Uli Hoeneß -Symptom in unserer Gesellschaft-

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Herr Rossi
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Beitrag von Herr Rossi » 26.04.2013, 11:28

tequilio hat geschrieben: Jetzt stellt sich die für mich wichtigste aller Fragen... Wenn jemand mit seinem hart verdientem Geld, wo er sowieso schon die Hälfte dem Staat abgegeben hat große Risiken an den Kapitalmärkten eingeht (ansonsten gibts keine Rendite, ohne Risiko kaum Zinsen), dort Gewinne erwirtschaftet, dann nochmals mit 25 % zu versteuern, ist meiner Meinung nach eine absolute Frechheit und hat mit STEUERHINTERZIEHUNG absolut NULL zu tun.
Ach so... Steuerhinterziehung ist ab heute also eine persönliche Definitionssache. OK, hab verstanden! :P

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Fussballgott
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Beitrag von Fussballgott » 26.04.2013, 11:38

Herr Rossi hat geschrieben:Ach so... Steuerhinterziehung ist ab heute also eine persönliche Definitionssache. OK, hab verstanden! :P
Genau so und nicht anders hat der Uli es auch verstanden, und damit steht er wohl nicht alleine da.
"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben...
Den Rest habe ich einfach verprasst."

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Herr Rossi
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Beitrag von Herr Rossi » 26.04.2013, 11:51

Fussballgott hat geschrieben:
Herr Rossi hat geschrieben:Ach so... Steuerhinterziehung ist ab heute also eine persönliche Definitionssache. OK, hab verstanden! :P
Genau so und nicht anders hat der Uli es auch verstanden, und damit steht er wohl nicht alleine da.
Hehe, so sieht es wohl aus. :D

Aber ernsthaft... das wirkt mir hier ein wenig wie: Wenns ins Weltbild passt, dann unterstellt man mal gerne endlose Naivität.

Frage mich auch, was ein "Uli" wohl so mit seinem Steuerberater bequatscht, wenn nicht eben genau solche Themen? Ich jedenfalls tue das bereits bei meinem verhältnismäßig mickrigen Einkommen immer wieder. Wer da bei solchen Vermögenswerten nicht mal eben eine Stunde bei seinem Berater investiert, um sich die Rechtslage erläutern zu lassen, der hat wohl Sehnsucht nach Strafen oder dem Knast. Ich kenne auch keinen Steuerberater, der einem nicht erläutert, wo die Grenzbereiche des legal Machbaren sind und wo diese aufhöhren bzw. auch mal schwammig sind und ich bezweifel, dass er sich keinen Stuerberater leistet, der fachlich was drauf hat.
Sehr wahrscheinlich ist wohl eher, dass genau dieses Investment mit dem Hinweis auf die nicht Nachverfolgbarkeit (Schweiz) empfohlen wurde und ihm jetzt die aktuelle Gesetzeslage um die Ohren fliegt.

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Waterhouse
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Beitrag von Waterhouse » 26.04.2013, 12:07

Nein, nein. Nicht absichtlich falsch verstehen. Klar, ist nach Deutschem Steuerrecht nicht legal, was er gemacht hat.

Aber ich finde, es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen dem, der Bestechungsgelder in bar in die Schweiz schafft und damit dort dann Gewinne erwirtschaftet, die er dann wiederum legal nach Dtl. rückführen kann, weil es eine allgemeine Amnestie gibt und dem, der Vermögen, das korrekt in Dtl. versteuert wurde, an eine Schweizer Bank zur Vermögensverwaltung gibt, damit Gewinne erwirtschaftet, die nie nach Deutschland zurückgeführt wurden, weder schwarz noch durch irgendwelche Tricks und von welchen noch gar nicht klar ist, ob er sie nicht bei der Rückführung noch anständig versteuert hätte.

Beides nach Deutschem Recht nicht legal, wohlgemerkt. Aber ein Unterschied ist da irgendwie schon.
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. (Heiner Müller)

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Beitrag von Herr Rossi » 26.04.2013, 12:49

Sicher gibt es da einen qualitativen Unterschied. In beiden Fällen muss aber bewusst illegal gehandelt werden. Da reicht auch nicht der Hinweis, dass er es bei einer möglichen Rückführung evtl. doch noch normal versteuert hätte, da die Gesetzeslage nunmal offensichtlich anders ist.
Ich sehe zudem durchaus auch beim deutschen Staat ein legitimes Interesse begründet, zu versuchen den Abluss von Kapital, welches auf Basis des deutschen Wirtschaftsraums gewonnen wurde, zu verhindern. Immerhin kostet die Gewährung von Stabilität, Infrakstruktur, Rechtssicherheit, etc. eine Menge öffentlicher Gelder. Eine gedachte Alternative, bei der es keine Beschränkungen gäbe, würde wohl unweigerlich zu einer steten Abwärtsspirale führen, die darin endet, dass die Vermögen fleissig um den Erdball wandern... immer auf der Suche nach den günstigsten Anlagemöglichkeiten. Wobei man natürlich sagen muss, dass das durchaus in gewissem Masse auch so bereits gegeben ist.

In der Hinsicht verfolgen übrigens die Amerikaner imo einen sinnvollen Ansatz: Die versteuern nämlich die Einkommen ihrer im Ausland lebenden Staatsbürger weltweit. Wobei ich damit jetzt nicht behaupten will, dass dies ein gerechtes System ist, denn natürlich erwischt es auch da mal wieder nur die Kleinen, denen die Mittel fehlen ihre Gelder andersweitig in die diversen Steueroasen zu schleusen. Das ist aber imo kein Grund gar nicht zu handeln.

Und ganz am Ende stellt sich für mich auch die Frage: Bei einem geschätzten Vermögen von 400 Millionen (kA ob diese Zahl wirklich stimmt, aber sie kursiert im Netz) oder auch weniger... hat man da sowas echt nötig? Auch mit 25% Kapitalertragssteuer vermehrt sich das dennoch und zwar auf einen Wert, den er wohl eh nie wirklich wird ausgeben können.

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Beitrag von Lord_Vader » 26.04.2013, 12:54

tequilio hat geschrieben: Jetzt stellt sich die für mich wichtigste aller Fragen... Wenn jemand mit seinem hart verdientem Geld, wo er sowieso schon die Hälfte dem Staat abgegeben hat große Risiken an den Kapitalmärkten eingeht (ansonsten gibts keine Rendite, ohne Risiko kaum Zinsen), dort Gewinne erwirtschaftet, dann nochmals mit 25 % zu versteuern, ist meiner Meinung nach eine absolute Frechheit und hat mit STEUERHINTERZIEHUNG absolut NULL zu tun.
Nein, es ist völlig normal von seinen Gewinnen Steuern abzuführen. Ob der Einsatz vorher schonmal versteuert wurde, spielt keine Rolle.
Deine Frechheit wäre ein Milliardär Schlaubischlumpf der vor 40 Jahren mal 1€ Startkapital versteuert hat und dann fein raus wäre.

Warum regst du dich nicht übers Benzin auf. Ist auch Mehrfach versteuert, wie so vieles andere auch. Oder ist das für den normalen Bürger ok und nur Millionäre sind davon ausgenommen?

Wer Geld verdient, hat einen Teil an die Gemeinschaft abzuführen. So einfach ist das. Die Ausnahmen für Reiche und Superreiche sind eh schon viel zu groß.
Und falls dich das Arschloch "Staat" deswegen ankotzt, stell dich vor einen Spiegel und beschwer dich bei dem.


Ich bin ehrlich erschreckt, wie tief die Solidarität doch mittlerweile gesunken ist und der durchkapitalisierte Egomane als Vorbild betrachtet wird.
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Beitrag von Roland von Gilead » 26.04.2013, 15:08

@ Tequillo

Wenn ich mir deinen Artikel noch ein-zweimal durchlese komme ich zum Schluss. Ich hätte es nicht anders gemacht wie Hoenneß - leider fehlt mir dazu das Kleingeld, die Beziehungen zu Schweizer Banken, das Knowhow um Aktiengeschäfte etc. Also bin ich wahrscheinlich nur neidisch, den jeder hat ja schon mal was ohne richtige Rechnung gemacht - gelle ich zitieren mal http://www.titanic-magazin.de/newsticker/


War das denn wirklich so schlimm, was der gute Uli da gemacht hat?
Nein nein, sooo schlimm war das auch wieder nicht. Jeder bezahlt doch mal die Putzfrau oder den Automechaniker schwarz, holt den Friseur ins Haus, damit er für einen Pauschalpreis Familie, Nachbarn und Gartenhecken mitschneidet.
Sind wir somit alle "ein bißchen Hoeneß" (Hart aber fair)?
Genau! So wie jeder, der eine Mücke erschlägt, auch ein bißchen Elefantenmörder ist.

Wir können also alle nichts dafür. Aber wo liegt die Schuld? "Macht Geld unmoralisch?" (Die Zeit)
Wie üblich stellt die Zeit die klügsten Fragen, die sich von selbst mit "Ja" beantworten. Denn selbstverständlich war es so, daß Hoeneß vollkommen moralisch sein Geld erwirtschaftet hat – und dann plötzlich, als er es hatte, der Unmoral verfiel.

Was bedeutet dieser Fall für das "Financial Fair Play" im Fußball?
Genau das, was Steuergesetzgebung für Uli Hoeneß bedeutete: eine Herausforderung.

Merkel ist von Hoeneß enttäuscht. Ändert sich jetzt die Steuerpolitik?
Ja, bestimmt.
Noch ein paar Zitate von Hoeneß in dem Zusammenhang, die wohl durch die gesamt Situation die Unsympathie gg. Hoenneß formen und Stammtisch Meinungen Bilden :D


"Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern."
(Uli Hoeneß 2005 in einem Interview der "Bild"-Zeitung)

"Natürlich will ich Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn es um Geld geht, muss man auch mal zufrieden sein."
(Hoeneß 2011 im Magazin "Brand Eins")

http://www.handelsblatt.com/sport/fussb ... 636-2.html
Woher kam die Götze-Nachricht?

Handelsblatt in 99 Sekunden
Uli Hoeneß und die Regeln der PR

Doch wer annahm, Hoeneß müsste die Konsequenzen selbst in Form eines erzwungenen Abschieds tragen, ging fehl. Über Tage war aus München nichts Substanzielles zum Fall zu vernehmen. Einzig der Präsident erklärte, er schlösse einen Rücktritt aus und drohte der „Abendzeitung“ mit rechtlichen Konsequenzen, da sie vermeintliche Summen kolportierten, die Hoeneß in der Schweiz angesammelt haben sollte. An der grundsätzlichen Kommunikationsflaute an der Säbener Straße hat sich auch am Tag des Götze-Transfers wenig geändert.

Denn das brennende Interesse, was der Wechsel Mario Götzes national wie international auslöst, kommt zum bestmöglichen Zeitpunkt für Hoeneß und den FC Bayern München. Natürlich gibt es keine Beweise dafür, dass es sich um gesteuerte Krisenkommunikation handelt. Öffentlich dementiert der Verein. Auf Nachfrage, ob die Meldung lanciert worden sei, um von der Causa Hoeneß abzulenken, sagte ein Bayern Sprecher gegenüber dem Handelsblatt „Definitiv nein.“ Die „Bild“, die zeitgleich die Causa Hoeneß forcierte und den Götze-Wechsel exklusiv vermeldete, hat natürlich keinen Grund, ihre Informationsquelle zu nennen. Aber die Summe der Zufälle hat einen Beigeschmack.

Aber Herr Hoeneß bzw. die Bayern sagen eh immer die Wahrheit:

26. Februar 2013 12:20
Uli Hoeneß zur Lewandowski-Debatte
"Wir haben doch drei Stürmer"

Hoeneß zum Lewandowski-Poker
"Wir haben kein Interesse, Dortmund zu schwächen"






:twisted:

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Beitrag von Toska » 26.04.2013, 16:55

Waterhouse hat geschrieben:Also wenn jemand dann Geld in der Schweiz liegen hat und es dort Zinsgewinne erwirtschaftet, dann muss er es in der Schweiz versteuern.
Water, ich bin zwar kein Steuerfachmann, aber ich denke, das ist so nicht ganz korrekt.

Hatte selbst mehrere Jahre Firmenkonten im Ausland und daher ein klein wenig Erfahrung, wie das dann steuertechnisch aussieht: Bei der Besteuerung von Zugewinnen ist es unerheblich, wo das Kapital erwirtschaftet und banktechnisch zwischengelagert wird. Solange du deinen Firmensitz in Deutschland hast (oder als Privatperson in D-Land deinen Wohnsitz hast), spielt es keine Rolle, ob der Schuldner dir das Geld (in welcher Währung auch immer) im Ausland bezahlt. Auch wenn du das Geld nicht antastest und es im Ausland verbleibt. Versteuern musst du es in Deutschland. Und zwar in dem Jahr, in dem der Zahlungseingang erfolgte.

Es gibt gewisse Ausnahmen. Zum Beispiel wenn das Geld, Zins- oder Kapitalgewinne bereits im Ausland besteuert wurden und ein entsprechendes Doppelbesteuerungsabkommen des betreffenden Landes mit Deutschland besteht. Darunter fallen dann auch solche Konstellationen, dass eine selbständige Zweigstelle oder Niederlassung deiner Firma im Ausland Gewinne erwirtschaftet und dann die Überschüsse nach Deutschland abführt.

Die Entscheidung, ob gewisse Erträge besteuert wird oder nicht, liegt letztendlich beim FA. Daher muss am Jahresende Tabula Rasa gemacht und alles offengelegt werden. Auch Dinge, die nach geltender Gesetzeslage bereits steuerlich "glatt" sind, weil sie z.B. im Ausland versteuert wurden. Deswegen hätte Hoeneß seine Schweizer Penunzen sicherlich angeben müssen.

Das Thema ist halt recht komplex und die Berichterstattung in den Medien wird dem sicherlich nicht gerecht. Wäre ja sonst auch zu trocken und zu langweilig.
Grüße,

Toska
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Beitrag von tequilio » 28.04.2013, 11:14

Ich sags ganz ehrlich...

Es geht jedem einen Scheissdreck an was ich mit MEINEM versteuertem Geld (da ist die Solidarität du Ignorant!) mache. Ob ich es in meinem Land, bei der Bank, die damit am Kapitalmarkt zocken geht, lasse oder ich damit nach Buxtehude fahre.
Es ist verdammt nochmal meins und damit tue und lasse ich was ich will. Wozu stehe ich Montags um 6 Uhr auf und bleibe an den Arbeitstagen manchmal bis zu 12 Std. in der Arbeit?? Um mir dann von ein paar Idioten sagen zu lassen wo ich mit meinem Geld hin soll.. Dafür gibts ein dickes fettes LOL :lol:
Für weitere Soli Antworten und dergleichen Nonsens (der mir nämlich auch unterschwellig unterstellen tut, dass ich nicht solidarisch bin) stehe ich nicht zur Verfügung.

Ich halte die Fahnen sehr hoch für das Sozialsystem in meinem und eurem Land. Dafür gebe ich sogar gerne was ab. Aber irgendwann ist auch mal Schluss!! Es ist selbstverständlich keine persönl. Definitionssache, sonst würde das ganze System ja nicht klappen, aber bei der Hälfte des verdienten Einkommen muss einfach Schluss sein! BASTA!!
Wem das nicht passt der hat halt Pech gehabt und soll selber mehr arbeiten dann hat er auch mehr.. eigentlich ganz einfach

Denkt dran wenn du das nächste mal deinen Handwerker unter der Hand bezahlst (danke Roland :D )

PS: Mal zur Info, Hr. Hoeneß zahlt mehr ans FA als alle Parlamentarier zusammen
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Beitrag von Roland von Gilead » 28.04.2013, 11:33

Ich glaube an die Diskussion bzw. das hochgekoche seiner Steueraffäre ist Hr. Hoeneß ein klein wenig selber schuld.

Moralapostel, Besserwisser, Anderenvorschreiber & Steuerhinterzieher ... da hat er sich einige Sympathien verspielt. Durch die Sache mit Götze & Lewandowski ist Bayern mit Rummenigge, Hoeneß & Co. jetzt bei mir absolut unten durch. Ich schaue mir gerade das Geheule vom DFB & CL Finale von Schweinsteiger & Co. an und lache sadistisch. Ich wünsche mir das sie auch dieses Jahr das Triple nicht schaffen ... und will blauweisse Tränen sehen :twisted:
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Beitrag von ftn|hotty » 28.04.2013, 11:46

Noch ein weitere Aspekt, der bei der Diskussion interresant sein dürfte

https://www.lawblog.de/index.php/archiv ... ro-grenze/

Kurz: Ab 50.000 € ist mit der Selbstanzeige und straffrei Ebbe, sondern das muss dann ein Gericht entscheiden. Zwar kann ein Gericht den Hoeneß frei sprechen, jedoch muss er auf jeden Fall eine Abschlagszahlung tätigen. Wenn das nicht passiert, dann steht wohl offensichtlich die Polizei eines Tages vor der Tür.

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Beitrag von Lord_Vader » 28.04.2013, 16:58

tequilio hat geschrieben:Ich sags ganz ehrlich...

Es geht jedem einen Scheissdreck an was ich mit MEINEM versteuertem Geld (da ist die Solidarität du Ignorant!) mache. Ob ich es in meinem Land, bei der Bank, die damit am Kapitalmarkt zocken geht, lasse oder ich damit nach Buxtehude fahre.
Es ist verdammt nochmal meins und damit tue und lasse ich was ich will. Wozu stehe ich Montags um 6 Uhr auf und bleibe an den Arbeitstagen manchmal bis zu 12 Std. in der Arbeit?? Um mir dann von ein paar Idioten sagen zu lassen wo ich mit meinem Geld hin soll.. Dafür gibts ein dickes fettes LOL :lol:
Was du mit deinem Geld machst, ist in gewissen Rahmen dir überlassen. Abgesehen von illegalen Machenschaften darfst du gern dein Geld anlegen und Gewinne erwirtschaften. Diese GEWINNE aber werden wieder versteuert.
Genauso wie die Bank ihre Gewinne versteuert, hast du Kapitalgewinne anzugeben und Steuern abzuführen. Da gibt es nichts zu diskutieren. Es gibt Freibeträge, alles darüber hinaus hast du anzugeben und einen Teil abzuführen. Oder aber wegen Steuerhinterziehung angeklagt zu werden.
Wenn dir die Regeln deines Landes nicht passen werde Politiker und ändere die Regeln oder wandere aus.
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Beitrag von Toska » 28.04.2013, 17:10

Nach neueren Infos aus der Presse sieht es wohl so aus: Hoeneß hat vom verstorbenen Adidas-Boss ein "Darlehen" über 20 Millionen Mark bekommen. Oder genauer gesagt: 5 Millionen Darlehen und eine 15 Millionen Bürgschaft. Mit dem Geld wurde dann "an der Börse spekuliert". Aber es verdichten sich Hinweise, dass das keine "normalen" Spekulationen waren, sondern eine versteckte Schmiergeldzahlung, die lediglich durch Börsenaktivitäten gewaschen wurden. Zumal "das Darlehen" in die Zeit fällt, in der Adidas den Zuschlag als Ausstatter von Bayern München erhielt.

Wie das funktionierte? Hoeneß hat anscheinend einen Derivate-Deal abgeschlossen, bei dem von vornherein klar war, dass er als Gewinner hervorgeht und der Käufer (der Adidas-Boss) verlieren würde. Vorteil: Hoeneß steht in dem Fall als Spekulationsgewinner dar, anstatt als Empfänger einer Schmiergeldzahlung. Nach der Transaktion wurde dann das Darlehen zurückgezahlt und die erklecklichen Überschüsse einbehalten.

Zudem war Hoeneß Schweizer Konto den Steuerfahndern in NRW nach dem Kauf einer Bank-CD bereits seit Sommer 2012 bekannt. Die Infos wurden an die Staatsanwaltschaft Bayern weitergereicht, die jedoch anscheinend erstmal kein Ermittlungsverfahren einleitete. Erst als der Stern gegen Jahresende konkret bei Schweizer Banken nach Hoeneß nachfragte, leitete Hoeneß übereilt eine Selbstanzeige ein, die anscheinend nicht vollumfänglich und korrekt war und kurz darauf von ihm nachgebessert wurde. Damit ist er dann ins offene Messer gelaufen.

@tequilio:
tequilio hat geschrieben:Ich halte die Fahnen sehr hoch für das Sozialsystem in meinem und eurem Land. Dafür gebe ich sogar gerne was ab. Aber irgendwann ist auch mal Schluss!! Es ist selbstverständlich keine persönl. Definitionssache, sonst würde das ganze System ja nicht klappen, aber bei der Hälfte des verdienten Einkommen muss einfach Schluss sein! BASTA!!
Wem das nicht passt der hat halt Pech gehabt und soll selber mehr arbeiten dann hat er auch mehr.. eigentlich ganz einfach
Wenns nur 50% wären, könnte man noch damit leben. Es sind derzeit so an die 70%, wenn man folgender Musterrechnung Glauben schenkt:

Bild

Quelle: (Hüstel ... wasn' das für 'ne Partei?) http://sachsen-anhalt.parteidervernunft ... bgabenlast

Da verzichte ich lieber auf das Sozialsystem und spanne hier in Südamerika mit den gesparten Steuern mein eigenes soziales Netz auf.
Grüße,

Toska
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Beitrag von BobbyShaftoe » 28.04.2013, 17:24

und jetzt kommt's: nach zahlung der miete bleibt NOCH WENIGER übrig. :eek:
Fuck the pope (but use a condom).
Man kann vor vielem davon laufen, aber nicht vor seinen eigenen Füßen.

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Beitrag von Herr Rossi » 28.04.2013, 17:44

LOL, wenn das so stimmt, dann dürfte er da wohl nimmer sauber rauskommen. Tjo, so ist das wohl mit dem Hochmut.

@Toska: Na welches selbst gespannte Netz fängt denn bitte sehr alle Eventualitäten ab? Einmal Pech gehabt und dir hilft nur noch ein richtig dickes Vermögen, aber nichts irgendwo dazwischen. Ich möchte z.B. nicht wissen wie dick die Gesamtrechnung meiner Krebsbehandlung der letzten 5 Jahre ausfällt. Hätte ich das mit meinem "eigenen sozialen Netz" finanzieren dürfen, dann dürfte ich wohl die nächsten 20-30 Jahre Schulden abzahlen.

Wenn ich mir dann z.B. das System in Indien anschaue, wo mein Bruder seit einem halben Jahrzehnt lebt. Dort musst du erst Kohle auf den Tisch legen bevor auch nur irgend ein Arzt dir überhaupt die Hand schüttelt. Da zahle ich gerne 70%, zumal ich mit den verbleibenden 30% nicht das Gefühl habe arm zu sein und ich verzichte auch gerne darauf in einem eingezäunten Ghetto mit privatem Sicherheitspersonal leben zu müssen. ;)

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