Demokratie? Das war gestern!

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Toska
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Beitrag von Toska » 23.01.2019, 17:24

Lord_Vader hat geschrieben:Wo hast du denn die Zahlen her?
Siehe:
zeit.de hat geschrieben: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) verbucht für das vergangene Jahr im Bundeshaushalt einen Überschuss von 11,2 Milliarden Euro. Die für die kommenden Jahre noch nicht konkret verplante Rücklage des Bundes steigt damit nach Angaben aus Regierungskreisen auf 12,8 Milliarden Euro.

Einem Bericht des Spiegel zufolge fließt der Überschuss wie in den Vorjahren in eine Rücklage, die für die Unterbringung, Verpflegung und die Sprachkurse für Flüchtlinge verwendet werden soll. Diese Rücklage blieb bislang aber unangetastet, weil die Kosten auch in den Vorjahren aus den laufenden Einnahmen des Bundes finanziert werden konnten, berichtete das Magazin. Demnach beläuft sich die sogenannte Flüchtlingsrücklage nun auf rund 35 Milliarden Euro.

Es ist der fünfte Bundeshaushalt in Folge, der mit einem Überschuss abschließt.

Quell: https://www.zeit.de/politik/deutschland ... laf-scholz
Die haben 5x in Folge Überschüsse erzielt und es ist weder Geld für Steuersenkungen da, noch für Investitionen, die dem Land und der eigenen Bevölkerung mal wirklich helfen würden. Sauber!
Lord_Vader hat geschrieben: Der Europäische Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds hat 3,1 Milliarden über 7 Jahre und DE bekommt 208 Millionen davon ab für Fördermaßnahmen.
Davon geht der größte Teil dann für Maßnahmen zu den Behörden und etwas zu den NGO.
Die europäischen Fonds spielen da keine Rolle, weil die halt auch in ganz anderen (kleineren) Größenordnungen rechnen. Um den Irrsinn zu verdeutlichen reicht an sich schon diese Grafik aus:

Bild

NRW alleine hatte 2017 schon mehr "Flüchtlinge" aufgenommen, als Frankreich, Italien oder Schweden. Berlin alleine so viele, wie ganz Griechenland.
Grüße,

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Beitrag von Lord_Vader » 23.01.2019, 19:42

Bei fast 83 Millionen Menschen in DE spielen die Flüchtlinge nur im Populismus eine Rolle.
Dazu sind die Zahlen rückläufig.
https://www.sueddeutsche.de/politik/flu ... -1.4299373

Und was die Rücklagen angeht, die können überall hinfliessen. Zweckgebunden sind die nicht.
Insofern sehe ich auch das nicht dramatisch.

Wie Buffed einst so schön sagte, das Problem unserer Zeit ist der Klassenkampf - Arm gegen Reich.

Flüchtlinge sehe ich nur als Bauernopfer an. Der Zorn der Masse hat ein Ziel gegen Fremde die sich nicht wehren können.
Wenn die langweilig werden, dann geht es ans Tempolimit.

Tjo.
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Beitrag von Toska » 24.01.2019, 01:57

@Lord_Vader:

Welches Land der Welt hat jemals Mittel in Höhe seines Verteidigungshaushaltes für "Flüchtlinge" reserviert, während die eigene Bevölkerung bis aufs Blut geschröpft wird? Hier geht es nicht um eine Neid-Debatte, sondern die Frage ob das alles noch vernünftig zu begründen ist, oder ob da schon der blanke Irrsinn an der Macht ist.
Grüße,

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Beitrag von Lord_Vader » 24.01.2019, 07:52

Was die Vernunft angeht, so sind jegliche Rüstungsausgaben verschwendet. Rüstung dient nur dazu andere umzubringen. Flüchtlinge sind Menschen auf der Flucht die meist alles Verloren haben.
Die Frage müsste sein, warum die Regierung Geld für Waffen ausgibt anstatt sie für die Menschlichkeit.

Davon abgesehen sehe ich mich als Bürger hier nicht bis auf das Blut geschröpft. Das Problem ist eine Ungleichbehandlung zwischen Armen, Mittelstand und Vermögenden.
Als Mittelständler trage ich die höchste Steuerlast, während die Vermögenden stark entlastet und/oder mit ihren Möglichkeiten der Steuerlast ganz entgehen können. Dabei besitzen letztere schon mehr Vermögen als der gesamte Rest.
Die Diskussion um Flüchtlinge dreht sich um Kleingeld. Aber auf die kann man halt Schimpfen und draufklopfen und sich dabei besser fühlen.
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Beitrag von Herr Rossi » 24.01.2019, 07:57

Toska hat geschrieben:@Lord_Vader:

Welches Land der Welt hat jemals Mittel in Höhe seines Verteidigungshaushaltes für "Flüchtlinge" reserviert, während die eigene Bevölkerung bis aufs Blut geschröpft wird? Hier geht es nicht um eine Neid-Debatte, sondern die Frage ob das alles noch vernünftig zu begründen ist, oder ob da schon der blanke Irrsinn an der Macht ist.
Das ist doch irrelevant. Der Umkehrschluss, dass das Volk wenn dem nicht so wäre besser dastände, ist an keiner Stelle erkennbar. Wenn man mittels cum ex und fake cum ex mal eben 50 Milliarden an Steuergeldern klauen kann und niemand auch nur darüber nachdenkt, dass das System der Finanz"wirtschaft" maximal kaputt ist und schlussendlich nur noch von einem Milliarden Betrug zum nächsten schlindert, dann erscheint mir jeder Cent, der wirklich "geschröpften" Menschen (und Flüchtlinge passen da nun wirklich rein) zu gute kommt, fast wie ein Wunder. Wobei ich mir sicher bin, dass diese dicken Rücklagen von denen ihr hier redet, am Ende doch wieder in irgendeiner Form durch Vermarktungsmechanismen primär einem kleinen Haufen von Profiteuren zu Gute kommt. Da werden dann Flüchtlingsheime von privaten Betreibern unterhalten und völliig überhöhte Rechnungen gestellt... wir kennen doch alle das Spiel und es vergeht fast kein Tag wo man nicht eine neue derarte Schlagzeile "bewundern" darf.
Ich warte nur noch auf den Tag, da ein Großinvestor wie Blackrock eine Heimkette aufmacht...

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Beitrag von Herr Rossi » 24.01.2019, 07:59

Lord_Vader hat geschrieben: Die Frage müsste sein, warum die Regierung Geld für Waffen ausgibt anstatt sie für die Menschlichkeit.
Das finde ich übrigens ein wunderschönes Beispield dafür wie wir alle in unserem Denken gängigen Narrativen hinterherlaufen. Du hast vollkommen Recht, das ist eigentlich die viel relevantere Frage hierbei!

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Beitrag von Toska » 24.01.2019, 15:51

Wer sich bei rund 54% Steuerlast nicht geschröpft fühlt oder wenn er für 50 Euro tankt 27,50 Euro an Steuern zahlt (von Geld, das bereits mindestens einmal versteuert wurde) dem geht es meiner Meinung nach wohl richtig gut.

Der Verteidigungshaushalt ist einer der größeren Einzelposten im Haushalt. Wir reden nach wie vor noch immer davon, dass die "Flüchtlingsrücklagen" diesen überschreiten, während die Steuerlast, Renten, Löhne und Versorgungsleistungen in Deutschland im europäischen Schnitt deutlich hinterher hinken. Strom ist teuer wie nirgends sonst wo auf der Welt und auch da ist keine Änderung in Sicht. Fünf Jahre lang wurden bei den Steuereinnahmen Überschüsse erzielt und diese resultierten weder in einer dementsprechenden Reduzierung der Neuverschuldung des Bundes noch in Steuersenkungen. Im Gegenteil: Das Geld wird genutzt, um Einwanderung in die Sozialsysteme zu finanzieren, die langfristig die Belastung für alle Leistungsträger weiter erhöht.

Wir sind uns doch alle einig, dass davon nur die üblichen Verdächtigen profitieren und die eigene Bevölkerung sich nur die damit verbundenen Nachteile einfängt.

Die eigentliche Frage hat auch noch keiner beantwortet: Welches andere Land ist so irre? Es geht hier nicht um Klassenkampf, sondern um die Frage der Vernunft.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 24.01.2019, 18:17

Toska hat geschrieben: Die eigentliche Frage hat auch noch keiner beantwortet: Welches andere Land ist so irre? Es geht hier nicht um Klassenkampf, sondern um die Frage der Vernunft.
Das ist ein gern genommenes Argument. Was dem einen seine Vernunft, ist dem anderen sein Wahnsinn. Ich finde es z.B. vernünftig Geld für hilfsbedürftige Menschen aufzubringen und extrem irrsinnig große Summen ins Militär zu stecken. So unterschiedlich kann das halt sein.
Und mal ganz am Rande: Das Geld ist nicht futsch. Es fließt zweckgebunden in eine gewollte Aufgabe und dürfte wohl zu einem großen Teil in der Binnenwirtschaft landen.
Und glaubst du wirklich, dass von dem Geld alternativ irgendwas bei uns Normalos landen würde? Schau dir doch an was man gerade an evtl. möglichen Steuerentlastungen andenkt: Den Soli woll man abschaffen. Wer profitiert davon besonders? Ich spare mir die Antwort.

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Beitrag von Lord_Vader » 24.01.2019, 19:12

Das sehe ich wie Rossi.
Nimm den Flüchtlingen alle Gelder weg und trotzdem wird kein Bürger weniger Steuern zahlen oder mehr Geld in der Tasche haben.

Natürlich ist die Steuerlast recht hoch. Aber dafür kann ich auch mal eben zum Arzt gehen ohne Angst vor dem Bankrott zu haben (siehe Amerika) oder andere Annehmlichkeiten des Sozialstaates geniessen.
Das ist in anderen Ländern mit weniger Steuern nicht so.

Problematisch ist nur die Ungleichheit. Diejenigen die sehr viel haben, klinken sich aus dem Sozialstaat aus und der Mittelstand trägt die meiste Last.
Wenn die Gelder gerechter verteilt werden würden, wären viele Probleme gelöst.
Der Sozialstaat ist eine der besten Errungenschaften hier in DE. Das bedeutet auch, bröckelt die Solidarität, verlieren im Endeffekt alle.

Ich für meinen Teil zahle meine Steuern und bin auch gesetztlich Versichert, auch wenn ich das nicht müsste. Private Kassen finde ich unsozial.
Die Schweiz hat da ein gutes System. Sowas wünsche ich mir hier auch.
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Beitrag von [FtN|FH] Oberst Topgun » 24.01.2019, 22:41

bin da auch bei vader und rossi.

ein großteil der deutschen müsste mal erleben, was es heisst geschröpft zu werden oder wie es um den lebensstandard in anderen ländern der welt steht. wer sich dann hier hinstellt und meckert, der hat doch den schuss nicht gehört. hier läuft vllt nicht alles perfekt aber in summe geht es uns blendend hier.

und ich gehöre bei weitem nicht zu den besser verdienenden. muss mit frau und kind auch jeden euro umdrehen aber dafür haben wir alles was wir brauchen, können uns ab und an einen luxus wie urlaub leisten und sind gesund. was will man denn mehr?

aber klar, auf flüchtlinge schimpfen ist halt super bequem für otto ich denk nicht weiter als ich spucken kann.

zahle übrigens auch gerne steuern für benzin oder eeg umlage in der hoffnung dass das geld halbwegs sinnvoll in eine bessere zukunft für mein kind investiert wird. diese nach mir die sintflut einstellung empfinde ich als das größte problem weltweit.
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Beitrag von Herr Rossi » 25.01.2019, 06:44

Lord_Vader hat geschrieben: Ich für meinen Teil zahle meine Steuern und bin auch gesetztlich Versichert, auch wenn ich das nicht müsste. Private Kassen finde ich unsozial.
Die Schweiz hat da ein gutes System. Sowas wünsche ich mir hier auch.
Wow, es gibt noch einen Menschen da draußen, der das so macht wie ich und dann auch noch aus den gleichen Gründen. :D

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Roland von Gilead
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Beitrag von Roland von Gilead » 25.01.2019, 07:41

Bin 100% bei TopGun & auch bei Vader&Rossi. Wo ihr unser Krankenversicherungssystem anspricht - Zu aller erst - ich bin froh das wir eins haben.
Was die Privaten Kassen angeht bzw. die gesetzlichen - man ist gegenüber vieler Ärzte ein Mensch 2. Klasse wenn man nicht privat versichert ist oder aus eigener Tasche zahlt. Da habe ich schon Dinge erlebt, das regt mich ziemlich auf. Aber das ist eine andere Geschichte, wenn ich privat versichert sein könnte (auch ich finde das System scheisse und ungerecht) würde ich es trotzdem machen. Wenn ich es irgendwann nicht mehr bezahlen kann dann geht es wieder in die gesetzliche ... habe ich auch schon oft gehört ... :vomit:
Wenn es nach mir ginge müssten die privaten Kassen aufgelöst werden, und die gesetzlichen müssten wieder andere Schwerpunkte habe. So wie es jetzt ist habe ich das Gefühl, die Ärzte machen nur das wofür es Geld gibt und nicht das was für den Patienten tatsächlich das beste wäre ...
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Beitrag von Herr Rossi » 25.01.2019, 07:58

Ich denke so pauschal kannst du das auch nicht sagen. 2. Klasse war ich z.B. mit meiner Krebserkrankung nirgends. Das war durchweg eine professionelle und auch -sofern geboten- zügige Behandlung. Wenn das mal nicht so offensichtlich ist, dann muss man aber sicherlich selbst darum kämpfen eine eventuell vorhandene Dringlichkeit zu vermitteln. Das ist wirklich nicht immer ganz einfach.
Und als Privatpatient ist auch nicht alles rosig. Als solcher musst du immer die Sinnhaftigkeit von Behandlungen hinterfragen. Habe es schon oft über Bekannte erlebt, dass Dinge einfach nur wegen der Abrechnung gemacht wurde.
Wenn man sich mit Ärzten unterhält, dann läuft es am Ende auf das eine Kernproblem hinaus: Die unsäglichen Abrechnungspauschalen. Das ist ein so krankes System. welches selbst motivierte Ärtze in ein System hinneintreibt, wo der Patient am Ende auf der Strecke bleibt.

Zum Thema privat/gesetzlich allgemein: Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man das Volk entscheiden lassen würde, dass dann alle privaten sozialen Pseudosicherungssysteme im großen Bogen rausfliegen würden. Gerade mal auf die Schnelle per google nach "Umfrage geseztlich private Krankenversicherung" gesucht und finde nichts. Ich will ja nicht auf Verschwörung machen, aber das ist mal mindestens bezeichnend. Hat was von: Wir fragen erst gar nicht, denn das Ergebnis wird uns nicht gefallen! :D

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Beitrag von Toska » 27.01.2019, 05:12

Uuuh, Jungs? Ist das schon das Helsinki-Syndrom? Oder hält euch jemand 'ne Waffe an den Kopf und ihr müsst das sagen? :hehehe:

Lasst mal stecken. Ich kann es zwar nicht fassen, dass ihr dieser Verschwendung und diesem Irrsinn so gleichgültig gegenüber steht - aber ihr müsst ja damit leben, nicht ich. :wink:
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 27.01.2019, 07:06

Toska hat geschrieben: aber ihr müsst ja damit leben, nicht ich. :wink:
Wenn es danach ginge, dann hätte ich mir längst die Kugel gesetzt. ;P
Gibt halt wichtigeres, in das mein seine Energie stecken kann.

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