IS, ISIS, Irak, Syrien

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Beitrag von Toska » 18.12.2015, 15:47

@Rossi:

+1 zum ersten Absatz. Sehr schön gesagt.

Zu "welche Währung wirds werden": Euro sicherlich nicht. Der Patient keucht zwar noch, aber der wird seinen letzten Schnauferl getan haben, sobald man keine Vene mehr finden, in die man noch einen Tropf stöpseln könnte. Wenn das FIAT-Geldsystem generell und als ganzes abraucht (und das kann beim Platzen von Dollar oder Euro passieren), dann würds mich nicht wundern, wenn wir einen goldgedeckten Renmibi und einen goldgedeckten Rubel sehen. Als Parallelwährung für den Außenhandel von Russland und China. Selbst wenn die Deckung nicht 1:1 ist, sondern nur zu einem gewissen Prozentsatz wäre das noch immer ein "Verkaufsschlager" gegenüber dem FIAT-Scheiß. Und schau mal, welche Länder seit Jahren wie bescheuert Gold kaufen: Russland und China. Das machen die nicht nur weils so schön glänzt. Ich weiß: Die Meinungen zum Thema Gold sind bei dir (und anderen Mitlesern) alles andere als enthusiastisch. Ich halte es aber für einen plausiblen, rationalen und auch nötigen Schritt. Ich würd' mich auch nicht wirklich wundern, wenn eine materielle Deckung dieser neuen Währungen aus einem Rohstoffmix besteht. China könnte ggf. zusätzlich da jene Edelmetalle reinpacken, auf die sie quasi ein Marktmonopol haben. Und Russland halt Gas und Öl. Aber lassen wir uns mal überraschen.

Apropos Kafka: Die USA haben gerade auch einen Erdogan hingelegt. Sie sind einen Bombenangriff auf "ISIS" im Irak geflogen und haben dabei statt ISIS halt die 55. Brigade der irakischen Armee bombardiert. 30 Tote und 20 Verletzte.
Hakim al-Zamili, the head of Iraqi parliament's Security and Defense Committee said: The prime minister to conduct an investigation into the airstrike against the 55 brigade, which had previously had huge success in the fight against Daesh terrorists.

Quelle: http://sputniknews.com/middleeast/20151 ... lties.html
Die Iraker waren wohl zu erfolgreich und mussten daher eingebremst werden. :roll:

* Edit wegen "Rächtschraibunk" :roll:
Zuletzt geändert von Toska am 18.12.2015, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Hyaena » 18.12.2015, 16:20

Oder aber die üblichen Amphetamine und / oder andere Drogen.

Zwei A 10 Besatzungen haben im zweiten Irak-Krieg einen britischen Konvoi trotz deutlicher sichtbarer Kennungen einschl. britischer Flagge über der Motorhaube zusammengeschossen.

http://www.theguardian.com/world/2003/mar/31/iraq5

Danach hatte ich irgendwo gelesen, das die wohl zugedröhnt waren. Anders läßt sich sowas auch kaum erklären. Drogen im Cockpit waren ja schon immer im Gebrauch, siehe WW II.

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Beitrag von Toska » 18.12.2015, 17:32

Hyaena hat geschrieben:Zwei A 10 Besatzungen haben im zweiten Irak-Krieg einen britischen Konvoi trotz deutlicher sichtbarer Kennungen einschl. britischer Flagge über der Motorhaube zusammengeschossen.
Das Gun-Camera Video davon ist auf Wikipedia - inklusive dem Funk vor, während und danach: https://en.wikipedia.org/wiki/190th_Fig ... e_incident

Da die A-10's überproportional viele Einsätze flogen (im Vergleich zu anderen Modellen) waren sie halt auch öfter bei sowas mit dabei. Die A-10 wurde damals überwiegend von Einheiten der Nationalgarde geflogen. Von Piloten, die im zivilen Leben halt Touristen und Fracht schippern. Die kennen die Modelle und Varianten von Airbus und Boeing in allen Details, aber können dafür halt keinen Scimitar-Panzer der Briten von einem irakischen ZIL-156 unterscheiden. Die Technik der A-10's erlaubt auch keinen Datenaustausch mit anderen Einheiten zur Übermittlung wo Freund/Feind ist. Geht alles nach Augenmaß. In obigem Fall bekamen die Piloten dann auf Nachfrage über Funk von der Leitstelle die Fehlinformation: Keine befreundeten Einheiten in dem Sektor. Gleich doppelter Fall von "dumm gelaufen".

Was den Fall von heute (oder gestern?) angeht: Was bomben die USA eigentlich im Irak? Ich hatte da noch 'ne andere Aussage der Iraker im Ohr dass die sich dagegen verwehren, dass andere Nationen ohne Erlaubnis in irakischem Hoheitsgebiet rumtollen. Wäre interessant zu erfahren, ob sie diesen Einsatz der USA genehmigt hatten und wie da die Koordinierung generell gelaufen ist. Meine Vermutung: Cowboys. Und sie waren zu hochnäsig, den Strike mit den Irakern zu koordinieren.
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Beitrag von Toska » 29.12.2015, 22:36

Hier mal ein paar neue Entwicklungen:

NATO wird über der Türkei nun verstärkt AWACS einsetzen. Die fliegen von der türkischen NATO-Base Koni aus. Die Besatzungen sind wie bei den NATO AWACS-Flügen bis zu 1/3 Deutsche. Ist ja seit 9/11 so, dass die von den USA gestellten AWACS-Flieger mit multinationalen Besatzungen fliegen. Die Opposition im Bundestag meckerte deswegen jetzt mal wieder rum, weil die deutsche Beteiligung an diesen neuen AWACS-Flügen nicht vom Syrien-Mandat gedeckt ist. Die Bundesregierung meint dazu: Ist nicht nötig, denn die AWACS fliegen ja ausschließlich über NATO-Gebiet.

Zur Verdeutlichung: Fliegt eine AWACS in 30.000 Fuß über Frankfurt/Main, kann sie noch in Paris und Berlin sehen, wenn da jemand sein Garagentor auf- und zumacht. Über London und Budapest sieht sie (wegen Erdkrümmung) dann noch Flieger ab 2500-3000 Fuß Höhe.

Prinzipiell ist an dem AWACS-Einsatz über der Türkei ja nichts auszusetzen. Man kann dann (natürlich) auch schön den kompletten syrischen Luftraum und teile des Luftraums über Israel, Jordanien und Irak sehen und sich ein tolles Lagebild machen. Dieses Lagebild wird automatisch mit allen NATO-Nationen (also auch Türkei) geteilt.

Lustig aber diese Aussage aus Fachkreisen:
„NATO will increasingly take over management of Turkish airspace, so the Turks will have to be mindful of the fact that we will have eyes in the sky that can give a second opinion on any situation,“ the NATO source said.
Also: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nicht, dass da nochmal jemand einen "Erdogan" pullt. :hehehe:

Weiterführende Info auf Augengeradeaus: http://augengeradeaus.net/2015/12/awacs ... n-einsatz/

Indessen hat China ein neues Gesetz verabschiedet, welches den Auslandseinsatz seines Militärs zur Terror-Abwehr und Terror-Bekämpfung erlaubt. Das Gesetz verpflichtet auch zur internationalen Zusammenarbeit bei der Terror-Abwehr und belegt Kommunikations-Anbieter und Internet-Dienstleister mit zusätzlichen Pflichten.

Quelle: http://sputniknews.com/military/2015122 ... tions.html

Es tauchen immer mal wieder Gerüchte auf, China würde sich militärisch in Syrien involvieren wollen und dazu Truppen schicken. Bislang waren das alles Enten. DEBKA berichtet vor einigen Wochen den chinesischen Flugzeugträger Lianling in Tartus gesehen zu haben (Blödsinn). Dann wollte man einen chinesischen "Raketenkreuzer" bei der Durchfahrt des Suez-Kanals gesehen haben, der "auf dem Weg nach Syrien sei". Der hat sich dann auch in Luft aufgelöst.

Seymour Hersh beleuchtete Chinas gestörtes Verhältnis zu Türkei und Syrien in einem Artikel der "London Review Of Books":
Imad Moustapha (Syria’s ambassador to China) also brought up China, an ally of Assad that has allegedly committed more than $30 billion to postwar reconstruction in Syria. China, too, is worried about Islamic State. ‘China regards the Syrian crisis from three perspectives,’ he said: international law and legitimacy; global strategic positioning; and the activities of jihadist Uighurs, from Xinjiang province in China’s far west. Xinjiang borders eight nations – Mongolia, Russia, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Tajikistan, Afghanistan, Pakistan and India – and, in China’s view, serves as a funnel for terrorism around the world and within China. Many Uighur fighters now in Syria are known to be members of the East Turkestan Islamic Movement – an often violent separatist organisation that seeks to establish an Islamist Uighur state in Xinjiang. ‘The fact that they have been aided by Turkish intelligence to move from China into Syria through Turkey has caused a tremendous amount of tension between the Chinese and Turkish intelligence,’ Moustapha said. ‘China is concerned that the Turkish role of supporting the Uighur fighters in Syria may be extended in the future to support Turkey’s agenda in Xinjiang. We are already providing the Chinese intelligence service with information regarding these terrorists and the routes they crossed from on travelling into Syria.’

Quelle: http://www.lrb.co.uk/v38/n01/seymour-m- ... o-military
Geopolitisch würde es Sinn machen, wenn sich China in Syrien involviert. Man stärkt damit Russland den Rücken, bezieht klar Position gegen die USA und pisst all jenen Ländern wie Türkei und Saudi-Barbarien ans Bein, welche die moslemischen Minderheiten in China unterstützen. Nur wäre es un-chinesisch, so direkt Position zu beziehen. Und militärisch unklug, nur Bodentruppen zu schicken und deren Lufttransport (auch MedEvac) und Luftdeckung in Syrien komplett einer anderen Nation (Russland und/oder Syrien) zu überlassen. China arbeitet zwar daran, seine militärische Macht auch weltweit projektieren zu können, aber bislang beschränkte man sich dabei auf "show of force" (Präsenz zeigen) und (im übertragenen Sinne) "Brunnen bohren" und andere Einsätze militärischer Pioniere, die es wegen der regionalen Sicherheitslage militärische Eigensicherung erforderten.

Von daher glaube ich an die Präsenz chinesischer Soldaten in Syrien erst, wenn die ersten PRC-Soldaten unter syrischen Minaretten abgelichtet werden.

Ansonsten: Russland entdeckt 12.000 Tanklaster, die nun über den Irak in die Türkei fahren und beschuldigt nochmals Bilal Erdogan der Beteiligung an dem Öl-Raub und -Schmuggel. Sputink-News legt noch nach und lässt Murat Hakan Uzan (angeblicher Erzfeind der Erdogans) sagen:
"According to Italian media, this family [Uzan] accused Bilal Erdogan of violating European and, in particular, Italian financial laws, since he has allegedly brought with him a considerable amount of cash in an attempt to launder it in Italy," the journalist narrates, adding that Italian authorities have been at pains to downplay the scandal. Predictably, the Turkish representatives in Italy are making every effort to settle the conflict and prevent the information leak to the media.

Quelle: http://sputniknews.com/politics/2015122 ... ey-eu.html
Wie weiter oben vorausgesagt, haben sich die "Chef-Denker" der US Navy mittlerweile mal mit den neuen Fähigkeiten der russischen Marine auseinander gesetzt und kommen in einem 68-Seiten langen Report dazu, dass die USA diese Entwicklung seit 20 Jahren verpennt hat. Man hatte zwar 1991 vor den "Kalibr"-Raketen gewarnt, aber die Navy hat das dann nicht ernst genommen. Man sieht zudem, dass die Russen vermehrt auf "Klasse statt Masse" setzen und sowohl bei Ausrüstungsstand als auch Ausbildung extrem schnell aufholen und in einigen Bereichen bereits die Nase deutlich vorn haben.

Siehe: http://news.usni.org/2015/12/18/documen ... ssian-navy

Die USA setzen derweil wieder einen Träger "im Persischen Golf" ein. Die Harry S. Truman ist seit dem Abschuss der "Kalbir"-Raketen der russischen Kaspischen Flotte der erste US-Träger, der wieder im Persischen Golf operiert. Die Roosevelt war ja damals mit 3x-Wahnsinnige abgezischt. Bislang hatte ein US Trägerverband in der Regel einen AEGIS-Kreuzer der Ticonderoga-Klasse und mehrere mit AEGIS-light ausgestattete Arleigh Burke Zerstörer dabei. Diesmal sollen es mehr sein. :wink:
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Beitrag von Herr Rossi » 06.01.2016, 16:54

Wer das ganze Geflecht im Nahen Osten mal etwas fachlich erklärt haben möchte, dem sei folgende Tele-Akademie Beitrag empfohlen. Geht los mit dem Sturz Mossadeghs im Iran '53.

SWR Tele-Akademie:
Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet | Michael Lüders

https://www.youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE

Zwar -wenn man sich mit dem Thema schon etwas intensiver beschäftigt hat- nicht viel neues, aber dennoch sehr anschaulich auch im zeitlichen Rahmen zusammengefasst.

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Beitrag von Toska » 07.01.2016, 19:12

Herr Rossi hat geschrieben:Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet | Michael Lüders
https://www.youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE

Zwar -wenn man sich mit dem Thema schon etwas intensiver beschäftigt hat- nicht viel neues, aber dennoch sehr anschaulich auch im zeitlichen Rahmen zusammengefasst.
Ich hab mir das Video eben mal angesehen. Wollte an sich nur mal reinschauen. In den ersten 20 Minuten haben sich mir mehrmals die Fußnägel aufgerollt, weil er extrem vereinfacht hat und Dinge unterschlug, die ich an sich in dem Zusammenhang wichtig fand. Vielleicht erwähnt er sie ja in seinem Buch und dann wäre das schön. Hab das Video dann trotzdem weiter laufen lassen und fühlte mich dennoch gut unterhalten und mag seine Präsentation der Fakten, auch wenn vieles davon nur an der Oberfläche kratzt. Dafür aber sehr oft an den richtigen Stellen.

So in Minute 50 fragte ich mich dann, warum er Israel in der ganzen Präsentation so komplett ausgelassen hatte und fand das ziemlich daneben und hab mich dann schon ein wenig geärgert. Zehn Minuten später klopfte ich mir dann auf die Schenkel und frage mich, warum er nach der dort abgelieferten Israel-Kritik noch lebt, bzw. noch in Lohn und Brot steht. Normalerweise hätten ihn die üblichen Verdächtigen doch längst mit Parteiausschlussverfahren, gesellschaftlicher Ächtung, Berufsverbot und Pädophile-Vorwürfen überziehen müssen. Warum? Weil er halt Recht hat und Dinge sagt, die man nicht sagen darf.

Dagegen war Martin Hohmanns Rede eher ein Geburtstagsständchen, oder? :roll:

Doch, das ist ein prima Video und ich kann das nur empfehlen. Zur Vertiefung dann sicherlich sein Buch herhalten. Das kenne ich noch nicht, aber seine Rede macht Hunger darauf. Ansonsten halt "Ghost Wars" von Steve Coll. Das war bislang das beste und tiefgreifendste, was ich zu dem Thema gelesen hab und das lässt wirklich keine Fragen offen.

Auch Steve Coll setzt bei Mossadegh und dem Shah an. Und schlägt dann den Bogen zum 20. November 1979 (der Besetzung von Mekka durch einen selbst ausgerufenen Mahdi und seiner Armee) und von da halt weiter zum Angriff der US Botschaft in Pakistan und der Besetzung der US Botschaft in Teheran. Das sind auch alles nur Manifestationen eines instrumentalisierten militanten Islams, der durch die Interventionspolitik "des Westens" entstanden ist und direkt oder indirekt durch den Westen gefördert und am Leben gehalten wurde.

Wer nicht das Sitzfleisch für einen so langen Abriss wie in den zwei Büchern hat, hier mal ein kurzer (aber sehr lesenswerter Artikel) bei "Einestages" zu der Mekka-Geschichte:

http://www.spiegel.de/einestages/anschl ... 70500.html

Der Artikel umreißt, welchen "Pakt mit dem Teufel" die Königsfamilie in Saudi-Barbarien damals machen musste, um die Hoheit im eigenen Land nicht aufgeben zu müssen. Das hat bis heute Auswirkungen auf deren "missionarisches Wirken" und deren Unterstützung von Mudschaheddin und anderen "Terroristen" weltweit. Von Afghanistan, Pakistan, Tschetschenien, Georgien, Aserbaidschan, Irak, Syrien und sonst wo. Auch der gesellschaftliche Wandel in Indonesien und Malaysia geht auf diesen Pakt Saudi-Barbariens mit seinen Klerikern zurück.

FWIW: Französische Fremdenlegionäre waren angeblich bei der Rückeroberung des Tempel-Areals in Mekka beteiligt. Über Anzahl und deren genaues Mitwirken gibt es viel Spekulation. Die meisten halbwegs vertrauenswürdigen Quellen erwähnen zumindestens 3 französische "Spezialisten" als "Berater". Die Saudis waren halt 1979 in etwa eben so wenig für diese Art von Terror im eigenen Land gerüstet, wie Deutschland damals '72 in München.
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Beitrag von Herr Rossi » 07.01.2016, 20:56

Ja klar ist das alles sehr oberflächlich, aber der hatte halt auch gerade mal etwas mehr als eine Stunde Zeit dafür. Man muss es halt als eine Art Zusammenfassung betrachten und in der Hinsicht finde ich das schon recht gut, weil man ohne viel Aufwand folgen kann. Ist also wirklich eher für Leute gedacht, die in das Thema einsteigen wollen bzw. einfach mal grundlegend verstehen wollen, woher der ganze Wahnsinn dort unten kommt.

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Beitrag von Toska » 08.01.2016, 01:02

Jau, Rossi. Das war schon ein sehr gutes Video und es ist ein guter und ausgewogener Einstieg in das Thema. Vieles von dem gesagten wird er ja sicherlich in seinem Buch vertiefen.

Bin gerade auf einen Artikel von Pat Buchanan gestoßen. Das ist ein erzkonservativer US Kommentator und er war mal "senior adviser" der US Präsidenten Nixon, Ford und Reagan. Nachdem ihn die Republikaner '92 und '96 nicht als Präsidentschaftskandidat aufstellten, hatte er es 2000 mit der "Reform Party" versucht.

Sein Artikel dreht sich um die verfehlte US Politik der letzten 30 Jahre im Nahen und Mittleren Osten und legt auch ganz gut die Finger in die Wunde. Ich werte das mal als Zeichen, dass selbst die "Falken" in den USA zumindest mal teilweise aufwachen und den Scherbenhaufen bemerken, den sie angerichtet haben:
So this weekend’s execution of a Saudi Shiite cleric who never owned a gun or incited anything other than peaceful protest among the downtrodden Shiite communities of eastern Arabia is truly the final straw. It was a deliberate provocation by a reprehensible regime that has so thoroughly corrupted the War Party that it even managed to have Washington shill for its preposterous appointment to head of the UN Commission on Human Rights!

During the last several decades Washington has financed more than $100 billion of arms sales to the House of Saud. Accordingly, there is one simple way to clean the slate in the middle east and put an eventual end to Wahhabi Jihaddism.

That is, cut off arms sales entirely to the Saudi military, which would be grounded within months due to lack of spare parts and support services. Indeed, the mere announcement would send several thousand Saudi princes and their families scurrying for their 747s and escape to Switzerland, London, New York and other fleshpots of the West.

After an abdication by the House of Saud, the Wahhabi clerics would not long survive, and Iran and its Shiite Crescent allies, including Russia, would make short work of the ISIS caliphate.

And whatever government emerged on the Arabian peninsula, one thing is certain. It would need to produce all the oil it can, but at least the proceeds at even today’s $35 per barrel price would have a decent chance of benefiting the nation’s 30 million citizens rather than the unspeakable opulence and decadence of a few thousand princes.


That actually happened in Iran when the mullahs—as religiously rigid and backwards as they might be—–overthrew the megalomaniacal tyrant who sat on the Peacock Throne.

It’s time that the House of Saud found its way into the dustbin of history, as well.

Quelle: http://davidstockmanscontracorner.com/e ... f-history/
Für ihn gilt es wohl als ausgemacht, dass nach dem Hause Saud die Kleriker in SA an die Macht kommen. So unlogisch ist das nicht. Wenn nicht die - wer sonst? Interessant ist auch die Grafik mit dem Ölpreis 1946-2016, in der man den Graphen mal der Inflation und der Kaufkraft angepasst hat:

Bild
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Beitrag von Toska » 09.01.2016, 04:23

Beim "Spiegel" durfte indessen wohl mal der Praktikant den Twitter bedienen:

Bild

:hehehe:
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Beitrag von end_aka_meli » 09.01.2016, 19:57

Ohne oder mit Assad - wie ist der Syrien-Konflikt zu lösen?

DLF-Mediathek-Link

Vor allem die Zusammenfassung von Professor Günter Meyer, Leiter "Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt" der Uni Mainz
ab Min 64:30 bzw. 1:04:30 ist sehr zu empfehlen.

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Beitrag von Toska » 09.01.2016, 20:51

Schade, dass man den guten Prof so wenig zu Wort hat kommen lassen. Der Oppositions-Fuzzi dagegen? /augenroll

Da kann man mal wieder sehen: Auch die CIA hat eine schöne Schule für Agitation und Propaganda. Die bieten wohl sogar Fernkurse an. :D
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Beitrag von Toska » 20.01.2016, 00:50

Sputnik-News hat das neueste Tornado-Debakel mit einer schönen Karikatur versehen: http://sputniknews.com/cartoons/2016011 ... daesh.html

Worum es geht: Die Tornados in der Türkei die in Syrien Aufklärung machen sollen, können nur bei Tageslicht fliegen. Nach dem ASSTA 3 Hard- und Software-Update (nötig für den Einsatz des Aufklärungs-Pods) ist die Cockpit-Beleuchtung zu hell und lässt sich nicht ausreichend abdimmen, als dass man Nachts noch was außerhalb des Cockpits erkennen könnte.

Wie Fefe sicherlich sagen würde: "Einmal mit Profis arbeiten!" :hehehe:

Übrigens: Das mit der Dimmbarkeit der Instrumenten-Beleuchtung ist 'ne Sache, die in der Fliegerei so alt ist, wie beleuchtete Instrumente. Und natürlich wird das auch getestet und ist Bestandteil der Zertifizierung des Fluggerätes. Beim Tornado tritt das Problem auf, weil man in Syrien eigentlich mit am Helm verschraubten Nachtsicht-Geräten fliegen müsste. Für deren Einsatz muss die Beleuchtung halt deutlich weiter runter gedimmt werden als für das bloße Auge nötig. Dass so ein Defizit dann erst im Kampfeinsatz auffällt ist ein absolutes Unding und Trauerspiel. Bedeutet: Die Luftwaffe ist mit großer Wahrscheinlichkeit nie auch nur einen Tornado mit ASSTA 3 jemals nachts und mit Nachtsichtgeräten geflogen.

"Train how you fight and fight how you train." :roll:

Mehr Infos und Kommentare dazu: http://augengeradeaus.net/2016/01/deuts ... er-syrien/
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Beitrag von Herr Rossi » 20.01.2016, 17:20

Und Fefe ist jetzt ex-CCC'ler. Konsequenz ist er ja wirklich durch und durch.

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Beitrag von Toska » 21.01.2016, 00:24

Herr Rossi hat geschrieben:Und Fefe ist jetzt ex-CCC'ler. Konsequenz ist er ja wirklich durch und durch.
Der Berliner CCC scheint sowieso recht verstrahlt zu sein. Und wenn auf einer Mailingliste nur für CCC-Berlin-Mitglieder dann nur noch mit politisch korrekt gefärbten und ordentlich gegenderten Wattebäuchen geworfen werden darf, dann wäre mir das auch zu blöd.

Ich bin auf einigen Open-Source Mailinglisten und moderiere für mein Projekt halt auch zwei Listen. Eine für User, eine für die Schrauber. Wenn du da sagst "Dein Code ist scheiße weil ..." und da regen sich dann zwei wegen dem Wort "Scheiße" auf (und nicht wegen dem ranzigen Code, der mal eben tausende Installationen abgeschossen hat), dann macht das einfach keinen Spaß mehr.
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Beitrag von Herr Rossi » 21.01.2016, 07:45

Toska hat geschrieben: Der Berliner CCC scheint sowieso recht verstrahlt zu sein. Und wenn auf einer Mailingliste nur für CCC-Berlin-Mitglieder dann nur noch mit politisch korrekt gefärbten und ordentlich gegenderten Wattebäuchen geworfen werden darf, dann wäre mir das auch zu blöd.
Traurige Nummer wenn selbst dort die Sprachpolizei Einzug hält. Hätte ich nicht gedacht, andererseits ist der CCC mittlerweile ja auch recht gut abgehangen und vielleicht ist das einfach der normale Lauf der Dinge, dass selbst noch so gut gedachte Dinge irgend wann im Mainstream enden. Ist vielleicht wie mit den Grünen, entstanden aus Kriegsgegnern, geworden zu Kriegstreibern...

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