Merkel in Heidenau

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Hyaena
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Beitrag von Hyaena » 04.09.2015, 10:10

Selbstredend sind nicht alle Flüchtlinge Verbrecher. Habe ich auch nicht behauptet. Das Beispiel war eher dafür gedacht, die aktuelle Abschiebepraxis zu hinterfragen. Wenn derjenige nicht abgeschoben wird, wer wird es dann. Vermutlich erwischt es da eher diejenigen, die sich nicht wehren und die sich hier vermutlich deutlcih besser integrieren wollen.

Grundsätzlich muß Flüchtlingen geholfen werden. Die schiere Zahl macht mir allerdings persönlich große Sorgen. Das wird meines Erachtens finanziell und wirtschaftlich sehr, sehr schwierig. Das ist es jetzt schon, wie man im übrigen auch bei den Grünen mit politischer Verantwortung -bspw. Boris Palmer- durchaus vernehmen kann. Naivität und der gute Glaube an die Menschheit hilft nicht viel. Ich bin der Ansicht, daß Multikulti nicht funktioniert. Es kommt drauf an, wann die kritische Masse erreicht ist. Jugoslawien hatte ich ja schon genannt, Ruanda fällt mir noch ein. Auch die Indianer haben keinen Vorteil durch die Immigranten gehabt. Für die Sowjetunion und die CSSR verlief es zum Glück friedlicher. Vielleicht irre ich mich und alles wird gut. Es fehlt mir aber der Glaube daran.

Derzeit wird ja gefordert, die Flüchtlinge schneller arbeiten zu lassen. Auch Azubi-Prüfungen sollen in Landessprache ermöglicht werden. Die Arbeitgeber sind sehr angetan von derartigen Ideen. Ich bin gespannt, wann der Vorschlag kommt, den Mindestlohn wegen der aktuellen Situation zumindest auszusetzen. Der Ruf nach Facharbeitern erschallt auch immer wieder. Ich frage mich immer, was wirklich fehlt. Facharbeiter mit ordentlicher Bezahlung oder Facharbeiter, die zu Praktikantenkonditionen arbeiten. Konterkariert wird das dann wieder von Mitteilungen, daß die Digitalisierung massenhaft Arbeitsplätze bedrochen soll,

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 64186.html


Und ja, natürlich haben alle ihr Scherflein zu der Lage im nahen und mittleren Osten beigetragen. Aber sicherlich nicht in gleichen Teilen. Insbesondere Deutschland möchte ich im Zusammenhang mit dem Irak, Syrien oder Lybien überwiegend herausnehmen, auch wenn Guido Westerwelle für sein Verhalten in der Lybien-No-Fly-Zone ja hart angegangen wurde von den Demokratie-Freunden hierzulande. Und was die wirtschaftliche Situation / Verantwortung betrifft, wird es vermutlich niemals gelingen, gleiche Lebensverhältnisse überall zu haben. Wenn es Ländern gut geht, wird es auch immer Länder geben (müssen), denen es schlecht geht. Darauf fußt das ganze System. War im übrigen auch schon immer so -mit wechselnden Gewinnern / Verlierern- und wird auch immer so bleiben.

Polemisch gesagt, können ja enige mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Haus oder zumindest einige Zimmer zur Verfügung stellen. Der Winter naht. Allerdings ist es ja auch menschlich sehr ausgeprägt, insbesondere von anderen Opfer und Einsicht zu fordern und sich selber ethisch und moralisch gut dabei zu fühlen. Energiewende unbedingt, ganz wichtig. Stromtrasse zum Transport des Ökostroms in der eigenen Nachbarschaft geht natürlich gar nicht. Windkraft ist toll, Windkrafträder in Sichtnähe natürlich nicht. Das betrifft nicht alle, aber sicherlich eine recht große Menge. Jeder sollte sich hinterfragen, welches Opfer er persönlich (und seine Familie, die mitbetroffen ist) wirklich und ehrlich bereit ist zu bringen. Til Schweiger geht ja verbal mit gutem Beispiel voran. Angesichts seiner Millionen (ich unterstelle das angesichts seiner Filmerfolge einfach mal) könnte er vermutlich locker die Hälfte spenden. Tut er vermutlich aber nicht.

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Roland von Gilead
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Beitrag von Roland von Gilead » 04.09.2015, 10:35

Da gibt es einige die bereit sind Zeit o. Sachwerte auch Wohnraum zu Verfügung zu stellen.
Was mich z.Zt. ankotzt ist die Kaltblütigkeit einiger gegenüber dieser menschlichen Katastrophe die gerade passiert - bei FB wurde geschrieben, bei der Katastrophe in AT mit dem LKW " warum nur 70?" - wenn ich sowas lese kann man sich nur schämen - das sind Menschen = Familien - Kinder. Sind wir wirklich schon so kaltschnäuzig, das uns das wirtschaftliche/kulturelle etc. dann doch wichtiger ist, als ein paar Menschenleben?
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Hyaena
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Beitrag von Hyaena » 04.09.2015, 10:58

Einige Altruisten gibt es immer. Zum Glück. Aber die Masse ist ganz und gar nicht altruistisch. Der Mensch an sich ist in erster Linie am eigenen Wohlergehen interessiert. Helden wie bspw. die Geschwister Scholl und Mitstreiter wird es immer geben. Die haben im Angesicht des Todes unglaublichen persönlichen Mut gehabt, den ich nicht aufgebracht hätte. Allein wegen der Familie hätte ich gekuscht. Und das hätten grob geschätzt sicherlich mehr als 95 %. Heutige Beurteilungen mit einem Glas Chantré in der Hand vor dem flackernden Kaminfeuer über die damaligen "Feiglinge", die sich nicht der brauen Gefahr entgegengestellt haben, finde ich stets ausgesprochen heuchlerisch.

Die persönlichen Schicksale einiger Flüchtlinge sind furchtbar. Das ganze ist auch eine gewaltige Geldmaschine. Seien es die Schlepper, seien es diejenigen, die Unterkünfte zu deutlich überhöhten Preisen zur Verfügung stellen. Da kann man mit seiner alten Halle noch einmal richtig scheffeln. Es gibt genug Leute, die persönlich erheblichen Gewinn erzielen.

Und ja, insbesondere die eigenen wirtschaftliche Situation ist den meisten Menschen vermutlich wichtiger als das Leben anderer Menschen. Jedenfalls dann, wenn es zu deutlichen Einschnitten kommen würde.

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Beitrag von Herr Rossi » 04.09.2015, 11:48

Hyaena hat geschrieben:Selbstredend sind nicht alle Flüchtlinge Verbrecher. Habe ich auch nicht behauptet. Das Beispiel war eher dafür gedacht, die aktuelle Abschiebepraxis zu hinterfragen. Wenn derjenige nicht abgeschoben wird, wer wird es dann. Vermutlich erwischt es da eher diejenigen, die sich nicht wehren und die sich hier vermutlich deutlcih besser integrieren wollen.
Falscher Ansatz. Die Entscheidung, ob jemand abgeschoben wird oder nicht hängt nicht allein davon ab, wie er sich hier verhält, sondern was ihn in seinem "Heimatland" erwartet. Tod oder Folter geht z.B. gar nicht. Da ist es irrelevant wie er sich hier verhält. Im Normalfall sollte er dann ganz normal in den Prozessen der deutschen Justiz landen. Wenn das nicht passiert, dann hat das wenig mit seinem Status als Asylant oder Flüchtling zu tun.
Hyaena hat geschrieben: Grundsätzlich muß Flüchtlingen geholfen werden. Die schiere Zahl macht mir allerdings persönlich große Sorgen. Das wird meines Erachtens finanziell und wirtschaftlich sehr, sehr schwierig. Das ist es jetzt schon, wie man im übrigen auch bei den Grünen mit politischer Verantwortung -bspw. Boris Palmer- durchaus vernehmen kann. Naivität und der gute Glaube an die Menschheit hilft nicht viel. Ich bin der Ansicht, daß Multikulti nicht funktioniert. Es kommt drauf an, wann die kritische Masse erreicht ist. Jugoslawien hatte ich ja schon genannt, Ruanda fällt mir noch ein. Auch die Indianer haben keinen Vorteil durch die Immigranten gehabt. Vielleicht irre ich mich und alles wird gut. Es fehlt mir aber der Glaube daran.
Dann schau dir mal an, was Jordanien und der Libanon aufgenommen hat und das bei einer geringeren Bevölkerungszahl und deutlich schlechteren wirtschaftlichen Daten. Die haben über 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen und diese Länder droht das wirklich zu zerreissen. Und dann? Noch zwei weitere Krisenländer? Da fliegt tatsächlich gerade eine ganze Region auseinander und wir sollten wirklich zusehen, dass wir da möglichst viel Druck rausnehmen.
Mal eine Frage: Wo kommst du eigentlich her und was genau ist Multikulti für dich? Das Ding, was du damit wohl meinst, ist für Millionen von Menschen in diesem Land Alltag und du willst denen sagen, dass deren Leben nicht funktioniert?
Jugoslawien, Ruanda, Indianer... das geht echt zu weit, aber das auf Multikulti runterzubrechen ist wirklich eine massive Vereinfachung. Falls du dich da wirklich für interessierst, dann recherchiere mal ein wenig. Auch wenn man an der Oberfläche blebt, so kriegt man recht schnell mit, dass es kein generelles Problem der Menschen zwischen den Kulturen gibt (wobei man in Ruanda ja noch nicht mal von verschiedenen Kulturen sprechen kann), sondern dass es fast immer eine kleine Clique von Profiteuren gibt, die massiv versuchen solche Konflikte zu schüren, um daraus ihre eigenen Vorteile zu ziehen. Dafür brauchst du aber kein Multikulti, das geht auch mit Arbeiter gegen Arbeitslose, Reich gegen Arm, groß gegen klein... dick gegen dünn usw.... der Mensch sucht halt Gruppen und definiert sich selbst dann über dessen Zugehörigkeit und wie pervers sowas enden kann wissen wir hier in Deutschland ja eigentlich am besten.
Hyaena hat geschrieben: Derzeit wird ja gefordert, die Flüchtlinge schneller arbeiten zu lassen. Auch Azubi-Prüfungen sollen in Landessprache ermöglicht werden. Die Arbeitgeber sind sehr angetan von derartigen Ideen. Ich bin gespannt, wann der Vorschlag kommt, den Mindestlohn wegen der aktuellen Situation zumindest auszusetzen. Der Ruf nach Facharbeitern erschallt auch immer wieder. Ich frage mich immer, was wirklich fehlt. Facharbeiter mit ordentlicher Bezahlung oder Facharbeiter, die zu Praktikantenkonditionen arbeiten. Konterkariert wird das dann wieder von Mitteilungen, daß die Digitalisierung massenhaft Arbeitsplätze bedrochen soll,
Siehst du... so einfach geht das: Flüchtlinge gegen Arbeiter... schon haben wir unser gegeneinander.
Ansonsten: Du machst hier Themen auf... da gehe ich mal nicht auf alle ein, denn das geht in so viele Richtungen, dass es hier kein Ende mehr geben würde. :P

Es gibt übrigens keinen Facharbeitermangel. Wie sollte es auch? Die deutsche Industrie hat im Rahmen der europäischen Einigung Zugriff auf die Arbeitssuchenden in ganz Europa und da ist ein Haufen sehr gut ausgebildeter junger Menschen dabei, die in ihren Heimatländern vor 50% Jugendarbeitslosigkeit stehen und sicher nichts gegen einen guten Job in Deutschland hätten und haben. Wahrscheinlich ist daher wohl eher gemeint, dass man befürchtet nicht mehr genug BILLIGE Fachkräfte zu bekommen. Der freie Markt ist halt immer nur was gutes, wenn es die anderen betrifft. ;)
Hyaena hat geschrieben: Und ja, natürlich haben alle ihr Scherflein zu der Lage im nahen und mittleren Osten beigetragen. Aber sicherlich nicht in gleichen Teilen. Insbesondere Deutschland möchte ich im Zusammenhang mit dem Irak, Syrien oder Lybien überwiegend herausnehmen, auch wenn Guido Westerwelle für sein Verhalten in der Lybien-No-Fly-Zone ja hart angegangen wurde von den Demokratie-Freunden hierzulande. Und was die wirtschaftliche Situation / Verantwortung betrifft, wird es vermutlich niemals gelingen, gleiche Lebensverhältnisse überall zu haben. Wenn es Ländern gut geht, wird es auch immer Länder geben (müssen), denen es schlecht geht. Darauf fußt das ganze System. War im übrigen auch schon immer so -mit wechselnden Gewinnern / Verlierern- und wird auch immer so bleiben.
Bzgl. der Konflikte im Nahen Osten will ich dir da auch nicht ganz wiedersprechen. Wobei man natürlich schon hinterfragen kann, in wieweit deutsche Waffenlieferungen in dortige Länder nicht auch einen Teil zu den Konflikten beitragen, aber klar, die Kriege haben dort wirklich eher die Amerikaner geführt.
Du hattest ursprünglich allerdings eben auch von "Wirtschaftsflüchtlingen" gesprochen und da trägt Deutschland ganz klar seine eigene Schuld mit dran. Wenn die EU mit ihren Agraprodukten die Landwirtschaft in vielen afrikanischen Ländern kaputt macht und aktiv unterbindet, dass diese sich mit Einfuhrzöllen dagegen schützen, dann führt das in der Folge nunmal zu mehr Armut. Und so gut wie kein afrikanisches Land hat überhaupt auch nur den Ansatz einer Chance sich wirtschaftlich gegen den Koloss EU zu wehren.
Hyaena hat geschrieben: Polemisch gesagt, können ja enige mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Haus oder zumindest einige Zimmer zur Verfügung stellen. Der Winter naht. Allerdings ist es ja auch menschlich sehr ausgeprägt, insbesondere von anderen Opfer und Einsicht zu fordern und sich selber ethisch und moralisch gut dabei zu fühlen. Energiewende unbedingt, ganz wichtig. Stromtrasse zum Transport des Ökostroms in der eigenen Nachbarschaft geht natürlich gar nicht. Windkraft ist toll, Windkrafträder in Sichtnähe natürlich nicht. Das betrifft nicht alle, aber sicherlich eine recht große Menge. Jeder sollte sich hinterfragen, welches Opfer er persönlich (und seine Familie, die mitbetroffen ist) wirklich und ehrlich bereit ist zu bringen. Til Schweiger geht ja verbal mit gutem Beispiel voran. Angesichts seiner Millionen (ich unterstelle das angesichts seiner Filmerfolge einfach mal) könnte er vermutlich locker die Hälfte spenden. Tut er vermutlich aber nicht.
Ich kenne Leute die das tun, die wirklich Zimmer zur Verfügung stellen. Warum auch nicht? Ich tue das zwar nicht, da ich eher keine all zu große Wohnung habe, aber das ist ja auch eigentlich gar nicht der Punkt oder? Es geht ja nicht um Unterstützung, sondern um aktive Ablehnung, selbst in den Fällen, wo diejenigen, die Kritik üben, eigentlich gar keinen Nachteil haben.
Die bauen hier übrigens gerade Zelte für -wenn ich das richtig mitbekommen habe- 500 Flüchtlinge ein paar hundert Meter von mir entfernt auf und nu? Ist doch ok... frisst mich doch keiner von denen auf. :D Wichtig wäre nur, dass die dort jetzt nicht jahrelang auf ihren Status warten müssen und bis dahin nichts weiter tun dürfen, denn dann wird das sicherlich zu Konflikten führen. Das kann man aber eben -wenn man will- aktiv vermeiden.

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Beitrag von Hyaena » 04.09.2015, 13:17

Du hast schon recht mit der Simplifizierung hinsichtlich der Beispiele. Allerdings würde eine genauere Darstellung vermutlich alle Rahmen sprengen :D Man kann alles noch genauer beleuchten. Ruanda war eher multiethnisch. Multikulturell, national, -ethnisch ist für mich an meinem Wohn- und auch am Arbeitsort der Normalfall. Ist derzeit auch kein Problem (von einigen Gegenden abgesehen, wo man nachts eher nicht mehr rumlaufen sollte). In der Harburger City bspw. herrscht ein fast babylonisches Sprachenwirrwar und auch Lüneburg ist sehr multikulturell. Meine Befürchtungen sind auf die Zukunft gerichtet. Wie viel Zuwanderung verträgt ein Land demografisch, sozial und kulturell. Nun ja, die besagte Zukunft wird es zeigen.

Die Sache mit den Facharbeitern sehe ich genauso. Daher der Ansatz mit dem Praktikantenentgelt. Für mich ist der "Facharbeitermangel" eine Luftblase. Wenn man angemessen zahlt, bekommt man auch seine Facharbeiter.

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Beitrag von cubi » 04.09.2015, 16:30

Herr Rossi hat geschrieben:Du hattest ursprünglich allerdings eben auch von "Wirtschaftsflüchtlingen" gesprochen und da trägt Deutschland ganz klar seine eigene Schuld mit dran. Wenn die EU mit ihren Agraprodukten die Landwirtschaft in vielen afrikanischen Ländern kaputt macht und aktiv unterbindet, dass diese sich mit Einfuhrzöllen dagegen schützen, dann führt das in der Folge nunmal zu mehr Armut. Und so gut wie kein afrikanisches Land hat überhaupt auch nur den Ansatz einer Chance sich wirtschaftlich gegen den Koloss EU zu wehren.

Sehr guter Punkt! Die EU hat den Ost- und Nordafrikanischen Ländern erweiterte Fischereirechte abgepresst und in dem Zuge mit ihren hochmodernen Fabrikflotten deren Küstengewässer leer gesaugt! Wo kommen die Boote der sogenannten Schlepper wohl alle her? Nicht wenige sind ehemalige Fischer aus diesen Gegenden. Das gleiche wie mit den Piraten vor Somalia. Auch ehemalige Fischer, denen die Lebensgrundlage durch Fischfabrikflotten und Giftmüllverklappung entzogen wurde.

Es wird höchste Zeit das den Menschen legale Möglichkeiten in Europa Asyl zu beantragen geboten werden, ohne das sie ihr Vermögen und ihr Leben aufs Spiel setzen müssen. Die Milliarden, die für Militär und Abwehranlagen ausgegeben werden, sollten in Hochseefähren und ein vernünftiges Verteilsystem investiert werden. Denn nur IN Europa kann ein gerechtes Asylverfahren garantiert werden. Und wer nicht genommen wird, kann dann auf einen sicheren Weg zurück, ohne sein komplettes Erspartes Kriminellen in den Rachen geschmissen zu haben!

BtW: Die Misere will am Grundgesetz rumpfuschen! Keine Ahnung wieso das Not tut, aber mir stellen sich die Nackenhaare auf! Vielleicht kann ein Jurist das hier mal aufdröseln.
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"Wohltätigkeit ist das Ersaufen des Rechts im Mistloch der Gnade!" Pestalotzi

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Hyaena
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Beitrag von Hyaena » 05.09.2015, 19:50

Interessante Nachricht, aber natürlich zu erwarten gewesen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 51501.html

Mit syrischen Pässen läßt sich halt richtig Geld verdienen.
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex warnte kürzlich davor, dass es in der Türkei einen gut organisierten Fälschermarkt für syrische Pässe gebe. "Viele Menschen besorgen sich in der Türkei gefälschte syrische Papiere, weil sie wissen, dass sie dann leichter Asyl in der EU bekommen", sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri dem französischen Radiosender Europe 1
Heute wurde dann mal das Dubliner Abkommen "ausnahmsweise" insgesamt ausgesetzt und es sollen sich 10.000 Flüchtlinge allein in Bayern einfinden. Das wird vermutlich eher die Regel sein (edit: das aussetzen). 10.000 an einem Tag ist schon eine Hausnummer. Die nächsten Monate und Jahre werden sehr spannend werden.

Merkel schließt im übrigen Steuererhöhungen aus. Das bedeutet wohl, wir müssen uns auf massive Steuererhöhungen gefaßt machen :twisted:

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Beitrag von Herr Rossi » 06.09.2015, 06:00

Dublin 3 ist das übrigens und deren Regeln sind zu einem Großteil von Deutschland mitbestimmt. Wenn man sich da mal etwas mit beschäftigt, dann kommt man mal wieder zu dem Punkt, dass Deutschland eine ziemlich verlogene Nummer fährt. Ungarn hält sich da übrigens aktuell einfach "nur" dran und bekommt dafür jetzt die Buhmann Rolle...

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Beitrag von Herr Rossi » 06.09.2015, 11:59

Und SPON schafft es mal wieder einen oben drauf zu legen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 51598.html

Diese dummen Ossis aber auch, raffen ihr Glück einfach nicht... dabei haben wir Deutschen ja seit Jahrzehnten erkannt, dass wir jeden Zuwanderer, der sich zu uns gesellt, wirklich nötigst brauchen. Echt aber auch!

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Beitrag von Hyaena » 06.09.2015, 12:30

Die letzten Tage wurde auf SPON auch ein Politologe interviewt, der meinte, die Flüchtlinge müßten in die Großstädte, da dort die Integration besser gelingen würde.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 49973.html

Ich bin da eher weniger überzeugt von.

http://www.welt.de/regionales/nrw/artic ... qus_thread

Ein schönes Beispiel für Bilderauswahl. Auf nahezu jedem Bild mit Flüchtlingen sind kleine Kinder zu sehen. Entspricht nicht der Realität der Verteilung, unterstützt aber das transportierte Weltbild.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/flu ... -1.2635848

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Beitrag von Herr Rossi » 06.09.2015, 12:36

Naja, das mit der Großstadt stimmt sicher schon, denn da ist das wahrlich nichts weltbewegendes, wenn ein paar Tausend Flüchtlinge dazu kommen. Ich weiss, du glaubst nicht an Multikulti, aber wenn es wo funktioniert, dann eben in den Städten und das kann ich wirklich nur bestätigen. Die 500, die man hier nebenan untergebracht hat, regen niemanden wirklich auf...

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Beitrag von end_aka_meli » 06.09.2015, 18:39

Ich finde bei der ganzen Situation schade, dass die Ursachen der Wellen in den Medien total untergehen.

1. Link ein gutes Interview auf Nachdenkseiten:
„Die Perfidie ist, dass diese Fluchtbewegungen politisch instrumentalisiert werden“

2. Link: Ein toller Essay von heute morgen auf DLF über die Zukunft unserer Gesellschaft - 27 Minuten, aber absolut hörenswert!:
Es gab ein Leben vor dem Wachstum
Auf das Bild mit den Stühlen klicken.

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Beitrag von Roland von Gilead » 06.09.2015, 18:51

.... Syrien war wirklich ein aufstrebendes Land - viele Studierte und gelehrte, die hauen jetzt ab und dann sind die wieder bei Null.
Wenn man die Entwicklung in den arabischen Ländern mal ansieht, war der arabische Frühling nicht wirklich sonderlich gut für diese Regionen. Ich glaub die einzigen die es geschafft haben waren Tunesien, die anderen Länder waren im nach hinein betrachtet doch quasi besser mit ihren Diktatoren besser dran :( Siehe Ägypten - jetzt wo wieder eine Militärdiktatur herrscht, funktioniert es dort auch wieder besser ....
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Hyaena
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Beitrag von Hyaena » 11.09.2015, 07:15

Gabriel spricht von aktuell 120.000 Flüchtlingen im Monat. 60.000 sind seit Anfang September angekommen. Es kommen damit mehr an, als hierzulande geboren werden (714.000 in 2014). Serbien registrierte gestern den bisherigen Höchststand an dort registrierten Flüchtlingen mit knapp 5.500. Ansonsten sind es wohl um die 2.000 / Tag.

Die müssen meiner Ansicht nach entweder die Grenzen zu Europa schließen (und humanitäre und finanzielle Hilfe vor Ort leisten. Und das nicht zu knapp) oder einfach die Leistungen für Asylbewerber europaweit angleichen. Schweden scheint ja wenigstens zu versuchen, die Reißleine zu ziehen.

Ganz nette Geschichtsstunde:

http://www.welt.de/geschichte/article14 ... ation.html

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Beitrag von end_aka_meli » 11.09.2015, 16:39

Hyaena hat geschrieben:Ganz nette Geschichtsstunde:

http://www.welt.de/geschichte/article14 ... ation.html
Leider lernen die Menschen (fast) nie aus der Geschichte ;)

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