In Deutschland ist die Atomkraft sicher!

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cubi
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In Deutschland ist die Atomkraft sicher!

Beitrag von cubi » 06.06.2013, 10:49

Die haben gerade Schiss, das Krümmel geflutet werden könnte!

Krümmel ist gerade im Stillstandsbetrieb, damit die Brennstäbe gekühlt werden (s. Fukushima). Das was passiert ist eher unwahrscheinlich, so wie in Japan vor der Katastrophe. Notfalls lässt man die andere Seite der Elbe fluten.

http://www.spiegel.de/panorama/hochwass ... 03912.html
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Re: In Deutschland ist die Atomkraft sicher!

Beitrag von Pionic » 06.06.2013, 11:03

cubi hat geschrieben:Notfalls lässt man die andere Seite der Elbe fluten.
vs.
Die Schutzmaßnahmen bieten laut Vattenfall Sicherheit bis zu einem Wasserstand von 9,70 Meter in Krümmel. Sollte das Wasser weiter steigen, droht dem Kraftwerk laut Vattenfall dennoch keine Überflutung. Dann würden die Deiche auf der anderen Elbseite brechen - und der Fluss statt des Atomkraftwerks den gesamten Landstrich südlich des Stroms fluten.
?
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, aber nicht Open Source. Das bedeutet: Du kannst sie kostenlos nutzen, du darfst sie aber nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. Klar soweit?

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Toska
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Re: In Deutschland ist die Atomkraft sicher!

Beitrag von Toska » 06.06.2013, 12:30

Pionic hat geschrieben:
cubi hat geschrieben:Notfalls lässt man die andere Seite der Elbe fluten.
vs.
Die Schutzmaßnahmen bieten laut Vattenfall Sicherheit bis zu einem Wasserstand von 9,70 Meter in Krümmel. Sollte das Wasser weiter steigen, droht dem Kraftwerk laut Vattenfall dennoch keine Überflutung. Dann würden die Deiche auf der anderen Elbseite brechen - und der Fluss statt des Atomkraftwerks den gesamten Landstrich südlich des Stroms fluten.
?
Jaaa. Wunschdenken und Zweckoptimismus. Was man halt so braucht, wenn man mit der Atomkraft rumfriemelt. :wink:

Mich würd' eher mal interessieren, wie es mit der Notstromversorgung zur Kühlung der Brennstäbe aussieht. Bevor die braune Suppe über die Spundwände schwappt, ist sicherlich das öffentliche Netz weg, da dann die nächstgelegene Umspannstation abgesoffen sein dürfte. Krümmel hat zwar wie jedes andere Kraftwerk auch Notdiesel und selbst wenn die trocken bleiben: Mit Sprit für 2-3 Tage Dauerbetrieb kommt man nicht weit.Ich fand das schon immer sehr optimistisch, dass man denkt innerhalb von drei Tagen bekommt man Nachschub, auch wenn gerade das ganze Umland abgesoffen ist.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 06.06.2013, 13:47

Naja, einen Unterschied gibt es da aber schon: In dem Fall hier ist nicht aufgrund eines gigantischen Erdbeebens/Tsunamis die Infrastruktur des halben Landes zusammengebrochen. Im Notfall fliegt man halt den Diesel mit Hubschraubern dort hin und schon laufen die Diesel auch ein paar Tage länger...
Die Atomtechnik an sich ist natürlich dennoch Müll. Schönreden will ich die wirklich nicht.

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cubi
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Beitrag von cubi » 06.06.2013, 13:55

Ich bin wirklich sicher (ohne Ironie), das nix passieren wird, aber den Umstand das Deiche brechen 'werden' als Standortvorteil zu verkaufen, ist schon ziemlich geil, oder?

Die Scheißdinger gehören abgeschaltet und rückgebaut! So schnell es geht! Und das zu 100% auf Kosten der Profiteure dieser Gelddruckmaschinen und nicht der Kleinen.


@Pio

Das heißt, anders als üblich wird man (mindestens) einen Deichbruch nicht zu verhindern versuchen! :wink:
Was sind schon ein paar Einzelinteressen von Anwohnern verglichen zu den Profitinteressen eines schwedischen Staatskonzerns?

http://goo.gl/maps/Vg06P


BtW, Das Ding steht still, weil Vattenfall bekannt für die Sorgfalt im Umgang mit Hochrisikotechnologie ist! s.Forsmark
Seit Fukushima wissen wir, was ein abgeschaltetes Atomkraftwerk anrichten kann!
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Beitrag von BlackSoul » 06.06.2013, 15:11

da gab es heute morgenauf arte auch einen sehr desillusionierenden bericht, was die rückbau-zeiträume eines akw angeht.
ich hoffe ich gebe das jetzt halbwegs richtig wieder...

als beispiel wurde sowohl ein deutsches an der ostsee liegendes akw genannt. dort ist der rückbau bereits seit zwanzig jahren im gange.
dann wurde irgendein amerikanisches erwähnt. dort sagte eine der zuständigen, dass man mindestens von einem zeitraum von 20 jahren ausgehen muß. vermutlich aber eher in richtung 35-40jahren. realistisch betrachtet sogar wohl bis zu 100 jahren

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Beitrag von end_aka_meli » 06.06.2013, 16:41

Das an der Ostsee ist das AKW Greifswald.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftw ... C3.BCckbau
Im April 2012 wurde gemeldet, dass der Betreiber, um Kosten zu sparen, eine Kombination von sofortigem Rückbau und sicherem Einschluss plant: So sollen die meisten Anlagen sofort abgerissen werden, die Gebäude jedoch noch 50 Jahre stehenbleiben und erst abgebaut werden, wenn die radioaktive Strahlung abgeklungen ist.
Es geht alles nur ums Geldsparen :roll:

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Beitrag von cubi » 06.06.2013, 20:16

AKW-Rückbau - Zu welchem Preis?

Vor 40 Jahren hatten die Erbauer der Atomkraftwerke in ihrer Planung nicht vorgesehen, dass die Meiler, wenn sie eines Tages zu alt und zu gefährlich sein würden, abgerissen werden müssten. Vor diesem schwierigen Problem stehen nun viele Staaten, zum Beispiel die USA, Deutschland und vor allem Frankreich, das seinen Energiebedarf zum Großteil durch Kernenergie deckt.

Neun französische Anlagen sind am Ende ihrer Laufzeit angekommen. Die technisch veralteten Kraftwerke werden nun zurückgebaut. Der Stromversorger EDF versucht, die verunsicherte Bevölkerung zu beruhigen, und verkündet, den Prozess des kerntechnischen Rückbaus unter Kontrolle zu haben. Doch die Realität sieht anders aus: Immer wieder kommt es zu technischen Zwischenfällen, die Menschen in den betroffenen Regionen empfinden ein ständiges Kontaminationsrisiko. Und bis heute gibt es keine wirklich sichere Lagerung für radioaktive Abfälle, die zum Teil über Hunderttausende Jahre eine Gefahr darstellen werden.

In der Bretagne versucht EDF seit mehr als 20 Jahren, unter hohen Kosten die Anlage Brennilis zurückzubauen, in den amerikanischen Bundesstaaten Maine und Vermont ist die Frage der Lagerung hoch radioaktiver Abfälle weiterhin ungelöst, und in Lubmin im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern schien eigentlich alles in der Planung mitbedacht. Doch Bernard Nicolas deckt in seiner investigativen Untersuchung auf, dass die komplexen Techniken des AKW-Rückbaus und der Lagerung der Abfälle derzeit keineswegs vollständig beherrscht werden.

Aber der Mensch wird diese Probleme lösen müssen, damit die abgeschalteten Meiler nicht eines Tages gefährlicher werden als die Anlagen, die noch am Netz sind.


http://videos.arte.tv/de/videos/akw-rue ... 04536.html
Leider depubliziert! :vomit:


Wenn einer nen FTP-Server hat, kann ich die Sendung hochladen!
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Beitrag von Toska » 07.06.2013, 23:50

cubi hat geschrieben:Ich bin wirklich sicher (ohne Ironie), das nix passieren wird, aber den Umstand das Deiche brechen 'werden' als Standortvorteil zu verkaufen, ist schon ziemlich geil, oder?

Die Scheißdinger gehören abgeschaltet und rückgebaut! So schnell es geht! Und das zu 100% auf Kosten der Profiteure dieser Gelddruckmaschinen und nicht der Kleinen.
Jau, trifft alles voll zu.

Hatte ja selbst Mülheim-Kärlich mehr oder minder vor der Haustüre (40km Luftweg). Das Ding, welches man nach der Baugenehmigung einfach ein paar Meter woanders baute, um es nicht direkt auf eine Erdbebenspalte zu stellen und sich dabei etwas Papierkram sparen wollte. Dummerweise war es halt schon "Heiß" als die Betriebsgenehmigung endgültig entzogen wurde. Halt zwei Jahre Probebetrieb und 100 Tage am Netz. Der Rückbau läuft seit 2002, aber wann der Reaktordruckbehälter und die Dampferzeuger zerlegt werden können steht in den Sternen. Selbst die RWE spricht von 40-45 Jahren für den kompletten Rückbau. Es ist zwar im Atomgesetz vorgesehen, dass die Betreiber die Kosten des Rückbaus tragen, aber wir können uns alle denken, wie das ausgehen wird. In 40 Jahren kann man viel Lobby-Arbeit machen.
Grüße,

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Beitrag von cubi » 08.06.2013, 09:15

Die Betreiberfirmen sind ausnahmslos GmbHs, in diesem Fall die Kernkraftwerk Krümmel GmbH & Co. oHG. Mit dem GmbH Trick hat man schon den Steuerzahler in Ham-Üntrop über den Leisten gezogen!
Im Sommer 1989 geriet die HKG dann an den Rand der Insolvenz[30] und musste, da die Muttergesellschaften der HKG keine weiteren Zahlungen leisten wollten, durch die Bundesregierung mit 92 Mio. DM gestützt werden.
...
Der Reaktor selbst wurde bis 1997 in den sogenannten „sicheren Einschluss“ überführt[35] und verursacht weiter Kosten in Höhe von 6,5 Mio. Euro jährlich. Obwohl diese Kosten bis 2009 ausschließlich von der öffentlichen Hand getragen wurden, erhielten die Eigentümer von der EU Steuervergünstigungen für die Stilllegung; wegen eines laufenden Verlängerungsantrags für diese Steuervergünstigungen kam es 2011 zu einer politischen Kontroverse.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300
Nebenbei bemerkt: Es gibt auf der ganzen Welt kein KKW, das komplett von Privatfirmen finanziert wurde! Die wurden alle erst dann privatisiert, als das Geld sprudelte!
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Beitrag von cubi » 11.06.2013, 23:22

Na Klasse! Da wurde mal eben der allergrößte Bock auf dem Hof zum Gärtner gemacht! Unglaublich, was die Atommafia sich raus nehmen kann! :RoM:

Ein Lobbyist als Kontrolleur
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Beitrag von cubi » 18.06.2013, 11:16

In einem Atomkraftwerk wünscht man sich alles redundant, besonders wenn es um Sicherheitstechnik geht, wie die Regelung des Spaltprozesses im Reaktor! Blöd, wenn man nach 34 Jahren feststellen muss, das vergessen wurde ein wichtiges Kabel an dem redundanten Kontrollpult anzuschließen! Es geht um die Ventile zur Borsäure Einleitung. Borsäure ist ein sogenanntes Neutronengift, das Neutronen absorbiert, um die Kettenreaktion im Reaktor zu kontrollieren. Für die Bevölkerung bestand zu keinen Zeitpunkt Gefahr!

Au Backe! :-|
Reaktor-Kühlung falsch verkabelt?
CATTENOM - Im AKW Cattenom wurde bei den Wartungsarbeiten ein potenziell schwerwiegender technischer Fehler festgestellt. Auswirkungen hatte die Panne keine.

http://www.lessentiel.lu/de/news/dossie ... --30884130
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Beitrag von BlackSoul » 18.06.2013, 11:54

Ok, wenn ich das richtig verstanden habe, dann war das System grundsätzlich funktionstüchtig. Nur halt nicht "ganz so" redundant, wie es normalerweise sein sollte.
Interessant hierdran finde ich, das dieser Fehler wohl eher nicht aus Geschäftemacherei resultierte, wie man ja allgemein bei solchen Vorkomissen annehemen darf, sondern vielleicht einfach nur aus Fahrlässigkeit.

Schön, schön.

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Beitrag von [FtN|FH] Galli » 18.06.2013, 12:02

BlackSoul hat geschrieben:Interessant hierdran finde ich, das dieser Fehler wohl eher nicht aus Geschäftemacherei resultierte, wie man ja allgemein bei solchen Vorkomissen annehemen darf, sondern vielleicht einfach nur aus Fahrlässigkeit.

Schön, schön.
Jo ließe sich aber auch vereinbaren wie damals bei der Ölplattform Deepwater Horizon wo man an nem paar-$ Ventil sparte?!
Spartrieb + Fahrlässigkeit
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Beitrag von BlinderOpa » 18.06.2013, 12:47

[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Spartrieb + Fahrlässigkeit
=super zuverlässige Atomkraftwerke? (Ironie...)

Jeder macht Fehler... das ist nur zu menschlich. Daher sollte man so eine (Zerstörungs-)kraft nicht in Menschenhänden haben... weder für Energiegewinnung noch als Waffe...
“Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt und die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.”

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