11.3.11 - 3. Jahrestag: Fukushima wird immer schlimmer!

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cubi
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11.3.11 - 3. Jahrestag: Fukushima wird immer schlimmer!

Beitrag von cubi » 10.03.2013, 11:29

Von den Medien hier weitgehend vergessen entwickelt sich der Supergau in Fukushima zu
einer Katastrophe, deren Auswirkung nicht mehr berechenbar ist! Die Aufarbeitung und
Informationspolitik der Verantwortlichen ist mindestens ebenso katastrophal. Darüber hinaus
blockiert die Atom-Mafia massiv jegliche Alternativen der Energieversorgung in Japan.
Business as usual.


Fukushima: Neue Katastrophe ungeahnten Ausmasses droht

Im japanischen Fukushima bahnt sich eine Katastrophe an, die die Havarie der vier Reaktoren in den Schatten stellen könnte. Block vier der Reaktorruine versinkt im Erdreich. Ein Kollabieren würde enorme Mengen an Radioaktivität freisetzen.

http://www.contratom.de/2012/11/02/fuku ... ses-droht/
Ein Unfall ohne Ende

Nach der AKW-Katastrophe von Tschernobyl waren die Medien jeweils um den 26. April voll mit Geschichten über die Folgen des nuklearen Desasters. Die JournalistInnen mochten den Kitzel des verstrahlten Ausnahmezustands. Der Jahrestag wurde zum Ritual. Nicht so bei Fukushima, da können sich viele kaum mehr ans Datum erinnern.

http://www.woz.ch/1310/zweiter-jahresta ... -ohne-ende

Für alle die nicht mehr so genau wissen worum es geht, hat Arte noch eine sehr gute Doku im Programm.
(wird in ein paar Tagen depubliziert :roll: )

http://videos.arte.tv/de/videos/fukushi ... 59300.html
Zuletzt geändert von cubi am 07.03.2014, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Malagant » 10.03.2013, 12:41

Danke für die Info, leider verunsichert mich Hinweise ala: “Die japanische Regierung plant Endlagerstätten in fünf Präfekturen um Fukushima (Miyaghi, Ibaraghi, Tochigi, Gumma, Chiba)…” Richtig geschrieben heißt es: Miyagi, Ibaraki, Gunma… Woher habt ihr diese falschen Schreibweisen? Oo.

Hab nachgeschaut und die Schreibweise scheint wirklich nicht korrekt zu sein. Daher fürchte ich, dass der Rest ggf. auch nicht korrekt recherchiert wurde :roll:

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Beitrag von Puni » 11.03.2013, 08:05

Malagant hat geschrieben:Danke für die Info, leider verunsichert mich Hinweise ala: “Die japanische Regierung plant Endlagerstätten in fünf Präfekturen um Fukushima (Miyaghi, Ibaraghi, Tochigi, Gumma, Chiba)…” Richtig geschrieben heißt es: Miyagi, Ibaraki, Gunma… Woher habt ihr diese falschen Schreibweisen? Oo.
Das wahrscheinlichste dürfte sein, dass jemand den Google Übersetzer benutzt hat und dort wie üblich lustiger Wortbrei rausgekommen ist.
Der schafft es ja auch irgendwie aus "たかみな" "Do Takami" zu machen.

Die Sache mit dem abgesenkten Boden betrifft nicht nur alleine die Gegend um das AKW, sondern die halbe ostjapanische Küste. Weite Teile sind so weit abgesunken dass sie teilweise unterhalb des Meeresspiegels liegen und erst wieder aufgeschüttet werden müssen.
Nomobuyo, Oshi, Hashitawa, Dokeda, Gunmicha, Deribura

A contest begins the second someone challenges you. Anything the loser says otherwise is merely an excuse.

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Beitrag von Waterhouse » 11.03.2013, 09:19

Vielleicht könnt ihr beim Thema bleiben. Die Transkription aus dem Kanji ist immer strittig und wer sollte behaupten können, was richtig ist?

Ich denke, Phugusheemah wird am Ende ein zweites Chernobül - bloß nicht hinsehen, bloß nicht drüber reden und vor allem: bloß nicht anfassen.
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. (Heiner Müller)

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Beitrag von Malagant » 11.03.2013, 10:02

Hier gabs mal einen Beitrag (glaube auch von Cubi) von einem japanischen Atom Wissenschaftler und/oder von der Atom-Aufsichtsbehörde. Das war ein Augenöffnender Beitrag gewesen über bekannte Problemen, Vertuschungen etc. Erst gestern noch einen Beitrag gesehen wo es um die 'Sanierung' des Gebietes, rund um Fukushima geht. Die wollen das alles wieder bewohnbar machen :eek:

Meiner Meinung nach sollte Tschernobyl ein, wenn nicht das größte Endlager werden. Da möchte in den nächsten 5.000 Jahren doch eh niemand hinziehen. :wink:

[s]@Water
Kanji hin oder her, aber wenn Google und Wikipedia einen Gegenvorschlag machen, dann sollte einem dies zu denken geben.

Na da schau her...die schreiben wohl all ab :D
Zitat von : Die japanische Regierung plant Endlagerstätten für radioaktive Abfälle in fünf Präfekturen um Fukushima (Miyaghi, Ibaraghi, Tochigi, Gumma, Chiba).
Quelle: http://www.ee-news.ch/de/article/25455/ ... t-entsorgt[/s]

/Nachtrag
Über einen Metacrawler herausgefunden das man es wohl so auf Ausländisch schreibt. Unter Berücksichtigung das die Beiträge aus der Schweiz stammen, lasse ich diese gelten. :hehehe:

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Beitrag von cubi » 07.03.2014, 19:25

Waterhouse hat geschrieben:Ich denke, Phugusheemah wird am Ende ein zweites Chernobül - bloß nicht hinsehen, bloß nicht drüber reden und vor allem: bloß nicht anfassen.
Water hat mal wieder recht!

Laut japanischer Wissenschaftler wird die freigesetzte Menge radioaktiven Materials in diesem Jahr die von Tschernobyl überschreiten. Und kein Ende in Sicht. Die neue Pro-Atom Regierung und TEPCO wollen noch in diesem Jahr Bewohner in die verseuchten Gebiete zurückkehren lassen, weil dann nach einem Jahr die finanzielle Unterstützung weg fällt! Nebenbei werden einfach gesetzliche Grenzwerte ums 80fache herauf gesetzt!

Kürzlich kam eine Doku die aufdeckt, das die Yakuza fleißig bei den Aufräumarbeiten mit wirkt. Diesmal nimmt man nicht wie in Tschernobyl tausende ahnungslose Soldaten aus entlegenen Gebieten, sondern rekrutiert aus den hunderttausenden Obdachlosen nach dem Tsunami. Mit überzogenen Gehaltsversprechen und Hilfe der Mafia werden die ärmsten Schweine für lebensgefährliche Hilfsarbeiten ausgebeutet. Eine Grundwasserbarriere wurde bis heute nicht errichtet, weil TEPCO einen Kursverlust wegen der Abschreibungen befürchtet!

http://www.zdf.de/ZDFzoom/ZDFzoom-T%C3% ... 73914.html

Hab die Sendung aufgezeichnet, falls sie bald de-publiziert wird.
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Beitrag von Herr Rossi » 07.03.2014, 20:31

Dicke Scheiße, aber -mein Gott- die Japaner haben es echt herbeigerufen. Man sollte nicht vergessen, dass vor der Katastrophe die Nukleartechnik in der breiten Masse der Bevölkerung praktisch vollkommen akzeptiert war. Angesichts von Hiroshima und Nagasaki habe ich das nie gerafft, aber so ist der Mensch halt...
Indirekt wird uns das aber natürlich über die Lebensmittel = Fisch ebenso treffen. Das beste was man nun tun könnte wäre international mit so ziemlich allem, was man an Expertenwissen auftreiben kann, das Thema anzugehen und die Folgen minimieren, aber da bewege ich mich dann wohl wieder im Bereich der Utopieen. Ein reines Trauerspiel... das Zeitalter der Aufklärung ist wohl kurz vor seinem Ende.

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Re: 11.3.11 - 3. Jahrestag: Fukushima wird immer schlimmer!

Beitrag von Toska » 08.03.2014, 04:07

cubi hat geschrieben:
Block vier der Reaktorruine versinkt im Erdreich.
Block 4 ist derjenige, der zum Zeitpunkt des Unglücks abgeschaltet war. Der Reaktordruckbehälter war seit längerem druckfrei. Zudem war der Deckel per Deckenkran weg gehoben und in 'ner Ecke geparkt. Die Brennstäbe alle im Abklingbecken, von dem jetzt als einziges Gefahr ausgeht.

Die Kernschmelzen in den anderen drei Blöcken (die mittlerweile schon durch das Fundament geschmolzen sind) dürften problematischer sein.

Das Thema Fukushima wird uns sicher noch bis weit über das Grab hinaus begleiten, falls wir es deswegen nicht schon früher sehen. :roll:

Ich will keine Verschwörungstheorien ausbreiten, aber es ist schon seltsam, dass man vor Ort just die gleichen Deppen-Firma aufräumen lässt, die das Problem erst verursacht hat. Außer Inkompetenz haben die nichts vorzuweisen und sollen jetzt diese Jahrtausend-Aufgabe komplett alleine stemmen?

Wo sind die internationalen Spezialisten? Wo ist der Japanische Katastrophen-Schutz? Warum ist die Internationale Atomenergie-Behörde nicht seit spätestens Tag zwei dauerhaft "auf der Baustelle"?

Ich glaub' auch nicht, dass international niemand Hilfe angeboten hat. Warum wird diese Hilfe nicht akzeptiert? Das Problem geht ja auch die ganzen anderen Pazifikstaaten an, vor allem wenn man bedenkt, dass die Strömung die Radioaktivität bereits den kompletten Nordpazifik verseucht hat und selbst in den beschneiten Hängen der Rocky Mountains schon Isotope gefunden wurden, die auf Fukushima zurückzuführen sind.

Bild

Doch selbst die Amis halten sich da anscheinend komplett raus. Wenn man von der Ersthilfe mit der USS Ronald Reagan absieht, bei der die Besatzung verstrahlt wurde. Wenn man sich anschaut, wie die Russen damals massiv bei Tschernobyl aufgefahren sind und das in Japan vergleicht?

Das stimmt irgendwo das Verhältnis nicht. So ganz will mir das nicht in den Kopf.
Grüße,

Toska
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Beitrag von cubi » 08.03.2014, 10:56

Es geht um rein ökonomische Interessen der Energie-Mafia Weltweit. Nur so ist zu erklären, warum hier die Energiewende vor die Wand gefahren wird! Es ist doch bezeichnend, das die Räumung der Asse frühstens 2036 beginnen soll! Wer von den Heute Verantwortlichen lebt dann noch? Nach mir die Sintflut ist das Motto! zum Kotzen!
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Beitrag von Herr Rossi » 09.03.2014, 10:15

Passender Artikel dazu bei Telepolis:

""Die Lage in Fukushima ist unter Kontrolle", versichert Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bei der Vergabezeremonie für die Olympischen Spiele beruhigend. Der gegenwärtige Regierungschef Japans hat auch den von seiner Vorgängerregierung angekündigten Ausstieg aus der Atomenergie bis 2040 wieder rückgängig gemacht. Sogar neue Atomkraftwerke sind in Japan geplant."

http://www.heise.de/tp/artikel/41/41181/1.html

Und die Leistung unserer Presse ist auch mal wieder überragend oder warum kriegt man hier nichts davon mit, wenn in Japan 100.000 Menschen auf die Straße gehen?
"Es gab Anti-AKW-Demonstrationen mit über 100.000 Teilnehmern."

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Roland von Gilead
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Beitrag von Roland von Gilead » 09.03.2014, 14:54

hm, vielleicht sind immernoch genüngend Menschen dafür in Japan? Ich behaupte mal frech, hätte die CDU nicht die kehrtwende gemacht in Sachen Energiepolitik, wäre sie heute nicht führende Partei.
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Beitrag von Toska » 09.03.2014, 17:31

Roland von Gilead hat geschrieben:Ich behaupte mal frech, hätte die CDU nicht die kehrtwende gemacht in Sachen Energiepolitik, wäre sie heute nicht führende Partei.
Ja, damit haben sie den Grünen das Kernthema geklaut und damit verhindert, dass es für SPD + Grüne reicht. Aber es wäre nicht Merkels Regierung, wenn sie das Thema dann nicht komplett versemmeln und es totlaufen lassen. Macht ja keinen Sinn, nach der Wahl noch was auf das blöde Geschwätz von damals zu geben.

Unterm Strich hat es sicherlich zum Wahlerfolg beigetragen, aber da spielt noch mehr eine Rolle. Die SPD und Grüne haben/hatten zu viele Häuptlinge und zu wenige Indianer. Die CDU bot ein geschlossenes Bild, in dem lediglich die CSU für ein wenig sorgsam abgegrenzte Dissonanz sorgte. Bei SPD und Grünen gab es jedemal Dissonanz, sobald einem der Häuptlinge ein Mikro vor die Kauleiste gehalten wurde. Unterstellt man dem Wähler, dass er keine Chaostruppe im Kanzleramt haben will, sondern "Ruhe und Ordnung", dann kommt halt so ein Wahlergebnis zustande.

Aber zurück zu Fukushima: Ich hab vor einigen Wochen einen Reisebericht eines Weltumseglers gelesen. Der Typ schippert seit Jahren mit seiner Yacht über die Weltmeere. Letztes Jahr ist er zum ersten mal seit Fukushima wieder von Ost nach West über den Nordpazifik. Nördlich an den Philippinen vorbei, Marcus Island, Hawaii und dann Richtung Los Angeles. Er beschreibt das als seine bedrückenste Seefahrt. Schlimmer als Kap Horn im Sturm. Nicht wegen Stürme, Seegang oder starker Winde.

Wegen der Stille.

Er sagt: Das Meer (selbst der Pazifik) ist normalerweise voller Leben. Fliegende Fische, Schwärme von Fischen oder Delphinen, welche die Yacht begleiten. Seevögel, selbst 200 Meilen vom nächsten Land weg. Ab und an mal Wale - wenn man Glück hat. Es gibt an sich keinen Tag, an dem man durch Sichtung von Leben nicht daran erinnert wird, nicht alleine zu sein. Hier hat er zwei Wochen lang nichts außer Treibgut gesehen und die einzigen Geräusche waren Wind, Wellen und ab und an das Rumsen und Knirschen, wenn mal wieder Müll gegen die Bordwand schlägt und daran vorbei scheuert.

Ich hab früher gerne mal Seelachs gegessen. Gerne auch das billige Zeugs aus Alaska. Meine Stieftochter beschwert sich schon, dass es keine Fischstäbchen mehr gibt, aber hier kommt kein Fisch mehr auf den Tisch, bei dem die genaue Herkunft unklar ist und Pazifik nicht eindeutig ausgeschlossen werden kann.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Herr Rossi » 07.07.2014, 18:48

Mal den alten Thread hier aufwärmen, denn...

... es lohnt sich!

Mal wieder einer bei fefe, der kaum noch zu toppen ist, wobei er das ja nicht toppt, sondern das halt einfach der normale Wahnsinn da draussen ist:

"Aus der beliebten Reihe "bei UNS ist Atomenergie SICHER", heute: Schweizer AKW Leibstadt von Atomaufsicht gerügt. Grund:
Die Sicherheitshülle aus Stahl wurde durchbohrt, um Feuerlöscher aufzuhängen."

https://blog.fefe.de/?ts=ad4465cb

Selten so gut gelacht in letzter Zeit. Wie Fefe richtig erkennt ist das Wernertesk! :D

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Beitrag von Lord_Vader » 07.07.2014, 19:59

Isnichwahr... :eek:
<~>
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Beitrag von Herr Rossi » 07.07.2014, 20:02

Liess den Artikel... ein Freund hat mich drauf hingewiesen, dass der noch besser ist als Fefes Pointierung.

Die haben dort ernsthaft als Statement gebracht, dass man da doch nicht so nen Aufstand drum machen solle, denn schliesslich hätten die Schrauben die Löcher ja auch wieder geschlossen.

Mein ARMER Bauch... er kann langsam nimmer! :P

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