Berichterstattung AfD

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Toska
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Berichterstattung AfD

Beitrag von Toska » 21.09.2013, 03:19

Das zu AfD-Kritischen Medien-Berichten die Kommentare teilweise recht derb sind, ist klar. Aber schaut euch mal das hier an:

http://www.focus.de/finanzen/news/euro- ... 07526.html

Der Artikel selbst? Schauermärchen. So nach dem Motto: Zieht die AfD ins Parlament ein, geht die Welt unter.

Die Kommentare? Hier mal Auszüge:
Ich schäme mich für meinen Berufsstand...

von Tom Holle

...es ist eine Schande zu sehen, wie ein (mein) ganzer Berufsstand (Journalisten) sich zu willigen Politpropaganda-Erfüllungsgehilfen dekradieren lässt. Bestes Zeichen: Es gibt keinen bekennenden Autor mehr! Volkswirtschaftlich ist der Artikel, gelinde gesagt, absurd (ich empfehle zumindest einen VHS Kurs für Basiswissen VWL) ...Watergate hätte es mit Focus nie gegeben ,-) Chapeau vor soviel Chuzpe eine Wahlbeeinflussung so naiv dummdreist zu versuchen! PS. Jetzt hör ich mir sogar morgen die Kundgebung der AfD in Köln an! Jetzt ist sie eine echte Wahloption, wenn die grosse Partei "CDUCSUSPDFDPGRÜNEN" jetzt schon Ihre letzten Getreuen Medien für Ihre Durchhalteparolen braucht.
Das Schreckensszenario des Dr. Wolfgang Schäuble

von Clemens Uhl

Ich war vorgestern auf einer Wahlkampfveranstaltung der CDU in Bietigheim-Bissingen. Hauptredner war Dr. Wolfgang Schäuble. Auf die Publikumsfrage hin, wer im worstcase-Szenario die ESM-Bürgschaften begleichen soll und ob es überhaupt einen Plan B zur Bewältigung der Euro-Krise bei der Bundesregierung gibt, antwortete er sinngemäß folgendes: Wenn alles zusammenbricht, DASS ist der Plan B. Es gibt keinen Plan B. So ist das nun mal in der Politik. Entweder ein Vorhaben gelingt, oder es scheitert. Dann müsse halt wieder ganz von vorne angefangen werden. Als ich das hörte, den Mann zirka 1 Stunde beobachten und taxieren konnte, wurde mir klar, hier sitzt jemand, der persönlich nichts mehr zu verlieren und nur noch eines zu erschaffen hat: Etwas, was genauso groß ist, wie er selbst, die EUDSSR.

Es bleibt..

von Rolf Wittwer

..zu hoffen, dass der grösste Teil der einseitig geschalteten entspr. Medien sich in ihrer oft arroganten, überheblichen und schulmeisterlich gebliebenen Art und Weise bezüglich dem Abschneiden der AfD ein fabulöses Eigentor schenken wird. Der bundesdeutsche Michel hat mittlerweile nämlich längst gelernt zwischen den Zeilen zu lesen. Zahllose entspr. Foren und deren Beiträge sprechen eine deutliche Sprache... Auch im Internet!
Jetzt erst recht AfD!

von Marcel Brauer

Diskeditierungskampagnen bei Parteien die dem "Block" gefährlich werden könnten sind nichts Neues. Man kennt es schon von den Piraten. Bei dem Zuspruch die die AfD überall bekommt, muss sie einfach über die 5% Hürde kommen - andernfalls würde ich Wahlbetrug nicht mehr ausschließen. Für Geheimdienste (ob NSA oder BND oder beide) wäre so eine Manipulation ein Kinderspiel und niemand würde es bemerken oder nachweisen können. Das Vertrauen in Staat bzw. angeblich unabhängige Nation und Politiker die nicht das Volk vertreten ist schon lange dahin. Und da helfen auch keine Kampagnen mehr...
Großinvestoren und Großbanken

von Charlotte Riske

Die Systempresse nennt in diesem Hetzartikel sogar die Lobby, für die der Artikel geschrieben wurde. Das Wort Bürger kommt kein einziges mal vor. Focus kaufe ich nicht mehr. Lasst euer Blatt doch von den o.g. Kreisen schmieren. ICH FREUE MICH AUF DIE ZEIT NACH DEM EURO!
Kann man an sich nur noch wenig hinzufügen.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 21.09.2013, 07:28

Umfrage zur Wahl beim Focus:
Trend
Wen werden Sie am Sonntag wählen?
CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands 10,7%
SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands 6,7%
FDP – Freie Demokratische Partei 3,6%
Die Linke 5,8%
Grüne – Bündnis 90/ Die Grünen 2,2%
CSU – Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. 1,4%
Piraten – Piratenpartei Deutschland 11%
AfD – Alternative für Deutschland 58,6%
28059 Stimmen

URL: http://www.focus.de/politik/deutschland ... d_689.html
:lol:
Grüße,

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Beitrag von cubi » 21.09.2013, 13:42

Locus ist der Stürmer der CDU. Was erwartest du? Die AFD ist im Moment die größte Gefahr für Schwarzgeld, da müssen die was machen. Das die Locus-Leser ne rechts-populistische Anti-Euro Partei gut finden, wundert mich überhaupt nicht. Ein Konservativer hat keine Ideologie, es geht ihm nur um sein Geld!
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Beitrag von Toska » 21.09.2013, 18:03

cubi hat geschrieben:Ein Konservativer hat keine Ideologie, es geht ihm nur um sein Geld!
Wow. :D :lol:

Das simplifiziert das Ganze auf ein recht komisches Niveau runter. Aber irgendwie passt's schon. Sogar der Umkehrschluss hat was:

Ein Linker hat eine Ideologie und es geht ihm nur um unser Geld! :wink:
cubi hat geschrieben:Locus ist der Stürmer der CDU. Was erwartest du? Die AFD ist im Moment die größte Gefahr für Schwarzgeld, da müssen die was machen. Das die Locus-Leser ne rechts-populistische Anti-Euro Partei gut finden, wundert mich überhaupt nicht.
Gut, ich hab mich da zu einseitig auf den Focus als Beispiel festgelegt. Mir ist klar, dass ich bei den ehemaligen Nachrichtenmagazinen SPEICHEL, LOCUS und Konsorten nichts außer Agitation und Propaganda erwarten darf - bis runter auf "BLÖD am Sonntag" Niveau.

Vergiss mal die Quelle und schau dir ähnliche Politumfragen in den verschiedenen Online-Magazinen und (falsch)Nachrichtenblättern an: Die AfD liegt da oft weit oberhalb der 10-20% Marke. Selbst auf 'ner Nachrichtenseite der Telekom war diese Woche eine Umfrage, in der die AfD >30% hatte und die Anzahl der abgegebenen Stimmen jenseits der Hunderttausend war.

Ginge es dabei um die Piraten, so würde ich das erwarten. Da ist die Klientel halt besonders Netz-verbunden und ggf. schickt man sich die URLs der ganzen Umfragen zu, damit möglichst viele Piraten-Unterstützer da mitmachen und das Umfrage-Ergebnis in deren Sinne beeinflussen. Vielleicht ist die eine oder andere Umfrage auch einfach schlecht programmiert und erlaubt Mehrfachabstimmungen. Kann man auch nicht ausschließen.

Die extrem breite Unterstützung, welche die AfD gerade durch Kommentare zu News-Artikeln und bei den Abstimmungen im Netz erhält, ist für mich jedoch auf den ersten Blick nicht nachzuvollziehen. Man kommt teilweise mit dem Lesen nicht hinterher, weil die heftigeren Kommentare zu schnell wieder rausmoderiert werden. Hätte nicht erwartet, dass so viele Schlaf-Michel endlich mal aufgewacht sind und den Knall gehört haben.

Wenn die AfD mit 4,9999876% den Einzug ins Parlament verpasst, dann sollte die Stadt-Feuerwehr in Berlin besser vollgetankt haben. :roll:
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 21.09.2013, 18:14

Die Partei verstehe ich eh nicht so ganz. Die vertreten eine neoliberale Linie mit der Ergänzung, dass sie den Euro abschaffen wollen. Dabei würde eine solche Abschaffung auf direktem Wege in die Demontage der neoliberalen "Erfolge" unserer Exportwirtschaft führen und das Kartenhaus würde brutalst zusammenbrechen.

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Beitrag von cubi » 21.09.2013, 21:04

@rossi

Der Vorsitzende hat ja schon zaghaft angedeutet, das man sich vielleicht auch noch um die Üeberfremdung kümmern möchte.

Ich denke, der ganze Wahlkrampf zeigt deutlich die grassierende Verblödung weiter Bevölkerungsschichten in unserer Republik. Nenne wir es der Einfachheit halber Amerikanisierung. Wo ein Obdachloser über die Gesundheitsreform wettert, es sei Kommunismus!
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Beitrag von Toska » 22.09.2013, 03:48

Herr Rossi hat geschrieben:Die Partei verstehe ich eh nicht so ganz. Die vertreten eine neoliberale Linie mit der Ergänzung, dass sie den Euro abschaffen wollen. Dabei würde eine solche Abschaffung auf direktem Wege in die Demontage der neoliberalen "Erfolge" unserer Exportwirtschaft führen und das Kartenhaus würde brutalst zusammenbrechen.
Die AfD kann man da nicht so ganz in die eine oder andere Schublade stecken. Bei gesellschaftspolitischen Themen sind sie konservativ wie die CDU. Haben aber eine liberal-konservative Einstellung bei Wirtschaftsthemen, die generell auf weniger Staat, weniger Bevormundung und weniger Regulierung setzt. So weit so griffig. Da kann man schon mit leben.

Zur Anti-EURO Haltung der AfD, die ja Kernthema ihres Programms ist: Der Euro wird scheitern. Mit AfD oder ohne. Diese Konstellation konnte einfach nicht gut gehen. Der Euro nützt am wenigsten den Bürgern, die ihn haben. Er ist lediglich das Monopoly-Geld der Finanz-Elite, die sich an den ganzen Sanierungen der Euro-Zone dumm und dusselig verdienen.

Länder wie Spanien, Portugal und Griechenland haben so riesige Strukturprobleme dank dem Euro, dass sie sich in den letzten fünf Jahren weit über deren BIP Neuverschulden mussten. Also muss die Gemeinschaft einspringen und mit ihren Bürgschaften und weiterem Geld haften. Das Problem ist, dass dieses Geld nicht bei den Leuten in z.B. Spanien ankommt. Der arbeitslose Spanier bekommt davon keine Stütze, keine warme Mahlzeit von der Tafel, oder einen neuen Job. Das Geld fließt ab in die Fänge der Banken und Finanz-Mafia. Nur so konnte es z.B. kommen, dass heute der ex-Europa-Chef von Goldmann-Sachs heute Italien regiert und seinen ehemaligen Mitarbeitern in der EU-Junta diktieren kann, wieviel Neukredite die Italienischen Banken aus dem ESM brauchen, um zu überleben.

Der Euro ist wie ein Junkie im Endstadium: Das einzige was ihn am Leben hält, sind noch mehr Kredite, noch mehr Schulden, noch mehr Bürgschaften. Auf die Idee, es mal mit einem Entzug zu versuchen, kommt man in der bisherigen Politik nicht. Der große Knall wird kommen und es wird in der Tat blutig und brutal werden. Aber er kommt entweder dann, wenn der politische Wille da ist, das Deutschland aus dem Euro austritt, oder wenn der ganze Mist von alleine auseinander fliegt, weil das ganze Lügengebäude nicht länger aufrecht erhalten werden kann.

Deutschland war vor dem Euro Export-Vizeweltmeister. Mit dem Euro sind wir gnadenlos abgestürzt. Deutsche Produkte waren auch vor dem Euro extrem teuer. Gekauft wurden sie trotzdem. Heute exportieren wir fast nur noch, weil über "Target 2" die Bundesregierung die Käufe mit Krediten vorfinanziert. Bedeutet: Käufer bekommt von uns Kredit, damit er bei uns kauft. Kann er nicht zahlen, zahlt der Arbeiter, der das Produkt hergestellt hat, das über höhere Steuern, mehr Abgaben und weniger soziale Leistungen mit. Wir krank ist denn sowas?
cubi hat geschrieben: Der Vorsitzende hat ja schon zaghaft angedeutet, das man sich vielleicht auch noch um die Üeberfremdung kümmern möchte.
Bitte was? Weil angedacht ist, ein Zuwanderungsgesetz wie in Kanada einzuführen? Ich sehe daran nichts falsches. Lass alle rein, die Asyl brauchen, weil sie aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt werden, oder wenn Familien zusammengeführt werden sollen. Alle anderen sind jederzeit willkommen, wenn sie auch dauerhaft aufgrund ihres Wissens, Könnens oder ihrer Finanzlage dem Allgemeinwohl nicht dauerhaft auf der Tasche liegen. Von sozial-verträglichen Ausnahmen mal abgesehen sollte das eigentlich selbstverständlich sein und jedes andere Land macht das so.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Herr Rossi » 22.09.2013, 08:52

Toska hat geschrieben: Länder wie Spanien, Portugal und Griechenland haben so riesige Strukturprobleme dank dem Euro, dass sie sich in den letzten fünf Jahren weit über deren BIP Neuverschulden mussten. Also muss die Gemeinschaft einspringen und mit ihren Bürgschaften und weiterem Geld haften. Das Problem ist, dass dieses Geld nicht bei den Leuten in z.B. Spanien ankommt. Der arbeitslose Spanier bekommt davon keine Stütze, keine warme Mahlzeit von der Tafel, oder einen neuen Job. Das Geld fließt ab in die Fänge der Banken und Finanz-Mafia. Nur so konnte es z.B. kommen, dass heute der ex-Europa-Chef von Goldmann-Sachs heute Italien regiert und seinen ehemaligen Mitarbeitern in der EU-Junta diktieren kann, wieviel Neukredite die Italienischen Banken aus dem ESM brauchen, um zu überleben.
Wobei du z.B. im Falle Spaniens nicht vergessen darfst, dass die vor der Krise keine sehr hohe Verschuldung hatten (60% oder so). Das Problem war und ist auch dort, dass man das Geld in die Banken gesteckt hat, während man gleichzeitig zugesehen hat wie eben diese Banken die Leute aus ihren Häusern/Wohnungen geschmissen haben, weil diese ihre Kredite nicht mehr bedienen konnte.
Eine solche Politik wird natürlich langfristig scheitern.
Island ist in der Hinsicht übrigens ein schönes Gegenbeispiel dafür wie man es hätte auch machen können. Einfach pleite gehen lassen...
Toska hat geschrieben: Der Euro ist wie ein Junkie im Endstadium: Das einzige was ihn am Leben hält, sind noch mehr Kredite, noch mehr Schulden, noch mehr Bürgschaften. Auf die Idee, es mal mit einem Entzug zu versuchen, kommt man in der bisherigen Politik nicht. Der große Knall wird kommen und es wird in der Tat blutig und brutal werden. Aber er kommt entweder dann, wenn der politische Wille da ist, das Deutschland aus dem Euro austritt, oder wenn der ganze Mist von alleine auseinander fliegt, weil das ganze Lügengebäude nicht länger aufrecht erhalten werden kann.
Das Problem ist nicht der Euro, sondern die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Es ist jederzeit möglich noch umzuschwenken, nur ist das natürlich genau das Problem mit unserer Politik.
Eine Währung kann jedenfalls problemlos verschieden starke Wirtschaftsräume integrieren, bedarf dafür aber natürlich einer gewissen Kontrolle (Inflationsquote) und ggf. Ausgleich. Schulden innerhalb eines Währungsraumes sind zudem eher irrelevant. Die USA machen es vor, auch wenn ich sie nicht generell als gutes Beispiel nennen würde: Drucken, drucken, drucken... endlos viel Geld und das ohne, dass der Dollar in einem Inflationsfiasko versinkt. Da wäre beim Euro noch sehr viel Spielraum.

Toska hat geschrieben: Deutschland war vor dem Euro Export-Vizeweltmeister. Mit dem Euro sind wir gnadenlos abgestürzt. Deutsche Produkte waren auch vor dem Euro extrem teuer. Gekauft wurden sie trotzdem. Heute exportieren wir fast nur noch, weil über "Target 2" die Bundesregierung die Käufe mit Krediten vorfinanziert. Bedeutet: Käufer bekommt von uns Kredit, damit er bei uns kauft. Kann er nicht zahlen, zahlt der Arbeiter, der das Produkt hergestellt hat, das über höhere Steuern, mehr Abgaben und weniger soziale Leistungen mit. Wir krank ist denn sowas?
Das greift zu kurz, Toska. Das war Deutschland sicherlich, aber das ändert nichts daran, dass die gigantischen Exportüberschüsse, die seit der Euroeinführung dazu kamen, Folge des niedrig bewerteten Euros + der Lohndumpingpolitik Schröders ist. Wenn du den Euro heute abschaffst und morgen die DM wieder einführst, die dann sicherlich locker doppelt so hoch bewertet werden würde, dann endet das Qualitätsmerkmal ganz schnell auf dem Weltmarkt. Hinzu kommt das Problem, dass Deutschland 50% seiner Exporte ins EU Ausland absetzt. Wo sollen diese Exporte denn dann weiter hingehen, wenn man nach Abschaffung des Euros eben diese Länder in einem kaputten Zustand zurück lässt? Wir reden hier nicht von ein paar Prozenten, sondern direkt von ein paar Dutzend Prozenten. Wie willst du das in Deutschland noch kompensieren? Den Leuten noch mehr von ihren Lohn wegnehmen, aus 1 EUR Jobs machen wir dan -1 EUR Jobs oder wo sollen wir noch mehr sparen, um weiterhin diese absurde Exportfixierung bedienen zu können???

Das kannst du drehen und wenden wie du willst, für Deutschland wäre das Ende des EURs eine wirtschaftliche Katastrophe. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man so weiter machen sollte wie bisher, aber aktuell ist jede Rettungsanstrengung zumindest aus deutscher Sicht auch jeden Cent wert. Ich gebe dir allerdings Recht, dass der aktuelle Kurs in einer Sackgasse endet und es ist erschreckend zu sehen, dass unsere Politiker gnadenlos so weiter machen...

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Beitrag von Toska » 22.09.2013, 17:35

Ich verdaue gerade das vorläufige Wahlergebnis und greife vielleicht nochmal das eine oder andere von dir etwas später auf. Aber hierzu ...
Herr Rossi hat geschrieben: Das kannst du drehen und wenden wie du willst, für Deutschland wäre das Ende des EURs eine wirtschaftliche Katastrophe. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man so weiter machen sollte wie bisher, aber aktuell ist jede Rettungsanstrengung zumindest aus deutscher Sicht auch jeden Cent wert. Ich gebe dir allerdings Recht, dass der aktuelle Kurs in einer Sackgasse endet und es ist erschreckend zu sehen, dass unsere Politiker gnadenlos so weiter machen...
... schon mal: Ich denke auch, dass es so oder so böse enden wird. Ein "weiter so" wird erstmal halbwegs geordnete Verhältnisse so lange wie möglich beibehalten wollen. Solange es irgendwie geht. Das ist halt auch der Kurs der Angela Merkel. Aber irgendwann hat man selbst das Tafelsilber und Omas Nachttopf versetzt und wenn das passiert ist und auch nicht mehr reicht, dann kommt das böse Erwachen. Ob der dann unausweichliche Zerfall der Euro-Zone lebenswerter ist, als eine geordnete Abwicklung, bleibt abzusehen. Ich bin mal auf die nächsten Tage und Wochen gespannt, in denen Merkel uns über Schäuble mitteilen lässt, dass Steuererhöhungen und Enteignungen zur Banken- und Euro-Rettung unvermeidlich sind.

Aber was solls: Das Volk hat gesprochen und Merkel fehlen (nach jetziger Prognose) nur 3 Sitze zur absoluten Mehrheit der CDU im Bundestag. Das halte ich für die größte Tragödie, die seit dem WWII über dieses Land hereingebrochen ist. Weil es einmal mehr zeigt, dass die Indoktrinierung durch die Mainstream-Medien heute noch genau so gut funktioniert, wie unter Joseph Goebbels. Schade, dass zu wenige Wähler das bemerkt haben.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 22.09.2013, 17:53

Sieht nach einer Tragödie aus und auch ich kann da nur mit dem Kopf schütteln, aber mir wäre das fast lieber als eine große Koalition, denn dann fangen die Idioten wieder an am Grundgesetz rumzuschrauben.

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Beitrag von cubi » 22.09.2013, 18:06

Genau das habe ich auch gerad gedacht!

Am besten wäre eine absolute mutti. Dann 'könnte' die SPD ausmisten.
Die desolate Bildungspolitik zahlt sich für Mutti aus!
Die FDP wird sterben.
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Beitrag von Toska » 22.09.2013, 18:45

Jepp, absolute Tragödie.

Eben die Durchsage im ZDF-Webstream: CDU jetzt voraussichtlich mit absoluter Mehrheit von 304 Sitzen. :eek:

Ich sitz' hier und kanns nicht glauben. Auf Hartgeld.com (http://hartgeld.com/infos-de.html) wird schon eifrig über Wahlbetrug spekuliert. So weit will ich mal noch nicht gehen. Schaut mal, wie lange und wie konstant die AfD bei 4,9% steht, wobei es bei der FDP recht arg fluktuiert hat. Das ist zumindest mal verwunderlich. So oder so: Das Ergebnis hier gibt einem schon so einiges zu denken.

Es ist das personifizierte "Weiter so!" für Mutti Murksel. Alle anderen (teilweise zu recht und zu unrecht) brutalst abgestraft. Wenn das Volkes Wille ist, bin ich froh, ausgewandert zu sein. :roll:
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 22.09.2013, 19:10

Naja, an Manipulation glaube ich nicht. Man sollte nicht den Fehler begehen zu glauben, dass sich die Mehrheit wirklich für Inhalte interessiert. Die wählen nach Sympathiewerten und wollen sich eigentlich auch gar nicht mit Politik beschäftigen. Den Rest erledigt unsere Presselandschaft...

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Beitrag von Iron5 » 22.09.2013, 19:29

Ich fänds gar nichtmal so schlecht wenn die CDU die nächsten 4 Jahre allein regieren müsste.
Europa und seine Wirtschaft werden nämlich 4 Jahre Merkel definitiv nicht durchhalten und
dann bleibt alles an Mutti kleben. Trotz Teflon, weil gibt ja dann keinen Koalitionspartner mehr
auf den man das abschieben könnte.

Sollten sich SPD oder Grüne in eine Koalition wagen ist die absolute Mehrheit für Mutti spätestens
2017 absolut sicher. Die SPD könnte froh sein auf ein 2-stelliges Ergebnis und die Grünen wären
unter Sonstige zu finden.

Im Januar kann ich hoffentlich meine Umschulung anfangen und wenn ich die nach 2 Jahren
durch hab, werd ich mich ins Ausland abseilen solange man sich da als Deutscher noch blicken
lassen kann.
"Zyniker" ist ein Wort das Optimisten erfunden haben um Realisten zu kritisieren.

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Beitrag von Toska » 22.09.2013, 19:36

Herr Rossi hat geschrieben:Naja, an Manipulation glaube ich nicht. Man sollte nicht den Fehler begehen zu glauben, dass sich die Mehrheit wirklich für Inhalte interessiert. Die wählen nach Sympathiewerten und wollen sich eigentlich auch gar nicht mit Politik beschäftigen. Den Rest erledigt unsere Presselandschaft...
Mir fällt es auch schwer, da an Wahlbetrug in größerem Umfang zu denken. Kleinere Schummelleien wird es schon immer gegeben haben und wird es auch immer wieder mal geben.

Wenn die AfD bei 4,9% bleibt, dann haben von den 61,8 Millionen Wahlberechtigten (bei einer Wahlbeteiligung von 73%) nur 2.210.586 Wähler für die AfD gestimmt. 5% wären so um die 2.255.700 Stimmen.

Man muss da mal die endgültigen Zahlen abwarten, die sich in den nächsten Tagen herauskristallisieren. Mich interessiert dann schon, wie viele (oder wie wenig) Stimmen da hinterher gefehlt haben. Vierzigtausend oder nur 400?

Aber du hast schon recht: Die Masse interessiert sich für sowas nicht und die Presse wird es schon richten. Sehe das gerade auf Facebook, wo ein kritischer und nachdenklicher Kommentar eines Kumpels von systemtreuen CDU-Wählern plattgemacht wird. Gut, sein Kommentar war auch etwas provokativ. :wink:
Roman hat geschrieben: Deutschland hat gewählt, nunja dann hat es dieses Land auch nicht besser verdient. Irgendwie erinnert mich diese Euphorie über den Wahlausgang an die Redaktion des Volkes während der Sportpalastrede. Damals bejubelten es auch seinen Untergang...
Grüße,

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