Herr Rossi hat geschrieben:Sorry Toska, aber das glaube ich erst, wenn es in der Praxis passiert. [...]Was mich daran am meisten zweifeln lässt ist im übrigen in erster Linie die Tatsache, dass die USA sich damit am meisten schaden würden, denn:
Warten wir es ab.
Die Zeichen (und nicht nur wegen der Kundenbriefe der Chase-Bank) stehen auf Sturm. Die US-Regierung ist (durch das FED-System und den Zwang der Versicherer und Pensions-Kassen in US-Anleihen zu spekulieren) zwar ihr eigener größter Schuldner, aber die jährlichen Staatsausgaben sind in den letzten 20 Jahren von 4.4 auf 16.7 Billionen USD gestiegen. Alleine unter Bush und Obama wurden da nochmal 10 Billionen USD auf die 6 Billionen von Clinton draufgesetzt.
Jährliche Staatsausgaben - wohlgemerkt. Das sind nicht die Staatsschulden insgesamt, denn die liegen irgendwo bei 4x dem jährlichen BIP. Das sind nur die direkten Schulden des Föderalstaates. Schulden von einzelnen Bundesstaaten oder die größtenteils ungedeckten 126 Billionen Verbindlichkeiten aus dem Sozialkassen sind da noch nicht eingerechnet. Würde man das zusammen rechnen, käme man auf Schulden in Höhe von 12,5-20x dem BIP -je nach dem wie schlimm der Kassensturz aussieht.
Im Prinzip hast du Recht mit dem was du gesagt hast:
Das ging bisher immer gut. Aus der Reihe von Gründen, die du angeführt hast und noch einigen anderen.
Nur ist das halt ein gnadenloses Ponzi-Schema. Das ganz hat nur so lange funktioniert, wie die USA wirtschaftlich noch Supermacht waren. Seit den frühen 80'ern leben sie halt nur noch auf Pump, vom Gelddrucken und dadurch, dass die Wirtschaft künstlich durch Kriege auf Pump angeschoben wird. Jedem Dollar des BIP der USA stehen derzeit 6 Dollar Staatsschulden gegenüber. Oder um es anders auszudrücken: Die Wirtschaftsmacht USA begründet sich darauf, sechs Dollar Schulden machen müssen, um einen Dollar Gewinn einzufahren. Davon sind vier Dollar direkte Schulden bei ausländischen Schuldnern. In dem Maße, wie die US-Wirtschaft kränkelt, gehen die Steuereinnahmen zurück und gleichzeitig steigen die Verbindlichkeiten aus den Sozialsystemen.
Dieses Ponzi-Schema beruht auf Vertrauen, einer wirtschaftlichen Macht, sowie politischem und militärischem Druck. Alle diese vier Säulen bröckeln mächtig. Es braucht da nur ein externes oder internes Großereignis und schon wird es ziemlich schnell ziemlich unangenehm. Im November steht eine FEMA-Großübung an. Man will darin simulieren, welche Auswirkungen ein ausländischer Hacker-Angriff auf die Stromnetze der USA haben könnte. Selbst wenn man das nicht zu einem Anlass für einen Crash macht: Früher oder später muss es zwangsläufig zu einem Staatsbankrott der USA kommen. Der kann eigentlich nur durch extrem drastische Maßnahmen abgewendet werden. Darunter fallen halt auch Enteignungen, Verstaatlichungen, Abwertung des Dollars, Plündern der Sozialkassen, Zwangshypotheken und andere lustige Ideen. Wenn dann 42 Millionen US-Bürger mit ihren Plastik-Karten (ist dort Ersatz für Essensmarken) keinen Fraß mehr vom Staat bekommen, dann brauchen die Amis die militarisierte Polizei und die FEMA-Konzentrationscamps, die man auf Vorrat angelegt hat.
Zwischen Frieden und einer Revolution liegen halt manchmal nur drei warme Mahlzeiten.
Überlege mal, warum die Amis intern so aufgerüstet haben, dass bald jeder Sherrif seinen eigenen minensicheren Panzerwagen hat. Doch nicht wegen einer Invasion von Al-Quaida, der Kanadier oder weil die Chinesen ihre Staatsanleihen bei der FED umtauschen möchten und deswegen mit 3 Millionen Mann überzusetzen gedenken. US-Präsidenten aus zwei unterschiedlichen Lagern haben diese Maßnahmen massiv vorangetrieben. Weil sie wissen: Das Endgame steht vor der Tür und die kommenden Ereignisse werden brutal. So oder so.
Den Spielraum, den du dem Dollar-System noch einräumst, wird bald vollends erodiert sein. Und dann schaun wir mal ...