Ukraine

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Toska
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 11.05.2023, 00:27

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Re: Ukraine

Beitrag von |MURDOCK| » 11.05.2023, 13:54

Oh cool, danke dir und auch für die Ausführungen vorher.

Dieses ultramodern Radar System von den Amis scheint ja mächtig gut zu sein. Heißt glaub IAMD und IBCS. Hab da was bei dem Thomas Theiner gelesen.

Frage, nachdem die UK Stormshadow liefert.
https://www.cnn.com/2023/05/11/politics ... index.html
Hat Deutschland sowas überhaupt? 🙈
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Roland von Gilead
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Re: Ukraine

Beitrag von Roland von Gilead » 11.05.2023, 16:01

Ja, wieder sehr interessant - die Gegenoffensive scheint anzulaufen, zumindest bei Bachmut.
Mich würde interessieren welchen tatsächlichen Stellenwert die Wagnergruppe hat (auch in Russland), da die Aussagen von Prigoschin sich ja auf Bachmut beschränken. Solche Bilder die hier gezeigt werden, haben sicherlich auch einen unbestreitbaren westlichen Propagandawert.
Was ist mit dem restlichen Frontverlauf, was ist mit R. Kadyrow Kämpfern? Wie sind da die Einschätzungen?

Was man mit Sicherheit sagen kann - Putin & seine Armee haben sich mal so was von verschätzt was den Kriegsverlauf angeht (und eigentlich alle, wo ja vorher gesagt wurde Kiew fällt in kürzester Zeit!).
Wie wird man reagieren, wenn die Orks weiter zurückgedrängt werden? Wenn die die Krim evtl. eingekesselt & abgeschnitten wird ... Wann und wie wird dem Wahnsinn ein Ende gesetzt !?

Ich weiss auch immer noch nicht wie man im eigenen Land der Bevölkerung glaubhaft machen will, das man die Ukraine befreien will in einer Spezialoperation - bei der Kampfmoral der Verteidigung der Ukraine und so vielen Unterstützung aus dem Ausland sollte man doch eigentlich einsehen, man hat da nichts zu suchen!? Aber Deutschland hat ja damals auch alles geglaubt, nur waren da die Informationsmöglichkeiten bei weitem andere .... Und wir haben zum Beispiel ein russische Tochter, deren Mitarbeiter arbeiten per VPN & Firewall auf unseren Server mit selbstverständlichen ungefilterten Internet (OK, das stimmt nicht ganz RT wird ja mittlerweile geblockt)
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Re: Ukraine

Beitrag von |MURDOCK| » 12.05.2023, 14:44

Marschflugkörper Deutschland selbst beantwortet
https://twitter.com/FRHoffmann1/status/ ... Skl9Q&s=19
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Re: Ukraine

Beitrag von Fussballgott » 12.05.2023, 16:39

Wow, 600 Stück sollen wir davon haben. Allerdings kann ihn aktuell nur der Tornado abschießen, der Eurofighter kann ihn zZt. nur "tragen."
Und in die F-35 passt er nicht rein, als Außenlast ergibt er da wenig Sinn.
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ftn|Broken Arrow
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Re: Ukraine

Beitrag von ftn|Broken Arrow » 12.05.2023, 19:02

So kaum die Rede von den Stormshadow´s sind sie wohl eingesetzt worden gegen Luhansk. 2 Ziele vernichtet. Mal abwarten was dann jetzt kommt.

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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 13.05.2023, 08:09

ftn|Broken Arrow hat geschrieben:
12.05.2023, 19:02
So kaum die Rede von den Stormshadow´s sind sie wohl eingesetzt worden gegen Luhansk. 2 Ziele vernichtet. Mal abwarten was dann jetzt kommt.
Momentan zirkulieren 3-4 Varianten von dem Beschuss der Waffenfabrik in Luhansk:

1.) Stormshadow
2.) ADM-160 MALD
3.) GLMRS-Rakete von einer HIMARS
4.) Drohne oder Marschflugkörper

Kann im Prinzip alles sein. Die Sache bei Stormshadow ist: Es ist wohl vorgesehen, die Su-24 der Ukraine so umzurüsten, dass sie Stormshadow verschießen können. Vom Gewicht her passt das und man wird da wieder was basteln: Russen-Pylon am Waffenpunkt, Adapterplatte, darunter NATO-Pylon und an den dann die Stormshadow. Mit einem extra eingeriggten Bus, der die Datenkabel vom NATO-Pylon an den Russen-Pylon durchreicht, so dass zumindest "Waffe, mach dich scharf!" und der Abschuss-Befehl gesendet werden können. Die Waffe(n) selbst kann man ja vor dem Start und am Boden mit allen nötigen Zieldaten vorprogrammieren. Die Ankündigung von UK, Stormshadow geschickt zu haben und quasi tags darauf dann der Einsatz? Das halte ich für zu fix. So schnell rüstet man die auch nicht ein, wenn da nicht schon Vorarbeit geleistet wurde. Meiner Meinung nach ein schwacher Kandidat, aber sicherlich sehr nützlich für die Ukraine wenn sie das wirklich einsetzen können. Die Kerch-Brücke ist dann kein Thema mehr, sofern man die wirklich weg haben will. Dazu weiter unten mehr.

ADM-160 MALD? Reste einer MALD wurden heute gezeigt. Die MALD ist ein Miniature Air-Launched Decoy. Also ein kleiner Marschflugkörper, der als Dummy vorgesehen ist und dem Gegner Luftziele simuliert. Die MALD sind recht klein, haben aber Signaturverstärker, die auf Befehl ihre Radarsignatur und EM-Ausstrahlungen verstärken und so auch ganz spezifische fette Luftziele simulieren können. Zum Beispiel kann sie sich als diverse Kampfflugzeuge oder Bomber ausgeben. Was man in Luhansk gefunden hat, ist das Wrack einer ADM-160B und die hat im Vergleich zum Vorgängermodell eine größere Reichweite (lt. Wikipedia 920 km). Die Ukraine soll rund 1000 MALD erhalten haben. Die Dinger haben aber keinen Sprengkopf, von daher könnten die höchstens kinetischen Schaden anrichten, wenn die irgendwo runter knallen. Man kann natürlich nicht ausschließen, "dass die Ukraine was gebastelt hat". /shrug

GLMRS-Rakete von einer HIMARS: Muss aber dann am Ende der Reichweite gewesen sein, oder man hat der Ukraine dann doch mal ein paar ER-GLMRS gegeben, welche eine Reichweite von deutlich mehr als 95-97km haben.

Drohne (oder Marschflugkörper): Würde meiner Meinung nach fast mehr Sinn machen. Gerade in Verbindung mit MALD. Schicke eine "richtige" Waffe und mehrere MALD. Die feindliche Luftverteidigung tobt sich an den MALD aus und die eigentliche Waffe kann quasi ungesehen in dem Chaos durchschlüpfen. FALLS man tatsächlich eine Stormshadow verschossen hat, würde es ebenfalls Sinn machen, MALD mitzuschicken. Aber die Ukraine hat ja selbst auch noch ein paar domestische Marschflugkörper, oder Drohnen mit genug Reichweite.
Fussballgott hat geschrieben:
12.05.2023, 16:39
Wow, 600 Stück sollen wir davon haben. Allerdings kann ihn aktuell nur der Tornado abschießen, der Eurofighter kann ihn zZt. nur "tragen."
Und in die F-35 passt er nicht rein, als Außenlast ergibt er da wenig Sinn.
Ja, das ist schon doof, dass man was so brauchbares wie die TAURUS hat und sie dann nicht mehr einsetzen kann. Ich würde vermuten, man rüstet dann doch noch ein paar Eurofighter nach. Müssen ja nicht alle sein.
Roland von Gilead hat geschrieben:
11.05.2023, 16:01
Was ist mit dem restlichen Frontverlauf, was ist mit R. Kadyrow Kämpfern? Wie sind da die Einschätzungen?
Kadyrov's Trachtengruppe ist wohl in Bachmut. Oder in einem Film-Set, welches die bei sich zu Hause aufgebaut haben. :lol:

Der restliche Frontverlauf? Die Ukraine geht an drei Stellen vor: Nördlich vom Bachmut, südlich von Bachmut und mittig in Bachmut selbst. Die letzten drei Tage hat man wohl fast 20km² zurück erobert und es hat den Anschein, als ob man Bachmut von den nördlichen und südlichen Zufahrtsstraßen abschneiden will - und ggf. einkesseln.

Die Ukraine setzt dabei aber relativ wenig Truppen ein und das hier ist nicht die Großoffensive, sondern bislang nur Geplänkel. Dennoch bemerkenswert, denn bei diesem Geplänkel hat die Ukraine in Bachmut mehr Gebiet zurückerobert, als Wagner und russische Armee dort in 7-8 Monaten eingenommen haben. Es treibt zum einen den Keil zwischen Wagner, Kreml und Armee tiefer in die Bresche und zum anderen bringt es die Russen in eine missliche Lage: Wollen sie Bachmut halten, müssen sie Truppen nachschießen. Aber die Russen wissen: Die brauchen sie woanders, sobald die Ukraine wirklich in die Offensive geht und die Landverbindung zur Krim kappt.

Die Frage ist dann: Was ist wichtiger? Bachmut oder die Krim? An sich können sie sich weder den Verlust von Bachmut leisten, noch Donetsk, Luhansk oder Mariupol. Und Krim sowieso nicht.

Auf der anderen Seite ist klar: Die Ukraine kann an JEDER beliebigen Stelle der Front mit *dem* durchbrechen, was sie jetzt hat. Und die Russen können NICHTS dagegen tun. ABER: Der Haken sind die Kosten. Die Ukraine kann es sich nicht leisten, bei der Großoffensive übermäßig Verluste an Mensch und Material einzufahren. Denn das wäre ein Pyrrhussieg und würde es schwer machen, die Rückeroberung ihrer Gebiete zu konsolidieren und diese dann so lange gegen die Russen zu halten, bis Putin (wie Ceaușescu) hinters Mäuerchen geführt wird, oder (wie Mussolini) an der Tanke vom Preisschild baumelt.

Es sind zwar Abrams in Deutschland eingetroffen, an denen die Ukraine ab sofort in Grafenwöhr trainieren soll, aber bis die in der Ukraine eintreffen wird sicherlich noch viel Zeit vergehen. Und außer diesen M1 und weiteren rund 180-200 Leopard 1 wird die Ukraine vermutlich nicht mehr viel an Kampfpanzern aus dem Westen bekommen. Bei APCs sieht die Lage auch mau aus. Marder? Keine mehr zum Abgeben da. Und andere NATO-Länder haben auch bereits gegeben, was sie entbehren können. Irgend ein ehemaliges Ostblock-Land (hab vergessen wer) hat gerade 15 Stück Mi-8 abgegeben und den Rest an MiG-25, den sie noch hatten. Schweden ist raus und es wird keine Gripen für die Ukraine geben. Italien (glaube ich?) will ein paar leichte Angriffstrainer schicken. Polen ggf. auch. Auch das Thema F-16 für die Ukraine ist ebenfalls eher noch unwahrscheinlich. Die versprochenen Mirage-2000 aus Frankreich stehen auch noch aus.

Bedeutet unterm Strich: Was die Ukraine jetzt hat, muss an sich reichen und es wird wohl nur noch Munition nachgeschoben. Ob das reicht? Ich hab da ein wenig meine Zweifel und ich vermute mal fast, dass man die Ukraine jetzt bewusst an der kurzen Leine hält, damit die nicht bis nach Moskau durchmarschieren. Bei Bedarf wird man ggf. noch mal nachjustieren. Bedeutet: Die Ukraine muss liefern und nur wenn die Erfolge es rechtfertigen, wird man ihnen ggf. noch mehr solides Material liefern. Bis dahin gibt es bestenfalls Munition und ab und an Kleinkram.
Roland von Gilead hat geschrieben:
11.05.2023, 16:01
Was man mit Sicherheit sagen kann - Putin & seine Armee haben sich mal so was von verschätzt was den Kriegsverlauf angeht (und eigentlich alle, wo ja vorher gesagt wurde Kiew fällt in kürzester Zeit!).
Ja, auf jeden Fall. Seitdem die Ukraine Anfang September letzten Jahres die komplette Nord-Ost-Ukraine freigeräumt hat, bin ich an sich der Meinung das das Ding schon längst im Sack ist. Die Gründe dafür hab' ich in diversen Nachrichten hier schon mal angesprochen und ja, es stimmt: Die Russen hatten sich komplett verschätzt. Volle Packung Hubris. Die dachten, sie marschieren als Befreier ein. Nur: Sie haben Sklaven geschickt, um freie Leute "zu befreien" (zu versklaven) und das ging dann halt in die Hose. Die "Befreier" hatten (persönlich) keinen Ehrgeiz und nichts zu gewinnen, aber die Ukrainer hatten alles, für das es sich lohnte zu kämpfen. Und sie hatten die Motivation, die richtige Führung und hatten genug enge Freunde in EU und NATO, die genau wissen, was russische Besetzung/Annektion bedeutet UND wussten, dass sie die nächsten auf Moskaus Wunschliste sind. Der Rest ist quasi Geschichte.

Die Rhetorik aus Moskau gab dem im Nachhinein auch genügend Legitimierung, denn die haben im Zorn und Brass halt Polen, Litauen, Finnland und anderen die Unterjochung und Vergeltung angedroht. Russland ist halt ein Land, dass nicht weiß wo seine Grenzen sind. Die haben Ambitionen, aber keine Mittel und Möglichkeiten, diese durchzusetzen. Nur alten rostigen Schrott, eine handvoll unwillige Sklaven und viel Propaganda und Wunschdenken. Alles Dinge, die man auch im Westen hätte wissen können und müssen, aber hey: Solange die Russen ein ebenbürtiger und gefährlicher Feind sind, kann man halt jede Sparrunde bei der Rüstung mit Verweis auf deren "Stärke" irgendwo etwas abschwächen. Zumindest in den USA. Der Rest der NATO hat sich ja freiwillig kastriert, da ja seit 1991 offensichtlich sei, dass von Russland keine Gefahr mehr ausging. Dazu waren die Märkte und Interessen ja zu sehr vernetzt. Feier Handel, yay! Auf die "ewigen Nörgler" wie Polen, Balten und die Südost-Europäer hat ja keiner gehört.

Beim militärischen noch mal kurz den Verweis auf Logistik: Eine Armee ohne Logistik ist komplett für die Füße. Man kann heutzutage keinen Angriffskrieg entlang von Bahngleisen führen und dann die Be- und Entladung von Hand machen, weil man keine Stapler, Kräne oder containerisierte Logistik hat. NATO hat seit den 80'ern GRMLS, Smartbomben, EW die auch was taugt und Cruise-Missiles, die nicht nur irgendwo in der anvisierte Stadt runterkommen, sondern man kann die so programmieren, dass man sich nicht nur das Gebäude, sondern auch das Fenster aussuchen kann, in welches man treffen will. Javelin, Panzerfaust-3, NLAW? Die Russen haben nichts vergleichbares und vor allem nicht in den Stückzahlen, wie sie es bräuchten. Russische Piloten fliegen heute die selben Hubschrauber, die ihre Väter in Afghanistan flogen und bibbern davor, dass da unten jemand eine Stinger haben könnte, vor denen schon der Vater (oder gar der Opa) einen Graus hatte. Und bei den Kampfflugzeugen fehlt es an allem: Keine SEAD, keine vernünftigen smarten Abstandswaffen, keine modernen ALCMS außer Kalibr, keine brauchbare AWACS und Navigation mittels Karte, Kompass und Stoppuhr sind halt nicht mehr zeitgemäß. Datenbus? In-Flight-Zielzuweisung von Sensor-Plattformen? Vieles, was moderne Luftwaffen seit jahrzehnten haben und deren Piloten bis zum verrecken geübt haben, haben die Russen halt nicht. Von daher ist in der Luft der technologische Abstand zwischen Ukraine und RuAF nicht so groß und wird dann durch die ukrainische Luftverteidigung so ausgeglichen, dass an sich keine Seite die Lufthoheit hat.

Wir haben gesehen, wie schnell die Ukraine im September letzten Jahres fast 9 mio Quadratkilometer Nord/Ost-Ukraine zurückerobert hat. Und wie fix sich die Russen aus Kherson verpisst haben, als die Ukraine da auch nur anfing, Druck zu machen. Die ganzen Einheiten der ersten, zweiten und dritten Garnitur der Russen sind schon längst aufgerieben und das, was da jetzt noch an der Front steht, oder auf ukrainischem Gebiet? Das ist das letzte Aufgebot mit dem Schrott, den man irgendwie hat noch fitmachen können. Und um weitere Reserven auszurüsten fehlt den Russen das Material.

Sobald die Ukraine ihren Durchmarsch startet, rechne ich damit, dass die russischen Einheiten stiften gehen. Und wenn nicht? Auch egal, weil sie dann halt keine Chance haben. Die Ukraine hat auch keinen Grund zur Eile. Die könne mit ihren zehntausenden von Kleinstdrohnen bequem jede Einheit der Russen aufklären und sie auf maximale Distanz von der Karte wischen, bevor die überhaupt wissen, was sie getroffen hat. Denk an das Bild von der Drohneneinheit der Ukraine, welches ich neulich gepostet habe. Die größeren Drohnen im Hintergrund können 4 Stück Mörsergranaten (81-105mm) tragen. Und viel von dem Kroppzeug im Vordergrund kann als Selbstmord-Drohnen eingesetzt werden. Die Ukraine hat diverse solcher Drohnen-Einheiten für die Offensive aufgebaut. Wenn die loslegen, dann knallt es ordentlich. Der psychologische Schaden wird auch enorm sein.
Roland von Gilead hat geschrieben:
11.05.2023, 16:01
Wie wird man reagieren, wenn die Orks weiter zurückgedrängt werden? Wenn die die Krim evtl. eingekesselt & abgeschnitten wird ... Wann und wie wird dem Wahnsinn ein Ende gesetzt !?
Es gibt an sich nur zwei Möglichkeiten und da fangen wir mal mit dem schlimmsten Fall an: Putin setzt Atomwaffen ein. Angedroht hat er es ja oft genug. Putin hat an sich nichts mehr zu verlieren. Jene, die mit ihm auf den Knopf drücken müssen aber eher schon. Lassen sie ihn? Ich denke: NEIN. Und der nächste Punkt ist: Irgendwann wird auch dem letzten Russen klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Und dann rollen Köpfe. Und bevor das passiert, werden jene um Putin herum schon wissen, wer alles über die Klinge springen muss, damit ihr eigener Arsch aus der Schlinge ist.

Seletsky sagte ja bereits: "Es fing auf der Krim an und es wird auf der Krim enden." Ich denke, die Ukraine lässt die Kerch-Brücke noch lange stehen und die wird erst am Ende fallen. Vorerst bleibt sie auf, damit alle, die stramm zu Moskau stehen die Chance und Gelegenheit haben, sich zu verpissen. Je weniger Russlandtreue auf der Krim bleiben, um so besser für die Zukunft der Ukraine - ist leider so.

Aber: Man wird die Landverbindung der Krim irgendwo zwischen Melitopol und Mariupol kappen. Und dann wird man von Norden her in Richtung Krim vorrücken. Im Norden der Krim gibt es bei Perekop aber nur einen Streifen Land, der weniger als 10km breit ist, auf dem man ganzjährig vorrücken könnte. Plus noch zwei Dammstraßen bei Sal'kove und Heniches'k, die aber zu leicht zu blockieren und zu leicht zu verteidigen sind. Der Rest ist sumpfiges Marschland und nur an wenigen Stellen bei guten Gezeiten und Witterungslage mit schwerem Gerät unter Hilfe von amphibischen Kräften oder Brückenlegern zu überqueren.

Im Zweiten Weltkrieg waren die Kämpfe zur Einnahme der Krim, bzw. der Rückeroberung in dem Bereich sehr festgefahren, langwierig und nur durch extrem massive Kräfte in verlustreichen Kämpfen zu nehmen. Das geht heute vermutlich besser und einfacher, aber nicht ohne Verluste. Nur: Wenn die Krim von der Landverbindung im Norden abgeschnitten ist, dann ist halt die einzige verbliebene Versorgungsroute die Kerch-Brücke und die alleine reicht (in ihrem derzeitigen Zustand) bei weitem nicht aus und kann jederzeit ausgeknipst werden.

Die Ukraine braucht die Krim an sich nicht direkt militärisch einzunehmen, denn die Russen werden sie ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr versorgen können.

Daher meine Prognose für die nächsten vier Wochen: Die Ukraine macht weiterhin bei Bachmut Druck, um die Russen zur Umverteilung ihrer Kräfte zu zwingen. Und dann marschiert die Ukraine woanders bis zum Azov-See vor und schneidet den Landweg zur Krim ab. Was die Russen dann noch am Südufer Dnjepr stehen haben (von Kherson bis Melitopol), wird sich auf die Krim zurückziehen, oder auf dem Wege dahin ihren Krempel stehen lassen, weil ihnen vorher der Sprit ausgeht. Die Ukraine muss da nicht mal auf Biegen und Brechen ran, sondern nur Druck machen, auf Abstand kämpfen und die Russen können dann nur mit wenig dagegen halten. Danach braucht man nur noch darauf zu warten, dass die Krim ausgehungert ist und freiwillig die weiße Flagge hisst und so lange reichen dann auch moderate "Blocking Forces" im Norden der Krim. Der Rest geht dann gegen Donetsk und Lugansk vor. Und da kann man damit rechnen, dass es blutig wird und sich festfährt, weil die Ukraine ihre Truppen nicht so verheizen kann und darf, wie die Russen das immer wieder praktizieren. Es kann gut sein, dass die Kämpfe noch das ganze Jahr über andauern, weil die dann kürzere Front und größere Nähe zu Russland selbst auch die Logistik der Russen begünstigt, aber ich würde mich nicht wundern, wenn es vorher in Moskau zum "Regierungswechsel" kommt.

Das ist eine grobe Prognose und es kann durchaus sein, dass die Ukraine noch bessere Ideen hat, wie sie mit bestehenden Mitteln und Möglichkeiten das meiste rausholen können. Ich hab' da volles Vertrauen darin, dass sie das Richtige tun und sich nicht verzetteln oder verkalkulieren.

Eines da noch zum Abschluss: Warum sind die ganzen eingelagerten Russenpanzer so mürbe und es fehlt da wichtiges Zeugs, welches von den Wartungstrupps der Depots verscherbelt wurde? Und wer zum Teufel hat den ganzen Kram gekauft? Syrien? Irgendwelche afrikanischen Länder? Evtl. sogar China? Stellt sich raus:

SLAVA UKRAINI! :hehehe:

Die Ukraine hat ab 2014 ein langfristiges Programm zur systemischen Schwächung der Russen hochgefahren. Man hat die bereits bestehenden Schwarzmarkt-Kanäle für Waffen und Rüstungsgüter ausfindig gemacht, neue Kontakte geknüpft und mit lukrativen Offerten massiv angekurbelt. Es wurde im Prinzip alles gezielt gekauft und zum Kauf ausgelobt, von dem man wusste, dass es den Russen sowieso schon fehlt und im Falle einer Mobilisierung sofort Lücken schlagen würde. Auch für Panzer und Waffen, die man NOCH NICHT hatte. T-90 zum Beispiel. So kam es dann, dass kaum ein eingelagerter halbwegs moderner Panzer noch seine Sichtgeräte hatte, oder alle Platinen im Feuerleitcomputer, oder alles, was er für einen funktionierenden Motor brauchte. So hatte die Ukraine dann auch sofort genügend Ersatzteile, um selbst bislang noch nicht im Bestand befindliche Beutepanzer wieder fit zu machen.

Schauen wir mal. Die nächsten Wochen werden sicherlich interessant.
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Re: Ukraine

Beitrag von Roland von Gilead » 13.05.2023, 14:08

Sehr interessant, danke
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 13.05.2023, 19:00

Bislang unbestätigt, aber heftig wenn es stimmt: Lukashenko ist angeblich nach einem schweren "myokardialen Event" (Herzanfall) im Koma. Der sah bei den Feierlichkeiten zum 9. Mai in Moskau schon nicht gut aus und musste (als einziger Gast!) die 300m von der Tribüne zum Ehrenmal gefahren werden. Er nahm auch nicht am Bankett teil, sondern kehrte frühzeitig nach Belarus zurück.

Warum das ggf. brisant ist: Lukashenko hat für den Fall seines Ablebens verfügt, dass Belarus sich an Russland anschließt. Russland könnte so jetzt einen "Win" einfahren und die "Spezialoperation" in der Ukraine beenden.

Wie gesagt: Bislang sind das Gerüchte, dass Lukashenko im Koma ist, aber schauen wir mal.

Westlich von Kyiv in Khmelnitsky ist der Ukraine spektakulär ein Munitionsdepot abgeraucht. :eek:
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Re: Ukraine

Beitrag von Roland von Gilead » 13.05.2023, 20:53

hab auch die Tage irgendwo kurzzeitig was gelesen, das Lukaschenko vergiftet worden ist. Die Meldung war aber recht schnell wieder weg ... das wäre natürlich der Hammer
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 13.05.2023, 23:17

Auch witzig:

Die Russen schickten eine Su-34 um irgend etwas in der Chernigov-Region in Ukraine anzugreifen. Diesmal haben sie alles richtig gemacht: Die Su-34 hatte eine Su-35 als Eskorte. Und zwei der nur 20 Stück Mi-8MTPR-1 EW-Hubschrauber, die sie haben als Unterstützung. Die MPTR ist wohl speziell zur Unterdrückung von NATO-SAM entwickelt worden.

Resultat: Alle vier sind platt. Hier regnet gerade einer der Mi-8 ab.

Ob die russische Luftabwehr da viermal "Friendly-Fire" hatte, oder die Ukraine ihre Air-Defense weiter nach vorne geschoben hat, ist derzeit unklar. Möglicherweise ist könnte auch sein, dass mittlerweile AIM-120 unter ukrainischen Flugzeugen hängen. War jedenfalls kein guter Tag für die Russen.

Hier mehr Infos zu dem ukrainischen Munitionsdepot, welches heute geplatzt ist.
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 14.05.2023, 04:17

Roland von Gilead hat geschrieben:
13.05.2023, 20:53
hab auch die Tage irgendwo kurzzeitig was gelesen, das Lukaschenko vergiftet worden ist. Die Meldung war aber recht schnell wieder weg ... das wäre natürlich der Hammer
Ja, das wäre ein ziemliches Ding. Gut, der Lukaschenko ist ein einem Alter, wo der an sich jederzeit von alleine abnippeln kann. Wäre allerdings schon ein Hammer, wenn die Russen da nachgeholfen haben.

Die Implikation dass Russland seine Westgrenze da mal eben so weit verschieben könnte, ist unangenehm, zumal sie dann wieder von Norden ganz nahe an Kyiv dran wären. Auf der anderen Seite muss man dann natürlich mal sehen, wie die Leute in Belarus das so aufnehmen. Ich denke nicht, dass das so ganz friedlich ablaufen wird.

Hier noch die Verlustzahlen der Russen vom 13. Mai. Das sind Zahlen, die schon länger nicht mehr so hoch waren. Bemerkenswert ist, dass 27 Arty-Systeme, 2 MLRS und 2 AA-Systeme zerstört wurden. Das deutet normalerweise darauf hin, dass die Ukraine irgendwo so schnell und so tief durch die russischen Linien durch ist, dass sie an diese Systeme ran kamen.

Auf der anderen Seite: Man sehe dieses Video. Da hat die Ukraine mit Drohnen ein Pantsir und ein 2S6 Tunguska aufgeklärt und dann mittels französischer CAESAR-Arty ausgeknipst. Das dürften wohl die 2x AA sein, die in dem Report drin sind. Auch peinlich.

"What is airdefense doing?!!" Getting killed by drones! :lol:

Und Prigozin ruft gerade zur Rebellion auf. Wie mein alter Chef da zu sagen pflegte: "Wie lange haben wir DEN denn noch?" :roll:

Edit: Die Lada-Fabrik in Tolyatti (auch als "Togliatti" oder "Togliatty-Stadt" bekannt) bei Samara ist gerade spektakulär am abfackeln. Die Fabrik wurde 1960 unter der Ägide der italienischen kommunistischen Partei und mit Hilfe von FIAT gebaut und die darum herum entstandene Stadt wurde nach Palmiro Togliatti (ital. Kommunist) benannt. Die Fabrik gehört heute zu AvtoVAZ, bzw. dem russischen Staat. GM, Renault und Nissan waren in besseren Zeiten da mal als Teilhaber mit drin, sind aber zu verschiedenen Zeitpunkten ausgestiegen.

Edit zum Edit: Nicht Lada. Es brannte wohl bei Ferroni, einem Fenster- und Türenhersteller.
Dateianhänge
Fv_l32sXoAAvJYK.png
Quelle: https://twitter.com/KyivIndependent/status/1657296035394338817
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 15.05.2023, 05:23

Toska hat geschrieben:
13.05.2023, 23:17
Hier mehr Infos zu dem ukrainischen Munitionsdepot, welches heute geplatzt ist.
Das mit dem Depot ist witzig. Seit Tagen wird das von den ganzen Russen-Trolls zelebriert (weil es ihr einziger "Win!" seit langem ist!) und mit stolzgeschwellter Brust gespinnert, was da alles hochgegangen ist:

- 2.2 Milliarden Euro an Waffen/Munition
- Marder, Marder- und Leo 2 Munition
- Stormshadow, HIMARS und Arty-Mun
- Challenger 2 + Mun

Die Sache ist aber die: Die Russen haben da vermutlich anhand von 40 Jahre alten Karten ein "High Value Target" gesucht und dieses Depot gefunden. Das war mal wichtig, weil da tausende Tonnen von Festbrennstoff für die Sowjetischen ICBMs lagern, welche mal in der Ukraine stationiert waren. Die Abschussbasen waren nicht weit von dem Lager weg. Die ICBMs sind lange weg, aber der Treibstoff ist noch da. Und das ist ein ziemliches Sauzeugs, dass auch schon neu extrem gefährlich ist. Nach 40 Jahren in Bunkern sowieso. Und die Ukraine hatte es bislang nicht geschafft, eine vernünftige Entsorgung in den Gang zu bekommen, weil das halt auch ziemlich teuer ist.

Das Zeugs ist dann halt die Tage abgeraucht. Es gab mehrere Explosionen von in etwa einer Kilotonne TNT und auf Sat-Bildern sind wohl nur 1-2 der rund 30 Betonbunker noch unbeschädigt.

Die Chemiefabrik, wo dieser Treibstoff bis vor 40 Jahren mal hergestellt wurde? Die machen seitdem Kunstdünger und andere Standard-Produkte. Die haben die Russen letzte Woche beschossen, weil die offensichtlich zu wenig Ahnung haben, was die Ukraine wirklich wo macht.

Ich glaub nicht, dass die Ukraine so doof war, in dem oben genannten Depot groß NATO-Kram einzulagern, weil das Ding denen sowieso schon heikel genug war und die um dessen Explosivität bestens informiert waren.

Ansonsten? Die Ukraine geht bislang noch immer nur bei Bachmut vor und macht gute Bodengewinne, die anscheinend wirklich auf eine Umzingelung von Bachmut hinaus laufen. Was recht geschickt ist, denn der Kampf direkt in der Stadt wäre extrem verlustreich. Es reicht vollkommen, die regulären russischen Streitkräfte, die als "blocking force" um Bachmut stehen aufzurollen und die Wagner/Kadyrov-Truppen in Bachmut einzukesseln.

Ihr könnt euch ja mal diesen Tread und das Video darin ansehen. Alles, was blutig ist, wurde verpixelt und es zeigt das Vorgehen eines ukrainischen Trupps bei Bachmut. Die Kommentare deutscher BW-Soldaten (oder ehemalige) dazu sind auch interessant und voller Anerkennung vor der hochprofessionellen Vorgehensweise. Was nicht zu sehen ist, aber da auch passiert ist: Die Ukrainer gehen kein zu hohes Risiko ein. Wenn die irgendwo auf größeren Widerstand treffen, ziehen die sich zurück, klären mit Drohnen auf und lassen die Gegner erst mal von der Arty weichklopfen, bevor sie nochmal rangehen.

Indessen ist bei den Russen Panik. Egal ob Progozin oder andere: Der Tenor ist, dass die alle Schiss haben, dass die Ukrainer bis nach Russland vorstoßen und auch in Russland als Verhandlungsmasse Landnahme machen.

Indessen spult Seletsky ein heißes Besuchsprogramm ab und war bereits in mehreren europäischen Ländern in schneller Folge. Hier der Besuch in Deutschland - mit dem Kanzler auf einem BW-Stützpunkt bei Aachen, wo Ukrainer ausgebildet werden.

Bei einer Sache bin ich jedoch stutzig geworden. Seletzsky hat in der Limousine zum Flughafen sein Handy per USB-Kabel im Auto aufgeladen. Er saß schon im Helikopter, als ihm auffiel, dass er sein Handy im Auto gelassen hatte und einer von der Security ist dann geflitzt, um es zu holen.

Da muss man anmerken, dass Geräte sehr leicht über USB zu hacken sind und von daher ist schon alleine das anstöpseln seines Handys an eine fremde USB-Buchse in einem fremden Land ein ziemlicher Lapsus für einen Politiker. Gleich das Handy zu vergessen dann noch eine Nummer größer. An sich peinlich. Und da denke ich dann auch weniger an unsere Schlapphüte, sondern eher an die Russen-U-Boote, welche unter unseren Schlapphüten zu vermuten sind.

Ansonsten: Scholz hat Seletsky noch ein fettes Paket geschnürt. Es gibt noch mehr Leo 1 (30 Stück), noch mehr Marder (20 Stk), 4x IRIS-T-SLM Luftabwehr, Munition und anderen Kleinkram im Wert von 2.7 Milliarden Euro. Es wurde zwar spekuliert, dass Ukraine ggf. noch mehr Leo 2 aus Deutschland bekommt, aber anscheinend hat Scholz den Joker gezogen und will erst mal von KMW einige BW Leo 2 aufrüsten lassen, bevor die Ukraine da wieder Priorität bekommt. Lassen wir uns überraschen.

Ansonsten hab ich nichts mehr zu Ukraine für heute.

Türkei: Erdogan ist den ersten Wahlgang wohl knapp am verlieren.

EU: Wie kann man sich als ausländische Software-Schmiede bald 20 Mio Strafe einfangen? Auch als ganz kleiner Krauter? Auf GitHub (oder sonst wo) ein in der EU "unlizensiertes" AI-Modell, LLMs dazu oder LLMs oder AIs mit LORA-Training veröffentlichen, oder EU-Kunden API-Zugang dazu verschaffen.

Die sind ja SOWAS von bescheuert, das ist nicht mehr zu glauben. :bash:
Grüße,

Toska
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Re: Ukraine

Beitrag von Roland von Gilead » 15.05.2023, 06:48

wieder sehr interessant - Über Den Wagner Chef kommen Meldungen er wollte russische Stellungen verraten!

https://www.spiegel.de/ausland/russland ... effbf7cd79

ob das stimmt sei mal dahin gestellt, aber ich denke er wackelt mehr als bedenklich.
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Re: Ukraine

Beitrag von Toska » 15.05.2023, 18:14

Roland von Gilead hat geschrieben:
15.05.2023, 06:48
wieder sehr interessant - Über Den Wagner Chef kommen Meldungen er wollte russische Stellungen verraten!

https://www.spiegel.de/ausland/russland ... effbf7cd79

ob das stimmt sei mal dahin gestellt, aber ich denke er wackelt mehr als bedenklich.
Ja, das habe ich letzte Nacht auch gelesen und fand das recht bemerkenswert. Der ist wohl seit mindestens Januar in Kontakt mit der Ukraine, aber die trauen dem halt auch nicht und lassen sich auf keine Deals ein. Haben sich aber mehrmals mit ihm getroffen. So auch kürzlich in Afrika. Dass die Ukraine das jetzt durchsickern lässt ist halt geschickt. In Moskau ist man sicherlich sowieso wegen Prigozins Ausrastern und letzten Kommentaren extrem angepisst und ich denke mal, die Ukraine will mit dem Leck jetzt noch gezielt Öl ins Feuer gießen. Früher oder später wird Prigozin entweder "zum Kaffee eingeladen", "fällt aus dem Fenster", oder mach Nägel mit Köpfen und geht entweder stiften, oder sein nächstes Angriffsziel ist Putin's Bunker. Egal was passier: Win-Win für die Ukraine.

Kurzer Artikel über Lieutenant Colonel Rostyslav Lazaren von der Ukrainischen Airforce. Er hat die Tage seinen 300ten Kampfeinsatz (!) in der Su-25 hinter sich. In ~440 Tagen.

Ziemlich irre. Ok, es gibt da einige Piloten, die in der Geschichte der Luftkriege mehr Kampfeinsätze geflogen sind. Colonel Giora Epstein (Israeli Air Force) hat von 1956-1997 angeblich rund 17.000 Kampfeinsätze geflogen. Hans-Ulrich Rudel (WW2, Stuka) werden 2530 Kampfeinsätze angerechnet und Erich Hartmann 1404. Einige US und UK Piloten haben in WW2 auch knapp 1000 Kampfeinsätze hinter sich gebracht, aber irgendwann hat man halt eingesehen: Die Belastung ist zu hoch, um die Leute immer wieder in kurzer Folge in die Bresche zu schmeißen. Spätere US-Piloten wie Colonel Richard "Dick" Rutan oder Colonel Robin Olds (Vietnam-Krieg) hat man meist nach 100 Kampfeinsätzen vom Brett genommen und sie erst mal was anderes machen lassen.

Das sagt Colonel Rostyslav Lazaren auch selbst in dem Artikel, aber für die Ukraine geht es halt um die Wurst und daher "fahren" sie die Piloten komplett auf Verschleiß.

Edit: Was ist russisch und hat gepanzertes Glas? Die Yachten der Oligarchen. Was ist russisch und hat kein Panzerglas? Die Cockpits der Su-34! Die neulich abgeschossene Su-34 hatte nicht (wie erwartet und wie üblich) zumindest im vorderen Quadranten Panzerglas. Für einen "modernen" Jagdbomber ist das recht peinlich, zumal die sich rühmen, dass die Cockpits der Su-34 gepanzert sind.

Edit 2: Momentan gibt es Anzeichen, dass die ukrainischen verteidiger aus Bachmut selbst abgezogen wurden oder gerade abgezogen werden. Der letzte Rest der Stadt selbst war die Tage zunehmend schwerer zu halten, auch wenn die Gebäude in dem Sektor höher sind, als in dem Teil, den die Russen schon hatten. Die Ukraine hat aber durch die begrenzte Gegenoffensive den Ausbruch der Verteidiger möglich gemacht und höher gelegene Positionen nördlich, westlich und südlich der Stadt eingenommen. Genaueres weiß man erst in ein paar Tagen.
Grüße,

Toska
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