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Iron5
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Beitrag von Iron5 » 21.12.2012, 04:09

Toska hat geschrieben:Persönlich glaube ich nicht, dass irgend ein Präsident es schafft, den Amis die Waffen auszutreiben. Bis es dazu kommt, muss es (leider) noch zu vielen solcher tragischen Schiessereien kommen. Und selbst dann: Wenn das Gesetz zur Entwaffnung wirklich durch ginge, müssten Armee und Nationalgarde ausrücken, um es durchzusetzen und die Knarren in jedem einzelnen Haushalt einsammeln. :roll:
Und deshalb muss sich meine Zynikerseele auf die Seite des Waffenlobbyisten stellen.
Die brauchen alle viel mehr Waffen und im Kindergarten kommt statt der Feuerwehr
einfach der Mann von der NRA und bringt den jüngsten professionelles töten bei.

Dann brauchts mehr Sender wie FOX damit über die Zeit eine massive Paranoia auf
alles und jeden aufgebaut wird und wenn dann wie in den Medien üblich jede Woche
ne neue Sau durchs Dorf getrieben wird, kommt die halt irgendwann nicht mehr weit
weil sie auf halbem Weg erschossen wird.

Es braucht einfach viel mehr Tote, vor allem Kinder, die im Idealfall von einem in Panik
geratenen Lehrer zur Strecke gebracht werden.

Und irgendwann ... in ein paar Generationen ... werden vielleicht auch die ganz verstrahlten
Raffen das es einfach krank ist wenn sich in jedem Privathaushalt die Kriegswaffen stapeln.

Von Jagdflinten einmal abgesehen haben quasi alle anderen Schusswaffen eines gemeinsam:

Sie wurden ausschließlich erschaffen um Menschen zu töten.


Da sach mir nochmal einer die Amis wären religiös...
"Zyniker" ist ein Wort das Optimisten erfunden haben um Realisten zu kritisieren.

Herr Rossi
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Beitrag von Herr Rossi » 21.12.2012, 08:10

Toska hat geschrieben: Das sind alles Sachen, wo man sich als Mitteleuropäer an den Kopf fasst, weil man die Bedrohungslage vor Ort nicht richtig einschätzen kann. Das viel von der Bedrohung hausgemacht ist, ist natürlich klar. Hätten "die Nachbarn" weniger Knarren oder am besten keine, dann bräuchte man selbst auch keine. Nur wer da den ersten Schritt macht und seine (am besten noch publikumswirksam!) abgibt, hängt sich gleich 'ne Zielscheibe um den Hals. Freiwillig geht da also garnichts.
Ich kürze das mal auf diese Passage zusammen. Habe an sich wenig wo ich dir widersprechen kann.

Das obige ist doch genau das Problem, welches auch in dem Interview klar wird. Schon nur der Ansatz einer solchen Diskussion, dass man mit einem Verbot von Waffen die Gesamtlage verbessert, scheint da jenseits jeglicher Vorstellungskraft zu sein. Da wird nur von victims und evil und blabla gschwafelt ohne sich mal das Gesamtbild vor Augen zu führen bzw. das überhaupt zu wollen. Es ist mir durchaus klar, dass man bzw. viele Menschen in den USA anders denken. Eigentlich ist es mir auch egal, was ich aber nicht nachvollziehen kann ist, dass die dabei sind ihr gesamtes System radikal vor die Wand zu fahren und dazu noch Beifall klatschen.
Und ja, Europa steht auch nicht viel klüger da... ich weiss.

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Waterhouse
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Beitrag von Waterhouse » 21.12.2012, 13:48

Herr Rossi hat geschrieben:... z.B. Deutschland mit den USA vergleicht, denn im Gegensatz zu denen haben wir hier noch ein halbwegs vernünftiges Sozialsystem. Das spielt sicherleich keine unbedeutende Rolle.
Hier wird ja mal wieder ein Haufen Quatsch verzapft. Ich hab nur exemplarisch Rossis Quatsch rausgegriffen: Weder in Columbine noch jetzt in Newtowne entstammten die Amokläufer dem "Prekariat".
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. (Heiner Müller)

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[FtN|GT] Bob Sacamano
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Beitrag von [FtN|GT] Bob Sacamano » 21.12.2012, 15:23

Schön. Das sind zwei in der Presse bekannt gewordene Beispiele - zwei Einzelfälle. Rossi redet von der Gesamtsituation. Das ist das Erstbeste, was ich dazu finden konnte:
Young people are disproportionately represented as victims of homicide in the United States. Thirty-eight percent of all homicides in 1995 occurred among children and youths under 25 years of age.[4] The majority of homicide victims (82%) under 25 years of age were boys and young men. In each year since 1985, 15- to 19-year-old males have constituted an increasing proportion of all homicide victims, rising from 6.5% of the total in 1986 to 12.1% in 1995.[4] Homicide victimization is especially high among African-American and Hispanic youths. In 1995,African-American males and females 15–24 years of age had homicide rates (74.4/100,000) that were more than twice the rate of their Hispanic counterparts (36.3/100,000) and nearly 14 times the rate of their white, non-Hispanic counterparts (5.4/100,000).[1]
http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 3694903263


Ich sehe es ähnlich, wie die Inhaftierungsrate der USA:
Würden die oberen Schichten der Bevölkerung bzw. die Wirtschaft nicht von der aktuellen Situation profitieren, hätte sich längst etwas geändert.
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Beitrag von Waterhouse » 21.12.2012, 15:35

Bob, wir sprechen hier von Amokläufern... nicht von Mordopfern!
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Beitrag von Herr Rossi » 21.12.2012, 16:23

Oh man Water. Ich bezog mich auf die Gesamtsituation. Wenn man komplett ohne soziale Absicherung ist und am Rande der Gesellschaft lebt, dann neigt man sicherlich etwas leichter dazu sich etwas zu nehmen, was einem eigentlich nicht gehört... und sei es eben mit der Knarre in der Hand die nächste Tankstelle ausrauben. Das ist jawohl mal nicht so unglaublich abstrakt oder?

PS: Ich bezog mich nicht auf Amokläufer, sondern auf die Zahl der Tötungsdelikte durch Schusswaffengewalt!

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Lord_Vader
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Beitrag von Lord_Vader » 21.12.2012, 19:51

Bild
So ist es halt im Land der unbegrenzten Gewalt.

Wenn die Betroffenheit nachlässt, wird alles wie gehabt weiterlaufen. Was sind schon Kinderleichen gegen das 200 Jahre alte Recht auf Waffenbesitz. :roll:
<~>
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Beitrag von Herr Rossi » 21.12.2012, 20:09

Werd ich auch wohl leider nie raffen wie einem das derart wichtig sein kann. Gegen Regierungen kann man auch mit der Gewalt der Massen vorgehen. Dafür braucht man keine Waffen.

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Beitrag von [FtN|GT] Bob Sacamano » 21.12.2012, 20:49

Die isolierte Grafik scheint mir absolut sinnfrei. Was haben Verkehrstote mit Erschossenen zu tun? Ist es schlecht, dass die USA ihre Verkehrsunfälle reduzieren konnten?
Fefe hat die Grafik für eine ganz bestimmte Argumentation benutzt. Die hätteste mal ruhig dazu stellen können:
blog.fefe.de hat geschrieben:Im Rahmen der "sollen wir Schusswaffenbesitz strenger regulieren"-Debatte kommt in den USA immer das Argument, im Straßenverkehr würden ja mehr Leute sterben als durch Schusswaffen.
Im Übrigen finde ich die Prognose der Grafik, wenn man sich mal die starken Schwankungen der Kurven ansieht, etwas gewagt.
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Beitrag von Toska » 22.12.2012, 19:00

Herr Rossi hat geschrieben: Eigentlich ist es mir auch egal, was ich aber nicht nachvollziehen kann ist, dass die dabei sind ihr gesamtes System radikal vor die Wand zu fahren und dazu noch Beifall klatschen.
Meine Reply gleitet jetzt ins OT ab, aber das sind halt die USA: Ein Land, das laut Verfassung säkular ist. Aber auf der Währung steht "In God we trust" und in vielen Bundesstaaten in den USA wird Atheisten der Zugang zu öffentlichen Ämtern per Gesetz verboten. Ein Land, dass sich als einzig wahrer Hort der Freiheit und Demokratie versteht, beide aber schrittweise seit 2001 fast ebenso radikal abbaut, wie der Gefreite aus Österreich das mal bei uns gemacht hat. Mittlerweile können sogar US-Bürger im eigenen Land unbegrenzt ohne Anklage und ohne Rechtsbeistand "in Gewahrsam genommen" werden - sofern man "Terrorismusverdacht" in den Raum stellt. Die USA sind halt (als Nation) durch und durch unlogisch, unvernünftig, irrational und einem diffusen Mix aus religiösen Wahn und Patriotismus verfallen. Das wird noch 'ne ganze Ecke schlimmer, bevor es wieder besser werden kann ...
Herr Rossi hat geschrieben: Und ja, Europa steht auch nicht viel klüger da... ich weiss.
Leider. EUdSSR ... :ziggi:

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Beitrag von Rhyem » 28.12.2012, 00:04

Mal ein dickes Lob an die tolle Diskussion hier im Forum. Zeigt mir mal wieder, warum ich so gerne ins Forum komme, auch wenn ich kein aktiver Gamer mehr bin :-)

Ich persönlich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ich auf amerkanischen Sendern, die wir in Deutschland dank Satellit ja empfangen, Meinungen der verschiedenen Lager höre. Da bekommt man echt ein schlechtes Bild von den Amerikanern. Teilweise echt unfassbar. Das macht mich ziemlich traurig zugleich.

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Beitrag von Waterhouse » 28.12.2012, 09:39

Rhyem hat geschrieben:Ich persönlich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ich auf amerkanischen Sendern, die wir in Deutschland dank Satellit ja empfangen, Meinungen der verschiedenen Lager höre. Da bekommt man echt ein schlechtes Bild von den Amerikanern. Teilweise echt unfassbar. Das macht mich ziemlich traurig zugleich.
Einerseits schon richtig. Andrerseits sollte man nicht vergessen, dass auch Amerikanische Medien vor allem eins wollen: Ihren Quatsch verkaufen. Und dazu eignen sich extreme und polarisierende Ansichten einfach viel besser als dialektisch reflektierte und gut durchdachte Äußerungen. So gewinnen wir ein Bild der Bevölkerung in den USA, das auch nicht wirklich die Realität spiegelt.
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Beitrag von Hyaena » 17.01.2013, 21:28

Irgendwie denke ich aber schon, daß es nicht unsere Sache ist. Letztlich wird hier über die US-Amerikaner geurteilt und alles von unserer Warte aus betrachtet. Wir sind tausende Meilen weg und haben uns meiner Ansicht nach absolut nicht in deren interne Angelegenheiten einzumischen. Im Moralisieren sind die Deutschen die absoluten Weltmeister.

Nebenbei: wenn ich in den USA leben würde, würde ich mir auch schleunigst eine Knarre besorgen soweit das am Standort legal ist. Bei sovielen Waffen im Umlauf würde ich mich dann einfach besser fühlen. Ist vielleicht politisch unkorrekt nach deutschen Maßstäben, aber allein meine Entscheidung. Wer anderer Ansicht ist, besorgt sich eben keine.

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Beitrag von Pionic » 17.01.2013, 21:59

Hyaena hat geschrieben:Nebenbei: wenn ich in den USA leben würde, würde ich mir auch schleunigst eine Knarre besorgen soweit das am Standort legal ist. Bei sovielen Waffen im Umlauf würde ich mich dann einfach besser fühlen. Ist vielleicht politisch unkorrekt nach deutschen Maßstäben, aber allein meine Entscheidung. Wer anderer Ansicht ist, besorgt sich eben keine.
Ich nicht. Nachdem ich schon gesehen habe, was Waffen anrichten können, würde ich mir nie eine zulegen. Ich bin froh um jeden Tag, wo ich das Ding unbenutzt in den Schrank legen kann.
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, aber nicht Open Source. Das bedeutet: Du kannst sie kostenlos nutzen, du darfst sie aber nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. Klar soweit?

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Beitrag von Lord_Vader » 18.01.2013, 08:58

Pionic hat geschrieben: Ich nicht. Nachdem ich schon gesehen habe, was Waffen anrichten können, würde ich mir nie eine zulegen. Ich bin froh um jeden Tag, wo ich das Ding unbenutzt in den Schrank legen kann.
Danke Pio. Da bin ich mit dir absolut einer Meinung.


@Hyaena Ethik, Vernunft und Einsicht sind kein Moralisieren. Das sind bittere Lebenserfahrungen mehrerer Generationen. Waffengeilheit, Glaube an die eigene absolute Überlegenheit, Überhöhung des Militärs und gigantische Budgets für die Waffenindustrie bei gleichzeitiger Verarmung vieler Bevölkerungsschichten gabs auch hier in Deutschland. Nur das dieser "Traum" 1918 platzte, mit den bekannten Folgen.
Und nun sollen wir wegsehen wenn die Amerikaner sich selbst ausrotten? Weil Wegsehen schon immer Probleme gelöst hat?

Und wenn wir schon keinen Einfluss darauf haben wer sich in Amerika Waffen kauft, können wir immerhin hier politisch Aktiv werden und Waffenproduktion und -Lieferung in solche Länder zu verhindern suchen.
Ich bin der Meinung das Schusswaffen in keine Private Hand gehören und verkauft werden dürfen. Das ist nicht Moralisierend sondern Vernunft.
<~>
Meine Threema ID: 9CATSS5P

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