Türkei, Erdogan & verbundene EU Politik

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[RdOT]Koenig
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Türkei, Erdogan & verbundene EU Politik

Beitrag von [RdOT]Koenig » 25.03.2016, 22:08

Kann irgendwer ansatzweise verstehen, warum die Bundesregierung mit dem Erdogan verhandelt und Geschäfte macht, außer dass die Regierung bzw. EU potentiell erpresst wird?

http://www.neopresse.com/europa/europas ... r-tuerkei/

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Toska
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Re: Türkei, Erdogan & verbundene EU Politik

Beitrag von Toska » 26.03.2016, 05:04

[RdOT]Koenig hat geschrieben:Kann irgendwer ansatzweise verstehen, warum die Bundesregierung mit dem Erdogan verhandelt und Geschäfte macht, außer dass die Regierung bzw. EU potentiell erpresst wird?
Ich glaub das versteht man nur, findet es logisch und konsequent, wenn man sowieso überzeugt ist, dass wir von Vaterlandverrätern regiert werden. :roll:

Wir lassen zum Beispiel zu, dass das türkische Innenministerium über die DITIB in Deutschland die Prediger in den türkischen Moscheen stellt. Auch wenn erwiesenermaßen einige davon recht radikal sind und nicht gerade durch Mäßigung und Beiträge zur Völkerverständigung auffallen.

Wir lassen uns diese Politik also schon seit +20 Jahren aus der Türkei diktieren. Wir lassen zu, dass türkische Premierminister oder Präsidenten (Erdowahn halt) bei uns in Deutschland Wahlkampf machen, ohne dass wir der türkischen Opposition (oder jeglichen anderen ausländischen Wahlkämpfern) die gleichen Möglichkeiten bieten.

Wir schmeißen einem überführten Terror-Helfer, Kriegs-Gewinnler und von religiös- völkisch befeuertem größenwahnsinnigen Irren drei bis sechs Milliarden Euro pro Jahr für nichts in den Rachen, während bekannt ist (BND warnte selbst davor), dass er nach Atomwaffen und Mittelstrecken-Raketen strebt und das Osmanische Reich wieder aufleben lassen will.

Gut, er sitzt halt am langen Hebel. In den Flüchtlingslagern in der Türkei sitzen irgendwie wohl so zwischen 2-6 Millionen zukünftige Hartz IV Empfänger, die auch noch eine Nase Wohlstand abhaben wollen. Ob er die nun auf einen Rutsch oder Scheibchenweise schickt, hängt halt davon ab, wie weit wir den Tropf aufdrehen. Gefickt eingeschädelt: Nachbarland in Brand stecken, Flüchtlinge aufnehmen (notfalls selbst generieren - wozu hat man die Panzer und Flieger) und damit halt Druck aufbauen.

Und unsere Politik tut so, als wäre das unser bester Freund in der Gegend, der jetzt dringend unserer Hilfe und Solidarität bedarf. Sorry, aber die einzigen, auf die wir da unten bauen können (aber auch nur, so lange wir denen noch U-Boote verkaufen) sind zwei Grenzen weiter südlich. Und die sehen die Erdowahn-Türken extrem realistisch als genau das, was sie sind: Eine größenwahnsinniges Banditen-Junta.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 26.03.2016, 06:09

P.S.: In dem Zusammenhang auch mal das hier lesen und ggf. den darin verlinkten Guardian-Artikel: https://www.rt.com/news/337252-sas-libya-king-abdullah/
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Beitrag von [RdOT]Koenig » 26.03.2016, 07:42

Doch was genau ist die Gegenleistung? Einen Handel macht i.d.R. ja nicht ohne Gegenleistung. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Gegenwert ausschließlich in "Flüchtlingsvorteilen" bzw. einer anderern "Migrationsstromsteuerung" besteht (abgesehen davon, dass ich letzteres schon für pervers genug halte...). Das riecht eher nach Rüstungsdeals oder anderen Machenschaften über 3-4 Ecken. Den Bundesbürger scheint es kaum zu interessieren, wie auch viele andere Dinge :( Vielleicht ist das auch schon der Grund, weil es kaum einen interessiert, und es eben geht, unbehelligt Geschäfte zu machen...

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Beitrag von Herr Rossi » 26.03.2016, 08:13

Ich würde sagen die Aufnahme der Flüchtlinge ist bereits ein verdammt großer Gegenwert. Schau dir doch an wie ganz Europa in Hysterie und Panik verfällt und viele Regierungen werden schlichtweg um ihren Fortbestand fürchten. Das gilt ja durchaus auch für Merkel. Du kannst also davon ausgehen, dass dieser Gegenwert für die Mehrzahl der Regierungen in Europa recht bedeutend ist.

Wichtig dabei ist zudem ganz sicher auch, dass Europa sich in der Folge der Finanzkrise 2008 nach wie vor im Krisenmodus befindet. Das mag dir in Deutschland vielleicht nicht so vorkommen, aber fast der ganze Süden Europas liegt nach wie vor am Boden (50% Jugendarbeitslosigkeit etc) und Europa unter Führung Deutschlands schiebt da mit dem Zwang zur Sparpolitik auch fleissig immer noch nach. Die sozialen Verwerfungen, die man eh schon hat wird man damit verstärken und am Ende hast du Leute an der Macht, die das auf weniger freundliche Weise lösen. Ich glaube zwar, dass das unserer Politikerkaste ziemlich egal ist, aber da sie dabei auch ihre Sitze verlieren würden, reicht da halt ihr Selbsterhaltungstrieb um gegenzusteuern.
Gelöst wird auf lange Sicht damit natürlich gar nichts, aber das sollten wir von unserer Politik auch nicht erwarten. Da sind wir drüber hinaus.

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Beitrag von [RdOT]Koenig » 26.03.2016, 11:10

Herr Rossi hat geschrieben:glaube zwar, dass das unserer Politikerkaste ziemlich egal ist, aber da sie dabei auch ihre Sitze verlieren würden, reicht da halt ihr Selbsterhaltungstrieb um gegenzusteuern.
In Verbindung mit der von den Medien getriebenen "Flüchtlingskampagne" könnte das wohl auch ein Hauptgrund sein...

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Beitrag von Toska » 26.03.2016, 12:25

Das Perverse ist ja: Die Politiker haben halt Angst vor dem heimischen Lynchmob. Ob es besser wird, wenn man dafür externe Kopfabschneider importiert? Eher nicht. Nur hat der heimische Lynchmob dann erstmal andere "Ziele" vor Augen. :roll:
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Beitrag von Herr Rossi » 26.03.2016, 12:49

Die importiert man doch gar nicht, jedenfalls kamen die meisten der Täter zum Großteil aus den Ländern, in denen sie auch die Anschläge ausgeführt haben.

Eben noch bei fefe aufgeschnappt:
Wissenschaftliche Untersuchung zu allen Selbstmordattentaten seit Anfang der 80er weltweit (4600 gesamt).

http://www.thenation.com/article/heres- ... s-motives/

zentrale Aussage:
"What 95 percent of all suicide attacks have in common, since 1980, is not religion, but a specific strategic motivation to respond to a military intervention, often specifically a military occupation, of territory that the terrorists view as their homeland or prize greatly. From Lebanon and the West Bank in the 80s and 90s, to Iraq and Afghanistan, and up through the Paris suicide attacks we’ve just experienced in the last days, military intervention—and specifically when the military intervention is occupying territory—that’s what prompts suicide terrorism more than anything else"

Aber dass die Politik oder die Öffentlichkeit sich wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für ihr zukünftiges Handeln nehmen würde... auch das ist wohl schlichtweg zu viel verlangt.

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Beitrag von Toska » 26.03.2016, 13:37

Herr Rossi hat geschrieben:Aber dass die Politik oder die Öffentlichkeit sich wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für ihr zukünftiges Handeln nehmen würde... auch das ist wohl schlichtweg zu viel verlangt.
So ist es. Was hier läuft ist das altbekannte: "Teile und Herrsche". Wenn irgendwann die Finanzmärkte und Sozialsysteme implodieren, dann sind halt nicht die Verursacher schuld (Politik, Banker und Globalisierer), sondern die Opfer werden zu den Schuldigen erklärt und es wird genügend Doofe geben, die das auch noch glauben. Und wenn sich die Opfer dann gegenseitig die Schädel einschlagen, dann ist das nur gewünscht.

Aber gerade im Bezug auf die Türkei will ich wirklich nochmal explizit das Highlight aus den beiden Artikel oben hervorheben:
König Abdullah von Jordanien hat geschrieben: Abdullah said that Turkish President Tayyip Recep Erdogan “believes in a radical Islamic solution to the problems in the region.” He went on to say that “that terrorists are going to Europe is part of Turkish policy, and Turkey keeps getting a slap on the hand, but they get off the hook.”

Quelle: https://www.rt.com/news/337252-sas-libya-king-abdullah/
Dazu noch ein Denkanstoß: Erdowahn sagte selbst, dass man den Belgien-Bomber Ibrahim el-Bakraoui aus der Türkei nach Belgien abgeschoben hatte, weil er des Terrorismus verdächtigt war und einen belgischen Pass hatte. Und man hätte die Belgier gewarnt.

Tja ... blöd nur, dass man wenn man Terroristen ausweist und ausfliegt, dann steckt man die nicht unbegleitet in Touristen-Flieger und lässt die am Zielflughafen einfach laufen:
We have something here that has been missed by everyone else, hiding in plain site. Belgium claims it was not correctly notified by Turkey of Bakraoui being sent back…DEPORTED actually. But Erdogan has made a big mistake himself.

You cannot put a deported terrorist on a commercial airline, especially by himself. It it grossly illegal to do such. Anyone on the no fly list, which all terrorist suspects are supposed to be on, can never fly commercial for the rest of their lives.

Quelle: http://www.veteranstoday.com/2016/03/25 ... -it-again/
Fazit: Die Türken lügen und schleusen gezielt radikale Islamisten und Terroristen in die EU ein. Tolle "Freunde" haben wir da.
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Beitrag von ftn|smokin' » 29.03.2016, 15:07

Wer's noch nicht gesehen hat:

Erdowie, Erdowo, Erdowahn - yt - extra 3

Wobei die sich ja noch zurückgehalten haben und das Lied ... Erdogan genannt haben :D
Geht grad hoch her in den Medien und der Türkei. Botschafter einbestellt, Löschung gefordert, etc.
Mittlerweile isses auch mit englischem Untertitel erschienen. Ich find's geil!
Wobei man das bereits fast nicht mehr als Satire sehen könnte, sondern als Zustand. :vomit:
BildBildBild

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Beitrag von Herr Rossi » 29.03.2016, 15:59

haha, klasse gemacht... und wie peinlich ist denn das mal wieder dafür den Botschafter einzubestellen.

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Beitrag von Roland von Gilead » 29.03.2016, 16:43

Sehr geil......... botschafter einbestellt & Löschung gefordet, ich glaub es hakt...
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Beitrag von Toska » 29.03.2016, 19:17

Wir wissen ja, was passieren wird: Beim NDR wird die Führungsriege gefeuert und Außenminister Steinmeier zieht beim Gang nach Canossa 'ne Schleimspur bis nach Ankara. :roll:
Grüße,

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Beitrag von Malagant » 29.03.2016, 19:27

War auch mein Gedanke

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Beitrag von Toska » 29.03.2016, 19:28

Nochwas: Russlands Verteidigungs-Minister Sergei Shoigu ist die Tage nach Kaliningrad geflogen. Er hatte eine Su-27 Eskorte dabei und die Formation wurde im internationalem Luftraum über der Ostsee in zwei Kilometer Abstand von EuroFightern "begleitet".

:roll:

Quelle: http://sputniknews.com/russia/20160328/ ... -nato.html
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