Ukraine

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Toska
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Beitrag von Toska » 29.07.2014, 22:45

ftn|smokin' hat geschrieben: hier mal eine zusammenfassung der ereignisse in der ukraine, bitte korrigieren, falls was dabei fehlt.

Kopp Online
Hat jemand Kopp-Online gesagt? Ich höre Rossi schon Luft holen .. gleich setzt es eine Tirade. :wink: :D

Nö, das ist eine schöne Liste. Der Vollständigkeit halber würde ich sie noch um ein Paar Punkte ergänzen, die erklären, warum die USA so sauer auf Russland sind. Ich denke, da liegt der eigentliche Ursprung der momentanen Aktionen. Es geht um deutlich mehr, als nur die Ukraine.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stürmten sofort alle Heuschrecken der Ölbranche mit gepackten Geldkoffern nach Moskau und versuchten aufzukaufen, was privatisiert wurde. Die Russen haben schon damals den Braten gerochen. Man brauchte zwar das Geld, aber so tief wollte man sich dann doch nicht mit runtergelassener Hose bücken. Die Gesetzeslage in Russland erlaubte ausländischen Besitz oder Teilhabe nur in gewissem Umfang. Man dachte, das reichte und drehte nur an ein paar Gesetzes-Schrauben, um das im russischen Sinne zu "optimieren".

15 Jahre später stellte man fest: Die Kapitalisten können das mit dem Kapitalismus definitiv besser. Direkte Beteiligungen wurden bis zum gesetzlich möglichen ausgereizt. Der Rest wurde über Strohmänner (Chodorkovski z.B.), Kapitalgesellschaften, Investmentfonds und indirekte Beteiligungen erschlichen. Börsengänge russischer Öl- und Gas-Gesellschaften fuhren immer eine sehr gute Kapitalquote ein, aber am Ende saßen dann die US-Heuschrecken mit im Boot und bestimmten, wo es lang gehen sollte. Die hatten dann vier, fünf oder sechs Minderheits-Eigner, hinter denen dann doch die üblichen Verdächtigen steckten. Der Kreml konnte zwar seine eigenen Oligarchen einigermaßen kontrollieren, aber deren Spielraum wurde durch den Druck der US dominierten Investoren und Anteilseigner arg eingeschränkt.

Die Zerschlagung von Yukos und das Rausekeln der Heuschrecken aus anderen Firmen war die drastische russische Reaktion darauf. Auf 20 Jahre projektiert haben die US-Investoren dabei alleine Yukos betreffend sicherlich so an die 500 Milliarden USD verloren.

Erste Folge: Erste Sanktionen der USA gegen Russland in 2012 über den "Magnitsky Act" des US Senats.

Zweite Folge: Diese Woche hat Den Haag Russland zur Zahlung von 50 Milliarden "Strafe" wegen der Yukos-Zerschlagung verdonnert. Reaktion aus Putins Umfeld: "Da wir gerade auf einen Krieg zusteuern, ist das auch egal." (Sinngemäßes, aber nicht wörtliches Zitat)

Die andere Sache ist, dass Russland dabei ist, die seit 25 Jahre bestehende "Neue Weltordnung" unter US-amerikanischer Hegemonie zu verlassen. Im Jahr 2006 fand ein erstes Treffen in New York City statt, bei dem die Außenminister von Brasilien, Russland, Indien und China am Tisch saßen. Gefolgt wurde das von einem Treffen der Regierungschefs in Yekaterinburg im Mai 2008. Nach den beiden Vorbereitungsgesprächen traf man sich im Juni 2009 erneut in Yekaterinburg und gründete formell die Wirtschafts-Assoziation BRIC. Setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der beteiligten Länder zusammen. 2010 trat Süd-Afrika der Union bei. Süd-Korea und Mexiko stehen in den Startlöchern, der Assoziation beizutreten.

Sollte Süd-Korea und Mexiko morgen beitreten, hätten dieses Wirtschaftsbündnis mit einem Schlag die Wirtschaftskraft (gemessen am Bruttosozialprodukt) der G-7 Nationen eingeholt. Selbst ohne Beitritt weiterer Nationen sollten die BRICS bis 2030 in etwa aufgeholt haben.

Worin liegt da die Bedrohung der USA und ihrer Vorherrschaft? Die BRICS Staaten handeln untereinander nicht in US-Dollar. Es wird in den jeweiligen Landeswährungen gehandelt. Somit verringert sich der Bedarf an Dollar-Reserven, die man vorrätig halten muss. Das verschlimmert die Schuldensituation der USA durch Kapital-Abfluss, da man quasi die im Umlauf befindlichen Dollar vor die Füße gekippt bekommt und deren Wert in anderen Währungen umtauschen muss. Und die kann man schlecht selbst drucken.

Zudem haben die BRICS gerade angekündigt, eine eigene Zentralbank mit 100 Milliarden an Währungsreserven aufzuziehen, um sich von der US Notenbank, den US gelenkten EU-Banken und dem US gelenkten Währungsfond entkoppeln möchte. Die USA verlieren dadurch monetären und diplomatischen Einfluss auf die BRICS-Nationen.

Ein US Gericht hat Argentinien verdonnert, 1,33 Milliarden USD (zZgl. Zinsen) an eine Heuschrecke zu zahlen, die für 267 Millionen USD wertlose alte Argentinische Schulden aufgekauft hatte. Dann sind da noch Schulden aus der Argentinischen Staatspleite von 2002 von 9,7 Milliarden USD - zahlbar an Banken aus dem US-dominierten Lager. Als Putin nach der WM noch einen Abstecher nach Argentinien machte, feierte man dort nicht nur 128 Jahre Russisch-Argentinische diplomatische Beziehungen, sondern auch die 15 Milliarden USD Kredit, die Putin Argentinien in Aussicht stellte. Er würde damit auf einen Streich die Staatsschulden Argentiniens übernehmen und sie vom Gängelband der USA abkoppeln. Langfristig wird auch eine Aufnahme Argentiniens in die BRICS angestrebt.

Interessant, wie wenig man im "ehemaligen Nachrichtenmagazin" Spiegel, im Focus, auf 'Die Welt' oder in der FAZ über die BRICS liest, oder? Das ist immerhin nach den USA die größte Wirtschaftsmacht der Welt und liegt noch vor der gesammelten Wirtschaftsmacht der EU. Im Gegenteil: Selbst die FAZ schließt sich jetzt der vom Spiegel, Focus und Welt zelebrierten Kriegshetze an. Unter Frank Schirrmacher hätte es das so nicht gegeben.

Es lohnt sich in dem Zusammenhang auch nach Malaysia zu schauen. 1997 führten Spekulationen von US-Heuschrecken wie George Soros dazu, dass die Malaysische Volkswirtschaft kollabierte und alle anderen ASEAN-Nationen haarscharf an der Pleite vorbeischrammten. Der Schaden der ASEAN-Nationen alleine in 1998 wird auf rund 220 Milliarden USD geschätzt. in 2015 übernimmt Malaysia den Vorsitz im ASEAN. In 2012 hatte man noch auf der Agenda, den US-Dollar als dominierende Währung in Handel zwischen den einzelnen ASEAN-Nationen abzuschaffen. Halt auch, um so Aktionen wie 1997 zu verhindern.

Jetzt noch eine kurze Überlegung. Haltet das für spekulativ, aber denkt mal darüber nach: Wer profitiert vom Abschuss von MH-17 und wem schadet es? Mit dieser (unbeantworteten) Frage vor Augen einfach mal folgenden Artikel lesen: http://www.globalresearch.ca/the-malays ... et/5392614

MH-17 bot die Gelegenheit, hunderte von Milliarden zu verdienen. Von jetzt auf gleich. Und langfristig gesehen noch mehr. Wurde das genutzt? Der Artikel kann es nicht belegen, aber der Verdacht springt einen schon fast an.

Die neuen Sanktionen, welche die USA gerade gegen Russland anwerfen, bringen gerade ROSNEFT in Schieflage, die mit Exxon Mobil einen dicken Deal am Laufen haben. ROSNEFT braucht 70 Milliarden USD, um seine Schulden bei Investoren zurückzuzahlen. Die Sanktionen sollen auch bewirken, dass Firmen wie ROSNEFT wieder unter US-Kontrolle kommen. Es geht nicht in erster Linie darum, Russland zu bestrafen. Das ist gerne in Kauf genommener Kollateralschaden. Es geht darum, die Kontrolle über die russischen Öl- und Gas-Firmen zurück zu gewinnen und Russland wieder in das Machtgefüge der NWO einzugliedern. "BRICS? Die sollen gefälligst wieder in Dollar miteinander handeln, wie sich das gehört!"

Russland *und* China verwenden bei allen Deals untereinander derzeit Rubel und Renmibi. Das erlaubte es ihnen seit Anfang des Jahres für einige Fantstilliarden USD-Staatsanleihen auf den Markt zu kippen. Weil sie die einfach nicht mehr brauchen. Die USA haben das sofort gespürt und daher durften Vasallen wie die EU, aber auch das kleine Luxemburg den ganzen Schrott aufkaufen. Denn die US-Zentralbank kann den toxischen Mist nicht zurücknehmen, ohne sofort Tits-Up.com zu gehen.

Mittlerweile hat der Überlebenskampf der US-Hegemonie auch den besten Vasallen abfallen lassen, den man bislang hatte: Als in der UN über die Russland-Sanktionen abgestimmt wurde, hat sich Israels Vertreter in der UN überraschenderweise der Stimme enthalten. In Washington ist man deswegen so stinksauer, dass man im Bezug auf Gaza auf "sofortigen Abbruch der Israelischen Angriffe" drängt (man beachte die Wortwahl!) und gerade so ziemlich alle Unterstützung für Israel zur Disposition stellen will.

TL;DR:

Was wir hier sehen ist ein kapitaler Wirtschafts-Krieg, den die USA gerade gegen alle vom Zaun brechen, der sich gegen alle richtet, welche dem Turbo-Kapitalismus der US-Heuschrecken Paroli bieten und/oder die Abkehr vom Dollar als Leitwährung anstreben. Kleinere Nationen wie Irak und Libyen hat man deswegen Platt gemacht. Syrien bekommt gerade seine Packung und Iran droht man es seit ewig und drei Tagen an.

Dabei schreckt man natürlich auch nicht davor zurück, einen Krieg mit Russland vom Zaun zu brechen. Kriege sind immer gut fürs Geschäft der USA und danach kann man sich aus den Brocken die Rosinen rauspicken.

Ein abschließender Gedanke:

In Washington hat man schlaflose Nächte vor der Vorstellung, Frankreich und Deutschland könnten sich den BRICS anschließen. Wenn die Frankreich weiterhin mit den 9,3 Milliarden USD Strafe gegen BNP-Paribas und Strafen wegen dem 3 Milliarden Euro-Waffen-Deal mit Russland (2 Stück "Mistral" Hubschrauber-Träger und Landungs-Docks) madig machen, oder die deutsche Wirtschafts-Lobby einem "bye-bye" Russland-Deals nicht hinnimmt, mag es eventuell (aber auch nur eventuell) dazu kommen. Da möchte man bei der WM doch gerne mal Mäuschen gespielt haben, als Putin und Merkel auf der Tribüne zusammen saßen.

Ich halte die deutsche Politik für durch und durch verkommen, absolut US-hörig und für nicht sonderlich kompetent. Aber selbst Merkel wird im Kopf haben, dass wir nur 237 Leopard II haben und keine gehärteten Stalingrad-Veteranen, sondern eine Trachtengruppe mit Mutterschutz, Gleichstellungs-Beauftragten und Kindertagesstätten. In einem militärischen Konflikt mit Russland müsste sich Deutschland hinter Polen verstecken, die immerhin so schlau waren, 2000 Panzer zu behalten. Vor diesem Hintergrund bitte nochmal die NSA-Affäre betrachten und wie genau sich die Bundesregierung da bislang verhalten hat. Das war alles nur eine Show-Einlage, um sowohl in Richtung USA als auch Russlands zu signalisieren, dass man derzeit in der Phase der Meinungsumbildung ist und sich noch nicht endgültig festgelegt hat. Das geht tiefer als das "Nein, Danke!" von Schröder zur Beteiligung am Irak-Krieg. Nur wird das halt anders an die Öffentlichkeit kommuniziert, weil es hier absolut ans Eingemacht geht und die Deutsch-Amerikanischen Beziehungen sich davon nicht mehr erholen dürften. Man wartet derzeit darauf, dass eine weitere Groß-Entwicklung der einen oder anderen Seite einem die Entscheidung leichter macht. Ich würde mir auch genauer anschauen wollen, mit wem Merkel die letzte Zeit so geredet hat, oder welche Kommunikation derzeit zwischen Deutschland, Frankreich und einigen anderen Ländern der Euro-Zone läuft. Um die deutsch-französischen Beziehungen ist es arg ruhig geworden, nicht wahr? Und weder Deutschland noch Frankreich haben im Bezug auf Russland bislang eine Haltung kommuniziert, die den USA genehm wäre. Ich würde mich nicht wundern, wenn auf Ebene der Staatssekretäre derzeit eine erhöhte Reise-Aktivität stattfindet und Merkel und Hollande sich bald zu einem "Freundschaftsbesuch" treffen.

Als die Regierungschefs der EU bei einem Gipfeltreffen über die Bankenrettung abstimmen wollten, setzte man Merkel massiv unter Druck, um ihre Zustimmung zu erhalten. Sie soll (so ist durchgesickert) angefangen haben, zu Heulen. Ich hoffe im Kanzleramt hat man die Tage einige LKW-Ladungen Kleenex bereit stehen. An der ausstehenden Entscheidung von Merkel wird man in Zukunft festmachen, ob Deutschland für den nächsten Weltkrieg "verantwortlich" ist.

Und das ist leider mein voller Ernst. 2014 wird das 1914 des neuen Jahrtausends. Gestern vor 100 Jahren fing die Knallerei an. Irgendwer hat den Amis die Drehbücher in die Hand gegeben und die Fortsetzung ist gerade in Produktion.
Grüße,

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Beitrag von Icho Tolot » 30.07.2014, 18:27

ich finde es geil, wie die "augenöffner" bei der durchsetzung der russischen interessen blinde flecken aufweisen.
beide großmächte sind nicht zimperlich darin, ihr wirtschaftlichen belange zu schützen.
die ukraine ist da nur ein spielball.

allerdings. in der echten welt kann niemand derart komplexe entwicklungen steuern, staaten können nur versuchen, zu fördern oder zu hemmen.

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Beitrag von Toska » 31.07.2014, 20:00

Icho Tolot hat geschrieben:allerdings. in der echten welt kann niemand derart komplexe entwicklungen steuern, staaten können nur versuchen, zu fördern oder zu hemmen.
Leider wahr. Man kann Entwicklungen anstoßen und ggf. eine Weile in die eine oder andere Richtung steuern. Aber so große Kisten werden schnell Selbstläufer und dann kann es jederzeit in Richtungen gehen, die keiner gewollt hat. Das war 1914 auch nicht wesentlich anders. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man sich mal ganz emotionslos mit allen an einen Tisch setzen müsste, um mal ganz vernünftig über alles zu reden. Nur ist das Klima mittlerweile dermaßen vergiftet, dass einem die eigenen Presse und die aufgestachelte Bevölkerung das als Schwäche vorwerfen und Gespräche "mit dem großen Satan" der Gegenseite unmöglich sind.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 01.08.2014, 07:19

Ich hab hier mal drei Links mit Lesestoff:

1.) "Deutschland: In 100 Jahren nichts dazugelernt": http://www.schweizmagazin.ch/nachrichte ... lernt.html

2.) "MH17-Abschuss: Hintergründe zum russischen Raketensystem „BUK”": http://www.austrianwings.info/2014/07/m ... ystem-buk/

Ist ein Link von Fefe von einem angeblichen Russland-Kenner, der sich mal ein bisschen über die Details des BUK-Fla-Systems auslässt. Antworten hat auch er nicht, aber er bringt ein paar recht interessante Details zusammen, die über MH-17 hinausgehen und die Involvierung der USA und die der Russen betrifft.

3.) "Donbassfront" ist ein Blog aus der Ukraine (in Deutsch): http://donbassfront.livejournal.com/

Fällt recht schwer, das Ding zu bewerten. Propaganda? Logisch. Aber da sind auch Interviews mit Rebellen und Soldaten der Ukrainischen Regierung und der O-Ton (sofern es einer ist), der da rüber kommt, ist schon recht krass. Vor allem, wenn man mal das Interview von dem Wehrpflichtigen der Ukraine nimmt (http://donbassfront.livejournal.com/8182.html) und dann dass des ukrainischen Rebellen (http://donbassfront.livejournal.com/6741.html) und das des russischen Söldners gegenüberstellt (http://donbassfront.livejournal.com/4311.html). Kann alles Schmu und Fiktion sein, aber seht selbst.

Interessantes Detail mit gewisser Brisanz: "Donbassfront" berichtet von der Attacke auf einen Militärkolonne der USA in der Ukraine. Dabei soll Maj. Gen. Randy A. Kee verwundet und drei US Soldaten (darunter vermutlich eine Frau) getötet worden sein. General Kee ist "director of strategy and policy for U.S. European Command" und war ab April 2013 im Headquarters U.S. European Command, Stuttgart-Vaihingen stationiert. Im April 2014 war er noch mit Evelyn Farkas, deputy assistant defense secretary for Russia, Ukraine and Eurasia policy in der Ukraine um eine "Verteidigungskooperation" auszuloten. Angeblich haben die Amis derzeit 180 "Berater" in der Ukraine, von denen die Rebellen schon 10 erwischt haben wollen.

Offizielle DOJ Infos zum General: http://www.defense.gov/releases/release ... seid=15914 & http://www.defense.gov/news/newsarticle.aspx?id=121949

Bislang ist die News über die Verwundung des US-Generals noch nirgendwo in halbwegs "seriösen" Quellen aufgetaucht.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 01.08.2014, 13:21

Also mit 1) kann ich gar nichts anfangen. Das vereinfacht derart heftig, dass die inhaltliche Kritik eigentlich auf den Text selbst zutrifft.

zu 2) Sehr interessaner Artikel mit vielen Infos, die man woanders bisher nicht bekommen hat und mit einer für mich auch völlig schlüssigen Erkenntnis.

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Beitrag von end_aka_meli » 01.08.2014, 15:07

Danke erstmal für die Links und den langen Monolog Toska :D

Ich finde die derzeitige Situation ziemlich lethargisch. Selbst im DLF kommt die Druckbeschallung fast nur noch von einer Seite.
Zum Glück gibt es noch das Internet, wo man sich einigermaßen aus vielen Quellen informieren kann. Ich hoffe mal, dass sich die derzeitige Meinungsmache und Agression ein bisschen abflacht.

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Beitrag von Toska » 01.08.2014, 22:25

Herr Rossi hat geschrieben:zu 2) Sehr interessaner Artikel mit vielen Infos, die man woanders bisher nicht bekommen hat und mit einer für mich auch völlig schlüssigen Erkenntnis.
Hmjaaa ... der Artikel gibt mir auch einiges zu denken. Allerdings hab ich jetzt wie ein Schwamm diverse Infos zum Abschuss von MH-17 gelesen, die plausibel klingen und nicht zusammen passen. Ich finde die beiden Links nicht, aber da haben sich unabhängig zwei deutsche "Experten" (Ex-NVA) ausgelassen, die (angeblich) beide in Fla-Rak Regimentern der DDR gedient haben. Einer davon soll zudem an der DDR-Militärakademie unterrichtend in dem Fach tätig gewesen sein. Er hält das ganze von vorne bis hinten für Schmuh.

Die bestätigen auch, dass ein BUK-Werfer alleine wenig nützt. Mann kann zwar bei gutem Wetter optisch ein Flugzeug anvisieren und dann nur mit dem Zielbeleuchtungsradar aufschalten und dann schießen. Aber ein gut trainiertes Team braucht dafür etwa 5 Minuten, bis alle nötigen Systeme laufen und einjustiert sind. Ein mit 905 km/h fliegendes Verkehrsflugzeug legt in dieser Zeit 75 Kilometer zurück. Zum Vergleich: Die Raketen für die BUK gibt es in verschiedenen Varianten. Reichweiten so maximal 24-45 km - je nach Typ. Selbst wenn sie das in der Hälfte der Zeit schaffen, reicht es kaum. An einem sehr klaren Tag beträgt die Sichtweite mit bloßem Auge etwa 50km. Selbst wenn man der BUK eine gute Optik unterstellt, die weiter schauen kann, wird es hier schon Eng und die Rakete hätte dann nicht von vorne, sondern von hinten treffen müssen.

Der zweite Punkt sind die Schäden des Flugzeugs. Bilder hatten wir ja hier im Topic schon und auch mal kurz diskutiert, ob das nach Geschütz-Munition oder Rakete aussieht. Hier mal die Meinungen der NVA-Leute dazu (aus dem Gedächtnis und dann nochmal mit Zahlen aus dem Taschenrechner/Tabellenbuch unterlegt):

Die Rakete fliegt mit Mach 3 (1.020,87 m/s) in die eine Richtung. Der Flieger kommt der Rakete mit 905 km/h (251 m/s) entgegen. Etwa 1000 Meter vor dem Flieger detoniert der 70kg Sprengsatz mit etwa 8400 m/s Detonationsgeschwindigkeit, die militärischer Sprengstoff in der Regel so hat. Splitter und Explosionsgase sowie Flieger treffen dann mit fast 10.000 Metern pro Sekunde aufeinander.

Selbst wenn da nur 10 kg an Splittern auf die Maschine einrieseln, sind das 500.000.000 Joule, die punktuell auf die Außenhaut einwirken. Die Kraft der Explosionsgase noch nicht eingerechnet.

Nur zum Vergleich: Wenn da ein einziger 10 Gramm Splitter mit 10.000 m/sec auf das Flugzeug trifft, hat er 500.000 Joule kinetische Energie, was etwa 50 Tonnen Druck pro Quadratmeter entspricht. Selbst wenn wir die Geschwindigkeit auf 8.400 m/sec reduzieren, sind es noch 35 Tonnen Druck pro Quadratmeter. Auf ein paar Millimeter konzentriert und das geht durch alles durch wie durch Butter, bzw. wird dabei in Wärme umgewandelt.

Die komplette Sprengwirkung hat also in etwa in etwa die Ausmaße, als ob da ein voll beladener Güterzug mit 60 Sachen auf den stehenden Flieger knallt.

Die NVA-Experten sind der Überzeugung, dass da entweder mit einer Übungs-Rakete geschossen wurde (die haben nur 1 kg Hochexplosiv), oder es ein Kampfflugzeug war. Ansonsten wäre von der Maschine nur Konfetti übrig. Die wäre in der Luft komplett zerfetzt worden und bestenfalls zentraler Flügelkasten und Heck wären als größere Brocken am Stück runtergefallen. Zum Vergleich nochmal Lockerbie. 500 Gramm Semtex auf Reiseflughöhe und Teile verstreuten sich über hunderte von Quadratkilometern. MH-17 dagegen ist in ziemlich zusammenhängenden Teilen runtergekommen. Die Trümmer liegen in "nur" 35km² Umkreis.

Als KO-Kriterium wurde dann auch wieder das durchlöcherte Cockpit-Segment aufgezeigt. Die Explosionsgase, die da mit 10.000 m/sec drüber gerauscht sind hätten sonst jegliche Farbe runtergeraspelt und schon die thermische Energie der Reibung hätte die Farbe in Millisekunden Verdampft.

Ich hab wenig Ahnung, welchen konkreten Schaden Explosivstoffe und hoch-beschleunigte Splitter oder Explosionsgase anrichten. Auf Newton und Joule umgerechnet und als reine Physik wird das dann schon ein bisschen verständlicher.

Ich bin jedenfalls mal auf die Auswertung der Datenschreiber gespannt und ob die Ukraine dann doch irgendwann mal die Funkprotokolle veröffentlichen, bzw. die Amis die Daten der AWACS, die zu dem Zeitpunkt im Rahmen einer "Übung" nicht sonderlich weiter nördlich kreisten, oder des AEGIS-Kreuzers im Schwarzen Meer.
Grüße,

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Beitrag von Icho Tolot » 06.08.2014, 09:20

ich glaube nicht daran, dass irgendjemand absichtlich so etwas inszeniert.
kampfjet, was weiß ich.
das kommt immer raus, es sind viel zu viele direkt oder indirekt beteiligt.

ich finde es im übrigen klasse, wie sich die experten verbreiten. als ob es immer den perfekten abschuss gäbe, eine rakete immer wie vorgesehen trifft etc. etc.

fakt ist:
da fällt ein flugzeug über dem kampfraum der ukraine vom himmel.
von allein wohl nicht.
und wer hat schon ein paar andere flieger mit hurra vom himmel geholt?

im übrigen:
es ist bei der kampfflieger-theorie immer klar, dass es sich um ein ukrainisches flugzeug handeln muss.
warum ist das klar?

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Beitrag von Toska » 06.08.2014, 20:50

Icho Tolot hat geschrieben: und wer hat schon ein paar andere flieger mit hurra vom himmel geholt?
Es ist was anderes, mit 'ner schultergestützten Boden-Luft-Rakete einen Kampfjet oder Hubschrauber abzuschießen. Die Dinger haben eine recht kurze Reichweite und in der Regel Infrarot-Sucher, die auf die größte Hitzequelle (Triebwerke) aufschalteb. Einen Verkehrsflieger auf Reiseflughöhe? Da braucht es was größeres. Das braucht Zielsuch- und Verfolgungsradar und Bediener, die sich mit dem eingesetzten System auskennen. Und der Einsatz eines solchen Radars ist im weiten Umkreis für alle elektronischen Ohren zu hören. Und es ist nicht so, als ob da gerade keiner hingeschaut hat, denn die USA hatten eine AWACS in der Luft und die Russen hatten sicherlich auch mit ähnlichem Gerät das "Ohr am Gleis".

Am Tage des Abschusses von MH17 hatten die Ukrainer die Zielsuch-Radare von mehr als einem dutzend BUK-Stellungen aktiv. Dazu noch andere militärische und zivile Radar-Geräte. Die dürften ziemlich genau gewusst haben, was da wo rumflog. Unmittelbar nach dem Abschuss haben die Ukrainer dann schuldbewusst fix fast alle militärischen Zielsuchradars ausgeschaltet. Wenn die von einem feindlichen Beschuss ausgegangen wären, oder Indizien auf feindliche Luftaktivität hindeutete, hätte man das sicherlich nicht gemacht. Zudem hat man selbst den Funkverkehr der zivilen Fluglotsen unter Verschluss genommen und bislang nicht veröffentlicht. So ist noch ungeklärt, ob die Kursänderung von MH17 von der zivilen Luftsicherung befohlen oder vom Piloten von MH17 angefragt wurde. Warum hält man das geheim, wenn man nichts zu verbergen hat?

Die Ukraine hätte sich prima entlasten können, wenn sie sofort alles veröffentlicht hätte: Radar-Aufzeichnungen, Funk-Protokolle, dann die ATC-Kontroller in die Pressekonferenz zerren, dabei einen Militär die militärischen Radar-Daten abspielen lassen und die USA bitten, ihre AWACS-Aufzeichnungen und Satelliten-Bilder zu veröffentlichen. Warum machte man das nicht?

Frag dich doch einfach mal, wem diese Geheimniskrämerei nützt und wem sie schadet und wie die Rhetorik stattdessen aussieht.
Icho Tolot hat geschrieben: es ist bei der kampfflieger-theorie immer klar, dass es sich um ein ukrainisches flugzeug handeln muss.
warum ist das klar?
Eine Su-25 lässt sich zur Not auf einem Acker von der Ladefläche eines Trucks aus warten - im Gegensatz zu moderneren und komplexen Kampfflugzeugen. Sie hat sogar optionale Unterflügel-Behälter, um Werkzeuge und Verbrauchsmaterial mitzuführen, falls sie von Feldflugplätzen aus operieren soll, auf denen nur Sprit und Waffen vorhanden sind. Dennoch: Die Rebellen haben keine Kampfflugzeuge und wenn sie sie hätten, wäre das längst bekannt. Wäre ein Russen-Flieger im Luftraum der Ukraine rumgeflogen (oder gäbe es nur den Hauch eines Verdachtes in der Richtung), würde man das Geschrei der Ukrainer noch heute in den Ohren haben.

Ein anderer Punkt, der gegen eine Boden-Luft-Rakete spricht ist dieser: Alle größeren Raketen (sowohl Luft-Luft als auch Boden-Luft) greifen ihre Ziele in der Regel von Oben an. Das ist auch wieder durch die Physik bestimmt. Die Feststoff-Booster der Raketen können nicht abgeschaltet werden. Einmal gezündet brennen sie relativ gleichmäßig ab, bis der Treibsatz komplett verbrannt ist. Um die maximale Reichweite rauszuholen, steigen sie daher nach dem Start steil auf große Höhe auf. Abhängig von der Position des Zieles fliegen sie dann in großer Höhe weiter und stoßen dann von oben herab zu, oder stoßen direkt nach dem Aufstieg herab, um ein Nah-Ziel anzugreifen. So kann die Rakete in der dünnen Höhenluft weiter und schneller fliegen, als in der dickeren "Suppe" und kann selbst nach Abbrennen des Treibsatzes noch Geschwindigkeit durch Umwandlung von Höhe in Geschwindigkeit erhalten. Von Oben (oder Unten) bieten alle Flieger auch ein größeres Ziel und die Explosions-Keule kann mehr Schaden anrichten.

Selbst ein "Streifschuss" der Explosions-Keule einer Rakete würde das Schadensbild unter dem Seitenfenster des Cockpits nicht erklären, noch hätte man der linken Flügelspitze von MH17 diese gleichförmigen Perforierungen. 70 Kilo Fragmentations-Sprengkopf und die involvierten Geschwindigkeiten haben so viel Bums, dass da nicht viel übrig bleibt. Siehe frühere Ausführungen weiter oben.
Icho Tolot hat geschrieben:ich glaube nicht daran, dass irgendjemand absichtlich so etwas inszeniert.
kampfjet, was weiß ich.
das kommt immer raus, es sind viel zu viele direkt oder indirekt beteiligt.
Da gibt es leider zu viele Gegenbeispiele. Ich will da noch nichtmal so Sachen aufgreifen, wie wer JFK oder Marylin Monroe abgemurkst hat, oder was 9/11 angeht. Bleiben wir einfach mal bei der Luftfahrt und mysteriösen "Abstürzen", die sich dann doch als Abschüsse rausstellten. Mit Hinweis darauf, wie lange es dauerte, bis das mal mit belastbaren Beweisen unterlegt rauskam.

- Transair DC-6B (18. Sept. 1961): Der damalige UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld starb beim "Absturz" dieser DC-6 in Zambia (Afrika). Er war einer der etwas kontroverseren UN-Generalsekretäre und mischte sich stark in die Geschäfte der Kolonial-Mächte England, Belgien und Frankreich ein, die ihre Kolonien (insbesondere in Afrika) weiter ausbeuten wollten. Die Kolonialmächte brachen eine Reihe von Umstürzen, Revolutionen und Kriege vom Zaun und Hammarskjöld tat sein bestes, das zu verhindern, zu erschweren und um die Feuer auszuklopfen. Selbst die USA waren sauer, da Hammarskjöld Patrice Lumumba unterstützte, der offen mit den Sowjets liebäugelte. Mittlerweile ist folgendes bekannt: Der britische WWII Pilot Jan van Risseghem hatte nach WWII in der belgischen Luftwaffe gedient und wechselte dann (wie so einige "reguläre" Militärs Belgiens) in die Rebellen-Streitkräfte der Provinz Katanga. Katanga war ursprünglich Teil der ehemaligen belgischen Kolonie Kongo und auch der Teil, in dem die ganzen Rohstoff-Quellen lagen. Belgien ermunterte den Lokalpolitiker Lumumba zur Revolution gegen die Zentral-Regierung und schickte massiv Unterstützung. Ebenso wie Rhodesien und Südafrika. Zu den gelieferten Waffen gehörten auch die Fouga Magister-Jets, die von der "Luftwaffe von Katanga" eingesetzt wurden, die unter der Leitung von Jan van Risseghem stand. Belegt wird das durch die Zeugenaussage des NSA-Mitarbeiters Charles Southall, der damals in einer NSA-Lauschstation auf Zypern den Funkverkehr der Fouga-Magister mithören konnte. Die Sache wurde von der Historikerin Susan Williams aufgedeckt, die 2010 in der schwedischen Royal Library in Stockholm recherchierte und dabei auf Charles Southall's Aussage stieß. Sie machte Southall ausfindig und interviewte ihn für ihr Buch "Who Killed Dag Hammarskjöld". Der Guardian griff das 2011 und dann nochmal im April 2014 auf, nachdem die NSA entsprechende Intercepts aus 1961 deklassifizierte. Darunter das sogenannte "Gullion cable" des US-Botschafters im Kongo, der Belgien, Rhodesien, die Luftwaffe Katangas und ihren Anführer Jan van Risseghem als Urheber des Abschusses implizierte. Im Mai 2014 leitete die UN dann eine neue Untersuchung ein, deren Ergebnis noch aussteht. Dieses Geheimnis blieb mehr als 50 Jahre ein Geheimnis. Obwohl mindestens USA, Belgien, Großbritannien, Süd-Afrika, Rhodesien und Schweden Bescheid wussten. Der Kreis der Mitwisser dürfte hierbei recht enorm gewesen sein und das ging es um den Generalsekretär der UN und keinen Touristen-Flieger.

- Air France Flight 1611 (11. Sept. 1968), 95 Tote, darunter General René Cogny: Unbeabsichtigter Abschuss durch die Französische Armee durch einen Irrläufer während eines Waffen-Tests. Kam erst 2011 raus. 43 Jahre konnte man das vertuschen.

- Aerolinee Itavia Flight 870 (27. Juni 1980), 81 Tote: Der französische Geheimdienst hatte Infos über die Flugroute Gaddafis und schickte Abfangjäger, um ihn abzuschießen. Gaddafi wurde von einem italienischen Regierungsmitglied gewarnt und wich dem italienischen Luftraum weitgehend aus. Eine Mig-23 der Libyer sollte Gaddafi eigentlich am Rande des italienischen Luftraums den Rest des Weges nach Hause eskortieren und wurde nicht abbestellt. Die Anwesenheit der Mig-23 alarmierte die Luftverteidigung Italiens und sowohl italienische Jets als auch welche der USA starteten zur Luftverteidigung. Die Mig-23 entdeckte in der Dunkelheit einen Passagierjet, der zur passenden Zeit in passender Höhe in die passende Richtung flog und näherte sich diesem zur Eskorte an. Die französischen Mirage sahen die Mig-23 neben einem Passagierjet und nahmen an, der Passagierjet wäre dann halt der von Gaddafi und schossen ihn ab. War dummerweise ein italienischer Passagierjet mit 81 Passagieren und Crew. Die Mig-23 stellte sich zum Kampf und es kam zu einem wilden Getümmel zwischen der Mig und den NATO-Jets, während sich die Franzosen verpissten. Die Mig-23 wurde abgeschossen und knallte in den Bergen Süd-Italiens runter. Das Wrack der Mig-23 und die Überreste des Piloten wurden zwei Wochen später gefunden. Am 23 Januar 2013 sagte der italienische ex-Premieminister Francesco Cossiga vor einem italienischen Gericht aus und bestätigte das Wissen der damaligen italienischen Regierung über den Abschuss durch französische Jets. 33 Jahre blieb dieses "Geheimnis" gehütet, obwohl die Spuren am Wrack schon immer gegen einen "normalen Unfall" sprachen.

Heute ist es schwieriger, sowas zu vertuschen. Durch soziale Medien und die weite Verbreitung von Smartphones kann halt jeder sofort ein Bild knipsen und/oder seinen Senf abgeben. Allerdings hat man mittlerweile auch perfektioniert, wie man solche zufällig geleakten Wahrheiten diskreditieren kann und dafür sorgen kann, dass sie in der Masse des Bullshits kaum Beachtung finden. Such mal im Internet nach den Stichworten "Dag Hammarskjöld" und sicherlich 90% der Links werden das weiterhin als "ungeklärt" oder als Absturz aufführen. "Der Spiegel" hat das Thema zuletzt am 09.09.2013 aufgegriffen und TROTZ der damals bereits durch den Guardian in 2011 veröffentlichten Erkenntnisse das noch als Verschwörungstheorie abgetan. Die Mechanismen sind überall die gleichen: Der Springer-Verlag hat neulich zugeben müssen, +700 "Blogger" und Kommentatoren unter Vertrag zu haben, die aktiv im Internet die Verlagslinie unterstützen. Keiner der anderen Verlage haut denen deswegen vor die Kauleiste, weil sie das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genauso machen.

Eines noch zur Anregung: Lange vor dem Abschuss von MH17 und als die Krise in der Ukraine gerade erst hochkochte, hat Putin in einem Interview angedeutet, dass die Amis besser mal die Füße stillhalten, da "man ja auch über 9/11 Bescheid wüsste". Was macht man, wenn der Gegner ein Geheimnis ausplaudern will? Man diskreditiert es im Voraus und sorgt dafür, dass es in der Masse des anderen Bullshits untergeht. Derzeit laufen in den USA recht beachtliche Bestrebungen, die letzten noch geheimen 28-Seiten des 9/11-Reports zu deklassifizieren. Gab es immer mal wieder, aber noch nie so intensiv wie derzeit. Seit vor kurzem rund 160 Seiten der FBI-Untersuchung des Umfeldes der "Flugschüler" veröffentlicht wurde, haben mehrere Mitglieder des Senats eine Geheimhaltungsklausel unterschrieben, um die unzensierten 28-Seiten des Reports der 9/11-Komission lesen zu dürfen. Die haben sich dann recht publikumswirksam vor die Kameras gestellt und eine sofortige Veröffentlichung gefordert und angedeutet, dass die saudische Verwicklung in den Fall nicht länger unter den Teppich gekehrt werden dürfe. Mal ehrlich: Diese Rochade nach dem "Schach" von Putin soll rein zufällig erfolgt sein?

In einem freiheitlich orientierten Staat sollte die Presse, die Pressefreiheit und das Allgemein-Interesse dafür sorgen, dass Scheiße nicht ewig unter dem Teppich bleiben kann. Und dann schau dir mal an, was man heute im Stürmer (äh, ich meine "Der SPIEGEL"), Focus, FAZ, Welt und Konsorten so liest. Wir sind da sehr weit entfernt von "Fakten, Fakten, Fakten - und an die Leser denken!", was sich der Focus bei seinem Marktantritt mal auf die Fahnen geschrieben hatte. Es gibt so gut wie keinen investigativen Journalismus mehr und selbst wenn es ihn in mal in winzigsten Dosen gibt, hat die Politik Mittel in der Hand, Veröffentlichungen zu "entschärfen", zu unterdrücken oder zu verhindern. Man erinnere an das "Einbestellen" der Verlagschefs ins Kanzleramt zum Höhepunkt der Euro-Krise und wie verharmlosend dann die Berichterstattung erfolgte.

Die Regierung Obamas hat solche Methoden perfektioniert. Auf jeden Skandal folgte - noch bevor die mediale Aufbereitung voll angelaufen war - sofort der nächste Skandal. Die IRS verfolgt oppositionelle Gruppierungen? Benghasi! Justizministerium spioniert Associated Press aus? Sofort kam "Rosengate"! (Fox News Reporter James Rosen soll Geheimmaterial veröffentlicht haben) Eidliche Falschaussage des Justiz-Ministers? ATF "Fast and Furious"-Skandal ist doch wichtiger! Justizminister belügt Kongress? "Pigford"-Skandal (schwarze Farmer werden vom Landwirtschafts-Ministerium bevorteilt). Die Behörde GSA feierte in Las Vegas für 813.000 USD mit angeheuertem Clown und Gedankenlesern? Halb so wild, denn die Veteranen-Behörde hat in Disney-World sechs Millionen verfeiert! Die Liste hat noch 40 andere Punkte, wo jeder Skandal sofort von nächsten Skandal abgelöst wurde.

Derzeit läuft bei uns der NSU-Prozess, bei dem es auch darum geht, wie der Verfassungsschutz eine "terroristische Vereinigung" unterstützte, nutzte und verdeckt führte. Was kommt da in die Nachrichten? Bestenfalls dass die Tschäpe mit ihren Anwälten unzufrieden ist. Über den Rest decken die im Saal sitzenden Journalisten interessanterweise den Mantel des Schweigens. Gibt ja wichtigeres!

"Herrschaftswissen" der Insider kommt auch bei so richtig fetten Skandalen so gut wie nie an die ganz große Glocke. Und wenn doch, dann erst dann, wenn es sowieso egal ist, weil zwischendurch zu viel anderes passiert ist, was mal mindestens ebenso schlimm (und aktueller) ist.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 08.08.2014, 08:14

Aktuelle Deutschlandtrend Umfrage:

http://www.tagesschau.de/inland/deutsch ... nd-125.pdf

Wie man sieht gilt wie seit eh und je in der Menschheitsgeschichte: Kriegspropaganda funktioniert immer!

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Beitrag von Toska » 08.08.2014, 22:05

Herr Rossi hat geschrieben:Wie man sieht gilt wie seit eh und je in der Menschheitsgeschichte: Kriegspropaganda funktioniert immer!
Krass. Was die für Zahlen haben! Besonders LOL: 69% der AfD-Anhänger befürworten die PKW-Maut. :lol:

Und ja, die Ergebnisse bzgl. Russland/Ukraine und Israel/Gaza? Junge, Junge, Junge. Und 80% halten Frankreich für einen verlässlichen Partner. Weiterschlafen, hier gibts nichts zu sehen. :roll:

Passt thematisch nicht in diesen Topic, aber achtet mal darauf, wie die deutsche Nachrichtenlandschaft auf einen Schlag und gesammelt von der Bezeichnung "ISIS" abgerückt ist und das nun "IS" oder "Islamischer Staat" nennt. Das hat 3-4 Tage gedauert, dann war das fast konsistent auf der selben Linie.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 12.08.2014, 07:05

Beim Streifzug durch die News stelle ich fest: Putin ist die Tage ja richtig fleißig.

1.) Lebensmittelembargo der EU?
Österreich schreit da schon nach EU-Hilfen für seine Bauern, Putin dagegen macht einen Deal mit der BRICS-Nation Brasilien. "Brasilien sei sofort in der Lage, die 150.000 Tonnen Geflügel nach Russland zu liefern, die bisher von US-Konzernen nach Russland exportiert würden. Nur beim Schweinefleisch könnte es etwas länger dauern, bis Brasilien lieferbereit sei. [...] Bereits im Juni erhielten fünf große Fleischproduzenten Brasiliens Exportlizenzen für den russischen Markt. Die Fleischexporte nach Russland haben sich seit März verdoppelt. Rund 300 Millionen Dollar könnten Brasiliens Hühnermäster kurzfristig durch die Hühnerschlegelexporte mehr einnehmen."

Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 04734.html

2.) Russland & Indien:
Ebenfalls ein Deal unter BRICS-Partnern: Man will für 35 Milliarden Euro eine Gas-Pipeline bauen. Indien will damit seinen wachsenden Rohstoffhunger stillen und <tusch> Russland will seine Abhängigkeit vom Europäischen Gasmarkt verringern. Wird Jahre dauern, bis das Früchte tragen wird, aber immerhin.

3.) Russland & China:
Ebenfalls ein Deal unter BRICS-Partnern: Ein Deal mit Wert von ca. 400 Milliarden USD, aber natürlich nicht in Dollar abgerechnet. China will in den nächsten 30 Jahren 38 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland beziehen und 46 Millionen Tonnen Öl für die nächsten 25 Jahre.

Quelle zu (2) & (3): http://thebricspost.com/russia-india-to ... l-reports/

4.) Russland & Iran:
Diesmal ist es kein BRICS-Partner, aber dafür wird es die USA doppelt ärgern: Russland erhält pro Tag (!) 500.000 Barrel Rohöl aus dem Iran und bezahlt in Wirtschaftsgütern. Wert: Etwa 1,5 Milliarden USD pro Monat. Russland braucht das Öl zwar nicht, aber es hilft dem Iran so, die gegen das Land verhängten Wirtschaftssanktionen beim Öl-Export zu umgehen. Zudem öffnet es neue Absatzmärkte für die russische Wirtschaft.

Quelle: http://www.zerohedge.com/news/2014-08-0 ... y-oil-deal

5.) Die Russischen Gegen-Sanktionen gegen die EU:
Wenn ein Patient sowieso an die Beatmungsmaschine geschnallt ist, dann hört er die Worte "Halt mal die Luft an." sicherlich weniger gerne. So dürfte es gerade den Griechen gehen, dem Wachkoma-Patienten der EU. Griechenland hat bislang einen Großteil seiner verderblichen Ware wie z.B. Früchte nach Russland geliefert. Auch der Tourismus war stark von den Russen abhängig. Zwar lieferte Griechenland "nur" 4,5% seines BIP nach Russland. Dafür hängen aber ganze Regionen und Branchen zum Teil zu 40-50% am russischen Tropf. Die gesamte griechische Opposition verlangt nun ein Ausscheren der griechischen Regierung aus der gemeinsamen europäischen Front der Russland-Sanktionen.

Quelle: http://www.heise.de/tp/news/Russischer- ... 89485.html

6.) Nächster G20-Gipfel (15 and 16 November 2014 in Australien):
Beim nächsten G-20 Gipfel werden die BRICS-Nationen sicherlich deutliche Akzente setzen wollen. Was genau das wird und wie man sich gegen die US-Hegemonie in den G-20 abgrenzen wird, muss man abwarten. Es wird allerdings gemunkelt, dass ein weiterer Beitritts-Kandidat (neben Argentinien) bereits so gut wie ausgemachte Sache ist.

Das "Marktorakel" schreibt dazu folgende Denkwürdigkeit:
Frankreich formt unterdessen Allianzen, sogar mit den BRICS gegen die US-Dollarherrschaft und spricht fast wie Putin-Russland von Imperialismus. Und auch davon, wie die US-Behörden den Niedergang des Dollars noch selbst beschleunigen.

Die BRICS wollten beim G20-Gipfel ohnehin aggressiv auf einen neuen Währungskorb hinarbeiten. Möglicherweise die letzte Einladung für die G7-Länder mitzumachen. Bevor der Rest der Welt, insbesondere China, neue Realitäten schafft.

Frankreich will sich auf dem bevorstehenden G20-Gipfel revanchieren und eine Allianz bilden, die gegen die US-Gesetze und Bankenregeln vorgehen, die andere Länder mit Klagen und Strafen überziehen. Auch andere europäische Länder, selbst Großbritannien, wollen Frankreich dabei unterstützen.

So wurden erst kürzlich hohe Strafen gegen deutsche Banken durch die USA erpresst. Die Strafen wurden offenbar abgemildert, gegen das Versprechen Deutschlands, die Sanktionen gegen Russland offensiver zu unterstützen. Zudem wurde in Aussicht gestellt, Ermittlungen wegen Korruption und anderen angeblichen Verstössen gegen deutsche Industrieunternehmen einzustellen.
Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum Deutschland plötzlich so eifrig nach Sanktionen schreit? Zufällig sind diese Unternehmen auch noch große Parteienspender.


Quelle: http://www.marktorakel.com/index.php?id ... 8579910970
Putin mag ja ein Dreckskerl sein, aber da muss man schon sagen: "Respekt!" :roll:
Grüße,

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Beitrag von Toska » 12.08.2014, 07:17

Heiland von Mailand!

Das "Handelsblatt" hat seinen System-Schreiberling Gabor Steingart - der bislang eher als willige Medienhure in Erscheinung getreten ist - mal so richtig vom Leder ziehen lassen. Der Artikel ist auch in Englisch und Russisch verfügbar und hat den Titel: "Der Irrweg des Westens (&#1051;&#1086;&#1078;&#1085;&#1099;&#1081; &#1087;&#1091;&#1090;&#1100; &#1047;&#1072;&#1087;&#1072;&#1076;&#1072;)".

Auszugsweise einige Highlights:
Geschichte wiederholt sich nicht, fällt man sich sogleich selbst ins Wort. Aber so ganz sicher kann man sich in diesen Tagen nicht sein. Die Staats- und Regierungschefs des Westens haben im Angesicht der kriegerischen Ereignisse auf der Krim und in der Ost-Ukraine plötzlich keine Fragen mehr, nur noch Antworten. Im US-Kongress wird offen über die Bewaffnung der Ukraine diskutiert. Der ehemalige Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski empfiehlt, die dortigen Bürger für den Häuser- und Straßenkampf auszurüsten. Die deutsche Kanzlerin redet, wie es ihre Art ist, weniger deutlich, aber nicht weniger unheilvoll: „Wir sind bereit, tiefgreifende Maßnahmen zu ergreifen.“
[...]
Der deutsche Journalismus hat binnen weniger Wochen von besonnen auf erregt umgeschaltet. Das Meinungsspektrum wurde auf Schießschartengröße verengt.

Blätter, von denen wir eben noch dachten, sie befänden sich im Wettbewerb der Gedanken und Ideen, gehen im Gleichschritt mit den Sanktionspolitikern auf Russlands Präsidenten Putin los. Schon in den Überschriften kommt eine aggressive Verspannung zum Ausdruck, wie wir sie sonst vor allem von den Hooligans der Fußballmannschaften kennen.

Der „Tagesspiegel“: „Genug gesprochen!“ Die „FAZ“: „Stärke zeigen“. Die „Süddeutsche Zeitung“: „Jetzt oder nie“. Der „Spiegel“ ruft zum „Ende der Feigheit“ auf: „Putins Gespinst aus Lügen, Propaganda und Täuschung ist aufgeflogen. Die Trümmer von MH 17 sind auch die Trümmer der Diplomatie.“
Westliche Politik und deutsche Medien sind eins.
[...]
Russland ist bekanntermaßen eine Energieweltmacht und zugleich ein industrielles Entwicklungsland. Hier müsste eine Politik des Ausgleichs und der gegenseitigen Interessen ansetzen. Aufbauhilfe gegen Gebietsgarantien; Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte dafür schon das richtige Wort parat: Modernisierungspartnerschaft. Er muss es nur wieder entstauben und als Sehnsuchtsvokabel einsetzen. Russland gehört integriert und nicht isoliert. Kleine Schritte dorthin sind besser als der große Unsinn einer Politik der Aussperrung.

Quelle: http://www.handelsblatt.com/meinung/kom ... 08844.html
Ich frag mich, welche Konzerne da ihre Anzeigen gestrichen haben, dass die beim Handelsblatt mal aufgewacht sind. :lol:
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 12.08.2014, 17:04

Ich gebe mir mittlerweile ja jeden Morgen die Gegenpropaganda von RIA Novosti: http://de.ria.ru/

Aktuell übrigens mal wieder ein Interview mit Scholl Latour: http://de.ria.ru/opinion/20140705/268930655.html

Und mit Erschrecken stelle ich fest, dass der Westen deutlich aggressiver holzt und dass obwohl man wohl durchaus mit Recht behaupten kann, dass es in Russland nicht sehr gut in Sachen Pressefreiheit ausschaut...

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Beitrag von Toska » 12.08.2014, 22:07

Den Scholl-Latour Artikel hab ich in fast unveränderter Form auch schon in deutschen Medien gelesen.
Herr Rossi hat geschrieben:Und mit Erschrecken stelle ich fest, dass der Westen deutlich aggressiver holzt und dass obwohl man wohl durchaus mit Recht behaupten kann, dass es in Russland nicht sehr gut in Sachen Pressefreiheit ausschaut...
Nee, nicht wirklich. Die Russische Propaganda ist da ein wenig subtiler und weniger dämonisierend. Dafür wird in Sachen Pressefreiheit halt ganz massiv geholzt. Bis hin zu Betonschuhen und Bleihagel.

Aber noch 'ne andere Sache: Ist dir mal aufgefallen, dass Putin "die Rebellen" anscheinend nicht unterstützt? Ich meine damit: Nicht so richtig. Wenn doch, dann wohl recht zögerlich und eher durch "wir bewachen unsere Grenze mal nicht" und "ich hab nicht gesehen, dass ihr eine Kiste Schwarzmarkt-Waffen über die Grenze zerrt". Also eher Duldung als aktiver Support. Eine LKW-Ladung "Kornet" Panzer-Abwehr Raketen und ähnliches neues Equipment würde den Rebellen arg helfen, aber stattdessen haben die museeumsreifen Schrott und Beutewaffen.

Das andere, wo ich nur den Kopf schütteln kann: In Gaza hat die Weltpresse jede einzelne Rakete und jeden Mörserschlag minutiös aufgelistet und gleich anklagend die blutenden Opfer gezeigt und Ärzte und Familien vor die Kamera gezerrt. In Donetzk und Lugansk hat die Ukraine mit schwerer Artillerie und Boden-Boden-Raketen tagelang in Wohngebiete reingehalten und da hörst und liest du keinen Mucks von. Stattdessen Bohei darum, dass Russland angeblich von seinem Territorium aus Truppen der Ukraine mit Boden-Boden-Raketen beschossen haben soll.
Grüße,

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