Berichterstattung AfD

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Waterhouse
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Beitrag von Waterhouse » 26.09.2013, 14:18

Sehr gut zusammen gefasst und ausformuliert, lieber Toska, eins mit Stern und Fleißbienchen.

Dieses unbestimmt Gefühl, dass irgendwas richtig faul ist und wir hier grade ganz großes Politkino gezeigt bekommen habe ich auch schon eine ganze Weile - auch und vor allem während der letzten 12 Wochen Wahlkampf.

- warum machen sich die Grünen komplett unwählbar für einen Großteil ihrer Stammwähler mit seltsamen Steuerreformforderungen, die auch noch echt beschissen kommuniziert wurden? Im gehobenen bildungsbürgerlichen Lager (absolute Stammklientel der Grünen) fehlt für sowas einfach das Verständnis. Dazu die Veröffentlichung einer Studie, die sie selbst bezahlt haben und die 'ne Menge Unruhe um ihren Spitzenmann bringt? Was soll das kurz vor der Wahl?
- die FDP verzichtet komplett auf die üblichen Versprechungen für ihre Lobbies und geht auch sonst inhaltsleer in den Wahlkampf. Sie ersetzen entsprechende Wählerbestechungen dafür mit jämmerlichen Zweitstimmenbetteleien? Wenn irgendeiner der FDP-Wähler überhaupt noch so was wie liberal war, dann MUSS ihn dieses Mitleid heischen doch erst recht auf die Palme getrieben haben.
- der SPD-Spitzenkandidat lässt sich kurz vor der Wahl in der sz in Punk-Pose zeigen und macht den Effe? Vorher hat er aber Krokodilstränen ganz öffentlich gezeigt? Die SPD geriert ihren Kandidaten also als trotziges, pubertierendes Mädchen. Ja, das kann ich schon glauben, dass man jetzt so Wahlen gewinnt.
- Einzig Mutti bleibt völlig ruhig. Mutti macht das schon. Wie immer. Das Beste daran? Mutti macht das tatsächlich und zwar, wie üblich, indem sie einfach gar nichts macht. Gut, sie trägt eine schwarz-gold-rote Kette. Aber noch weiter braucht sie sich gar nicht aus dem Fenster zu lehnen.
- Und damit kommen wir zur drittstärksten Fraktion im Bundestag. Nein, nein, nicht die CSU. Die hat ja leider eben nicht konsequenter Weise den Fraktionsvertrag gekündigt. Nein, es ist die andere soziale Partei, beschimpft als Altkommunisten (das wäre die MLP), verhöhnt als Ex-SED (das ist ja die CDU) und verunglimpft als undemokratisch (sind das jetzt Putschisten?). Und doch: wie konnte die Linke drittstärkste Fraktion werden und wird trotzdem aus den Koalitionsverhandlungen konsequent und quer durch alle politischen Lager ausgeklammert?

Ja, irgendwas ist an dieser Wahl oberfaul. Mir kommt es schon so vor, als wüsste einfach jeder, dass die anstehenden Entscheidungen, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene so unglaubliche Popularitätskiller sein werden, dass keine Partei dafür die Verantwortung übernehmen will. Deshalb wird auch gar nicht über rot-rot-grün diskutiert, da müsste die SPD ja die Hauptschuld tragen.
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. (Heiner Müller)

Herr Rossi
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Beitrag von Herr Rossi » 26.09.2013, 14:56

@Toska:

Zum Thema Fälschung in Form von Stimmen ungültig machen oder vernichten direkt bei der Auszählung: Das halte ich ehrlich gesagt für unwahrscheinlich. Da muss schon einiges zusammen kommen, damit der gesamte Wahlvorstand bei sowas mitspielt. In den Bezirken, in denen ich bisher gewählt habe, saßen zudem fast immer Mitglieder aller großen Parteien mit im Wahllokal und haben die Auszählung mit verfolgt. In Einzelfällen -gerade bei kleinen Gemeinden- mag es vielleicht tatsächlich mal vorkommen, dass man dort einen Haufen sitzen hat, der sich kennt und einig ist, dass gefälscht wird. In der breiten Masse kann das imo aber kaum viel ausmachen.

Weiterhin werden die Prognosen der Fernsehsender gerade in der Anfangsphase nach 18 Uhr ja nicht aufgrund tatsächlich erfolgter Auszählungen erstellt, sondern aufgrund von Umfragen vor den Wahllokalen. Hätte es eine massive Fälschung gegeben, so hätte zumindest gegen 18 Uhr die AFD deutlich über dem später erzielten Wert punkten müssen und zwar so deutlich, dass es statistisch auffällig wird. War es das? Da ich im Ausland bin habe ich die Wahl erst später im TV verfolgt, daher ist das eine ernst gemeinte Frage.

Zum Thema Wahlkampf: Da kann ich deiner Analyse nur beipflichten. Es wirkte bei fast allen Parteien so, dass sie eigentlich eher einen Antiwahlkampf geführt haben, der den Wählern "subtil" zu verstehen geben sollte, dass man einen doch bitte nicht in die Regierungsverantwortung bringen solle. Deine Analyse für den Grund dafür, nämlich hinterher für den ganzen Müll, der uns wahrscheinlich in den nächsten vier Jahren um die Ohren fliegen wird, verantwortlich gemacht zu werden, klingt logisch und JA, das wird dann der Zeitpunkt sein, da die ganzen alten Köppe, die sich jetzt wegducken, wieder auftauchen und ihre dämlichen Unschuldssprüche abdrücken, obwohl sie es waren, die das alles verbockt haben.

Das traurige wird sein, dass der Wähler den Dreck schlucken wird...wie immer.

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Roland von Gilead
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Beitrag von Roland von Gilead » 28.09.2013, 12:10

Kann einer das FPÖ Thema hierrausziehen und einen neuen Thread uafmachen - scheinbar hat die SZ tatsächlich was gg. die FPÖ - denn eine Berichtigung ihres Artikels gibt es nicht:

http://derstandard.at/1379292213202/Pol ... g-der-FPOe
Verfassungsschutz sieht keinen Hitlergruß bei Veranstaltung der FPÖ
26. September 2013, 17:35


Dieses veröffentlichte Foto zeige, eine Person, die zur Musik mitschunkelt, so der Abschlussbericht der Polizei.

Ermittlungen bereits abgeschlossen

Graz - Laut dem Landesamt für Verfassungsschutz hat es bei einer Kundgebung von FPÖ-Obmann Heinz-Christian am vergangenen Montag auf dem Grazer Hauptplatz keinen Hitlergruß im Publikum gegeben. Die Sozialistische
Jugend (SJ) hat diese beobachetet und bildlich festgehalten. Der Verfassungsschutz hat am Donnerstag bereits den Abschluss der Ermittlungen bekannt gegeben. Die SJ hält die Schnelligkeit der Ermittlungen für Bedenklich
Dafür gibt es ein neuen Artikel:




http://www.sueddeutsche.de/politik/oest ... -1.1782844
28. September 2013 08:46
Österreichischer Rechtspopulist
Straches rot-weiß-rotes Angstprogramm
Bild vergrößern

Österreich: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (Foto: REUTERS)

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Zum Wahlkampffinale in Östereich zeigt FPÖ-Chef Strache, wie ein Populist Stimmen fischt: Indem er so tut, als ob sein Land vor dem Untergang steht. Der Rechtspopulist beleidigt Bundeskanzler Faymann als Verräter, unterstellt der grünen Frontfrau, Österreich zu hassen und warnt vor der Islamisierung Österreichs. Über den Auftritt eines Angstmachers.
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Beitrag von [FtN|GT] Bob Sacamano » 28.09.2013, 17:10

Waterhouse hat geschrieben:- Und damit kommen wir zur drittstärksten Fraktion im Bundestag. Nein, nein, nicht die CSU. Die hat ja leider eben nicht konsequenter Weise den Fraktionsvertrag gekündigt. Nein, es ist die andere soziale Partei, beschimpft als Altkommunisten (das wäre die MLP), verhöhnt als Ex-SED (das ist ja die CDU) und verunglimpft als undemokratisch (sind das jetzt Putschisten?). Und doch: wie konnte die Linke drittstärkste Fraktion werden und wird trotzdem aus den Koalitionsverhandlungen konsequent und quer durch alle politischen Lager ausgeklammert?
Ja, ich find's auch frustrierend. Inhaltlich würd Rot-Rot-Grün am besten passen. Bleibt spannend was mit dem gesetzlichen Mindestlohn passiert, für den wir jetzt eine rot-rot-grüne Mehrheit im Bundestag haben...
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Beitrag von Herr Rossi » 28.09.2013, 17:31

Das Thema Mindestlohn finde ich eh etwas scheinheilig. Wenn man gerechte Löhne möchte, dann soll man einfach die Sanktionierung über H4 und den schwachsinnigen Druck aufheben, mit dem die Leute in Ausbeuterjobs gedrückt werden. Zu Zeiten unseres alten Sozialsystems gab es auch kein Problem mit zu niedrigen Löhnen oder kann sich jemand an eine Mindestlohndebatte erinnern?

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Beitrag von cubi » 28.09.2013, 18:52

Außerdem bedeutet Schwarz-Rot das endgültige Aus der Energiewende. Wegen der Neoliberalen an der Spitze beider Parteien wird die Regierung mit ihrer absoluten Mehrheit außerdem den Sozialstaat komplett begraben! Die Finanz- und Energiemafia reibt sich ob der Möglichkeiten die Hände.
cu cubi
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Beitrag von Toska » 02.10.2013, 05:32

Hab hier mal eine wissenschaftliche Analyse der Wahlen von 1990-2005 gefunden:

http://www.achimgoerres.de/work/Breunig ... ctions.pdf

Hier wurde der 'Benford-Test' angelegt, der die Verteilung von Zahlen in Ergebnissen berücksichtigt und daraus Schlüsse auf Manipulationen erlaubt.

Fazit des Reports: Es gab signifikante Anzeichen für Wahlfälschungen in 190 Fällen. Durchgehend in Westdeutschland und besonders in Nordrhein-Westphalen und Bayern. Die Pfalz und Schleswig-Holstein stechen als besonders Sauber hervor (meine Rede: zu doof zum bescheißen). Die Analysten meinen auch, dass es (1990-2005) keine systemische Wahlfälschung war, sondern auf vereinzelte Wahlhelfer zurückgeht.
Grüße,

Toska
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