdige Autor möchte dies nur noch einmal in aller Deutlichkeit erwähnt wissen. Denn böse Zungen könnten behaupten, dass die „Gründer“ den alles durchschlagenden Erfolg von bf-42.org von Anfang an erwartet hatten. Dass alles einem perfiden Plan folgte. Dem ist nicht so.

Bobby machte sich umgehend daran, all diese netten Kleinigkeiten, an die wir uns alle schon so sehr gewöhnt haben und die jeder für selbstverständlich hält, in die Tat umzusetzen. An Arbeit, mit der man Geld verdienen kann, war fortan nicht mehr zu denken. Die Bargeldreserven schmolzen dahin. Beziehungen gingen in die Brüche. Freundschaften wurden gekündigt. Wohnungen auch. Aber was sind all diese profanen Nebensächlichkeiten der physischen Existenz gegen den Ruhm, der auf uns alle wartete. Ein denkwürdiger Tag war demnach auch der, an dem „die Päidsch“ online ging. Diverse Anrufe vom Provider gingen ein, was zur Hölle denn da vorging. Die Telekom müsse ein weiteres Glasfaserbündel von Nürnberg nach Frankfurt legen, um mit dem Anmeldetraffic mithalten zu können. Einige Vice Executives einer berühmten Softwareschmiede in Amerika meldeten sich mit hochrotem Kopf übers Bildtelefon mit der Beschwerde, dass bf-42.org ihnen unangemeldet das Wasser abgrabe und dass wir uns auf was gefasst zu machen haben ... Es war eine glorreiche Zeit, wir waren nunmehr Legenden und wir sind es noch immer ... Legenden !

Aber was, wenn der erste Rausch der Begeisterung verflogen sein würde ? Was, wenn, und da sei der Herrgott vor, die Mitgliederzahlen eines Tages zu steigen aufhörten? Wir brauchten mehr, viel mehr.

Aber die Arbeit begann den Herren Shaftoe und Bateman über ihre erlauchten Häupter zu wachsen. Sie begannen sich nach weiteren Mitstreitern für ihren Kampf um Ruhm und Ehre umzusehen. Da im, zugegebenermaßen ein wenig trägen, Haufen von dns keine wirklich effizient arbeitenden Alternativen zu geben schien, entschloss sich Bobby an die Öffentlichkeit zu gehen. Stellen wurden ausgeschrieben, Aktienpakete geschnürt und im Nu war das dreckige Dutzend an Helferlein voll. Da gab es dann auf einmal Forumadmins, Serverpatrols, Ligamannschaften, einen gewissen „OlliHnotP“, der sich Gedanken zu einem schöneren Layout für die HP machte usw. Aber so richtig abgehoben hat das Luftschiff, als sich einige Modderkönige bf-42.org zu ihrer Heimat erkoren. Firmen riefen tagaus-tagein an und wollten Bobby und Batey Geld geben. Sie wollten ihnen Reisen schenken und versprachen Frauen oder Knaben, nur um ein klein wenig Werbung auf der Seite platzieren zu dürfen. Moralisch absolut unantastbar, wie unsere Götter nunmal sind, haben sie derartig plumpe Bestechungsversuche natürlich schroffest zurückgewiesen. Alles für die Community ist das Motto, das über allem steht. Was auch immer unsere Lider gedenken zu tun, am Anfang steht stets die Frage: Ist es gut für uns ? Ist es gut für bf-42.org ? Selbst die Entscheidung darüber, ob Bobby mit seinen Hunden spazieren geht wird natürlich maßgeblich durch diese Fragen beeinflusst.

Und so ziehen die Tage, Monate, Jahre ins Land, Mods kommen und gehen, Forumsfrischlinge kommen und bleiben („Ich kam wegen der Beinfreiheit, aber ich blieb wegen des Service.“ Frei nach Bobby Shaftoe) ... und der alte Satan Claus treibt weiter sein Unwesen.

Mit besten Grüßen präsentiert Euch diese kurze Geschichte von bf-42.org
Euer Lawrence P. Waterhouse


P.S.: Sollte die Geschichte an einigen Stellen nicht der Wahrheit entsprechen oder einfach nur hanebüchen ungenau sein, so ist das auf die dichterische Freiheit zurückzuführen und kann dem Kolumnisten nicht angelastet werden.[/align]

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