Österreich: HC Strache Rede zum Nationalfeiertag?

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Toska
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Österreich: HC Strache Rede zum Nationalfeiertag?

Beitrag von Toska » 28.10.2014, 02:16

Mal 'ne Frage an die Österreicher hier im Forum:

Habt ihr die Rede von Strache zu Österreichs Nationalfeiertag gehört?

Link: http://www.youtube.com/watch?v=6VKGNoMS ... e=youtu.be

Ich kenn' mich mit eurer Politik nicht so super aus und FPÖ ist mir halt wegen ihrer Historie suspekt. Aber der hat so Dinge wie Ukraine (und einiges andere) mal in einer Form angesprochen, wie ich mir das von Politikern gerne wünschen würde. Das hatte schon ein gewisses Format das irgendwie Beklemmung auslöste. Wie wird das (wenn überhaupt) gerade in Österreich aufgenommen?
Grüße,

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[FtN|GT] Gebirgsjäger
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Beitrag von [FtN|GT] Gebirgsjäger » 28.10.2014, 09:37

hier mal was aktuelles vom herrn strache: mehr brutto vom netto

er ist ein populist - der seine fahne immer nach dem bodensatz der bevölkerung dreht...
- vor 10 jahren war er noch gegen "Yugos" heute ist die serbische diaspora ein wichtiges wählerclientel für ihn und er schimpft auf albaner...
- russen waren ein feindbild (die kaufen alles auf und sind mafiosi...) heute ist der putin der einzig wahre demokrat...
- anti eu zieht immer...dabei war die fpö lang genug in der regierung und hat alles mitgetragen was von dort kam

Ohne frage ist er ein "kluger" machtmensch, sonst würd er es in der fpö nicht so lange aushalten und er versteht wie populismus funktioniert aber ihm irgendweine form von weitsicht anzudichten...nja

edit: vor n paar jahren waren ein paar fpö obere in tscheschenien - alles super dort...
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Beitrag von Toska » 28.10.2014, 14:31

[FtN|GT] Gebirgsjäger hat geschrieben:Ohne frage ist er ein "kluger" machtmensch, sonst würd er es in der fpö nicht so lange aushalten und er versteht wie populismus funktioniert aber ihm irgendweine form von weitsicht anzudichten...nja
Danke für die interessanten Einsichten. Das ist hilfreich. Ich hab bei Teilen der Rede mal mehr auf die Gestik und den Duktus geachtet. Man kann da schon sehen, dass ihm das Charisma eines Jörg Haiders fehlt, aber die Techniken und Instrumente hat er sich da wohl ganz klar abgeschaut.
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Beitrag von tequilio » 28.10.2014, 18:29

Das Problem mit Opposition bei uns in Ö (oft auch in den zwei Regierungsparteien) sie sind grundsätzlich immer dagegen. Alleine schon deshalb, weil die andere Partei dafür ist.
Da ich auch sehr viele deutsche Medien lese, kenne ich beide politische Landschaften recht gut.
Dieses aggressive "dagegen" sehe ich in Deutschland nicht. Da wird wesentlich mehr zusammen gearbeitet. Vor allem aber bei den Regierenden.

Ich habe ihn schon zweimal persönlich getroffen, jeweils im privatem Rahmen und ohne Kameras. Dabei haben wir uns eine gute halbe Stunde unterhalten können.
Freilich spricht er einiges in einer Form an wie es von Regierenden wohl selten zu hören sein wird.
Ich bin aber absolut davon überzeugt, dass er selbst wenn er beim nächstenmal (mit großer Sicherheit) in eine Regierungsverantwortung kommt, es auch nicht mehr in einer solchen Direktheit ansprechen wird können und auch nicht tun wird.
Wie es so schön heißt, reden kann ah jeder, machen ist wieder etwas anderes...
Ein Oppositionspolitiker Strache wird international nicht so stark gehört als ein (Vize)Kanzler Strache. Das würde doch wohl viel mehr Wellen schlagen.

Ich vermute aber das viele ihn aus Frust wählen und da es wenig Alternative gibt. Die Leute sind genervt von unserer großen Koalition; Posten Hin- und Her Geschiebe und politischen & wirtschaftlichen Stillstand.
Wir haben in Ö die höchsten Steuereinkommen seit '45, und den Leuten bleibt immer weniger Netto vom Brutto (bei uns noch weitaus schlimmer als in D).
Ich bin mir zwar sicher das auch die FPÖ an diesem Problem wenig bis gar nichts ändern wird, die Leute wollen aber eine Veränderung.
Strache weiß das Ö der größte Profiteur des Euros war/ist aber wetter dagegen.
Darum gibt es mittlerweile auch so viel Eurokritiker bei uns, da gerne der Schwarze Peter nach Brüssel abgeschoben wird um selbst von der Inkompetenz der Regierung abzulenken und die Medien spielen mit!!
Genau das habe ich ihm auch gesagt als ich mit ihm gesprochen habe. Da ist er mir mehr oder weniger ausgewichen und hat die Frage/Aussage merklich ungeschickt umschlängelt.

Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, leider geben wir das Geld an falscher Stelle aus und erdrücken die Leute mit Steuern und die Unternehmer mit immer mehr Abgaben. Das stinkt den Leuten gewaltig!
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Beitrag von Herr Rossi » 28.10.2014, 20:08

tequilio hat geschrieben: Da ich auch sehr viele deutsche Medien lese, kenne ich beide politische Landschaften recht gut.
Dieses aggressive "dagegen" sehe ich in Deutschland nicht. Da wird wesentlich mehr zusammen gearbeitet. Vor allem aber bei den Regierenden.
Wau, man beneidet uns um unsere großen Koalitionen und die Tatsache, dass es praktisch keine Opposition mehr gibt. Verdammt Tequilo, in welcher Demokratiewelt lebst du denn bitte?
Hier werden ohne Ende Grundrechte abgebaut und das immer und immer wieder, egal wie oft das Verfassungsgericht eingreift. Es schreckt keinen in der 2/3 Regierungsmehrheit mehr ab. Wenn diejenigen, die uns unser Grundgesetz geschaffen haben, nicht direkt die Schrecken des dritten Reiches vor der Nase gehabt hätten und daher wussten wo Verfassungen Angriffsflächen bieten, dann wären wir wohl längst im Bereich dessen, was die USA auffährt: Geheimgerichte und dazu passend Geheimhausdurchsuchungen (10k im letzte Jahr übrigens).
Und mal generell: Opposition hat aggressiv dagegen zu sein. Nicht weil sie inhaltlich recht haben muss, sondern weil es deren verdammte Aufgabe im demokratischen Prozess ist die Gegenargumente zu Regierungspositionen aufzuzeigen. Und die Medien haben das zu vermitteln. Die Bewertung liegt beim Volk. Das geht aber nur, wenn das demokratische Räderwerk eben genau so funktioniert. Das ist aber leider fast ein Ding der Unmöglichtkeit, wenn man Regierungen mit 2/3 Mehrheit hat, die frei Haus an den Regeln rumschrauben können.
Und -mal was persönliches- selbst meine 68er Mutter hat mir mal was von Harmonie vorgelabert bzgl. großer Koalition... erschreckend! :/

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cubi
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Beitrag von cubi » 28.10.2014, 22:48

Erschreckend auch, wenn man sich die Zusammensetzung des Bundestages ansieht und wie Gesetze, die ausschließlich in den Ausschüssen halböffentlich zusammen gebastelt, im Plenum nur noch durchgewunken werden! Zum Teil ohne irgendeine Diskussion (die bei den Mehrheitsverhältnissen natürlich eh nix auf den Hacken hat)!

:sick:
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Beitrag von tequilio » 28.10.2014, 23:52

So wie du jetzt meinen Satz interpretierst habe ich das nicht gemeint.
Ich bin der selben Meinung bzgl. Opposition wie Du.

Bei uns ist es ja so, dass innerhalb der Regierung nicht einmal das gemacht wird was vorher vereinbart wurde.
Weil da viel zu viel Klientel bedient wird und vergessen wird um was es in der Sache überhaupt geht.
Das heißt macht eine Regierungspartei einen Vorschlag, wird der nicht diskutiert oder ein Konsens gesucht, sondern der wird einfach von den Anderen abgewürgt.
Um einfach dagegen zu sein.
Kommt ein Vorschlag von den Anderen wiederum zurück, wird der einfach abgewürgt um gegen das zu sein, gegen was die Anderen waren :silly:

2/3 Mehrheit haben die bei uns schon lange nicht mehr, also können sie bei der Verfassung sowieso nichts ändern, die schaffen nicht mal eine Mehrheit in den eigenen Reihen für die Beschlüsse!
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Beitrag von Toska » 29.10.2014, 03:29

cubi hat geschrieben:Erschreckend auch, wenn man sich die Zusammensetzung des Bundestages ansieht und wie Gesetze, die ausschließlich in den Ausschüssen halböffentlich zusammen gebastelt, im Plenum nur noch durchgewunken werden! Zum Teil ohne irgendeine Diskussion (die bei den Mehrheitsverhältnissen natürlich eh nix auf den Hacken hat)!

:sick:
Ja, das ist tragisch. Und das bei *dem* Wasserkopf:
Etwa 318.000 Arbeitnehmer sind erforderlich, um 751 Abgeordnete und ihren Troß durchzubringen. 2012 umfaßte dieser parlamentarische Troß 6.245 Mitarbeiter, was pro Abgeordneten deutlich mehr als acht Mitarbeiter waren. Im Jahr 2004 waren es zum Vergleich noch 3.942 Mitarbeiter.
Quelle: http://www.goldseitenblog.com/wolfgang_ ... euerzahler
Der Gag ist ja noch: WENN es mal Abweichler gibt, die nicht einfach alles Abnicken (siehe Frank Schäffler von der FDP), dann werden die als Verräter gebrandmarkt und kaltgestellt:
Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler berichtet, wie es ihm mit seiner abweichenden Meinung zur Euro-Rettung erging. Er musste sich nach dem Bekanntwerden seiner kritischen Haltung sein Rederecht jedesmal erstreiten. Mit allen Tricks versuchte die Parteiführung, ihn zu isolieren. Seine Erfahrungen zeigen, dass das im Grundgesetz verankerte freie Mandat, in dem ein Abgeordneter nur seinem Gewissen zu folgen hat, längst Makulatur im politischen Alltag geworden ist.
Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... verraeter/
Anstatt den Schäffler groß rauszubringen und Akzente gegen die Politik der anderen zu setzen, hat sich die FDP dann lieber ins Abseits gestellt und die Quittung kassiert.

Da sollte man sich dann auch mal fragen: Wozu braucht man 751 Abgeordnete, wenn sowieso die Parteispitze entscheidet, wie die Fraktion zu wählen hat? Dann kann man die Quatschbude auch auf 30 Abnicker zusammenstauchen. Aber unterm Strich ist das ja sowieso nur eine Demokratie-Simulation. Man sieht ja, wie wenig Spielraum Merkel hat (US-Spionage, Urkaine, ESM/ESF, etc.) und wenn selbst ein Wolfgang Schäuble sagt ...
"Und wir in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen."
https://www.youtube.com/watch?v=ZVGfNjhqhKQ (sehenswertes Video)
... dann ist der Käse sowieso gegessen. Dem Gysi glaubt das ja keiner und der sagt es fast ständig. :roll:
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Beitrag von Herr Rossi » 29.10.2014, 07:15

tequilio hat geschrieben: Bei uns ist es ja so, dass innerhalb der Regierung nicht einmal das gemacht wird was vorher vereinbart wurde.
Weil da viel zu viel Klientel bedient wird und vergessen wird um was es in der Sache überhaupt geht.
Das heißt macht eine Regierungspartei einen Vorschlag, wird der nicht diskutiert oder ein Konsens gesucht, sondern der wird einfach von den Anderen abgewürgt.
Um einfach dagegen zu sein.
Kommt ein Vorschlag von den Anderen wiederum zurück, wird der einfach abgewürgt um gegen das zu sein, gegen was die Anderen waren :silly:
Traumhaft! Eine Regierung die nichts zustande bringt, weil sie sich selbst zerfleischt. Kann es denn etwas besseres geben? :P

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Beitrag von cubi » 29.10.2014, 10:34

Siehe Belgien: Anderthalb Jahre keine "Regierung" und alles funktionierte tadellos! Keine Bankenkrise, keine Skandale, keine Leichen! :D
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Beitrag von Toska » 30.10.2014, 02:46

cubi hat geschrieben:Siehe Belgien: Anderthalb Jahre keine "Regierung" und alles funktionierte tadellos! Keine Bankenkrise, keine Skandale, keine Leichen! :D
Naja, das mit "keine Skandale" ist ein bisschen tief gestapelt: Marc Dutroux und die Kinderschänder-Geschichte ist da ganz übel vertuscht worden und es wurde nur an der Oberfläche gekratzt und dann fix der Deckel zu gemacht. Dann war da noch König Albert II. Der ist nach diversen Sexgeschichten zurückgetreten. Dann ist ein belgischer Prinz im Koma und der andere Schwul. Da der schwule Prinz mit seiner Alibi-Gatten die Ehe nicht vollziehen wollte, musste Fremdbefruchtet werden, damit die Linie nicht ausstirbt. :eek:

Nicht vergessen: Dioxin im Hühnerfutter war auch eine Ur-Belgische Idee. :hehehe:

Aber ohne Regierung leben die anscheinend recht gut und können sich um das "Wesentliche" kümmern. 8)
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Beitrag von tequilio » 30.10.2014, 16:07

Verwechselst du das mit der Königs Familie nicht mit Holland?
Da ist aber der Prinz im Koma schon gestorben.
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Beitrag von Toska » 31.10.2014, 18:08

tequilio hat geschrieben:Verwechselst du das mit der Königs Familie nicht mit Holland?
Da ist aber der Prinz im Koma schon gestorben.
Oh? Sorry! :roll:
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Beitrag von tequilio » 02.11.2014, 21:28

off topic, aber weil es gerade so gut passt:

@toska
falls du das noch nicht kennst, schaus dir an :D

Es ist ja schon schwer zu Erklären worin der Unterschied zw. Holland und Niederland ist
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Beitrag von Toska » 03.11.2014, 02:20

tequilio hat geschrieben:off topic, aber weil es gerade so gut passt:

@toska
falls du das noch nicht kennst, schaus dir an :D

Es ist ja schon schwer zu Erklären worin der Unterschied zw. Holland und Niederland ist
Was soll ich mir anschauen? Irgendwie fehlt mir da ein Link oder der Kontext.

Apropos: Die "Insel-Affen" machen das ja auch schön kompliziert:

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:hehehe:
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