US Wahlen: And the winner is ...

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Beitrag von Herr Rossi » 30.12.2018, 08:52

Wer ein wenig Muße hat und eine schöne Analyse (etwas länger) zu der Politik Trumps und allgemein den Vorgängen in Syrien lesen will, der kann sich das hier geben:

https://peds-ansichten.de/2018/12/trump ... rankreich/

Das ist zwar alles nicht wirklich neu und wenn man Toskas Beiträge verfolgt, dann kennt man davon auch schon einiges, aber der Artikel fasst das recht gut lesbar zusammen.

Herr Frey, der peds-ansichten betreibt, war übrigens auch mal in einem KenFM Interview.

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Beitrag von Herr Rossi » 08.01.2019, 07:11

So langsam erweist sich wohl der ganze Hilfe die Russen kommen Wahn als professionell gemanagte false flag Operation. Erst fliegt den Engländern ihre Integrity Initiative durch einen Leak um die Ohren, die bis nach Deutschland hineinreicht und dann kommt wohl auch der ganze Propaganda Scheiß in den USA nach oben:

https://www.heise.de/tp/features/Der-Ka ... 67445.html

Du hast da doch bestimmt noch etwas mehr, Toska oder?

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Beitrag von Toska » 09.01.2019, 07:02

Herr Rossi hat geschrieben:Du hast da doch bestimmt noch etwas mehr, Toska oder?
Mir ist es fast zu blöd, zum Thema Wahlmanipulation noch was zu schreiben. Wer Augen im Kopf hat, kann sehen, wer noch drei Neuronen hat, kann die richtigen Schlüsse ziehen.

Manipulier(t)en die Russen Wahlen im Ausland? Natürlich. Und sie wären blöd, es nicht zu tun, weil jeder andere es auch tut. Auch in Russland selbst haben sie sich gegen solche Einflüsse aus dem Ausland zu wehren. Und wir (Deutschland) mischen uns ja auch ganz frech in Wahlen im Ausland ein. Egal ob in den USA, in Frankreich oder der Türkei.

Spielt es wirklich eine Rolle, ob die Russen 5.000, 50.000 oder 100.000 Dollar an Budget für Facebook-Werbung draufwarfen? Im Vergleich zu dem, was Clinton, Soros, die willfährigen US-Medien und das Establishment auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 schmissen, waren das Schneebälle im Höllenfeuer. Und die paar russischen Kröten haben dafür gesorgt, dass ein totaler Außenseiter und Politikneuling als republikanischer Gegenkandidat gewonnen hat?!? Gegen Cruz, Rubio, Bush, Kasich, Christie und andere prominente und großkalibrige Profi-Politiker aus der ersten Liga?

Ja nee. Ist klar. :roll:

Siehe: https://www.washingtonpost.com/news/won ... s-a-doozy/

Ansonsten hatte ich ja schon erwähnt, wie die Demokraten in den USA Wahlen gewinnen: Die lassen am Wahltag in einem Wahlkreis die Stimmabgabe auch nach dem offiziellen Ende der Stimmabgabe offen und nivellieren dann wenn nötig jede republikanische Mehrheit so lange durch nachgemeldete Absentee-Ballots (Briefwahl) und "gefundene" Wahlurnen aus, bis das Ergebnis passt. Das ist auch viel weniger Stress, als mühsam per gezielter Propaganda und Medienmanipulation Wähler zu motivieren, für einen zu stimmen.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 15.01.2019, 06:21

Habe mir mal die Magnitsky Doku für 10 Dollar gegönnt.
Verdammte scheisse! Da liefert ein amerikanischer Oligarch der Welt eine Lügengeschichte, um seine illegalen Geschäfte zu verschleiern und die ganze Welt glaubt ihm ohne auch nur irgendwas davon zu überprüfen. Die Krönung dabei sind dabei die augrund der Geschichten erlassenen Sanktionen der USA.
Schaut es euch an, es lohnt!

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Beitrag von Lord_Vader » 15.01.2019, 10:34

https://m.bazonline.ch/articles/20981022
Es geht noch einfacher Toska. Wozu Wähler gewinnen wenn man den Gegner schlicht defamieren und ein Feindbild aufbauen kann.
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Beitrag von Toska » 15.01.2019, 17:42

Herr Rossi hat geschrieben:Habe mir mal die Magnitsky Doku für 10 Dollar gegönnt.
Verdammte scheisse! Da liefert ein amerikanischer Oligarch der Welt eine Lügengeschichte, um seine illegalen Geschäfte zu verschleiern und die ganze Welt glaubt ihm ohne auch nur irgendwas davon zu überprüfen. Die Krönung dabei sind dabei die augrund der Geschichten erlassenen Sanktionen der USA.
Schaut es euch an, es lohnt!
Die Doku hab ich noch nicht gesehen, aber ich habe diesen Fall über die Jahre hinweg verfolgt. Und ja, der ist an Perfidität kaum zu überbieten. Denkt man. Und wird dann doch ständig eines besseren belehrt. Die US-Politik ist voll von solchen Fällen.
Lord_Vader hat geschrieben:https://m.bazonline.ch/articles/20981022
Es geht noch einfacher Toska. Wozu Wähler gewinnen wenn man den Gegner schlicht defamieren und ein Feindbild aufbauen kann.
Netter Artikel. Man nehme sehr selektiv ausgewählte Fakten, die zum Narrativ passen, baue ein alternatives Feindbild auf (Finkelstein, Orban, Nethanyahu) und schon glänzt selbst so ein Lump wie George Soros wieder, als ob er aus dem selben Elfenbein geschnitzt wäre, in dessen Turm der Schreiberling sitzt. :hehehe:

Wie gesagt: So ganz falsch sind die im Artikel gebrachten Dinge ja nicht. Aber es ist nicht das gesamte Bild. George Soros ist nicht unpolitisch. Mit seinen Milliarden, seinem Einfluss, seinen Stiftungen und den von ihnen ins Amt gehobenen Politikern verfolgt er eine recht politische Agenda. Da ist kein Altruismus im Spiel, sondern ganz klassischer Kommerz und Gewinnmaximierung bei dem ganz gewollt und zwangsläufig andere übervorteilt werden. Ihn als politischen Gegner zu sehen und politisch zu bekämpfen ist daher nur legitim.

Soros in die Opferrolle schieben ("Sie hassen ihn, weil er Jude ist!") ist auch ein Klassiker. Frage mal Israelis, was die von George Soros halten. Egal wie diese zu Netanyahu stehen wird George Soros da auch nicht besser wegkommen, als im Rest der Welt. Nicht weil er Jude ist oder mal Nazi-Hilfskraft war, sondern wegen dem, was er seitdem gemacht hat.

Was man aber wirklich aus dem Artikel mitnehmen kann ist, dass Negativ-Werbung und Demotivation sicherlich am besten wirkt. In sofern durchaus lesenswert.
Grüße,

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Beitrag von Lord_Vader » 16.01.2019, 11:25

Das ging mir nicht speziell um den Typen, nur um die Mechanik statt Argumente zu liefern auf Angst und Desinformation zu setzen.
Jeder nutzt das und alle verlieren.

Wenn man das versteht, versteht man auch warum Menschen auf die Idee kommen ihre Kinder nicht zu impfen, aus Angst vor Autismus.
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Beitrag von Toska » 17.01.2019, 17:44

Lord_Vader hat geschrieben:Das ging mir nicht speziell um den Typen, nur um die Mechanik statt Argumente zu liefern auf Angst und Desinformation zu setzen.
Jeder nutzt das und alle verlieren.
Genau. Und da passt das wirklich ganz gut. Dazu hab ich gerade in der deutschen Staats-Propaganda (früher nannte man das "Presse") einen schönen Artikel von Sascha Lobo gefunden:
Spiegel Online hat geschrieben: Verantwortung des Journalismus So kann es nicht weitergehen

Der Brexit, Donald Trump, der Angriff auf den AfD-Politiker Magnitz: Unseren Kolumnisten macht es wütend, auf welche Weise viele Medien über solche Themen berichten. Denn sie lassen sich instrumentalisieren.

Link: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/vera ... 48317.html
Der Artikel legt fast genau den Finger in vieles, was mit den Medien und der Politik heute schief läuft. Und zieht dann die falschen Schlüsse und nennt die falschen Schuldigen ... und Trump ist übrigens eine Marionette von Putin. :hehehe:

Worum es bei diesem neuen Sturm im Wasserglas geht ("Marionette von Putin")? Trump hatte bei seinen Treffen mit Putin auch immer einen Übersetzer dabei und hat sicher gestellt, dass die Aufzeichnungen der Gespräche nicht in allen Details öffentlich wurde. Das wird ihm dann natürlich von den selben Leuten angekreidet, die kein Wort darüber verloren, als Obama damals bei Medwedev sagte (und zufällig die Mikros schon auf waren): "Nach der Wahl habe ich freie Hand." Da ist bis heute nicht klar, was er damit meinte, aber das interessiert eben so wenig, wie das, was Obama, Medwedev und Putin hinter geschlossenen Türen verhackstückten.

Die Washington Post gehört übrigens Jeff Bezos (Amazon) und die beiden sind sich spinnefeind. Deswegen ist die Häufung von "Hit-Pieces" gegen Trump bei denen natürlich recht ansehnlich.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 18.01.2019, 16:13

Mit dem Government-Shutdown in den USA gehen auch wirklich schöne Bilder einher. Das ist Kino vom feinsten. Wie im Kindergarten! :hehehe:

Set-Up: Trump will 5 Milliarden für ein Grenzschutz-Sicherheitspaket. Die Mauer ist nur ein Teil davon. Der Rest geht halt an bessere Technik, mehr Personal, mehr Überwachung. Die Demokraten (allen voran Nancy Pelosi und Chuck Schumer) lehnen ab. Trump leitet den Government-Sgutdown ein. Bedeutet: Rund 800.000 Staatsbedienstete bekommen keinen Lohn mehr. Passierte all die Jahre wieder, wenn es beim Budget Gerangel gab. Auch unter Obama, der damals recht öffentlichkeitswirksam die Nationaplarks und Gedenkstädten schließen ließ, auch wenn die kein Personal hatten (wie z.B. Veteranen-Denkmäler).

Die Demokraten sagten sich "Yippeee! Ferien!" und fuhren in den Urlaub. Recht viele lieferten dann tolle Bilder, als sie sich in Puerto Rico am Strand mit ihren Gespielinnen ablichten ließen. Trump saß indessen im Weißen Haus und twitterte Gesprächsbereitschaft. In der ersten Runde schlugen Nancy Pelosi und Chuck Schumer dann sofort mit härtesten Bandagen auf und Trump ließ sie voll auflaufen, indem er ganz zahm und zivilisiert verhandelte. Kein Ergebnis, außer, dass die Dems keine Mauer wolllen.

In der zweiten Verhandlungsrunde (nach einer ganzen Reihe ätzender Tweets von Trump) einigte man sich drauf, keine Mauer zu bauen, sondern eine Stahl-Barriere. Macht im Prinzip das gleiche, aber die Dems können sagen, dass sie eine "Mauer" verhindert haben. Trotzdem keine Einigung.

Dritte Verhandlungsrunde: Trump kommt rein, fragt: "Genehmigt ihr die Mauer?" Dems sagen "Nein!" und Trump sagt: "Dann bis zum nächsten mal. Bye!" und geht. :hehehe:

Laut Bundesgesetz muss Trump einmal im Jahr eine "State of the Union" (SOTU)-Ansprache halten, um die Opposition über den Verlauf des letzten Jahres und der Pläne fürs nächste Jahr zu informieren. Traditionell findet das im House statt. Dort ist derzeit Nancy Pelosi Hausherrin. Die zickte dann rum und hat Trump von der Veranstaltung ausgeladen, "weil wegen des Shutdowns seine Sicherheit dort nicht garantiert werden könnte". Der Secret Service sagte dann: "Das bekommen wir geregelt, kein Problem". Die Ausladung blieb aber bestehen, da Nancy Pelosi auf ihr Hausrecht pocht. Dabei war sie aber nicht wirklich gesetzkundig, denn Trump kann trotzdem auch uneingeladen im House auftreten *und* er kann seine SOTU auch an jedem anderen Ort halten, den er wünscht. Es muss nur in einer Form sein, die der Opposition ermöglicht, davon Kentniss zu erhalten. Also selbst eine Fernsehübertragung aus dem Weißen Haus wäre OK, aber er kann natürlich auch den Senat statt das House dafür nutzen.

Trumps Tit-for-Tat-Rache folge dann auf den Fuß: Führende Demokraten (darunter auch wieder Nancy Pelosi) saßen schon in einem Bus der US Airforce, um sich nach Andrews karren zu lassen. Dort wartete eine militärische 757 darauf, sie auf eine 7-tägige Exkursion zu fliegen. Ziele: Brüssel, Ägypten und dann Afghanistan. Trump teilte mit, dass wegen des Shutdowns die Reise vorerst vertagt werden müsse. Er verwies auf die Unfairness, dass die Demokraten auf Staatskosten fliegen, während 800.000 Staatsbedienstete auf ihren Lohn warten müssen. Es stünde ihnen natürlich anheim, stattdessen Kommerziell und auf eigene Kosten zu fliegen. :hehehe:

Zudem tauchten dann auch zeitnah wieder Anekdoten auf, wie luxuriös und verschwenderisch vergangene "Exkursionen" der Demokraten gewesen sind und dass die eigentlich nur zum Urlaub-Machen dienten und keinen wirklichen Nutzen für die Allgemeinheit hatten. Abgerundet wurde das mit einem Bild vom Gepäckwagen voll mit Koffern und Taschen, den die US Airforce vor das Büro von Nancy Pelosi karrte und dort stehen ließ.

Die Demokraten machen sich gerade nach Strich und Faden lächerlich und Trump hilft ihnen dabei nach Kräften. :hehehe:
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Beitrag von KidStealth » 18.01.2019, 17:27

Und Melania fliegt übers Wochenende nach Florida :roll:
Bild

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Beitrag von Toska » 20.01.2019, 08:09

Und Trump hat sie wieder geleimt: Heute um 15:00 wollte er sein neues Angebot (das vierte) an die Dems veröffentlichen. Wurde dann auf 15:30 geschoben. Doch er machte sein Angebot erst um 16:05 Uhr. Und Nancy Pelosi hatte ihre Ablehnung wohl auf Autopilot gestellt, denn die ging schon um 16:00 Uhr raus. :hehehe:

Was Trump anbot? Mauer, 2750 neue Grenzer-Jobs und 3 Jahre Verlängerung von DACA. DACA ist das Kernstück der Illegalen-Amnestie der Demokraten und wurde unter Obama eingeführt: https://en.wikipedia.org/wiki/Deferred_ ... d_Arrivals

Er hat die Dems also dazu bekommen, die Verlängerung ihres eigenen Programms zur Einbürgerung von Illegalen abzulehnen und sie dazu bekommen, damit rund 700.000 DACA-Empfänger der Deportation anheim zu stellen. Wenn es nicht so tragisch wäre, könnte man sich darüber fast kaputtlachen. :roll:

Indessen hat die demokratische Hoffnungsträgerin Alexandria Ocasio-Cortez ("Occasional-Cortex" - das ist deren Saswan Chebli!) den folgenden Knaller rausgehauen: "Wenn der Besitz von Waffen ein Grundrecht wäre, so wäre das in der Konstitution verbrieft." Kannste dir nicht ausdenken ... :hehehe: :hehehe: :hehehe:

Man muss schon sehr .... besonders ... sein, um so viele Fettnäpfchen an einem Tag zu erwischen. :roll:
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Beitrag von Lord_Vader » 21.01.2019, 09:41

Wenn man mit Wortklauberei hinschaut, ist der 2. Zusatzartikel eben nur das und steht nicht im originalen Text. Der kam erst 3 Jahre später hinzu.
Unrecht hat er damit also nicht. ;)
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Beitrag von Fussballgott » 21.01.2019, 11:05

Lord_Vader hat geschrieben:Wenn man mit Wortklauberei hinschaut, ist der 2. Zusatzartikel eben nur das und steht nicht im originalen Text. Der kam erst 3 Jahre später hinzu.
Unrecht hat er damit also nicht. ;)
Sie.

Eben. Da steht ja nicht: "We hold these truths to be self-evident: The right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed."
Und alleine schon über die korrekten Deutung von "infringed" schlagen sich ja schon Juristen in den USA die Köppe ein. Die ganze Diskussion um das Amendment ist Wortklauberei.

Mal ganz abgesehen vom eigentlichen Sinn und Zweck des Amendments. Damals hat sicher niemals jemand darüber nachgedacht, dass das dazu führen wird, dass jemand mit einer automatischen Waffe eine Grundschule stürmen kann um dort Kinder abzuschlachten.
"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben...
Den Rest habe ich einfach verprasst."

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Beitrag von Lord_Vader » 21.01.2019, 16:15

Kaum. Im Zeitgeist damals waren Schusswaffen eine teure Angelegenheit und nicht gerade so simpel zu Handhaben wie heutzutage. An die Folgen konnte um 1791 keiner denken.
Waffen kann vieles bedeuten. Selbst wenn man alles verbietet bis auf Pfeffersprays, wäre der Wortlaut nicht verletzt.
Es ist traurig das ein ganzes Land soviel Energie drauf verwendet sich zu bewaffnen und beim Thema Sex den Weltuntergang sieht. Tjo.
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Beitrag von Toska » 22.01.2019, 03:13

@Lord_Vader & @Fußballgott

Ja, das ist ein schwieriges Thema. Wie schwierig?

Lasst uns mal kurz schauen: "steht ja eigentlich nicht in der Verfassung, sondern nur den Zusatzartikeln."

Ja. Genau wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit. Das steht 'nur' im ersten Zusatzartikel und das Recht, sich zu bewaffnen und Milizen (!) zu bilden steht halt im zweiten Zusatzartikel.

So bekommt man den halt nicht wegnegiert, ohne gleich auch die Basis einer freien und demokratischen Gesellschaft ebenfalls den Teppich unter den Füßen wegzuziehen.

"Es waren ja eigentlich nur Musketen gemeint und keine automatischen Waffen." (In dieser oder ähnlicher Form hört man das öfter)

Wenn man diesen Maßstab anlegt, kann man für die Rede- und Pressefreiheit ebenfalls anlegen, dass es nur für Nachrichten gilt, die mit dem Gänsekiel und eisenhaltiger Tinte geschrieben wurden und auch erst recht nicht für Dinge, die im Internet stehen.

Der Gag ist aber noch, dass die Gründungsväter und Verfasser der Konstitution der USA sogenannte "Letters of Marque" (Kaperbriefe) ausgestellt haben, die es Privatbürgern erlaubten, auf eigene Kosten Kriegsschiffe zu bauen und mit Kanonen zu bewaffnen, um legalisierte Piraterie gegen die Engländer zu betreiben. Diesen Herren dann bei der Konstitution oder den Zusatzartikel zu unterstellen, dass nur Waffen für die Jagt und Selbstverteidigung und keine "Kriegswaffen" erlaubt seien ist daher recht gewagt. Die hatten kein Problem damit, dass Bürger (mit "kleinem Waffenschein") private Kriegsschiffe hatten, die es mit Kriegsschiffen anderer Nationen aufnehmen konnten.

Wie gesagt: Der 2. Zusatzartikel bezieht sich explizit darauf, dass sich die Bürger bewaffnen und Milizen bilden dürfen, damit sie sich gegen einen aus dem Ruder laufenden Staat verteidigen können.

Ob das clever war, das reinzuschreiben, ist eine andere Sache - keine Frage. Aber das bekommen die halt auch nie wieder weg, ohne dass es extrem blutig wird. Eben weil der 2. Zusatzartikel die Bevölkerung gegen genau so einen Willkürakt des Staates wappnen sollte, gehen die dann erst recht auf die Barrikaden.

So ist es dann auch kein Wunder, dass bei jeder Diskussion um schärfere Waffengesetze die Hamsterkäufe so richtig angefeuert werden. So gesehen waren die Demokraten in den USA bislang bessere Waffenverkäufer, als die NRA. :hehehe:
Grüße,

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