München, Irrenhaus die zweite

Nachrichten und Diskussionen aus dem prallen Leben.

Moderator: Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Toska
Geschäftsmodell
Beiträge: 2204
Registriert: 17.07.2007, 17:22
Wohnort: Armenia / Kolumbien

München, Irrenhaus die zweite

Beitrag von Toska » 20.01.2014, 22:26

Nein, diesmal gehts nicht um Gustl Mollath. Aber die Münchner Psychiatrie hat ein neues Opfer mit 'n bissel Prominenz "engagiert", um auch im laufenden Theater-Jahr die Lücke zu füllen, die Gustl Mollath nach Beendigung seines Engagements hinterlassen hat.

Erinnert sich noch jemand an den Münchener Kunstsammler Cornelius Gurlitt? Genau, er rüstige alte Herr mit den vielen "Raubbildern", die anscheinend doch nicht so sehr geraubt waren, wie anfangs in der Presse publiziert.
Die hätten doch warten können mit den Bildern, bis ich tot bin“, klagte der 81-jährige Münchener Kunstsammler Cornelius Gurlitt im vergangenen November gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Doch so lange wollten die Behörden nicht warten und beschlagnahmten seine vom Vater ererbte Kunstsammlung. Gurlitt hielt dagegen: Da die Kunstwerke nachweislich rechtmäßig erworben seien, werde er nichts davon freiwillig zurückgeben. Mit dieser Renitenz allerdings hat es erst einmal ein Ende, denn Gurlitt ist die theoretische Verfügungsgewalt über seine Sammlung mit Hilfe des Betreuungsrechts entzogen worden. Seit Kurzem steht er unter gerichtlich angeordneter Zwangsbetreuung, ist also praktisch entmündigt.

Nachdem der herzkranke Gurlitt einen Arzttermin nicht wahrgenommen hatte, informierte ein Verwandter die Polizei. Diese rück­te mit zwei Streifenwagen, der Feuerwehr und einem Rettungswagen bei Gurlitt an. Da niemand auf das Klingeln und Klopfen der Rettungskräfte reagierte, drangen diese gewaltsam in die Wohnung ein, wo sie Gurlitt friedlich schlafend in seinem Bett vorfanden. Er hatte ein Schlafmittel genommen, sich Stöpsel in die Ohren gesteckt und deshalb nichts von dem Radau mitbekommen. Für seinen besorgten Verwandten war die Sache damit erledigt, nicht jedoch für die Behörden. Sie ließen Gurlitt in ein Krankenhaus bringen, dessen Ärzte „aus gesundheitlichen Gründen“ bei Gericht die Betreuung ihres Patienten beantragt hätten, so Gerhard Zierl, Präsident des Amtsgerichts München. Daraufhin habe eine Richterin „als Eilmaßnahme die vorläufige Betreuung“ Gurlitts angeordnet.

...

Gurlitt befindet sich laut Zierl in einer Klinik und habe einen „professionellen und erfahrenen Betreuer“, der unter anderem auch seine Rechtsgeschäfte für ihn erledige. Das heißt auch, dass dieser staatlich bestellte Betreuer an Gurlitts Stelle mit den staatlichen Stellen über die Zukunft von dessen Kunstsammlung verhandeln wird. [...] Kritiker der Betreuungspraxis argwöhnen daher, der Freistaat Bayern habe Gurlitts Entmündigung gezielt betrieben, um sich dessen Kunstschätze aneignen zu können. Denn selbst wenn die Betreuungsanordnung nach einiger Zeit wieder aufgehoben werden sollte, wären die von seinem Betreuer für ihn getroffenen Entscheidungen unabänderlich.

Quelle: http://www.preussische-allgemeine.de/na ... falle.html
Unterm Weißwurst-Äquator ticken die Uhren halt anders. Und diesmal gibt es sicherlich die "biologische Lösung", bevor sich das "Opfer" rausklagen kann.
Grüße,

Toska
________________________________________
Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191

Benutzeravatar
Hyaena
Geschäftsmodell
Beiträge: 1507
Registriert: 11.10.2002, 19:52
Wohnort: Lüneburg

Beitrag von Hyaena » 21.01.2014, 10:29

Ja, hatte ich auch schon gelesen und zuvor auch genauso erwartet. Schon böse.

Benutzeravatar
ftn|smokin'
sie nannten ihn viagra
Beiträge: 2571
Registriert: 28.06.2003, 15:09
Wohnort: NRW

Beitrag von ftn|smokin' » 21.01.2014, 11:33

krass! :eek: und seine Verwandten? Können die da nichts machen?
Vollkommen irre!
BildBildBild

Benutzeravatar
Icho Tolot
Moderator
Moderator
Beiträge: 3655
Registriert: 08.01.2005, 01:31
Wohnort: düsseldorf

Re: München, Irrenhaus die zweite

Beitrag von Icho Tolot » 21.01.2014, 12:29

Nachdem der herzkranke Gurlitt einen Arzttermin nicht wahrgenommen hatte, informierte ein Verwandter die Polizei.
icho tolot
Bild
[fullalbumimg]1169[/fullalbumimg]

Benutzeravatar
tequilio
Geschäftsmodell
Beiträge: 2131
Registriert: 24.06.2005, 19:06

Re: München, Irrenhaus die zweite

Beitrag von tequilio » 21.01.2014, 18:43

Icho Tolot hat geschrieben:
Nachdem der herzkranke Gurlitt einen Arzttermin nicht wahrgenommen hatte, informierte ein Verwandter die Polizei.
icho tolot
Gepflegt selbst ins Knie geschossen, auf Grund der Sorge um Ihn....
Bild

Benutzeravatar
Toska
Geschäftsmodell
Beiträge: 2204
Registriert: 17.07.2007, 17:22
Wohnort: Armenia / Kolumbien

Re: München, Irrenhaus die zweite

Beitrag von Toska » 21.01.2014, 19:00

tequilio hat geschrieben:Gepflegt selbst ins Knie geschossen, auf Grund der Sorge um Ihn....
Freunde kann man sich aussuchen. Verwandte nicht. :roll:
Grüße,

Toska
________________________________________
Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191

Benutzeravatar
Hyaena
Geschäftsmodell
Beiträge: 1507
Registriert: 11.10.2002, 19:52
Wohnort: Lüneburg

Beitrag von Hyaena » 17.11.2014, 09:39

Nun geht es gegen sein Testament:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 03285.html

Er hatte wohl die paranoide Wahnvorstellung, man wolle ihm seine Bilder wegnehmen.

Ich frage mich, ob das jetzt Realsatire ist, ansonsten ist genau das Argument zur Begründung einfach unfaßbar.

Benutzeravatar
Toska
Geschäftsmodell
Beiträge: 2204
Registriert: 17.07.2007, 17:22
Wohnort: Armenia / Kolumbien

Beitrag von Toska » 19.11.2014, 22:03

Gut getroffen.

Nur weil man paranoid ist, heißt das nicht, dass man nicht vielleicht doch verfolgt wird. :hehehe:
Grüße,

Toska
________________________________________
Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191

Antworten