Ukraine
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Re: Ukraine
Wikileaks hat nun übrigens angeblich eine Kopie von Hunter Bidens Laptop Datensatz.
https://www.freiewelt.net/nachricht/kim ... 57d41b0dba
Es gab beim erstmaligen Auftauchen (2019) schon ein paar Videos, die vom Laptop stammen sollten, die für Hunter Biden nicht sehr vorteilhaft waren (Sex mit Minderjährigen). Interessanter ist aber wohl der Inhalt seines Mailkontos.
Dort geht es u.A. um die Reversegas Deals (russiches Gas wird zu europäischem Gas umgelabelt und mit ein paar Dollar Aufschlag dann an die Ukrainer verkauft) und -was mir neu war- wohl auch um die Finanzierung der Biolabore in der Ukraine.
Bin mal gespannt was da noch so kommt oder ob das nur großes Geprale ist. Vielleicht gibts auch einen Deal für Assanges Freilassung? Wer weiß...
Toska hatte die Geschichte auch schon mal. Ob die Geschichte rund um das Laptop glaubwürdig ist darf sicherlich bezweifelt werden, die Daten können aber natürlich dennoch korrekt sein, auf welchen Weg auch immer sie schlussendlich erlangt wurden.
https://www.freiewelt.net/nachricht/kim ... 57d41b0dba
Es gab beim erstmaligen Auftauchen (2019) schon ein paar Videos, die vom Laptop stammen sollten, die für Hunter Biden nicht sehr vorteilhaft waren (Sex mit Minderjährigen). Interessanter ist aber wohl der Inhalt seines Mailkontos.
Dort geht es u.A. um die Reversegas Deals (russiches Gas wird zu europäischem Gas umgelabelt und mit ein paar Dollar Aufschlag dann an die Ukrainer verkauft) und -was mir neu war- wohl auch um die Finanzierung der Biolabore in der Ukraine.
Bin mal gespannt was da noch so kommt oder ob das nur großes Geprale ist. Vielleicht gibts auch einen Deal für Assanges Freilassung? Wer weiß...
Toska hatte die Geschichte auch schon mal. Ob die Geschichte rund um das Laptop glaubwürdig ist darf sicherlich bezweifelt werden, die Daten können aber natürlich dennoch korrekt sein, auf welchen Weg auch immer sie schlussendlich erlangt wurden.
Re: Ukraine
Bei dem Laptop ist man in etwa die Desinformations-Schiene gefahren, die man damals auch beim Laptop von Anthony Weiner gefahren ist. Das war der Mann von Huma Abedin, Top-Beraterin von Hillary Clinton. Auch da waren (angeblich) hochsensible Emails von (und "Versicherungspolicen"/Kompromat gegen) Hillary Clinton drauf. Die Konstellation war damals, dass Weiner ein als gestohlen gemeldetes Laptop aus dem Clinton-Fundus nutzte, dass er von seiner Frau bekommen hatte. Und deren Apple-Devices synchronisierten nach wie vor die Backups auf das Laptop. Plus da war wohl noch ein altes Backup der Apple-Geräte aus dem Clinton-Fundus drauf. Angeblich haben "gestandene NYPD-Ermittler im Flur gestanden und sich erbrochen", nachdem sie Bilder aus dem Datensatz gesehen haben. Und der Polizei-Chef von NY drohte öffentlich, einen Abzug der Platte an Wikileaks zu schicken, wenn FBI und die Staatsanwaltschaft die Sache begraben würden.Herr Rossi hat geschrieben: ↑23.04.2022, 12:49Toska hatte die Geschichte auch schon mal. Ob die Geschichte rund um das Laptop glaubwürdig ist darf sicherlich bezweifelt werden, die Daten können aber natürlich dennoch korrekt sein, auf welchen Weg auch immer sie schlussendlich erlangt wurden.
Passiert ist dann? Mehr oder weniger nichts.
Weiner ist zu 21 Monaten Haft und 10k USD Strafe wegen "der Zugänglichmachung von obszönem Material an eine Minderjährige" verurteilt worden und eingefahren. Die Strafe wurde nach sieben Monaten in Hausarrest umgewandelt. Huma Abedin und die Clintons wurden nicht belangt, von daher war das entweder eine Nullnummer, oder da wurde tatsächlich die Platte in den Giftschrank gesteckt und dieser im Marianen-Graben versenkt.
Jedenfalls gab es rund um die ganze Story das volle Programm an Disinformation: Erst wurde das als kompletter Unfug abgestritten, dann dementiert, dann die gefundenen Daten kleingeredet, Zeugen eingeschüchtert oder verselbstmordet dann wurde ganz hochoffiziell doch ermittelt und die Sache auf dem kleinstmöglichen Nenner mittels Bauernopfer abgehakt.
Und wenn man heute nach dem Thema googelt, sind da halt nur noch die Artikel und Videos aus sagen wir mal weniger vertrauenswürdiger Quelle, bzw. jenen, die in der Vergangenheit durch hohe Trump-Nähe aufgefallen sind. Es ist nicht so, dass die Mainstream-Medien nicht darüber berichtet haben. Aber halt nur sehr zurückhaltend und so wenig wie möglich. Hier mal eine Suche nach den beiden Namen "Weiner Abedin" bei Spiegel. Und (ganz lustig!) hier mal eine Suche bei der Washington Post nach "Weiner Laptop". Da kommt dann dieser Text:
Und die werden nicht angezeigt.4 results related to"weiner laptop"
Da wir gerade bei der WaPo sind: Suche nach "Hunter Biden Laptop". Angeblich 14 Resultate, vier werden angezeigt. Als erstes "Analysis | Hunter Biden’s alleged laptop: An explainer" aus dem Oktober 2020. Das zweite Link ist ein OpEd mit diesem Fazit:
"Wenn eine Story einen Kandidaten im Wahlkampf schlecht aussehen aussehen lässt, sollte man sie lieber erstmal zwei Monate liegen lassen."Maybe the lesson is the same one that the stories about 2016 Democratic presidential nominee Hillary Clinton’s emails should have taught us: When matters have little or no relationship to a candidate’s qualifications for office, the media should not be trumpeting them in the month or two before an election. Maybe some true stories would be ignored for the moment, but what’s the cost? As with Hunter Biden’s laptop, these stories can receive the attention they deserve later.
Quelle
Alleine diese Aussage zeigt uns halt recht deutlich, dass die "Leitmedien" hüben wie drüben ihre Aufgabe als 4.-Gewalt nicht nachkommen, weil deren Eigentümer diese Medien nutzen, um aktiv Politik und Einflussnahme betreiben. Und das abhängige Staatsanwälte und Richter dann letzten Endes dafür sorgen, dass wenn doch mal was zur Anklage gebracht wird, dann gibt es bestenfalls Bauernopfer oder (wenn gar nicht zu verhindern) dann halt mal einen milden Klaps auf den Hintern und gut ist. Das ist halt überall so. In den USA, in Deutschland sowieso und in Kolumbien erst recht. Hätte da schöne Beispiele aus dem aktuellen Wahlkampf, aber das würden den Rahmen sprengen.
Um da mal den Bogen in Richtung Russland zu schlagen: Was machen die Russen in der Hinsicht eigentlich anders? Außer dass sie sich weniger Mühe geben, die undemokratischen Mittel und Methoden besser zu verschleiern, als das bei uns der Fall ist? Und warum nennen wir Leute wie Bill Gates, Jeff Bezos, Elon Musk, Carsten Maschmeyer, Friede Springer, Reinhard Mohn (Bertelsmann), Susanne Klatten (Skion/BMW) oder Hubert Burda nicht ebenfalls "Oligarchen"? Deren Verquickungen in die Politik sind doch nicht minder bekannt und weniger verwerflich, als jene der "Self-Made-Billionaires" aus Putins Umfeld, wie z.B. Aleksey Mordashov, Vladimir Lisin, Leonid Mikhelson, Roman Abramovich oder Oleg Deripaska.
Unterm Strich: Ich halte die Geschichten rund um beide Laptops (Weiner/Biden) für ziemlich plausibel. Wenn man da *wirklich* ermitteln und jedem Brotkrumen nachgehen würde, dann rollen Köpfe. Und das ist halt auch der Grund, warum das Hunter Biden Laptop jetzt dann doch wieder in der Mainstream-Presse angekommen ist und nicht nur im Orkus des Internet thematisiert wird: Die Bidens sollen abserviert werden, damit entweder Kamala Harris nachrücken kann, oder (falls sie den Skandal auch nicht übersteht) halt jemand anders, der noch halbwegs ein paar Murmeln in der Schüssel hat und seinen Königsmachern dann zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet ist.
Grüße,
Toska
________________________________________
Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191
Toska
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2:191
Re: Ukraine
Kurz nochmal zurück zu Russland/Ukraine:
In Bryansk (Russland) hat es die Nacht schwer geknallt. Und damit ist dann wohl auch die "Druschba"-Pipeline betroffen, die als einzige Pipeline Öl aus Russland nach Deutschland liefert.
Dann ist vor zwei (?) Tagen wohl auch bei Moskau was hochgegangen: Ein Chemie-Werk und ein Luft- und Raumfahrt-Entwicklungszentrum, in dem z.B. die Luftabwehr-Technik der Russen und einiges andere entwickelt wurde.
Die Lieferung der deutschen Marder an die Ukraine wird jetzt wohl von der BuReg nicht mehr blockiert. Aber: Die Schweiz schießt jetzt quer und verbietet Deutschland den Export der damals in der Schweiz gekauften 20mm-Munition für das Bordgeschütz des Marders.
Die Schweiz beharrt dort auf ihrer Neutralität und dem Recht der Entscheidung des Endverbleibs, der beim Kauf der Munition getroffen wurde. So nebenbei: Die Munition wurde von Oerlikon hergestellt, die von Rheinmetall gekauft worden sind. Herstellungsort war halt Schweiz und die Munition für den Gepard dürfte auch aus der gleichen Quelle stammen. Die sind damit dann auch durch und dann kein Thema mehr. Super Idee die Munition für so wichtige Systeme exklusiv aus dem Ausland zu beschaffen, nicht wahr? Wisst ihr, wo die Munition für die Panzerhaubitze 2000 herkommt? Nein, nicht mehr aus NRW! Das war früher mal so.
Die kommt jetzt aus (Tusch!) Südafrika!
SIND DIE ALLE IRRE GEWORDEN?!? Unfassbar!
Hier übrigens noch ein Todesstoß für die unsägliche Diskussion "schwere Waffen" und deren "Export in Kriegsgebiete".
Und bei den Russen war der Zensor pinkeln und die haben aus Versehen Verlustzahlen veröffentlicht: 13.000 Tote, 7000 Vermisste. Alleine bei der Moskva angeblich 116 Tote und 100 Vermisste. Anzahl der Verwundeten des Konfliktes wurde NICHT genannt. Man geht da eigentlich von 1:4 aus und auf einen Toten kommen vier Verwundete. Aber bei der russischen Feldversorgung und der Art dieses Konfliktes mag das brutalst schlechter aussehen. Um das in Kontext zu setzen: Verluste von 20.000 Mann in ZWEI MONATEN? Das ist mehr, als die Amis in allen Kriegen und Konflikten seit 1976 hatten. Wir sind da bei Größenordnungen, die es seit dem Ende des 2. WK so nicht mehr gegeben hat. Die USA verloren z.B Januar-Mai 1945 18.380 Mann an allen Fronten. In Korea 36.516 Mann in 1128 Tagen. Und 58.209 in Vietnam in 3353 Tagen. Zum Vergleich: Die Russen verloren 1979-1989 in Afghanistan rund 26.000 Mann und das Trauma davon wirkte halt noch extrem lange nach. Und "auf dem Level" sind sie jetzt nach etwas über zwei Monaten. Da fällt einem nichts mehr ein.
Themawechsel: Erinnert ihr euch noch an den "dicken russischen Piloten" einer Su-34, der im März abgeschossen wurde? Ich hatte das angesprochen, weil der Kerl halt auch in Syrien im Einsatz war (mit Putin und Assad auf einem Bild). Und für einen Piloten war die Schwabbel-Backe halt komplett außer Form, trug auch keine G-Suit im Einsatz und hatte eine fette Goldkette um den Hals, die ihm beim Ausstieg mit dem Schleudersitz fast den Kopf vom Hals gesäbelt hatte.
Zu dem gibt es neue Nachrichten: Die Ukraine klagt ihn wegen Kriegsverbrechen an, da er nach dem Ausstieg einen ukrainischen Zivilisten mit seiner Pistole erschossen hat, weil er wohl Angst hatte, dass der ihn an die ukrainischen Behörden meldet.
Hier noch ein "schönes" Kriegsverbrechen der Russen. Die nutzen da ein UR-77 Minenräumgerät, um zivile Ziele in einer Stadt anzugreifen. Das Ding verschießt drei lange Sprengschnüre an Raketen. Die werden normalerweise nahezu horizontal verschossen und legen sich dann über das verminte Gelände. Dann zündet man die Sprengschnur und wenn da Minen waren, gehen die mit hoch und man hat eine Schneise freigesprengt. Wenn man die Raketen aber im steilen Winkel anschießt, regnen die Sprengschnüre in einem fetten Knäul irgendwo in der Ferne auf einem Haufen ab. Und das nutzen die hier, um ein großes Gebäude in einer Stadt zu sprengen.
Und noch was zur Moskva: Die Russen haben das Bergungsschiff "Kommuna" geschickt, welches darauf spezialisiert ist, ganze Schiffe oder Teile von Schiffen selektiv zu heben. Der Kahn ist sage und schreibe 110 Jahre alt und lief noch zur Zeit des Zaren vom Stapel.
Egal wie alt der Kasten ist ("It belongs in a museum!"): Sowas schickt man in Kriegszeiten nicht los, um die Waschmaschinen und die Funke von einem gesunkenen Schiff zu holen. Man wird sicherlich versuchen, die Sandbox-Missiles zu bergen und da ist dann halt wieder die Spekulation, dass da mindestens zwei davon atomare 350kt-Sprengköpfe haben. Das könnte die Eile erklären, warum das jetzt so fix gehen muss und keine Zeit ist, bis zum Ende des Konfliktes zu warten.
Dann bin ich noch auf zwei interessante Youtube-Videos gestoßen, in denen sich Navy-Leute über das "What the fuck happened?" austauschen. Das ist beim jetzigen Informationsstand noch immer nur Spekulation, aber ich fand es sehr interessant:
JiveTurkey: Neptune ASM vs Moskva Cruiser
Ex-US Navy Guys Speculate How The Russian Cruiser "Moskva" Sunk So Easily
"JiveTurkey" geht da vordergründig ganz gut auf die Aspekte des Angriffs ein und warum das so eine Klatsche war, die offen zeigt: In 2022 sollte einer Marine sowas peinliches halt nicht passieren. Die Spezis im zweiten Video gehen auf das Versagen der Moskva-Crew bis zum Einschlag der Neptun(s) nur am Rande ein und schwenken dann auf das Thema um, warum die Moskva nach den Treffern gesunken ist. Ein ein US-Kriegsschiff oder eines der UK Royal Navy hätten das wohl überlebt. Weil: DAMAGE CONTROL. In westlichen Marinen ist jeder (von der Küchenhilfe bis zum Kapitän) in Schadens- und Feuerbekämpfung ausgebildet. Feuer, Rauch und Wassereinbruch sind halt die großen Gefahren an Bord eines jeden Schiffs und durch ständige Drills wird halt jeder so geschult, dass er im Katastrophenfall weiß, was zu tun ist, wo er zu sein hat, wo Schutzausrüstung und wo welche Mittel und Werkzeuge sind, um die Sache sofort und ohne weitere Anweisung durch Vorgesetzte anzugehen. Dazu gehört halt auch (falls nicht schon passiert) sofort den Verschlusszustand aller Abteile herzustellen und die Luftzirkulation abzustellen, bzw. zu kompartmentalisieren.
Die Russen haben das nicht. Die haben dedizierte "Feuerwehr" an Bord, aber der Rest der Besatzung ist da eher nicht drin gedrillt. Zudem hat man wohl bei den Slavas damals gespart und die haben einerseits wohl keine oder zu wenige Wasser- und Brandschotts und zum anderen ist die Lüftungsanlage wohl auch so miserabel, dass man die im Brandfall nicht auf Abteilungen runter isoliert abdrehen kann. Man sieht auf den Bildern ja ganz gut, dass der Kasten von vorne bis hinten verqualmt gewesen sein muss, weil aus allen Portholes (inklusive dem geöffneten Hubschrauber-Hangar) Rauch gequollen ist, oder zumindest noch frische Rußablagerungen zu sehen waren. Der Pott muss also von vorne bis hinten in so ziemlich allen Abteilen verraucht gewesen sein. Ohne Atemschutz und im Dunkeln ist da dann kein Kraut gegen gewachsen. Ob und in wie weit sich das Feuer selbst im inneren ausgebreitet hatte sagen uns die Fotos allerdings nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass die Crew unter den Umständen dann auch nur wenig gegen ein Ausbreiten des Feuers hätte tun können.
Da ist dann auch wieder die andere Mentalität im Spiel und dass die Russen halt wenig NCO's haben und dann wiederum auch zu wenig Entscheidungsfreiräume bei Subalternen, was im Krisenfall zu Informations-Overload beim Kommandanten führt. Und das ist halt auch so ein Punkt, bei dem westliche Marinen aus früheren Fehlern gelernt haben und dann Ausbildung, Drills, Verfahrensweisen und auch das Design der Schiffe und der Rettungsmittel an Bord immer wieder nachjustiert haben. Es kann durchaus sein, dass ein US-Schiff mal nicht wie geplant ausläuft, wenn die Eiscreme alle ist. Aber die würden keinesfalls (wie die Russen das halt tun) auslaufen, wenn wichtige Systeme verrottet sind, zwei Drittel der Besatzung keine feuerfeste Monturen und Beatmungsgeräte haben und sowieso keiner weiß, ob aus den Hydranten tatsächlich noch Wasser kommt, oder nur feiner Rost raus rieselt, weil die seit 1984 keiner mehr aufgedreht hat.
In Bryansk (Russland) hat es die Nacht schwer geknallt. Und damit ist dann wohl auch die "Druschba"-Pipeline betroffen, die als einzige Pipeline Öl aus Russland nach Deutschland liefert.
Dann ist vor zwei (?) Tagen wohl auch bei Moskau was hochgegangen: Ein Chemie-Werk und ein Luft- und Raumfahrt-Entwicklungszentrum, in dem z.B. die Luftabwehr-Technik der Russen und einiges andere entwickelt wurde.
Die Lieferung der deutschen Marder an die Ukraine wird jetzt wohl von der BuReg nicht mehr blockiert. Aber: Die Schweiz schießt jetzt quer und verbietet Deutschland den Export der damals in der Schweiz gekauften 20mm-Munition für das Bordgeschütz des Marders.
Die Schweiz beharrt dort auf ihrer Neutralität und dem Recht der Entscheidung des Endverbleibs, der beim Kauf der Munition getroffen wurde. So nebenbei: Die Munition wurde von Oerlikon hergestellt, die von Rheinmetall gekauft worden sind. Herstellungsort war halt Schweiz und die Munition für den Gepard dürfte auch aus der gleichen Quelle stammen. Die sind damit dann auch durch und dann kein Thema mehr. Super Idee die Munition für so wichtige Systeme exklusiv aus dem Ausland zu beschaffen, nicht wahr? Wisst ihr, wo die Munition für die Panzerhaubitze 2000 herkommt? Nein, nicht mehr aus NRW! Das war früher mal so.
Die kommt jetzt aus (Tusch!) Südafrika!
SIND DIE ALLE IRRE GEWORDEN?!? Unfassbar!
Hier übrigens noch ein Todesstoß für die unsägliche Diskussion "schwere Waffen" und deren "Export in Kriegsgebiete".
Und bei den Russen war der Zensor pinkeln und die haben aus Versehen Verlustzahlen veröffentlicht: 13.000 Tote, 7000 Vermisste. Alleine bei der Moskva angeblich 116 Tote und 100 Vermisste. Anzahl der Verwundeten des Konfliktes wurde NICHT genannt. Man geht da eigentlich von 1:4 aus und auf einen Toten kommen vier Verwundete. Aber bei der russischen Feldversorgung und der Art dieses Konfliktes mag das brutalst schlechter aussehen. Um das in Kontext zu setzen: Verluste von 20.000 Mann in ZWEI MONATEN? Das ist mehr, als die Amis in allen Kriegen und Konflikten seit 1976 hatten. Wir sind da bei Größenordnungen, die es seit dem Ende des 2. WK so nicht mehr gegeben hat. Die USA verloren z.B Januar-Mai 1945 18.380 Mann an allen Fronten. In Korea 36.516 Mann in 1128 Tagen. Und 58.209 in Vietnam in 3353 Tagen. Zum Vergleich: Die Russen verloren 1979-1989 in Afghanistan rund 26.000 Mann und das Trauma davon wirkte halt noch extrem lange nach. Und "auf dem Level" sind sie jetzt nach etwas über zwei Monaten. Da fällt einem nichts mehr ein.
Themawechsel: Erinnert ihr euch noch an den "dicken russischen Piloten" einer Su-34, der im März abgeschossen wurde? Ich hatte das angesprochen, weil der Kerl halt auch in Syrien im Einsatz war (mit Putin und Assad auf einem Bild). Und für einen Piloten war die Schwabbel-Backe halt komplett außer Form, trug auch keine G-Suit im Einsatz und hatte eine fette Goldkette um den Hals, die ihm beim Ausstieg mit dem Schleudersitz fast den Kopf vom Hals gesäbelt hatte.
Zu dem gibt es neue Nachrichten: Die Ukraine klagt ihn wegen Kriegsverbrechen an, da er nach dem Ausstieg einen ukrainischen Zivilisten mit seiner Pistole erschossen hat, weil er wohl Angst hatte, dass der ihn an die ukrainischen Behörden meldet.
Hier noch ein "schönes" Kriegsverbrechen der Russen. Die nutzen da ein UR-77 Minenräumgerät, um zivile Ziele in einer Stadt anzugreifen. Das Ding verschießt drei lange Sprengschnüre an Raketen. Die werden normalerweise nahezu horizontal verschossen und legen sich dann über das verminte Gelände. Dann zündet man die Sprengschnur und wenn da Minen waren, gehen die mit hoch und man hat eine Schneise freigesprengt. Wenn man die Raketen aber im steilen Winkel anschießt, regnen die Sprengschnüre in einem fetten Knäul irgendwo in der Ferne auf einem Haufen ab. Und das nutzen die hier, um ein großes Gebäude in einer Stadt zu sprengen.
Und noch was zur Moskva: Die Russen haben das Bergungsschiff "Kommuna" geschickt, welches darauf spezialisiert ist, ganze Schiffe oder Teile von Schiffen selektiv zu heben. Der Kahn ist sage und schreibe 110 Jahre alt und lief noch zur Zeit des Zaren vom Stapel.
Egal wie alt der Kasten ist ("It belongs in a museum!"): Sowas schickt man in Kriegszeiten nicht los, um die Waschmaschinen und die Funke von einem gesunkenen Schiff zu holen. Man wird sicherlich versuchen, die Sandbox-Missiles zu bergen und da ist dann halt wieder die Spekulation, dass da mindestens zwei davon atomare 350kt-Sprengköpfe haben. Das könnte die Eile erklären, warum das jetzt so fix gehen muss und keine Zeit ist, bis zum Ende des Konfliktes zu warten.
Dann bin ich noch auf zwei interessante Youtube-Videos gestoßen, in denen sich Navy-Leute über das "What the fuck happened?" austauschen. Das ist beim jetzigen Informationsstand noch immer nur Spekulation, aber ich fand es sehr interessant:
JiveTurkey: Neptune ASM vs Moskva Cruiser
Ex-US Navy Guys Speculate How The Russian Cruiser "Moskva" Sunk So Easily
"JiveTurkey" geht da vordergründig ganz gut auf die Aspekte des Angriffs ein und warum das so eine Klatsche war, die offen zeigt: In 2022 sollte einer Marine sowas peinliches halt nicht passieren. Die Spezis im zweiten Video gehen auf das Versagen der Moskva-Crew bis zum Einschlag der Neptun(s) nur am Rande ein und schwenken dann auf das Thema um, warum die Moskva nach den Treffern gesunken ist. Ein ein US-Kriegsschiff oder eines der UK Royal Navy hätten das wohl überlebt. Weil: DAMAGE CONTROL. In westlichen Marinen ist jeder (von der Küchenhilfe bis zum Kapitän) in Schadens- und Feuerbekämpfung ausgebildet. Feuer, Rauch und Wassereinbruch sind halt die großen Gefahren an Bord eines jeden Schiffs und durch ständige Drills wird halt jeder so geschult, dass er im Katastrophenfall weiß, was zu tun ist, wo er zu sein hat, wo Schutzausrüstung und wo welche Mittel und Werkzeuge sind, um die Sache sofort und ohne weitere Anweisung durch Vorgesetzte anzugehen. Dazu gehört halt auch (falls nicht schon passiert) sofort den Verschlusszustand aller Abteile herzustellen und die Luftzirkulation abzustellen, bzw. zu kompartmentalisieren.
Die Russen haben das nicht. Die haben dedizierte "Feuerwehr" an Bord, aber der Rest der Besatzung ist da eher nicht drin gedrillt. Zudem hat man wohl bei den Slavas damals gespart und die haben einerseits wohl keine oder zu wenige Wasser- und Brandschotts und zum anderen ist die Lüftungsanlage wohl auch so miserabel, dass man die im Brandfall nicht auf Abteilungen runter isoliert abdrehen kann. Man sieht auf den Bildern ja ganz gut, dass der Kasten von vorne bis hinten verqualmt gewesen sein muss, weil aus allen Portholes (inklusive dem geöffneten Hubschrauber-Hangar) Rauch gequollen ist, oder zumindest noch frische Rußablagerungen zu sehen waren. Der Pott muss also von vorne bis hinten in so ziemlich allen Abteilen verraucht gewesen sein. Ohne Atemschutz und im Dunkeln ist da dann kein Kraut gegen gewachsen. Ob und in wie weit sich das Feuer selbst im inneren ausgebreitet hatte sagen uns die Fotos allerdings nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass die Crew unter den Umständen dann auch nur wenig gegen ein Ausbreiten des Feuers hätte tun können.
Da ist dann auch wieder die andere Mentalität im Spiel und dass die Russen halt wenig NCO's haben und dann wiederum auch zu wenig Entscheidungsfreiräume bei Subalternen, was im Krisenfall zu Informations-Overload beim Kommandanten führt. Und das ist halt auch so ein Punkt, bei dem westliche Marinen aus früheren Fehlern gelernt haben und dann Ausbildung, Drills, Verfahrensweisen und auch das Design der Schiffe und der Rettungsmittel an Bord immer wieder nachjustiert haben. Es kann durchaus sein, dass ein US-Schiff mal nicht wie geplant ausläuft, wenn die Eiscreme alle ist. Aber die würden keinesfalls (wie die Russen das halt tun) auslaufen, wenn wichtige Systeme verrottet sind, zwei Drittel der Besatzung keine feuerfeste Monturen und Beatmungsgeräte haben und sowieso keiner weiß, ob aus den Hydranten tatsächlich noch Wasser kommt, oder nur feiner Rost raus rieselt, weil die seit 1984 keiner mehr aufgedreht hat.
Grüße,
Toska
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Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191
Toska
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Re: Ukraine
88 Leopard 1A5 und wohl *alle* 60 Gepard gehen an die Ukraine. Ich fasse es nicht.
Statt endlich die Marder zu schicken, mit denen die Ukrainer wegen einfacher Technik leicht klar kommen dürften, schickt man die beste Heeresflak, die derzeit IRGENDWO zu bekommen ist und die dazu noch so herausfordernd in der Bedienung ist, dass die Ukrainer die vermutlich nicht mal vernünftig einsetzen können. Und die Munition, die wir dafür (dank Schweizer Export-Verbot) liefern können, reicht wohl auch nur für maximal 20 Minuten. Super, Ingo! Nicht Diesel.
Schlimmer noch: Die angedachte und überfällige Reaktivierung der Gepards für die Bundeswehr ist damit dann vom Tisch und wir haben auch die nächsten 10 Jahre bis zur Einführung des Nachfolgesystems nichts zu schippeln.
Statt endlich die Marder zu schicken, mit denen die Ukrainer wegen einfacher Technik leicht klar kommen dürften, schickt man die beste Heeresflak, die derzeit IRGENDWO zu bekommen ist und die dazu noch so herausfordernd in der Bedienung ist, dass die Ukrainer die vermutlich nicht mal vernünftig einsetzen können. Und die Munition, die wir dafür (dank Schweizer Export-Verbot) liefern können, reicht wohl auch nur für maximal 20 Minuten. Super, Ingo! Nicht Diesel.
Schlimmer noch: Die angedachte und überfällige Reaktivierung der Gepards für die Bundeswehr ist damit dann vom Tisch und wir haben auch die nächsten 10 Jahre bis zur Einführung des Nachfolgesystems nichts zu schippeln.
Grüße,
Toska
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- Roland von Gilead
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Re: Ukraine
Man stellt sich wohl jetzt auf einen längeren Krieg ein.
Gasstop - für Polen & Bulgarien.
Ich denk in der Richtung wird noch viel passieren.
Bin irgendwie froh, das ich noch im Oktober meine 6000 Liter Tanks voll gemacht habe und 2 weitere Heizperioden damit durch kommen.
Habe mir einen Holzspalter bestellt, heize schon seit Ewigkeit mit Holz zu - denke das könnte ein sinnvolle Investition sein.
Gasstop - für Polen & Bulgarien.
Ich denk in der Richtung wird noch viel passieren.
Bin irgendwie froh, das ich noch im Oktober meine 6000 Liter Tanks voll gemacht habe und 2 weitere Heizperioden damit durch kommen.
Habe mir einen Holzspalter bestellt, heize schon seit Ewigkeit mit Holz zu - denke das könnte ein sinnvolle Investition sein.
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Re: Ukraine
Sicherlich eine sinnvolle Vorbereitung.Roland von Gilead hat geschrieben: ↑27.04.2022, 06:21Man stellt sich wohl jetzt auf einen längeren Krieg ein.
Gasstop - für Polen & Bulgarien.
Ich denk in der Richtung wird noch viel passieren.
Bin irgendwie froh, das ich noch im Oktober meine 6000 Liter Tanks voll gemacht habe und 2 weitere Heizperioden damit durch kommen.
Habe mir einen Holzspalter bestellt, heize schon seit Ewigkeit mit Holz zu - denke das könnte ein sinnvolle Investition sein.
Polen hat aber immerhin vorgesorgt. Deren Gasspeicher sind zu ca. 70-80% voll (unsere sind hingegen irgendwo bei 30%). Sie haben auch von Anfang an die Rubelzahlungen abgelehnt. Es kommt also nicht sehr überraschend.
Allerdings bezogen sie bisher auch keine unerheblichen Mengen aus Russland. Bin mal gespannt wie sie das kompensieren wollen. Laut diversen Artikeln ist ihr Plan es mit Flüssiggaslieferungen zu ersetzen. Ohne deutliche Preisaufschläge werden sie es daher wohl nicht hinbekommen. Überhaupt wird jede weitere Nachfrage auf dem Flüssiggasmarkt natürlich zu Preissteigerungen führen, ergänzt um das Problem, dass die russischen Gaslieferungen in die EU von der Quantität her nicht ersetzbar sein werden, weil schlichweg das Angebot fehlt. Es bleibt spannend!
Edit: Ah interessant:
https://www.iwr.de/ticker/kein-gas-aus- ... rtikel4328
"Polen hatte den langfristigen Gas-Liefervertrag mit der russischen Gazprom, der eine feste Laufzeit von 1996 bis 2022 vorsieht, ohnehin nicht verlängert und auslaufen lassen. Stattdessen will Polen norwegisches Gas über die Baltic Pipeline und Flüssiggas nutzen."
Gas kommt aus Norwegen mittels Pipeline. Und die Verträge mit Russland liefen eh aus. Ist also wahrscheinlich mal wieder großes Mediendrama, wo gar nicht soviel echtes Drama drinsteckt.
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Re: Ukraine
Ob das hier wohl stimmt:
https://www.bloomberg.com/opinion/artic ... iding-kyiv
"That strategy, reminiscent of U.S. support for Britain in 1940-41, has worked wonders. Yet as the war reaches a critical stage, with the Russians preparing to consolidate their grip on eastern Ukraine, the arsenal of democracy is being depleted"
"This is presenting Western countries with a stark choice between pouring more supplies into Ukraine or husbanding finite capabilities they may need for their own defense."
Zumindest bei den USA kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Die bunkern doch sicherlich wie die Russen endlos viel Waffen und Munition. Daher ist das vielleicht nur ein Werbeartikel und somit ein Aufruf fleißig nachzukaufen?
Und geliefert wurde:
"General Mark Milley, the chairman of the U.S. Joint Chiefs of Staff, told Congress that the West has delivered 60,000 antitank weapons and 25,000 anti-aircraft weapons to Kyiv."
Dazu kann ich aus den russischen Telegram Kanälen sagen: Dort tauchen regelmäßig Bilder auf, wo genau dieses Material bei Ereoberungen eingesammelt wird. Die Quantität kann man so aber natürlich nicht bewerten.
Zu Bulgarien hat RT was:
"Der derzeitige Zehn-Jahres-Vertrag Bulgariens mit Gazprom sollte zwar Ende dieses Jahres auslaufen, aber in der Erklärung des Ministeriums hieß es, das staatliche bulgarische Energieunternehmen Bulgargaz würde den Vertrag nicht beenden, falls man für die Gaslieferungen in russischer Währung zahlen müsste, da dies "erhebliche Risiken für Bulgarien mit sich bringt". Das EU-Mitgliedsland bezieht rund 90 Prozent seines Gases aus Russland, der Rest kommt aus Aserbaidschan."
https://rtde.live/international/137125- ... bulgarien/
Wenn die 90% stimmen, dann wäre ich jetzt doch mal wirklich neugierig wie hierzu die Pläne sind, um das ersetzt zu bekommen.
https://www.bloomberg.com/opinion/artic ... iding-kyiv
"That strategy, reminiscent of U.S. support for Britain in 1940-41, has worked wonders. Yet as the war reaches a critical stage, with the Russians preparing to consolidate their grip on eastern Ukraine, the arsenal of democracy is being depleted"
"This is presenting Western countries with a stark choice between pouring more supplies into Ukraine or husbanding finite capabilities they may need for their own defense."
Zumindest bei den USA kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Die bunkern doch sicherlich wie die Russen endlos viel Waffen und Munition. Daher ist das vielleicht nur ein Werbeartikel und somit ein Aufruf fleißig nachzukaufen?
Und geliefert wurde:
"General Mark Milley, the chairman of the U.S. Joint Chiefs of Staff, told Congress that the West has delivered 60,000 antitank weapons and 25,000 anti-aircraft weapons to Kyiv."
Dazu kann ich aus den russischen Telegram Kanälen sagen: Dort tauchen regelmäßig Bilder auf, wo genau dieses Material bei Ereoberungen eingesammelt wird. Die Quantität kann man so aber natürlich nicht bewerten.
Zu Bulgarien hat RT was:
"Der derzeitige Zehn-Jahres-Vertrag Bulgariens mit Gazprom sollte zwar Ende dieses Jahres auslaufen, aber in der Erklärung des Ministeriums hieß es, das staatliche bulgarische Energieunternehmen Bulgargaz würde den Vertrag nicht beenden, falls man für die Gaslieferungen in russischer Währung zahlen müsste, da dies "erhebliche Risiken für Bulgarien mit sich bringt". Das EU-Mitgliedsland bezieht rund 90 Prozent seines Gases aus Russland, der Rest kommt aus Aserbaidschan."
https://rtde.live/international/137125- ... bulgarien/
Wenn die 90% stimmen, dann wäre ich jetzt doch mal wirklich neugierig wie hierzu die Pläne sind, um das ersetzt zu bekommen.
Re: Ukraine
Sehe ich auch so. Das ist letzten Endes Propaganda oder mal mindestens geschicktes Framing. Auf der anderen Seite siehe mal hier. Die zwei Raffinerien in Ostdeutschland (Schwedt und Spergau) sind nicht an das westdeutsche Pipeline-Netz angeschlossen und hängen an der Druschba. Man hätte da in den letzten 32 Jahren durchaus was machen können, aber dazu war man natürlich zu bräsig und zu kurzsichtig. Apropos: Die Raffinerie in Schwedt gehört anscheinend zu 90% Rosneft.Herr Rossi hat geschrieben: ↑27.04.2022, 06:49Gas kommt aus Norwegen mittels Pipeline. Und die Verträge mit Russland liefen eh aus. Ist also wahrscheinlich mal wieder großes Mediendrama, wo gar nicht soviel echtes Drama drinsteckt.
Die Polen hängen auch an der Druschba, aber die Verträge mit den Russen laufen ja aus und stattdessen hatte man was mit Norwegen klargemacht. Durch den Wegfall des russischen Öls sind dann in den Pipelines Kapazitäten frei, die sich mit freien Kapazitäten in der polnischen Pipeline Danzig->Plock->Druschba verbinden ließen. Deutschland kann sich also per Tanker Öl nach Danzig liefern lassen, dort ausladen und die Polen pumpen das über Umweg Plock in die Druschba zur Lieferung nach Deutschland.
Die Tanker-Lieferungen muss man natürlich erstmal organisieren und Kattegatt, Öresund und Baltikum sind natürlich auch nicht sonderlich konduktiv für die Passage schwerer Öl-Tanker. Aber prinzipiell sollte es gehen. Zumindest für 14 Mio der 16 Mio benötigten Jahrestonnage der beiden Raffinerien.
Letzten Endes hängt es jetzt daran, ob Scholz dem Ölembargo gegenüber Russland zustimmt, oder ob die Russen dem ggf. zuvor kommen und endlich von sich aus dicht machen.
Siehe dazu auch hier. Da ist dann auch die überraschende Aussage drin, dass die USA seit 18 Jahren (!) keine neuen Stingers gekauft haben. Raytheon hat die letzten Jahre nur in sehr homöopathischen Dosen in Handarbeit für Exportkunden produziert und hat keine Kapazitäten und kein Material, um jetzt mal eben schnell die Produktion so aufzublasen, dass man die an die Ukraine verschenkten Bestände kurzfristig nachproduzieren könnte. Hinzu kommt halt, dass einige Komponenten inzwischen obsolet sind und so nicht mehr zu bekommen sind und durch andere Komponenten ersetzt werden müssen. Was wiederum Tests und Neuzertifizierungen erforderlich macht.Herr Rossi hat geschrieben: ↑27.04.2022, 07:33Ob das hier wohl stimmt:
https://www.bloomberg.com/opinion/artic ... iding-kyiv
[...]
"This is presenting Western countries with a stark choice between pouring more supplies into Ukraine or husbanding finite capabilities they may need for their own defense."
Zumindest bei den USA kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Die bunkern doch sicherlich wie die Russen endlos viel Waffen und Munition. Daher ist das vielleicht nur ein Werbeartikel und somit ein Aufruf fleißig nachzukaufen?
Interessanterweise ist da ein ungenannter ausländischer Raytheon-Partner, der ebenfalls Stingers in Lizenz baut und noch Kapazitäten und einige Teile hat. Wer das ist, wird nicht genannt, aber ich tippe da auf Türkei. Die haben die Tage auch ihr eigenes Luftverteidigungs-System (von Gepard-Abklatsch bis hin zu Mittel- und Langstrecken-SAM-Batterien) vorgestellt. Ohne erhebliche Starthilfe von Raytheon oder anderen ausländischen Partnern werden die das nicht hinbekommen haben.
Hinzu kommt dann noch, dass Raytheon und andere Raketen-Hersteller in den USA sowieso bis am Anschlag sind. Unter Obama und Bush wurden zwar wie bescheuert Munition verballert, aber kaum welche beschafft. Bei Tomahawk und Harpoon sieht es ganz mau aus, ebenso bei JDAMs. Das hat man erst diese Legislaturperiode angekurbelt Jetzt läuft dann auch die Produktion von neuen Waffen an, deren Kauf Trump noch unterschrieben hatte: AIM-260 (AMRAAM-Nachfolger), JASSM, die LRASM (neue Anti-Schiff-Waffe), die endlich nachbestellten AIM-120's und neue Tomahawks sowie mindestens zwei noch weniger bekannte Projekte: Eine leichte Luft-Boden für Drohnen (JAGM) und eine eierlegende Wollmilchsau, die von Anti-Radiation (HARM-Ersatz) bis Anti-Tank/Anti-Bunker (AGM-65 Ersatz) eingesetzt werden kann und in die Waffenschächte der F-35 passen soll.
Das war an sich schon immer ein kritisches Thema und Militärplaner warnen sich seit dem Yom-Kippur-Krieg den Mund fusselig: Waffen taugen nur mit Munition und die muss man auf Lager haben. In Mengen, die Politiker unter rationalen Vorstellungen nicht für möglich halten. Man kann sich im Kriegsfall nicht auf Importe oder Nachproduktion verlassen und hat generell nach zu kurzer Zeit von allem zu wenig, weil geschmissen wird, was geht und was da ist. Aus allen Rohren. Und dann fliegen einem ja noch Depots und Nachschubtransporte um die Ohren, sofern man es mit einem halbwegs kompetenten Gegner zu tun hat.
Nachproduktion im Kriegsfall ist sowieso kritisch, weil die Lieferketten für aus dem Ausland benötigte Teile zusammen brechen. Siehe NLAW der Briten. Super Waffe und sicherlich für den Preis das absolute Nonplusultra. Aber da sind Teile aus Japan, Schweden, UK, USA und sonst wo her drin.
Die BW ist wie erwartet besonders schlecht aufgestellt, weil absolut von allem nichts mehr da ist: Verschrottet, verkauft, verschenkt, Haltbarkeit abgelaufen, bei Übungen verballert und grundsätzlich nur in Kleinstmengen nachbestellt. Wenn überhaupt. Und dann auch gleich noch die Produktion in Inland abgemurkst, weil die Waffenhersteller nicht exportieren durften und die BW zu wenig bestellt hat, als dass die hätten überleben können. Siehe PzH2000-Munition, die nun aus Südafrika kommt, oder 20/30mm Munition für Bordkanonen, die aus der Schweiz kommt. Wenn die Hardhöhe bei Diehl Defense Systems mal eben 1000 IRIS-T für *jetzt* *sofort* nachbestellen würde, statt alle vier Jahre mal 200 Stück, dann hätten die ähnliche Probleme bei der Produktion, die dafür nicht ausgelegt ist. Außer der IRIS-T wird allerdings auch keine Hauptwaffe der Luftwaffe und so gut wie keine Rakete sonstiger Art in Deutschland gefertigt. Das kommt fast alles aus dem Ausland. Und die werden im Krisenfall erstmal für den eigenen Bedarf, dann für gute Freunde und zuletzt für alle anderen produzieren, bevor Deutschland mal was bekommt.
Übrigens: Ich hatte weiter oben angemerkt, dass die Russen doof waren, die Eisenbahn-Umschlagplätze der Ukraine noch nicht angegriffen haben. Machen sie seit ein paar Tagen dann doch und das Geschrei ist jetzt groß, dass "Passagierbahnhöfe" (sind gemischt Fracht/Passagiere) unter Inkaufnahme von zivilen Verlusten eingeäschert werden. Die Russen wollen halt (leider) sowas verhindern.
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Re: Ukraine
Ich denke auch, dass Öl tatsächlich nicht das große Problem darstellt. Zwar sind die ca. 30%, die wir bisher über Russland beziehen, keine Kleinigkeit, aber die Tankerflotte ist halt auch recht groß, so dass man auf dem Seeweg vieles wettmachen kann. Nur: Was bedeutet das für die Preise? Es geht ja nicht allein darum, dass man noch an das Zeug rankommt, sondern auch ganz zentral um die Frage, ob man mit den neuen Preisen noch wettbewerbsfähig ist?Toska hat geschrieben: ↑27.04.2022, 18:24Die Polen hängen auch an der Druschba, aber die Verträge mit den Russen laufen ja aus und stattdessen hatte man was mit Norwegen klargemacht. Durch den Wegfall des russischen Öls sind dann in den Pipelines Kapazitäten frei, die sich mit freien Kapazitäten in der polnischen Pipeline Danzig->Plock->Druschba verbinden ließen. Deutschland kann sich also per Tanker Öl nach Danzig liefern lassen, dort ausladen und die Polen pumpen das über Umweg Plock in die Druschba zur Lieferung nach Deutschland.
Demgegenüber steht als Option, dass Russland über 50 Jahre zuverlässig geliefert hat und das bei Akzeptanz der Zahlungsbedingungen auch weiter tun würde, trotz Krieg und trotz dessen, dass wir die Gegnerpartei aktiv mit leichten -und wohl bald auch- schweren Waffen beliefern werden.
Von sich aus dicht machen sehe ich nicht. Die Karte haben sie bisher nie gespielt.
Danke für die Info! 800 Milliarden Militärhaushalt und nach ein paar Monaten Lieferung an die Ukraine geht ihnen die Munition aus. Das ist tatsächlich etwas, was ich so nicht erwartet hätte, aber es bestätigt mein Bild von den USA, wonach das viele Geld in Renditen und Korruption zu versickern scheint.Toska hat geschrieben: ↑27.04.2022, 18:24Siehe dazu auch hier. Da ist dann auch die überraschende Aussage drin, dass die USA seit 18 Jahren (!) keine neuen Stingers gekauft haben. Raytheon hat die letzten Jahre nur in sehr homöopathischen Dosen in Handarbeit für Exportkunden produziert und hat keine Kapazitäten und kein Material, um jetzt mal eben schnell die Produktion so aufzublasen, dass man die an die Ukraine verschenkten Bestände kurzfristig nachproduzieren könnte. Hinzu kommt halt, dass einige Komponenten inzwischen obsolet sind und so nicht mehr zu bekommen sind und durch andere Komponenten ersetzt werden müssen. Was wiederum Tests und Neuzertifizierungen erforderlich macht.
Mal zur Einordnung:
https://de.statista.com/statistik/daten ... rausgaben/
Denk mal an die Sovietunion im zweiten Weltkrieg. Die haben IM Krieg und in der Niederlage genau das geschafft. Aber natürlich haben die dafür auch alles, was sie brauchen im eigenen Land. Und das gilt auch heute noch. Es ist für mich ein Ausdruck von Wahnsinn zu glauben, dass man die Russen mittels Materialschlacht besiegen könnte. Alle, wirklich ohne Ausnahme, gehören an den Verhandlungstisch, egal wie aussichtslos das ist, miteinander reden ist wichtiger als alles andere.Toska hat geschrieben: ↑27.04.2022, 18:24Nachproduktion im Kriegsfall ist sowieso kritisch, weil die Lieferketten für aus dem Ausland benötigte Teile zusammen brechen. Siehe NLAW der Briten. Super Waffe und sicherlich für den Preis das absolute Nonplusultra. Aber da sind Teile aus Japan, Schweden, UK, USA und sonst wo her drin.
Da habe ich jetzt ja mal eine Frage an dich. Russland trat von Anfang an mit der Behauptung auf, dass sie das Land nicht zerstören wollen und somit der Schaden limitiert bleiben soll. Wenn ich mir die russischen Kanäle anschaue, dann sehe ich dort ohne Ende eingesammeltes NATO Waffenmaterial. Die Logistik war somit bis aktuell funktionsfähig. Warum hat die russische Seite das erlaubt? Hast du dafür aus Westsicht eine Erklärung? In Summe wird das Russland reale Verluste gekostet haben und Unfähigkeit ist mir bei dem Thema echt zu kurz gegriffen. Dass man die Logistik unterbrechen muss ist Laienwissen. Soviel Unfähigkeit kriege ich realistisch nicht unterstellt.Toska hat geschrieben: ↑27.04.2022, 18:24Übrigens: Ich hatte weiter oben angemerkt, dass die Russen doof waren, die Eisenbahn-Umschlagplätze der Ukraine noch nicht angegriffen haben. Machen sie seit ein paar Tagen dann doch und das Geschrei ist jetzt groß, dass "Passagierbahnhöfe" (sind gemischt Fracht/Passagiere) unter Inkaufnahme von zivilen Verlusten eingeäschert werden. Die Russen wollen halt (leider) sowas verhindern.
Dass sie jetzt die Bahntrassen / Brücken angreifen macht angesichts des Umstandes durchaus Sinn, da schweres Material geliefert werden soll. Artillerie und Panzer kommen nunmal generell per Zug. Hätten sie aber alles auch schon vorher machen können.
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Re: Ukraine
Moon of Alabama dazu:Toska hat geschrieben: ↑27.04.2022, 03:2488 Leopard 1A5 und wohl *alle* 60 Gepard gehen an die Ukraine. Ich fasse es nicht.
Statt endlich die Marder zu schicken, mit denen die Ukrainer wegen einfacher Technik leicht klar kommen dürften, schickt man die beste Heeresflak, die derzeit IRGENDWO zu bekommen ist und die dazu noch so herausfordernd in der Bedienung ist, dass die Ukrainer die vermutlich nicht mal vernünftig einsetzen können. Und die Munition, die wir dafür (dank Schweizer Export-Verbot) liefern können, reicht wohl auch nur für maximal 20 Minuten. Super, Ingo! Nicht Diesel.
Schlimmer noch: Die angedachte und überfällige Reaktivierung der Gepards für die Bundeswehr ist damit dann vom Tisch und wir haben auch die nächsten 10 Jahre bis zur Einführung des Nachfolgesystems nichts zu schippeln.
https://www.moonofalabama.org/2022/04/p ... .html#more
"I remember them well from my time in the Bundeswehr. While my primary training was as a gunner on a real tank, the Leopard 1A3, two people I knew were trained as gunners for the Gepard. There was a huge difference though. It took 6 months of training to become a reasonably good tank gunner. It took 12 month, including hundreds of hours in a simulator, to become a gunner on a Gepard. The commander role required even more training."
PLUS:
"There are probably less than ten people in the current Bundeswehr who still know how to operate and maintain a Gepard. There is thus little chance to find German crews for them."
Guter Schachzug von Scholz. Damit bedient er das schwere Waffen Geschrei, real wird jedoch nicht viel passieren, es sei denn der Krieg zieht sich über viele Jahre.
Re: Ukraine
@gepardtatze auf Twitter hat das Thema jahrelang beackert und ist sowohl in der BW als auch beim Verteidigungsausschuss des Bundestages der anerkannte Gepard-Spezialist. Der hat jetzt rund ein Jahrzehnt für die Wiedereinführung des Gepards gekämpft und es sah fast so aus, als wenn das klappen würde. Dementsprechend war er die Tage halt durch den Wind, dass die Dinger jetzt quasi als Aushilfs-Traktoren an die Ukraine gehen. Denn mehr als mit den 35mm auf Bodenziele ballern werden die Ukrainer damit vermutlich nur schwer hinbekommen. Und dazu ist der Gepard halt eigentlich zu schade.Herr Rossi hat geschrieben: ↑28.04.2022, 12:52"I remember them well from my time in the Bundeswehr. While my primary training was as a gunner on a real tank, the Leopard 1A3, two people I knew were trained as gunners for the Gepard. There was a huge difference though. It took 6 months of training to become a reasonably good tank gunner. It took 12 month, including hundreds of hours in a simulator, to become a gunner on a Gepard. The commander role required even more training."
PLUS:
"There are probably less than ten people in the current Bundeswehr who still know how to operate and maintain a Gepard. There is thus little chance to find German crews for them."
Er sagte vor einiger Zeit, dass es (wenn es zu einer Wiedereinführung kommen würde), man im aktiven Dienst der BW noch genug bereits ausgebildetes Personal für ein Bataillon Gepard hat und in der Reserve mehr als genug für zwei. Damit wäre dann auch der deutsche Bedarf gedeckt gewesen, denn man hätte den beiden PzDiv (1. & 10.) dann jeweils ein Bataillon Gepards zur Seite stellen können. Über die Schwierigkeiten bei der langwierigen Ausbildung hat er sich auch oft genug ausgelassen, sofern man bei Null anfängt. Die BW hatte halt auch mal mehrer Simulatoren für die Ausbildung am Gepard. Auf der anderen Seite: Die Ukrainer haben ja auch Tunguska (ähnlich wie Gepard). Obwohl die verbaute Technik halt anders ist, dürfte das die Ausbildung entsprechend verkürzen, weil gewisse Prinzipien gleich sind. Eine Meisterung des Systems setzt aber viel Training voraus.
Das Thema Munition scheint jetzt auch geklärt zu sein. Man hat überall angefragt und natürlich auch bei den derzeitigen Gepard-Nutzern außerhalb der Nato: Brasilien, Katar, Jordanien. Brasilien hat der Lieferung von 300.000 Schuss zugestimmt.
Meine Prognose: Das Geschrei wird nicht aufhören. Im Gegenteil: Die Ukraine wird noch mehr Waffen (insbesondere von uns) haben wollen und wird mit der ganzen medialen Macht die BuReg weiter am Nasenring durch die Manege ziehen. Weil: Leichtes und saudummes Opfer.Herr Rossi hat geschrieben: ↑28.04.2022, 12:52Guter Schachzug von Scholz. Damit bedient er das schwere Waffen Geschrei, real wird jedoch nicht viel passieren, es sei denn der Krieg zieht sich über viele Jahre.
Bevor die nicht Leopard 2A7V da stehen haben (die wir gerade selbst erst einführen) geben die keine Ruhe. Das lustige ist noch, dass wir anscheinend auch keine (neuen) Leos mehr produzieren können. Selbst wenn wir wollten. Außer die Griechen sind so nett, uns aus ihrer Panzerfabrik METKA Teile zu liefern. Die waren die letzten, die Leo 2's komplett in Lizenz gebaut haben (170 Stück 2A6HEL für den Eigenbedarf) und dann halt auch Teile für den Export für die Modernisierung älterer Leos für Ungarn, Katar und halt auch für KMW selbst, als die ältere Leos zum 2A7 modernisierten.
Noch was kurioses zur britischen NLAW Panzerabwehr-Rakete: Anscheinend verträgt der Akku darin die ukrainische Kälte nicht sonderlich und der ist dann fix platt. Aber man kann dem Starthilfe geben.
Falls jemand Langeweile hat: Hier mal ein sehr interessanter Twitter-Faden zu Munitions-Behältern und warum Holzkisten als Lagerung für Munition heute nicht mehr so "in" sind und warum NLAW und andere AT-Waffen heute in recht kompliziert aussehenden Behältern kommen. TL:DR: Im 1. Golfkrieg hat die 82. Airborne Infantry (Fallschirmjäger = Leichte Einweg-Infanterie, "Market Garden"-Trachtengruppe) ihre ganze schultergestützte Panzerabwehr-Munition in der offenen Wüste auf in Kisten auf fetten Haufen gestapelt. Normalerweise hätte man die mindestens mit Planen abdecken müssen, damit die etwas Schatten und ein Luftpolster mit kühlerer Luft um sich haben. Aber die Planen hatte man aus Platz- und Gewichtsgründen bei der Verlegung nicht eingepackt. Resultat: In den Kisten wurde es bis zu 170°F (~77°C) warm und die komplette Munition war dann unbrauchbar und funktionierte nicht mehr.
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Re: Ukraine
Ich kann bei Twitter leider ohne Account immer nur den Anfang lesen. :/
So sieht das übrigens aus, wenn ein Land wie Russland vorbereitet in West-Sanktionen läuft:
Die Entwicklung der russischen Leistungsbilanz in Mrd. Dollar auf Quartalsbasis von Q1 1995 bis Q1 2022.
Die drehen das Ding einfach um und machen daraus ein Geschäft. Der Rubel notiert ebenfalls gegenüber dem EUR BESSER als vor den Sanktionen:
Was folgt daraus, wenn Sanktionen verpuffen und primär einem selbst schaden? Leider nicht die Erkenntnis, dass man sie besser gestern beenden sollte.
Re: Ukraine
Das ist schade.Herr Rossi hat geschrieben: ↑28.04.2022, 21:01Ich kann bei Twitter leider ohne Account immer nur den Anfang lesen. :/
Oh, die Sanktionen funktionieren doch so gut?Herr Rossi hat geschrieben: ↑28.04.2022, 21:01So sieht das übrigens aus, wenn ein Land wie Russland vorbereitet in West-Sanktionen läuft:
Anscheinend sind die Ex-Kommunisten mittlerweile auch die findigeren Kapitalisten: Selbst wenn Deutschland jetzt aus dem Russen-Gas aussteigt? Der Vertrag ist wasserfest und hat Mindestabnahme-Klauseln. Bedeutet: Wir zahlen dann für Gas, das wir nicht annehmen wollen. Halt den vertraglich vereinbarten Preis für das vereinbarte Mindest-Volumen. Bis der Vertrag dann ausläuft. In 2030. Kostenpunkt? 140 Milliarden Euro.
Deutschland: Russland:
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Re: Ukraine
Naja, das ganze Sanktions Regime ist ja praktisch Vertragsbruch auf allen Ebenen. Daher wird man sicherlich wenig Probleme damit haben im Falle eines Boykotts von Russischem Gas und Öl auch die Zahlungen einzustellen, egal ob die Verträge bis 2030 laufen.Toska hat geschrieben: ↑29.04.2022, 06:39Anscheinend sind die Ex-Kommunisten mittlerweile auch die findigeren Kapitalisten: Selbst wenn Deutschland jetzt aus dem Russen-Gas aussteigt? Der Vertrag ist wasserfest und hat Mindestabnahme-Klauseln. Bedeutet: Wir zahlen dann für Gas, das wir nicht annehmen wollen. Halt den vertraglich vereinbarten Preis für das vereinbarte Mindest-Volumen. Bis der Vertrag dann ausläuft. In 2030. Kostenpunkt? 140 Milliarden Euro.
Deutschland: Russland:
Ich bin ja persönlich etwas davon beeindruckt wie schweigend die Industrielobbies das alles hinnehmen. In den vergangenen Jahrzehnten dachte ich immer, dass an denen vorbei in Deutschland so gut wie nichts geht, aber das war wohl ein Trugschluss.
Re: Ukraine
Genau. Letzten Endes? Was wollen die Russen machen, wenn Deutschland nicht zahlt? Das Gas abstellen? Uns boykottieren? Vor dem internationalen Gerichtshof anklagen? International werden die wohl kaum einen finden, der denen dann Recht gibt. Aber sie können dann halt domestisch was tun und da sind wir dann machtlos. Halt z.B. Konten deutscher Firmen einfrieren oder beschlagnahmen, oder deren Immobilien und Sachwerte.Herr Rossi hat geschrieben: ↑29.04.2022, 07:10Naja, das ganze Sanktions Regime ist ja praktisch Vertragsbruch auf allen Ebenen. Daher wird man sicherlich wenig Probleme damit haben im Falle eines Boykotts von Russischem Gas und Öl auch die Zahlungen einzustellen, egal ob die Verträge bis 2030 laufen.
Warte mal ab, bis die Lichter ausgehen, oder der Sprit. Oder sonst was wichtiges. Dann sind die Mistgabeln fix angespitzt. Sollte man zumindest hoffen. Ansonsten? Merkel hat in 16 Jahren tonnenweise aus allen Bereichen der Wirtschaft fetteste Kritik bekommen und das ist doch alles komplett verpufft und hat nichts gebracht. Die verharren doch jetzt noch in Duldungsstarre und lassen sich nach Bedarf pimpern.Herr Rossi hat geschrieben: ↑29.04.2022, 07:10Ich bin ja persönlich etwas davon beeindruckt wie schweigend die Industrielobbies das alles hinnehmen. In den vergangenen Jahrzehnten dachte ich immer, dass an denen vorbei in Deutschland so gut wie nichts geht, aber das war wohl ein Trugschluss.
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