[TV-Tip] Leiharbeit undercover | Mo 27.10- 21.00

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[TV-Tip] Leiharbeit undercover | Mo 27.10- 21.00

Beitrag von cubi » 25.10.2008, 18:39

die story: Leiharbeit undercover (WDR)

Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken
Ein Film von Julia Friedrichs

Sendeanstalt und Sendedatum:

Montag, 27. Oktober 2008, 21.00 Uhr im Ersten
Seine gelbe Weste leuchtet schon von Weitem. Sie markiert ihn, zeigt, dass er anders ist als die anderen Arbeiter in der Werkshalle. Matthias P. ist Leiharbeiter. In vielen Betrieben arbeitet er Schulter an Schulter mit den Facharbeitern des Unternehmens. Matthias P. bekommt rund sieben Euro brutto pro Stunde - weniger als die Hälfte des Lohns, den die Festangestellten mit Tarifvertrag bekommen. Noch am Morgen saß Matthias P. in seiner Wohnung. In Hose und Leuchtweste hockte er neben dem Telefon. Er ist verpflichtet, bis eine Stunde vor Schichtbeginn zu warten, auf einen Anruf der Firma, die ihn verleiht.
Zweiklassengesellschaft im Betrieb

Matthias P. gibt es erst seit einem Jahr. Der Name ist ein Pseudonym, hinter ihm verbirgt sich Markus Breitscheidel. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.
Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist. „Viele aus der Stammbelegschaft behandeln mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit“, sagt Matthias P.

Nach neun Monaten in der Industrie wird Markus Breitscheidel Erntehelfer.
„die story“ dokumentiert die Erlebnisse von Matthias P. und spricht mit seinen Kollegen, den festen und den ausgeliehenen. „die story“ geht aber auch in die Betriebe und konfrontiert die Verantwortlichen.
WDR - die story

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Beitrag von cubi » 25.10.2008, 18:41

kann das jemand fuer mich aufnehmen?
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Beitrag von Fronti » 25.10.2008, 19:16

Hmmm, stand darüber mal was im Spiegel? Oder war das ein anderer Typ...hab davon schonmal gelesen..
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Beitrag von [FtN|KnD]Eagle » 27.10.2008, 21:45

Unfassbar...

"Hilfsarbeiter sollen helfen, da kann man keine Familie von ernähren".
So meinte das der auftraggebende Bauer...

:vomit:

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Beitrag von cubi » 27.10.2008, 22:02

bayer hat eine eigene leiharbeitsfirma, um legal im konzern lohndumping zu betreiben! da faelt einem nix mehr ein. :vomit:

sind aber alles natuerlich einzelfaelle und schwarze schafe! und ueberhaupt, solch ehrliche arbeit ist doch besser, als all die arbeitslosen sozialschmarotzer zuhause rumsitzen und sich besaufen zu lassen! wie war das gleich mit arbeit, die frei macht? :roll:


hats jemand aufgenommen?
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Beitrag von Iron5 » 27.10.2008, 22:09

Habs aufgenommen.

Fand die zwei Opel Azubinen die Härte. Machen bei Opel ne Ausbildung,
werden aber nicht direkt übernommen sondern kommen nur über eine
Leiharbeitsfirma wieder rein. Und der Opel Typ meinte noch das die ja
immerhin ne Top Ausbildung erhalten haben auf die sie total super
stolz sein können...

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Beitrag von [FtN|FH] Galli » 27.10.2008, 22:15

Iron5 hat geschrieben:Und der Opel Typ meinte noch das die ja
immerhin ne Top Ausbildung erhalten haben auf die sie total super
stolz sein können...
In der Tat ist es heute so das viele garnicht die Wahl oder Möglichkeit haben übernommen zu werden, eine abgeschlossene Ausbildung erstmal zu haben ist da viel Wert vor allem für den späteren Arbeitsmarkt, was zig mal besser ist als nein zu einer Ausbildung zu sagen und die Zeit zu Hause abzugammeln.
Macht sich auch beim späteren Arbeitgeber garnicht so toll wenn zwischen Schule und Arbeitsantritt große Zeitlücken sind die man vielleicht nicht optimal begründen kann.
Man kann sich ja nicht jeden beliebigen Arbeitsplatz vom vom Baum pflücken, eine Ausbildung in Anspruch zu nehmen die man gewillt ist abzuschliessen auch mit dem Wissen später nicht übernommen zu werden würd ich empfehlen mitzunehmen, welche Wahl hat man denn sonst noch...
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Beitrag von cubi » 27.10.2008, 23:11

naj, das mit den maedels ist irgendwie noch halbwegs nachvollziehbar, obwohl die aussage mit der ueberproduktion von azubis nicht 100% ueberzeugend war. ich denke, diese ganze ausbeuterei ist nur durch einen gesetzlichen mindestlohn zu beenden. das schmaelert dann zwar ein wenig den profit, aber die flexibilitaet bliebe und ein menschenwuerdiges dasein waere moeglich. das was hier gezeigt wurde, ist uebelste ausbeute nur zur profit-maximierung.
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Beitrag von Iron5 » 28.10.2008, 01:27

[FtN|FH] Galli hat geschrieben:In der Tat ist es heute so das viele garnicht die Wahl oder Möglichkeit haben übernommen zu werden, eine abgeschlossene Ausbildung erstmal zu haben ist da viel Wert vor allem für den späteren Arbeitsmarkt, was zig mal besser ist als nein zu einer Ausbildung zu sagen und die Zeit zu Hause abzugammeln.
Was für einen späteren Arbeitsmarkt? das Wortanhängsel "markt" passt da ohnehin schon lange nicht mehr drann.
Auf einem Markt kann ich wählen und bei Bedarf auch Nein sagen. Den Luxus gibts seit Hartz 4 nicht mehr.

In einer anderen Art und Weise passt "Markt" allerdings noch. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt werden Arbeiter
genauso ge- und behandelt wie ein Fass Öl ... wenn das leer ist wirds entsorgt und was neues rangeschafft.
[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Macht sich auch beim späteren Arbeitgeber garnicht so toll wenn zwischen Schule und Arbeitsantritt große Zeitlücken sind die man vielleicht nicht optimal begründen kann.
Wenn in Zukunft noch ein Arbeitgeber auf einen lückenlosen Lebenslauf schaut wird er sehr bald niemanden mehr finden.

Hab in dem Zusammenhang auch mal von einer interessanten Umfrage unter Personalverantwortlichen gehört. Denen waren
Leute mit Lücke lieber als welche die jeden noch so blöden Job angenommen haben um nicht zum Amt zu müssen. Letzteren
ist nämlich egal für wen sie arbeiten und was sie machen und so Typen will offenbar auch niemand haben. Bei denen sinkt die
Arbeitsmoral deutlich schneller als bei welchen die den Job wirklich machen wollen und dafür dann auch was länger gesucht haben,
sprich auch mal länger arbeitslos waren.
[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Man kann sich ja nicht jeden beliebigen Arbeitsplatz vom vom Baum pflücken, eine Ausbildung in Anspruch zu nehmen die man gewillt ist abzuschliessen auch mit dem Wissen später nicht übernommen zu werden würd ich empfehlen mitzunehmen, welche Wahl hat man denn sonst noch...
Tja ... diese Frage nach der Perspektive sollten sich Politik und Industrie sehr bald mal stellen. Denn wenn nur noch
desillusionierte, frustrierte Menschen da sind die jeden morgen erstmal das Frühstück wieder auskotzen wenn sie an
ihre Arbeit denken, ist das auf Dauer volkswirtschaftlich unhaltbar.

Das Arbeitsmoral und Zufriedenheit im Job in Deutschland stetig sinken und schon jetzt auf einem miserablen Niveau sind,
sollte ja langsam bekannt sein. Und das die Neokonservativen darauf keine Antwort haben sollte auch jeder mitbekommen haben.

Wobei ich übrigens glaube das ein Mindestlohn die Sache nur unwesentlich besser machen würde. Dann würden die einfach alle
feuern und zum Mindestlohn wieder einstellen.

In den Köpfen der Eliten müsste langsam mal die Erkentnis durchsickern das ohne faire Löhne niemand da ist der noch
ihre Produkte kauft. Dann können die all ihre schönen Fabriken in Museen verwandeln.

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