'ne "Armlänge Abstand"

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Beitrag von Toska » 16.06.2016, 09:36

Roland von Gilead hat geschrieben:Meiner Meinung kommt solches gedankengut aufgrund fehlender Bildung zustande - kurz gesagt solche Leute sind strunzdoof und damit tatsächlich gefährlich!
Das ist sicherlich richtig. Auf der anderen Seite: Wenn Regierung und Opposition wirklich zum Wohl des Landes und seiner Bürger tätig wären und gute Arbeit machten? In dem Fall würd' kaum einer das Horst Wessel Lied oder die Kaiser-Hymne üben wollen. Die Politik schafft es nicht, die eigenen Leute auch nur ein Stück weit mitzunehmen, weil sie komplett an der Realität und dem gesunden Menschenverstand vorbei regieren. Sowas führt halt dazu, dass insbesondere radikale Kräfte Zulauf bekommen.

Dass solche extremen Ausreißer dann vermutlich auch eher aus den unteren Bildungsschichten kommen, ist klar. Ein Hartz-4'ler dürfte halt auch näher an den sozialen Brennpunkten wohnen, als der Bildungsbürger. Und er mag auf dem Amt halt auch eher mitbekommen, ob und wie unterschiedlich der Staat mit eigenen Bürgern und "Neubürgern" umgeht. Da sind dann sicherlich einige dabei, denen AfD und PEGIDA noch zu zahm sind. Ohne es für gut zu befinden: Zumindest den Frust kann man sicherlich irgendwo verstehen.

Schlimm dürfte es werden, wenn diese verlorenen mal an den richtigen Rattenfänger geraten. :roll:
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Beitrag von Roland von Gilead » 16.06.2016, 09:43

Toska, da stimme ich die vollends zu - Das Grundproblem ist hausgemacht!
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Beitrag von Toska » 16.06.2016, 20:02

Im derzeitigen politischen Klima gedeihen dann auch solche Artikel, wo man sich echt überlegt: Ist das noch Satire oder bereits Pressemitteilung einer der etablierten Parteien:

http://opposition24.com/gerpol-gruene-f ... len/289461

Wie der Link erahnen lässt: Geht um Fußball. :wink:
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Beitrag von Toska » 29.06.2016, 18:11

Das neulich zitierte Fundstück aus der SZ ...
Dem sächsischen CDU-Gemeinderat Detlef Oelsner, der im sächsischen Arnsdorf mit drei anderen Männern einen Flüchtling an einen Baum gebunden hat, droht der Parteiausschluss. "Wir wollen eine Entschuldigung von ihm haben, eine öffentliche", sagte der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Arnsdorf-Fischbach, Lars Werthmann, dem MDR. Falls die nicht komme, würde er aus dem Ortsverband ausgeschlossen. Die Vorkommnisse und die "Art und Weise der Gewaltanwendung" seien "einfach indiskutabel".

...

Der Görlitzer Polizeipräsident Conny Stiehl hatte das Vorgehen der Männer verteidigt. "Durch die Erregtheit des Asylbewerbers war das Festhalten sinnvoll, ich tu mich schwer zu sagen, notwendig", hatte Stiehl nach Bekanntwerden des Videos in einer Pressekonferenz gesagt. Die Verkäuferin habe sich bedroht gefühlt, deshalb hätten die Männer eingegriffen. Ob das Verhalten dem Asylbewerber gegenüber überzogen war oder ob sich das im Rahmen des Rechts bewege, das werde die Polizei jetzt überprüfen, sagte Stiehl.

Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... sshandlung
... hat jetzt noch ein Nachspiel für den Görlitzer Polizeipräsidenten:
Gegen den Görlitzer Polizeipräsidenten Conny Stiehl wird wegen Strafvereitelung im Amt und falscher Verdächtigung ermittelt. Stiehl hatte das Verhalten mehrerer Bürger in der sächsischen Gemeinde Arnsdorf verteidigt, die einen aggressiven Asylbewerber aus einem Supermarkt warfen und ihn an einen Baum fesselten.

Die Staatsanwaltschaft Görlitz bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur epd den Eingang einer entsprechenden Anzeige. Der Arnsdorfer Fall hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Medien hatten Ende Juni den Eindruck vermittelt, der psychisch kranke Asylbewerber sei von einer „Bürgerwehr“ drangsaliert worden. Dies stellte sich später als falsch heraus. Der Iraker hatte Angestellte des Supermarktes mehrfach wegen einer Telefonkarte bedroht.

Quelle: https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... ngeleitet/
Ich schlage Umerziehungslager und Kurse in Fähnchenschwenken vor. :roll:
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Beitrag von Toska » 09.07.2016, 17:36

Schade, dass der Göttinger Professor Bassam Tibi (in Syrien geboren, seit 1971 in Deutschland) von deutschen Medien beinahe komplett ignoriert wird. Er hat zu Merkels Migrations-Politik einiges interessantes zu sagen:

http://www.audiatur-online.ch/2016/07/0 ... en-syrers/
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Beitrag von Malagant » 10.07.2016, 20:12

Thx4info

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Beitrag von Toska » 22.07.2016, 20:17

"Armlänge Abstand" reicht wohl auch in Deutschland nicht mehr. Axtlänge Abstand? Seit heute (München) wohl auch überholt.
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Beitrag von Herr Rossi » 23.07.2016, 10:14

Toska hat geschrieben:Schade, dass der Göttinger Professor Bassam Tibi (in Syrien geboren, seit 1971 in Deutschland) von deutschen Medien beinahe komplett ignoriert wird. Er hat zu Merkels Migrations-Politik einiges interessantes zu sagen:

http://www.audiatur-online.ch/2016/07/0 ... en-syrers/
Naja, mit einigem hat er sicher nicht unrecht, aber anderes wird halt auch durch die Realität ein "wenig" persifliert. Wenn er z.B. sowas sagt wie:

"Ich habe lange in Amerika gelebt. Muslimische Jugendliche in Boston, New York und Washington haben eine Mischung aus Angst und Respekt, wenn sie einen Polizisten sehen. Sie wissen, dass sie ins Gefängnis kommen, wenn sie ihn frech behandeln. Die deutschen Ordnungsbehörden müssen Ausländer, die sich gegen den Staat verächtlich verhalten, in die Schranken weisen. Das passiert aber nicht. Die Angst vor dem Rassismus-Vorwurf ist in Deutschland grös­ser als die Angst vor dem Verfall der öffentlichen Ordnung."

... und man dann mal drüben schaut, was da abgeht. Also als besser würde ich das nicht bezeichnen. In Summe ist das sogar in meiner Vorstellungswelt definitiv schlechter, weil es ziemlich klar mehr Tote als hier abliefert.

So, ich belasse es mal bei dem einen Punkt, denn sonst droht wieder eine Mammutdiskussion...
Zuletzt geändert von Herr Rossi am 23.07.2016, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Roland von Gilead » 23.07.2016, 10:21

Toska hat geschrieben:"Armlänge Abstand" reicht wohl auch in Deutschland nicht mehr. Axtlänge Abstand? Seit heute (München) wohl auch überholt.
ich bin mal gespannt, ob es hier um einen terroristischen Akt handelt, oder nicht um "nur" einen Amoklauf. Der Täter war offenbar in der BRD geboren mit iranischen Wurzel, lt. seiner eigenen Aussage in einer h4 Gegend aufgewachsen.
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Beitrag von Herr Rossi » 23.07.2016, 10:27

Roland von Gilead hat geschrieben:
ich bin mal gespannt, ob es hier um einen terroristischen Akt handelt, oder nicht um "nur" einen Amoklauf. Der Täter war offenbar in der BRD geboren mit iranischen Wurzel, lt. seiner eigenen Aussage in einer h4 Gegend aufgewachsen.
Würde ja sehr gut ins Bild passen, wenn man sich die Hintergründe der Attentäter in Frankreich anschaut.

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Beitrag von Hyaena » 23.07.2016, 12:33

Unsere Presse schreibt von einem Amoklauf eines depressiven Schülers.

Mag sein, allerdings hilft es wenig, wenn man dann den Namen mit David S. angibt und in den ausländischen Publikationen (NZZ, div. britische Zeitungen) Ali Sonboly steht. Eine halbautomatische Pistole mit weggefeilter Seriennummer und noch 300 Schuß Mun im Rucksack, jessas. Da hilft das Rumlamentieren der Üblichen für eine Verschärfung des WaffG nicht. In den englischen Medien steht zudem unter Berufung auf Zeugen, er habe Allahu akbar geschrien. Eine Zeugin teilt mit, sie sei selber Muslimin und habe gehört, daß der Täter, als er aus der Toilette des McD kam, "Ich bin Deutscher" und "Alahu akbar" geschrien habe. Möglicherweise auch eine Verquickung eines "normalen" Amoklaufs mit einer dazugepackten religiösen Komponente, um für die Tat posthum anderweitig abgefeiert zu werden.

Interessant auch, daß der Täter in Nizza ja zuerst auch als spontaner, psychisch labiler allein handelnder Amokläufer beschrieben wurde und mittlerweile die Rede davon ist, er habe eine Handvoll Komplizen gehabt und die Tat lange geplant.

Integration scheint ja insgesamt keine Rolle zu spielen. Ob integriert oder nicht ...

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Beitrag von Toska » 23.07.2016, 16:31

@Rossi:

Dass die US-Polizei (wie so vieles in und an den USA) oft ein recht extremes Beispiel darstellt ist klar. Ich denke aber nicht, dass es Bassam Tibis Aussagen komplett entwertet. Wir haben hier bekloppte Politiker, die verlangen, dass die Polizei bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung von radikalislamischen Indoktrinierungszentren die Schuhe ausziehen und mit Affekt befindlichen Axtmördern kuscheln. Ebenso wie anti-autoritäre Erziehung halt Kinder zu asozialen Subjekten werden lässt, führt eine zahnlose Polizei und Justiz halt dazu, dass asoziales Verhalten gefördert wird. Wenn gewisse Gruppen von "Einwohnern" sich daneben benehmen und das von uns als Gesellschaft, von der Politik, von Polizei und Justiz hingenommen wird - und sogar von denen vorauseilend Entschuldigt wird! - dann führt das halt zu keiner Verhaltensanpassung. Im Gegenteil: Wenn man damit durchkommt, dann geht noch viel mehr.

Und dass das ausgenutzt wird? Damit hat Bassam Tibi halt Recht.

Was München angeht: Es spricht doch ziemlich für unsere verkorkste Gesellschaft, dass die eine Hälfte der Leute hofft, dass der Täter Deutscher war ("er hatte Springerstiefel an und rief 'ich bin Deutscher!'") und die andere Hälfte hofft, er sei Iraner ('er rief 'Aluhut Asthma!'"). Selbst das zeigt schon eklatante Ahnungslosigkeit, da Iraner in der Regel keine sunnistischen Wahabisten sind, die den Großteil der sprenggläubigen Surensöhne wie ISIS ausmachen. Der Typ hatte seinen letzten Schuss noch nicht getan, da war die deutsche Medienlandschaft schon eifrig bemüht, das "fremdenfeindliche" Motiv für das Münchner Attentat zu finden und Parallele zu Breivik zu entdecken, um sich und ihre political Correctness freisprechen zu können.

Das ist verlogen und schäbig wie das ständige Gefasel von "verwirrten Einzeltätern". Diese Täter wurden nicht durch Lindenstraße und Biene Maja verwirrt und enthemmt, oder weil sie als Kind zu viel Schweinefleisch und Kartoffeln essen mussten. Aber das war ja nur der Auftakt. Mal sehen, wie die sich bei den nächsten Terrorakten in Deutschland rumwinden. Denn eines ist klar: Das geht jetzt munter so weiter, denn man hat ja gesehen, dass selbst die deutsche Polizei sich eine Großstadt wunderbar von nur einem "verwirrten Einzeltäter" lahmlegen lässt. Fazit: Da geht doch noch viel mehr.
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Beitrag von Toska » 23.07.2016, 18:39

Noch eine Sache zu München und Nizza. Falls jemand Lust auf eine Priese VT (oder "Na sooooo ein Zufall!" hat):

Kennt jemand Einat Wilf (Geburtsdatum 11. Dezember 1970, Beburtsort Jerusalem)? Sicherlich nicht. Sie diente im israelischen Militärgeheimdienst "Aman" in "Unit 8200", die für ELINT, Signal-Intelligence und Code-Knacken verantworlich ist. Danach war sie außenpolitische Beraterin von Shimon Peres, "strategic consultant" für MacKenzie and Co. in New York und arbeitete für Core Venture Capital in Israel. In 2007 kandidierte sie als Präsidentschaftskandidat für den World Jewish Congress, saß von 2009-2013 in der Knesset und hat zusammen mit Ehud Barak die Unabhängigkeits-Partei gegründet.

Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Einat_Wilf

Was hat das mit München und Nizza zu tun?

Einige Sender (auch CNN) hatten für *beide* Anschäge den gleichen deutschen Reporter Richard Gutjahr vom Bayrischen Rundfunk in der Schalte. Der in beiden Fällen live vor Ort war. Zufälle gibts! :roll:

Bild

Seine Frau? Einat Wilf.

Erinnert sich jemand an Charlie Hedbo? Auch da gab es (so ein Zufall) strategisch platzierte Journalisten, die vom Dach eines Wohnblocks (was machten die da?) gleich alles mitfilmen konnten.
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Beitrag von Hyaena » 24.07.2016, 13:55

Nach Angaben der Ermittler hat der Täter auch intensiv gewaltverherrlichende Videospiele wie „Counterstrike“ gespielt.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 55189.html

Kauder hat im Interview in der Welt auch schon Anmerkungen gemacht. Da geht es wieder los ...

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Beitrag von Herr Rossi » 24.07.2016, 15:03

ROTFL!
Wenn das Thema noch mal zündet und das sehe ich echt null kommen, dann hat diese Gesellschaft echt langsam nichts anderes mehr verdient.

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