'ne "Armlänge Abstand"

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Toska
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'ne "Armlänge Abstand"

Beitrag von Toska » 07.01.2016, 22:12

... möchte ich bald von den Nachrichten in Deutschland nehmen. :roll:

Ohne wirklich auf die Vorfälle in der Neujahrsnacht in Großstädten in Deutschland eingehen zu wollen (echt nicht): Die mehrtägige scheibchenweise Berichterstattung darüber (und wie berichtet wird) drängt einem den Gedanken auf, dass gezielt und massiv auch gerade durch die MSM Stimmung gemacht wird. Die ARD interviewt eine traumatisierte Kölnerin, die mit tränenerstickter Stimme über ihre Eindrücke von der Domplatte berichtet. Ohne zu erwähnen, dass die Dame für den WDR arbeitet. RTL News zerrte einen Türsteher eines Hotels vor die Kamera, der aber selbst schon öfter über Casting-Agenturen als Schauspieler für RTL gearbeitet hat. Man hält es aber nicht für nötig, das zu erwähnen. Selbst der Spiegel schrieb heute in einer Form, die ich eher von AfD- und PEGIA-nahen Blogs (oder Epoch-Times) erwarten würde (Leseprobe: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/k ... 70837.html ).

Es wird ordentlich Druck aufgebaut und es werden medienübergreifend mit Tricks aus der journalistischen Mottenkiste zivilisatorische Ur-Ängste geschürt. :roll:

Merkel hat sich in der Sache ja auch so weit aus dem Fenster gelehnt, dass der Kopf des Innenministers nicht mehr reicht. Sehen wir da gerade die ersten Einschläge vom gezielten Abschuss von Merkel? Ist dies das "Korrektiv" der "Lügen-Presse"? Was meint ihr?

Wie auch immer: Es kann einem schon mulmig bei dem Gedanken werden, welche Auswirkungen die Ereignisse (und die Berichterstattung darüber) auf die nächsten Wahlen haben werden. Egal ob regional oder überregional. Ich sehe gerade in sozialen Netzen, wie sich selbst bislang total unpolitische Freunde und Bekannte mit teilweise recht radikalen Kommentaren äußern. Wenn die auch noch mit Resten von dem "Brass" zu 'ner Wahl gehen, dann wird das unschön.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Roland von Gilead » 08.01.2016, 11:17

Ja, wird immer dubioser - so wie ich das sehe, versucht man durch absichtliches Fehlinformieren die Stimmung nicht weiter gg. die Flüchtlinge anzuheizen. Dadurch erreichen sie aber eher das Gegenteil ...

Da werden bestimmt noch welche obere in Köln Ihren Hut nehmen dürfen.
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BobbyShaftoe
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Beitrag von BobbyShaftoe » 08.01.2016, 13:02

auf den videos, die ich kenne, ist ein lichtermeer aus smartphones zu sehen. und keiner will sexuelle belästigungen gefilmt haben? :gruebel:
Fuck the pope (but use a condom).
Man kann vor vielem davon laufen, aber nicht vor seinen eigenen Füßen.

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Re: 'ne "Armlänge Abstand"

Beitrag von end_aka_meli » 08.01.2016, 16:36

Toska hat geschrieben:...
Die ARD interviewt eine traumatisierte Kölnerin, die mit tränenerstickter Stimme über ihre Eindrücke von der Domplatte berichtet. Ohne zu erwähnen, dass die Dame für den WDR arbeitet. RTL News zerrte einen Türsteher eines Hotels vor die Kamera, der aber selbst schon öfter über Casting-Agenturen als Schauspieler für RTL gearbeitet hat. Man hält es aber nicht für nötig, das zu erwähnen.
...
Gibt's dafür eine Quelle? Habe jetzt auf die Schnelle nichts gefunden im Netz.

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Toska
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Re: 'ne "Armlänge Abstand"

Beitrag von Toska » 09.01.2016, 03:36

end_aka_meli hat geschrieben:Gibt's dafür eine Quelle? Habe jetzt auf die Schnelle nichts gefunden im Netz.
Ich bin mal meine Browser-Historie durchgegangen und hab gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=xRFQY8U ... e=youtu.be

Und das Video wurde vom Verfasser gelöscht. Also hab ich mal weiter gesucht. Die Quelle nannte sich "Guerilla Minds" und auf Facebook hat er eine neue (kürzere) Version des Videos und eine "Richtigstellung" gepostet. Im ersten Video hatte er über drei Personen berichtet: Den RTL-Türsteher, die WDR-Tussi und eine "Selina". Er hat wohl wegen der "Selina" eine Unterlassungserklärung bekommen und hat die dann aus dem neuen Video rausgenommen.

Link: https://www.facebook.com/Guerilla-Minds ... 9/?fref=nf

Und ja: Der "Macher" des Videos ist 'ne ziemlich unerträgliche Type. Wenn der einfach nur die Fresse halten würde statt in die Kamera zu labern, dann könnte man sich das ansehen, ohne dass einem die Ohren abfallen. :hehehe:

Die FAZ hatte die Tage mal einen richtig schmissigen Aufmacher über einem der Köln-Artikel:
FAZ hat geschrieben: „Kommunikationsprobleme“ bekennt die Kölner Polizei beim Umgang mit den Übergriffen in der Silvesternacht. Auch ARD und ZDF haben solche – bei der Berichterstattung. Sie sollten es einmal mit Journalismus versuchen.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 99682.html
:hehehe:

Recht bedenklich fand ich die Tage die Aussage der Polizei Köln über die Anzahl der Beamten in der Sylvester-Nacht für die *ganze* Kölner Innenstadt:
Selbstkritisch gibt sich die Polizei nachträglich zu ihrer Präsenz in der Silvesternacht in der Kölner Innenstadt. "Es waren 143 Beamte in der Innenstadt. Das wäre für die Lageeinschätzung vor der Silvesternacht passend gewesen. Jetzt muss man sagen: Wir hätten mehr Einsatzkräfte gebraucht." Es seien dennoch bereits mehr Polizisten im Einsatz gewesen als bei früheren Silvesterfeiern.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Polizei-scha ... 95191.html
Die werden schon wissen, wieviele sie normalerweise brauchen und sicherlich ist das auch nicht einfach bei den Personalzwängen. Egal wie man es dreht: Viel ist das aber nicht.

Ich werd' den Eindruck nicht los, dass zwar was passiert ist. Aber nicht so ganz das, was die Medien da herbei geschrieben haben. Und dann kommt wieder die Frage auf "Wem nützt es?"
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Beitrag von Herr Rossi » 09.01.2016, 08:49

Ich schaue hin und wieder die Sendungen von Kreymeier (fernsehkritik.tv) und dort dokumentiert er seit Jahren genau solche Nummern. Das ist schon lange nichts ungewöhnliches mehr. Bei den Privaten musst du fast schon davon ausgehen, dass die dir da ein gescriptetes Schauspiel aufführen (auch wenn es so nicht vermerkt wird). Bei den ÖRs passiert das nicht ganz so häufig, einige Fälle hat er da aber auch schon ausgegraben. Richtig übel wird es, wenn es um Quellenmaterial geht.
Das einzige Positive dabei: Die übertreiben es mittlerweile so dermaßen heftig, dass es wirklich fast jeder -selbst der Unkritischste- mitbekommt.

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Beitrag von Toska » 09.01.2016, 20:39

Nochmal kurz zum "RTL-Türsteher": Sein Name ist Ivan Jurcevic und auf seiner Facebook-Seite ist das Video auch nochmal. Inklusive diverse Stellungnahmen: https://www.facebook.com/ivan.jurcevic.56?fref=photo

T-Online lässt ihn auch zu Wort kommen und hat das Video ebenfalls: http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... ebten.html

Ich sehe das wie Rossi: Die Masche dass die Medien gecastete Augenzeugen präsentieren ist nicht wirklich neu. Das mag vielleicht auch dran liegen, dass viele Leute keine drei politisch korrekte Sätze nach Gang hinbekommen, wenn man ihnen auf der Straße 'n Mikro hinhält. So wirklichen O-Ton "aus der Gosse" kann man ja heutzutage nicht mehr ungefiltert bringen. Das mag zum einen an der Bildungsmisere liegen, zum anderen auch an dem vieler orten vorhandenen "Brass" auf die Obrigkeit. :wink:

Lustig auch mal wieder die Reaktionen der Grünen: Cem Özdemir fordert mehr Migranten bei der Polizei (http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Polit ... lizei.html) und der Hamburger Grünen-Vize hat nichts besseres auf Lager, als "Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger." (http://www.focus.de/regional/hamburg/na ... 99009.html). Claudia Roth: "Wer Sex-Attacken von Asylanten kritisiert, ist ein geistiger Bruder der Täter" (https://www.compact-online.de/claudia-r ... sylkritik/). :lol:

Indessen hat die Kölner Polizei demonstriert, dass sie noch einwandfrei und bestens funktioniert. Nein, kein Blitzer-Marathon in der Innenstadt! Landes- und Bundespolizei setzen zusammen deutlich mehr als 2000 Beamte ein, um eine PEGIDA-Demonstration (Motto: "Nein zu rassistischer Hetze! Nein zu sexueller Gewalt!") mit Wasserwerfern aufzulösen: http://m.welt.de/politik/deutschland/ar ... o-ein.html

Gut, die Demo ist wohl eskaliert. Kein Vorwurf an die Polizei. Dennoch bedenklich, dass man 2000 Beamte für eine angemeldete Demo bereit hat, aber nur 143 Beamte, wenn mal wieder ganz überraschend (und wie jedes Jahr) Sylvester vor der Haustür steht und die Innenstadt voll läuft. :roll:

Also der ganz normale Wahnsinn. Politik auf dem Niveau der Muppet-Show. :roll:
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Beitrag von end_aka_meli » 10.01.2016, 17:23

Toska hat geschrieben:...
Indessen hat die Kölner Polizei demonstriert, dass sie noch einwandfrei und bestens funktioniert. Nein, kein Blitzer-Marathon in der Innenstadt! Landes- und Bundespolizei setzen zusammen deutlich mehr als 2000 Beamte ein, um eine PEGIDA-Demonstration (Motto: "Nein zu rassistischer Hetze! Nein zu sexueller Gewalt!") mit Wasserwerfern aufzulösen: http://m.welt.de/politik/deutschland/ar ... o-ein.html

Gut, die Demo ist wohl eskaliert. Kein Vorwurf an die Polizei. Dennoch bedenklich, dass man 2000 Beamte für eine angemeldete Demo bereit hat, aber nur 143 Beamte, wenn mal wieder ganz überraschend (und wie jedes Jahr) Sylvester vor der Haustür steht und die Innenstadt voll läuft. :roll:
...
Das Problem ist, dass die PEGIDA-Demo und der Polizeieinsatz den "Pegisten" wieder in die Hände spielt a lá:
Die Ausländer dürfen zu Silvestern Frauen vergewaltigen, aber wenn "besorgte Teutsche" mal 3 Böller werfen auf einer PEGIDA-Demo, wird diese geräumt.

Lies mal hier die Kommentare:
http://derstandard.at/2000028756018/Pegida-Bewegung-demonstriert-1700-Polizisten-im-Einsatz#forumstart
-> rechts bei dem Feld "neueste" mal "positive" auswählen.
Ich lese den Standard ganz gerne, weil der recht objektiv berichtet im Ggs. zu den deutschen Medien. Außerdem finde ich die sortierbare Kommentarfunktion toll :D

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Beitrag von Herr Rossi » 10.01.2016, 18:29

Fefe hat da übrigens einen Augenzeugen reinbekommen:

https://blog.fefe.de/?ts=a86c9522

"du hast grad ein Video verlinkt, bei dem ich ca. 1 Meter hinter der Kamera stand für Fotos. Zu der Pegida Demo in Köln muss man wissen, dass Köln seit je her sich selbst als besonders "tolerant" hinstellt und KoelnTourismus der Arsch auf Grundeis geht derzeit, dass dieses Image Kratzer bekommen könnte. Es war daher aus meiner Sicht von den Pegida-Leuten ein Riesenfehler, die Demo unter anderem mit Hogesa und NPDlern zu machen. Ich war für Fotos vor Ort und kann folgendes Berichten:"

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Beitrag von Toska » 12.01.2016, 00:52

end_aka_meli hat geschrieben: Das Problem ist, dass die PEGIDA-Demo und der Polizeieinsatz den "Pegisten" wieder in die Hände spielt a lá:
Die Ausländer dürfen zu Silvestern Frauen vergewaltigen, aber wenn "besorgte Teutsche" mal 3 Böller werfen auf einer PEGIDA-Demo, wird diese geräumt.
Da ist was dran. Bei der Aktion kann sich jeder was rauspicken. Einmal das, was du da beschrieben hast, aber auch mehr:

Politik/Medien: Schau mal die bösen/rechten/dummen/NAZI-Demonstranten! Total gewalttätig. Verbieten!
PEGIDA: Die Böller wurden von Polizei-Agitatoren/Presse/Antifa geschmissen. Man mobbt uns! Rechtsstaat kaputt! /Mitleidsmasche aktivieren!
Antifa: Schau mal, die bösen Pegidisten! Hat noch jemand Polen-Böller übrig? Nächstes mal mitbringen!
NPD (und Konsorten): Schau mal, die böse Antifa! Hat noch jemand Polen-Böller übrig? Nächstes mal mitbringen!
Bürger: Man kann ja heutzutage auf keine Demo mehr gehen. Eskaliert sofort. Viel zu gefährlich.
Herr Rossi hat geschrieben: Es war daher aus meiner Sicht von den Pegida-Leuten ein Riesenfehler, die Demo unter anderem mit Hogesa und NPDlern zu machen.
Definitiv. Obwohl einige von denen gleich geahnt hatten, wie das ausgehen würde und nicht zur Demo sind. Nach der Silvester-Nacht musste der Rechtsstaat halt zeigen, dass er noch funktioniert. Das geht schlecht, in dem man die Helme abnimmt und mit marschiert, weil es so schön friedlich ist. So'n Wasserwerfer-Einsatz dagegen? Das ist doch ein Erfolgserlebnis und liefert tolle Bilder.

Ob und wie das alles wirklich gewesen ist? Kann hinterher keiner genau sagen. In dem Fall ist wohl der Böller-Werfer angeblich nach Zücken eines grünen Ausweises durch die Polizei-Absperrung verschwunden, aber ich kann die Glaubwürdigkeit der Quelle nicht bewerten. Es gibt mir in der Sache zu viele, die von der Eskalation profitiert haben.

In jedem Fall tun sich alle Beteiligten (PEGIDA, Antifa, "Krawall-Touristen", Polizei, Presse und Politik) keinen Gefallen und beschädigen ein wichtiges Mittel der Demokratie in einer Art und Weise, für die wir langfristig noch alle bitter bluten dürfen. Wenn friedliches Demonstrieren nicht mehr möglich ist (egal warum - siehe auch S21 - und egal wer die Sache eskaliert), dann wird halt irgendwann nicht mehr demonstriert. Wie sich der Unmut dann entladen wird? Sicherlich in einer Weise, die auch keinem gefallen wird.

Ich sags mal so: Wenn die Krawall-Touristen und die Polizei in der DDR ebenso straff organisiert und hart in der Sache gewesen wären? Die Mauer würde noch stehen. Immerhin: Merkel und Gauck wären uns dann erspart geblieben. :hehehe:
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Beitrag von Herr Rossi » 12.01.2016, 07:36

Hast da einen kleinen Zitierfehler... zweites Zitat ist nicht von mir.

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Beitrag von Toska » 12.01.2016, 08:21

Das Zitat ist aus dem Fefe Blog-Eintrag? Ah, ok.

Noch ein lustiges Link. Es zeigt uns, wie schlimm es um die Presse steht, wenn nur "Der Postillon" ordentliche Recherche macht. :lol:

http://www.bildblog.de/75470/verzettelte-drohungen/
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Beitrag von Herr Rossi » 12.01.2016, 08:57

Ja klar, aber es geht halt verloren, dass es von mir zitiert wurde... aber egal, kein Drama. Sind hier ja nicht als Wissenschaftler unterwegs. ;P

Zu dem Zettel vom Bildblog: Ehrlich gesagt glaube ich sowas erstmal pauschal nicht. Da muss schon mehr geliefert werden. Schon allein die Quellenlage ist so dermaßen schwammig und absichtliche Fehlinterpretationen oder -auch gerne genommen- falsche Übersetzungen sind imo mittlerweile eh die Norm. Hauptsache es passt in die gewünschte Message.
So ein Übersetzungsfehler wie in dem Fall hier ist da ja schon fast nur noch eine Lapalie.

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Beitrag von Toska » 12.01.2016, 19:55

Herr Rossi hat geschrieben:falsche Übersetzungen sind imo mittlerweile eh die Norm. Hauptsache es passt in die gewünschte Message.
So ein Übersetzungsfehler wie in dem Fall hier ist da ja schon fast nur noch eine Lapalie.
Im Prinzip richtig, Rossi. Aber wie man an den News-Schnipseln der verschiedenen Medien dort sieht: Man hat bewusst vereinfacht. So nach dem Motto: "Auf dem Zettel war von Mord die Rede". Statt einfach nur die Fakten zu präsentieren wurde bewusst dramatisiert und Öl ins Feuer gegossen.

Gut, vieles davon kommt halt davon, dass Nachrichten ja heute fast nur noch auf Twitter-Niveau runter gebrochen werden. Für mehr reicht die Aufmerksamkeitsspanne nicht. Und dramatische Aufmacher = mehr Klicks und mehr Werbe-Einnahmen. Die Nachrichten sind ja nur der Köder für diese Klicks.

Es zeigt aber auch das rumgeeiere der Presse: Auf der einen Seite will man alles politisch korrekt machen und in Watte packen. Auf der anderen Seite ist die Stimmung gerade so angeheizt, dass man nur mit "Schönsprech" und Bagatellisieren nicht weit kommt. Daher bringen recht viele MSM seit einigen Tagen Artikel, die gegenüberliegende Aspekte des ganzen abdecken: Hier darf die Vize-Chefredakteurin an das gute im Menschen appellieren und das für "bedauerliche Einzelfälle" halten, dort der Kolumnist dem Pöbel ein wenig nach dem Mund reden. Der Spagat fällt je mach Medium unterschiedlich aus.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 12.01.2016, 20:54

Und was bleibt da als Fazit: Alles hinterfragen oder?
Eigentlich eine Einstellung, die ich schon immer für richtig gehalten habe.

Allerdings muss ich auch anerkennen, dass das keine Basis für die Mehrheit der Menschen ist, denn aus der Freiheit der Quellenwahl im Internet hat sich eigentlich das Gegenteil der ursprünglichen Utopie entwickelt: Die Menschen sehen nicht die Vielschichtigkeit der Welt, die eben sehr unterschiedliche Interpretationen und Erklärungen zulässt, sondern suchen sich gezielt ihre Filterblasen und werden dort so umfangreich bestätigt und gebunden wie es das zuvor mit keinem anderen Medium gab. Selten bzw. wohl nie zuvor konnte man sich so einfach wie heute in seiner Vorstellungswelt inkl. Bestätigung von vielen anderen Menschen einbunkern wie heute.
Und befördert wird das ganze natürlich auch dadurch, dass die Medien keine reine Sendeveranstaltung mehr an die dummen Empfänger sind, sondern die Empfänger tatsächlich die Quellen und Informationen prüfen, die ihnen dort geliefert werden und das auch an die anderen Empfänger publizieren. Im Ergebnis erodiert das Vertrauen in die klassischen Medien gerade massiv und objektiv betrachtet wohl auch zu recht, denn ich glaube nicht, dass die Quellenrecherche in der Ära vor dem Internet per se soviel besser bzw. weniger zielgerichtet im Bezug auf die gewünschte Message war. Der einzige wesentliche Unterschied dürfte gewesen sein, dass mehr Zeit für die Recherche blieb.

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