Ukraine

[Toska]

Noch mehr Impressionen: Legionär von Freies Russland (in Polizei-Uniform!) beschlagnahmt einen russischen APC. Einige Panzer haben sie ja schon. Indessen zirkuliert eine Nachricht auf Telegram, welche die Bevölkerung von Belgorod auffordert, auf alle russischen Polizisten zu schießen, da die Ukrainer die Polizeistation der Region eingenommen haben und sich aus der Kleiderkammer bedient haben. (What could possibly go wrong?!?)

Und dann ist da noch eines: Die Legion steht bei Belgorod 4,3km vor dem größten russischen Atomwaffendepot der Region.

Das "Risitas"-Meme hat auch schon jemand umgebastelt: Von "In drei Tagen nach Kyiv" zu "In drei Tagen nach Moskau".

[Toska]

Hier mal ein Topic mit Spekulationen, was die Belgorod-Spezialoperation wohl eigentlich bezwecken sollte. Um die Nukes kann es eigentlich wohl nicht gegangen sein, denn die Russen haben die sofort evakuiert. Was an sich schon auf eine UNGLAUBLICHE Dummheit hindeutet, in einem aktiven Konflikt bei ungesicherter Grenze/Front in so kurzer Distanz da überhaupt Nukes verbunkert gelagert zu lassen. Selbst wenn die Russen in allem sehr schluderig und inkompetent sind: Für den Umgang mit Nukes im Falle einer bevorstehenden Kompromittierung der Lagerstätte hat jede Atommacht fix und fertig Pläne in der Schublade, die quasi automatisch in Kraft treten, ohne dass da groß von Oben was abgesegnet werden muss. Dass wenigstens das in Russland auch noch existiert und funktioniert, ist zumindest ein wenig erfreulich an der ganzen Sache, denn sonst könnte das fix noch bei anderen zu anderen Begehrlichkeiten führen.

Es muss aber in der Ukraine klar gewesen sein, dass das diese Aktion sowieso ein Himmelfahrtskommando war und eingesetzte Truppen und Material quasi von vornherein als Totalverlust abgeschrieben werden können. Nur für einen politischen Stunt und coole Memes macht man sowas an sich nicht. Bleibt also die Frage: Was sollte das? Ich bin mir fast sicher: Das kommt nie wirklich raus.

[Fussballgott]

Wow, 600 Stück sollen wir davon haben. Allerdings kann ihn aktuell nur der Tornado abschießen, der Eurofighter kann ihn zZt. nur "tragen."
Und in die F-35 passt er nicht rein, als Außenlast ergibt er da wenig Sinn.

"Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hat sich für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. [...]
Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch "um die 150" einsatzbereit. Es sei wesentlich sinnvoller, diese Waffen in der Ukraine einzusetzen, als sie in Deutschland zu lagern."

Wär ja auch ein Ding gewesen, wenn wir wir da vollständig einsatzfähig gewesen wären.

[Toska]

"Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hat sich für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. [...]
Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch "um die 150" einsatzbereit. Es sei wesentlich sinnvoller, diese Waffen in der Ukraine einzusetzen, als sie in Deutschland zu lagern."

Wär ja auch ein Ding gewesen, wenn wir wir da vollständig einsatzfähig gewesen wären.

Mich erstaunt, dass so wenig noch einsatzfähig sind. OK, man hat sicherlich ein paar bei Übungen verballert, aber 450 Stück "Schwund" ist dann doch arg viel.

Die "erfolgreichste Offensive der Russen seit 2014" (die der "Volksfront von Judäa", äh, der "freien Russen!") ist momentan noch am Bruzzeln. Bei Belgorod meldet Moskau, dass man die erfolgreich mit brutaler Gewalt ("Shoot to kill!") erledigt hat, gleichzeitig melden die angeblich gekillten "Rebellen", dass sie weitere Dörfer eingenommen haben. Und an zwei weiteren Stellen an der Front sind andere "Rebellen" auf dem Vormarsch. Zwei MRAPS haben sie wohl schon verloren und die wurden auch gleich von moskautreuen Truppen präsentiert. Es rechnet an sich keiner damit, dass dieser Vorstoß irgendwelche bleibenden Erfolge erzielt, aber je länger er andauert, um so peinlicher ist das für Moskau.

Um das Narrativ ein wenig zu verschieben, sind deutsche Putin-Trolle indessen dabei die Nachricht zu lancieren, dass Präsident Selensky persönlich die Position von Generalstabschef Salushny an die Russen gesteckt hat, "um einen politischen Gegner zu eliminieren" und sowohl Selensky als auch der sehr erfolgreiche ukrainische Geheimdienstchef würden auch hinter dem Hubschrauber-Abschuss Anfang des Jahres stecken, bei dem einige von Selensky Kabinett umkamen ("friendly-fire" der ukrainischen Air-Defense).

[Toska]

Nettes Drohnen-Video. Eine ukrainische Selbstmord-Drohne für rund $400 USD hat eine russische DJI Matrice 30 (Kostenpunkt: 10.000-15.000 USD) vom Himmel geholt.

Ukrainische Soldaten werden gerade auf Leopard 1 ausgebildet.

Irgendwas bruzzelte im russischen Verteidigungsministerium. Oder verbrennt man fix noch ein paar Akten?

Prigozin hat ausnahmsweise mal was mit Wahrheitsgehalt gesagt. Und die Karte hinter im zeigt ganz unverblümt Standorte auf der Weltkarte, wo Wagner-Truppen sind, sowie andere Länder, in denen Wagner "Interessen" hat. Und bei einigen Markern weiß man nicht so genau, was die sollen. Zum Beispiel jene in Bangladesh und Kolumbien.

Zu der "Invasion" der Freirussen in Belgorod noch ein paar Kleinigkeiten: Die Truppen Putins haben da ein schönes Foto von zwei Humvees in einem Krater gezeigt. In dem hier verlinkten Topic erklärt einer, warum dieses Arrangement komplett Inszeniert ist. Ansonsten: Ich hab da noch einen Bericht gelesen, aber das Link verlegt. Eine russische Mutter klagt da über die Zustände an der Grenze Belgorod/Ukraine. Ihr Sohn war in einer russischen Einheit, die einen Leutnant hatte, einen altgedienten Soldaten mit Kampferfahrung und 25 frisch eingezogenen Soldaten, die minimalstes Training hatten. Die haben dann die letzten Monate rund 100km der Grenze Belgorod/Ukraine auf sich gestellt verteidigt. Die Freirussen sind da natürlich durch wie eine heißes Messer durch die Butter.

Und kurz noch was unabhängig von der Ukraine, was mich so richtig auf die Palme gebracht hat: Chinesische Piraten haben die Wracks der "Prince of Wales" und "Repulse" gefleddert und tonnenweise Schrott (aber auch Munition) angelandet und vertickt. Die Malaysische Polizei hat den Schrottplatz bei Kota Tinggi auf Johor ausgehoben.

[|MURDOCK|]

Ja, die Videos die da so herumgeistern nach hochtrabenden Meldungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Eben auch die Ivan Khurs. Hieß erst, nix passiert, alle Seedrohnen erwischt. Und nun, scheint nicht so gut aufzufinden sein das Schiffchen. Ist ein Spähschiff der Russen

https://twitter.com/AlexvB___/status/16 ... cLS2w&s=19

[Toska]

Ja, die Videos die da so herumgeistern nach hochtrabenden Meldungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Eben auch die Ivan Khurs. Hieß erst, nix passiert, alle Seedrohnen erwischt. Und nun, scheint nicht so gut aufzufinden sein das Schiffchen. Ist ein Spähschiff der Russen

Ja, mal schauen, ob es zum U-Boot befördert wurde, oder nur leicht angekokelt ist.

Prigozhin hat in einem neuen Video davon erzählt, dass Wagner in Bachmut 20.000 Mann verloren hat. Halb Söldner, halb Strafgefangene. Die Zahlen sind auch mit Vorsicht zu genießen, aber für die Einnahme von nichts außer einem Trümmerfeld ist das schon recht krass.

Der ukrainische Generalstabschef Zaluzhny ist (angeblich) wieder aufgetaucht und hat sich in einem Video gemeldet.

Selensky soll bestätigt haben, dass die ukrainische Großoffensive bereits angefangen hat, aber das scheint wohl nur die Phase der "Shaping-Attacks" zu sein. Also Sabotage und Schläge gegen die Logistik und C&C des Gegners. Bei Berdyansk hat man gestern wohl eine Militärbasis getroffen und bei Melitopol einen Flugplatz der Russen. Indessen gab es gestern auch einen Gefangenen-Austausch bei Bachmut und die Ukraine hat 106 Kriegsgefangene zurück erhalten.

Die Pristorius hat indessen "Buttäh bei de Fisch!" getan: Die BW bekommt 105 Kampfpanzern Leopard 2A8 neu dazu und zudem wurden Optionen auf 105 weitere 2A8 gezeichnet. Die will die BuReg dann an Verbündete verticken. Bedarf wurde schon von mehreren Nationen gemeldet.

[Toska]

"Präzisionsschläge" der russischen Luftwaffe. Mit Su-34 - die besten der besten der besten, Sir!

Tiefflug-Angriff mit ungelenkten Bomben und direktem Überflug des Ziels. Das ist seit 1991 sowas von out und vorbei, dass einem die Spucke wegbleibt. Aber selbst das können die halt auch nicht mehr und was anderes zum Werfen haben sie nicht. Für noch mehr frisch gebastelten russischen Gleitbomben haben sie wohl noch zu wenig Kits und so genau sind deren Dinger dann wohl auch nicht und taugen daher nur für Terror-Angriffe gegen Bevölkerungszentren.

Und Putin hat wohl ein Machtwort gesprochen und die Grenze von Weißrussland runter bis zur Front wird mit Truppen verstärkt, die man woanders an der Front abgezogen hat. Im Prinzip kann man da schon sagen: Mit extrem wenig Aufwand hat die Ukraine da viel erreicht. Kann aber auch ein zweischneidiges Schwert sein, denn diese Truppen müssen auf der ukrainischen Seite gekontert werden, damit die nicht "zu mutig" werden.

[Toska]

<PIEEEEP!>"Achtung, eine Durchsage: Die Herren Manstein und Halder können ihre Sichel in der Ukraine abholen!"

Sichelschnitt-Meme

Und ja, das ist bislang nur ein Meme. Das Geschrei aus Deutschland wegen "keine deutschen Panzer in Russland!" wäre vermutlich nicht auszuhalten. Aber militärisch würde das durchaus Sinn machen.

Generalstabschef Zaluzhnyi hat indessen ein Motivations-Video gepostet. Nett anzusehen, mit Leo 2A4's im Marsch. Die Motivation der Russen indessen? Die sah die Tage so aus. 39 Strafgefangene, die in die russische Armee (nicht Wagner!) verpflichtet worden sind, haben in der Ostukraine ihren Offizier gekillt und sind stiften gegangen.

Indessen: Seesoldat mit Spitznamen "Bilge" der Russen ist jetzt Panzerkommandant. Ist ja quasi fast wie ein Schnellboot auf dem Land.

Lukashenko werden derzeit auch diverse Trips nachgesagt. Zum Beispiel soll er die Tage in den Arabischen Emiraten zur Behandlung gewesen sein und jetzt in Moskau. Aber wirklich bestätigt ist m.E. davon nichts.

Diese Topic auf Twitter fand ich die Tage interessant. Da macht sich einer Gedanken, wie weit es mit Russlands Spionage-Sats her ist. Die hatten mal Satelliten für alles und jedes, inklusive RORSATS für maritime Aufklärung in Orbits mit extrem niedriger Periapsis, separate Foto-Aufklärung und vieles mehr. Viel davon ist heutzutage wohl nicht mehr übrig, ansonsten würden die nicht so einen Stuss raushauen und Ziele beharken, die auf Soviet-Karten mal als "wichtig" gekennzeichnet waren.

Hier hat sich mal einer die ukrainische Arty angeschaut und was die anders machen, als andere Armeen. Halt wohl auch wegen der Vielzahl der unterschiedlichen Systeme und der daher komplizierten Logistik.

Das angeblich getroffene Schiff Ivan Hurs der Russen ist in dessen in Sewastopol eingelaufen. Zumindest zirkulieren die Russen ein Video davon. Genaues weiß man nicht, da der Kahn noch ein Schwesterschiff hat. An sich waren vor zwei Jahren die Namen der Schiffe noch groß aufgemalt, aber das ist heutzutage bei den Russen weniger der Fall.

[Toska]

Zwischen Mariupol und Brydiansk haut die Ukraine wohl gerade massiv zu und lässt reihenweise russische Depots platzen. Einiges dürfte per Stormshadow weggeputzt worden sein, anderes ggf. auch mit GLSDB.

[Roland von Gilead]

der Krieg kommt nach Moskau , Drohnenangriff in Moskau. Einige wurden abgeschossen, einige sind wohl durchgegangen mit geringen Schäden.

[Toska]

der Krieg kommt nach Moskau , Drohnenangriff in Moskau. Einige wurden abgeschossen, einige sind wohl durchgegangen mit geringen Schäden.

Der Gag bei der Sache geht noch tiefer: Was die Ukraine da eingesetzt hat, waren chinesische Foxtech REX 340 Drohnen. Die haben in etwa eine Reichweite von 525 Kilometern und kosten bei Alibaba das Stück rund $42K.Trent Telenko spekuliert, dass die Ukraine pro Drohne nochmal 10-35k USD draufgeworfen hat, um die Bomben anzubringen und die Dinger mit größerer Wahrscheinlichkeit trotz Jamming ans Ziel zu bringen. Der Endpreis EINER so modifizierten Drohne ist ein DRITTEL vom Preis einer einzigen Javelin Panzerabwehr-Rakete. Eine Storm Shadow hat weniger Reichweite und kostet 2.7 Mio Euro das Stück. Eine Taurus KEPD 350 mit ähnlicher Reichweite wie die Drohne kostet eine Million das Stück.

Die komplette Operation um diese 32 Stück Drohnenschlag gegen das Villenviertel der Oligarchen in Moskau hat die Ukraine wohl zwischen 1,66 und 2,46 Mio USD gekostet. Weniger als der Preis einer einzigen Patriot-Rakete und weniger als eine Storm Shadow. Und es sind genug durchgekommen (durch die Moskauer Air-Defense!), dass es nicht komplett unnütz war. Was die da haben, ist im Prinzip eine propellergetriebene Cruise-Missile und Preis/Leistung ist da definitiv so unschlagbar, dass es nichts ausmacht, dass man mehrere schicken muss, damit garantiert eine durchkommt.

Der EIGENTLICHE Gag? Die Ukraine hat wohl in China den kompletten Lagerbestand an Foxtech REX 340 und zusätzlich den für FPV-Racing-Drones (für Kamikaze-Drohnen) gekauft. Man geht davon aus, dass sie zwischen 50.000 und 100.000 Drohnen diverser Typen gekauft haben - und haben (angeblich) 10.000 Drohnen-Operatoren ausgebildet. Ich traue den Angaben nicht ganz, aber unterm Strich dürften sicherlich dennoch recht ordentliche Hausnummern dabei rumgekommen sein.

Man stelle sich jetzt mal vor, was los ist, wenn die Ukraine bei der Offensive schon am ersten Tag 300, 500, 800 oder 1000 Kleinstdrohnen auf einem 50km breiten Frontabschnitt eine Schneise räumen lässt. Und das am zweiten und dritten Tag nahtlos so weiter geht?

Indessen noch was zu russischen Panzerverlusten: Die Russen haben laut Oryx ja mittlerweile mehr als 2000 MBTs verloren. 3000 hatten sie aktiv in der Armee, als der Zirkus losging. Da Oryx nur bestätigte Verluste auflistet, dürfte der echte "Schwund" noch höher sein. Wie hoch? Your guess is as good as mine. Im Prinzip sind die Russen mit ihren "top of the line" (pffff!) Panzern durch, oder so gut wie durch. Optimistischen Schätzungen nach haben sie noch 4000 Stück in Reserve, von denen sie 20 pro Monat (westliche Schätzung) oder 50 pro Monat (russische Eigenbehauptung) fitmachen können. So viel verlieren sie gerade im Schnitt alle 4-10 Tage. Man könnte also durchaus die Monate zählen, bis die nichts mehr zu schippeln haben. An sich könnte die Ukraine das so lange ausitzen und dann bequem durchmarschieren.

[Roland von Gilead]

Die Innovation der Ukrainer, was Ihre Waffen angeht, finde ich wirklich mehr als beeindruckend. Hat schon irgendwie was von Endzeit Szenarien, wo man nimmt, was es noch da ist.
Bei NTV wurde berichtet, dass Russland wohl mit einem Angriff gerechnet hat und schon seit Tagen das GPS rund um Moskau gestört ist. Eine Drohne hat wohl irgendeinen Hauptverkehrsknotenpunkt getroffen, welcher gesperrt wurde und Verkehrschaos ausgelöst hat, sodass jeder in Moskau den Angriff mitbekommen hat. Während die USA Angriffe auf russische Territorium verurteilt, ist die britische Regierung da anderer Meinung und befürwortet das ganze. Beeindruckend ist es wirklich, wenn man davon ausgeht, dass es umgebaute handelsübliche Drohnen waren und keine westliche Militärtechnik. Hat was von Matthias Rust, der mit seiner Cessna auf dem roten Platz gelandet ist ....

[Toska]

Die Innovation der Ukrainer, was Ihre Waffen angeht, finde ich wirklich mehr als beeindruckend. Hat schon irgendwie was von Endzeit Szenarien, wo man nimmt, was es noch da ist.
[...] Beeindruckend ist es wirklich, wenn man davon ausgeht, dass es umgebaute handelsübliche Drohnen waren und keine westliche Militärtechnik. Hat was von Matthias Rust, der mit seiner Cessna auf dem roten Platz gelandet ist ....

Ja, das ist wirklich beeindruckend. Es gibt da diese krasse Dronen-Attacke im Film "London has Fallen" und obwohl das halt Hollywood ist: Die Chinesen haben sich (anscheinend erfolgreich) damit auseinander gesetzt und das militärische Analog dazu auf die Beine gestellt. Die Iraner ebenfalls, aber bei denen ist das noch um LÄNGEN primitiver. Das Konzept ist bei beiden gleich: Übersee-Container oder LKW vollgepackt mit Klein- und Kleinst-Drohnen. Bei der Steuerung gibt es dann viele denkbare Ansätze: Von Hand (aus der Ferne) gesteuert, "follow the leader", oder GPS und ein bisschen "Smarte Zielerkennung" wie das in einigen militärischen Abstandswaffen der Fall ist? Da ist vieles denkbar und machbar.

Und bei Luftraumverteidigung ist man überall auf Raketen umgestiegen, was gegen Klein- und Kleinstdrohnen eine furchtbare Kosten-/Nutzen-Rechnung ist und dazu auch noch sehr ineffektiv, weil die Drohnen so klein sind, dass sie nur ein geringes Radarprofil haben. Mit einer Patriot PAC-2 der PAC-3 (1.5-2.7 Mio USD das Stück) eine iranische Shaheed für 2500-3500 USD abzuknallen? An sich ist das ein "Win" für den Gegner. Die Drohnen lassen sich schneller und billiger bauen und ersetzen, als eine Rakete.

Und da muss ich nochmal auf Merkel einhauen. Unter Schröder wurde zwar die Weizsäcker-Kommission einberufen, die bei schwerem BW-Gerät die Axt anlegte und die komplette Heeresflak zum Abschuss freigab (269 Stück, davon die Hälfte in 1996 auf 1A2 modernisiert!). Aber die Ausphasung war bis 2015 angedacht und bis dahin sollten MANTIS und SkyRanger fertig und in Dienst sein. Unter Merkel wurde dann die wesentlich schnellere Ausmusterung ALLER Gepards beschlossen und diese verramscht - und gleichzeitig hat man es mehr als 15 Jahre lang auf die lange Bank geschoben, mal definitiv MANTIS und SkyRanger zu bestellen. Also: Ersatzlose Streichung aller Luftabwehr unterhalb von Patriot. Und IRIS-T entstand auch nur, weil Verbündete was auf Basis der deutschen IRIS-T haben wollten. Wirklich gekauft hatte die BW ja nur einen Prototypen für Tests und dann kam wieder lange nichts. Dieser Prototyp aus BW-Beständen steht jetzt in Kyiv und hat sein Soll schon in Glanz und Gloria übererfüllt. Das hätte die BW alles schon seit zwei Legislaturperioden in zunehmender Stückzahl auf dem Hof stehen haben können.

Obwohl der Gepard (und andere Systeme wie MANTIS, SkyRanger, CIWS, GoalKeeper, C-RAM) deutlich kostengünstiger Drohnen abschießen können, als das mit Raketen der Fall ist: Langfristig muss da Laser her und da wird ja auch schon in einigen Ländern dran gebastelt: Diehl hat da was, aber natürlich auch USA, Israel und selbst Türkei hat was auf einer Fregatte im Test, was als "Laser-CIWS" angepriesen wurde.

Ansonsten bleibt halt noch EW als Abwehrmaßnahme. Hatte neulich einen Bericht gelesen, dass die Russen deren EW überall aufgefahren haben und dass das halt auch durchaus seinen Nutzen hat und den Einsatz von Drohnen erschwert und diese auch teilweise komplett neutralisiert. Aber halt auch und vor allem deren eigenen. Und das die Russen das halt auch nicht koordinieren, weil bei denen jede Gattung ihre eigene Suppe kocht.

Jedenfalls dürfte es auch in Zukunft schwierig bleiben, gehen massive Drohnen-Angriffe vorzugehen. Egal ob kinetisch oder per "high energy beam": Man braucht viel davon, um Fläche abzudecken und streut man die Waffenplattformen zu weit, kann die Drohnenabwehr dann nicht mehr genug konzentrierten "Bums" erzeugen, um einem Schwarm effektiv abzuwehren.

[Toska]

Apropos Drohnenabwehr. Es geht auch ANDERS. Die gute alte 12-Gauge Schrotflinte!