[TV-Tip] Mi, 12.1. ARD - Der Drückerkönig und die Politik

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[TV-Tip] Mi, 12.1. ARD - Der Drückerkönig und die Politik

Beitrag von cubi » 11.01.2011, 00:58

Mi, 12. Jan · 21:45-22:15 · Das Erste (ARD)
Die schillernde Karriere des Carsten Maschmeyer - Film von Kristopher Sell und Johannes Edelhoff


Er kennt sie alle - die Großen und Mächtigen in diesem Land. Bundespräsident Christian Wulff macht Urlaub in seiner Villa auf Mallorca, Altbundeskanzler Gerhard Schröder nennt ihn einen "Freund" und Familienministerin Köhler lässt sich von seinem Unternehmen beraten. Dass ausgerechnet der Gründer des umstrittenen Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer, ein enger Freund der Spitzen unserer Gesellschaft ist, macht seine Opfer fassungslos. Der AWD hatte vielen Kleinanlegern, die ihren Lebensabend finanziell absichern wollten, sogenannte Schrottimmobilien und Geschlossene Fonds verkauft, die längst nicht das brachten, was versprochen worden war. So klagen ungezählte Anleger über den Verlust ihrer gesamten Ersparnisse. Der NDR-Reporter Christoph Lütgert hat die AWD-Opfer besucht. Zu ihnen gehören auch ehemalige AWD-Finanzberater, die sich das ganz schnelle und große Geld versprachen und heute genauso armselig dastehen wie ihre früheren Kunden. Lütgert versucht herauszufinden, warum ein Mensch wie Carsten Maschmeyer eine solch hohe Anziehungskraft auf Politiker ausübt, die sogenannte "Hannover-Clique" ist bereits zum feststehenden Begriff geworden. Mehrere Politiker bzw. Ex-Politiker äußern sich zu ihrem Verhältnis zu Maschmeyer - nur der AWD-Gründer selber weigert sich monatelang, ein Interview zu geben. Dann gelingt es Lütgert, mit ihm zu sprechen. Ein Film über Freund- bzw. Seilschaften - und mögliche Interessenskonflikte


Quelle: TV-Browser


Dazu schoen passend das ehemalige Nachrichtenmagazin:
Das Geschäftsmodell der Lebensversicherer wackelt. Ihre Kunden werden im Alter weit weniger Geld bekommen, als ihnen einst in Aussicht gestellt wurde.
Für künftige Kunden bedeutet das: weniger Sicherheit. Sie müssen damit rechnen, im Alter im schlimmsten Fall inflationsbereinigt sogar weniger Geld zu bekommen, als sie in ihre Lebensversicherung einbezahlt haben.
Im zweiten Teil wird die Abzocke natuerlich relativiert. Waere ja sonst nicht Spon.

spon

(Merke: Der Spiegel und Spon haben sich jahrelang als neoliberale Speerspitze bei der Werbung fuer die Privatisierung der gesetzlichen Rente geriert! Tolle Wurst!)
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Beitrag von cubi » 11.01.2011, 19:49

Sehr schoen! Die versuchen die Ausstrahlung zu verhindern! Bin gespannt! :happy:
AWD-Gründer Maschmeyer will ARD-Doku verhindern

Es ist eine Menge Papier bedruckt worden in den Büros der Anwaltskanzlei Prinz in Hamburg. Gut 80 Seiten umfasst das Schreiben, das gleich in vielfacher Ausfertigung das Haus verlassen hat: Indem er alle Intendanten der neun Landesrundfunkanstalten der ARD einzeln anschrieb, versuchte der Medienanwalt Mathias Prinz, die Ausstrahlung eines wenig schmeichelhaften Films über seinen Mandanten Carsten Maschmeyer zu verhindern.

SZ


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Beitrag von cubi » 16.01.2011, 22:54

Die Sendung war wirklich interessant! Die Fakten sind nichts wirklich Neues. Die Sendung zeigt aber einige der wenigen Faelle, wo Politiker mit ihrer legalen Korruption direkt konfrontiert wurden! Sie zeigt auch die Skrupelosigkeit, mit der Menschen uebelst abgezoggt werden, mit Hilfe von Spitzenpolitiker, welche sich nun den Lohn bei der Versicherungswirtschaft ueber absurd hochdotierte Vortraege abholen!

Man kann sich die Sendung online ansehen!

http://daserste.ndr.de/panorama/media/doku909.html
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Beitrag von Lord_Vader » 17.01.2011, 16:11

Danke cubi. :happy:
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Beitrag von [FtN|FH] Galli » 17.01.2011, 17:54

Fand ich auch sehr Aufschlussreich.

Wäre ebenfalls mal in so eine Finanzberatende Tätigkeit reingerutscht, nur wenn man am Anfang steht ist es nur schwer erkennbar wer Schwarze Schafe sind und wer nicht, für mich grundsätzlich so gut wie alle.

Nur seiner Provision ohne Fixum hinterhezuhecheln und sich ein Team aufzubauen (andere für einen arbeiten lassen) war nicht meine Welt.
Wir haben auch Steuerberater und andere höhere Ämter in der Familie und die haben mir davon abgeraten, zu Recht nachdem ich mir das angeguckt hatte... :-|
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Beitrag von BlackSoul » 17.01.2011, 18:18

[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Wäre ebenfalls mal in so eine Finanzberatende Tätigkeit reingerutscht...
Dito! Nur das ich den Absprung direkt nach der ersten Besprechung gemacht habe. Erschreckend hierbei war, dass einer der "Mitbewerber" wohl ein ehemaliger Handwerksmeister war bzw. einen Betrieb hatte. Dieser hätte eigentlich wissen müssen worauf dieses (Schneeball)-System aufbaut. Aber das war ihm wohl schlichtweg ziemlich egal.
Manche Menschen gehen für ihren beruflichen Erfolg/Aufstieg eben einfach über die sprichwörtlichen Leichen.

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Beitrag von [FtN|FH] Galli » 17.01.2011, 18:41

BlackSoul hat geschrieben:
[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Wäre ebenfalls mal in so eine Finanzberatende Tätigkeit reingerutscht...
Dito! Nur das ich den Absprung direkt nach der ersten Besprechung gemacht habe.
Ich auch hab mich da wohl ein bisschen unzureichend ausgedrückt. ;)
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Beitrag von Herr Rossi » 18.01.2011, 14:03

Danke für den Link, cubi! Ehrlich gesagt kannte ich zwar AWD, aber eigentlich auch nur vom Namen her. Den Namen Maschmeyer habe ich heute das erste Mal gehört. Allerdings mag das einfach daran liegen, dass ich mit dieser Branche auch noch nie in Berührung kam.
Überraschend ist das imo alles nicht. So wirklich Hass auf einen Maschmeyer kann ich dabei im übrigen auch nicht entwickeln. Der Kerl ist wohl sehr wahrscheinlich ein ziemliches Arschloch, aber die Bühne bereitet hat ihm schlussendlich die Politik.
Aggressionen kriege ich da schon eher gegenüber dem deutschen Wähler. Wenn diese Art der Korruption versteckt ablaufen würde, dann könnte man ja noch Unwissenheit unterstellen, aber man schaue sich mal in der aktuellen Politik um: Es versucht ja praktisch kein Schwein mehr auch nur irgendwie zu verbergen, wie er/sie eigene Interessen verfolgt und dabei teilweise massiv dem Gemeinwohl schaden und sogar auch direkt gegen ihre eigene Wählerschaft agieren. Wie kann man solche Leute noch wählen? Wen haben die vielen Tausend Opfer eines AWDs gewählt?

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Beitrag von cubi » 18.01.2011, 15:10

Tscha, das Gesamtpaket aus "Qualitaetsmedien", Thinktanks und angeschlossenen Regierungspolitikern scheint wirklich gut zu funktionieren. Dazu kommt, das es im deutschen Rechtssystem nicht einmal den Ausdruck Korruption gibt! Und um die Reichweite und Durchschlagskraft solcher Sendungen noch weiter zu mindern, werden sie in Zukunft gegen Mitternacht gesendet! Dafuer kommt ein Polittalk mit dem hochkritischen investigativen Journalisten Guenter Jauch zur PraePrimetime! Damit die arbeitende Masse auch oeffentlich/rechtlich fachgerecht von Bertelsmann versorgt wird!

Armes Deutschland! :roll:
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Beitrag von [FtN|FH] Zollhund » 19.01.2011, 09:55

..und genau dafür zahle ich gerne Fernsehgebühren. Bei den privaten hätte etwas Druck und/oder Geld wahrscheinlich gereicht um die Ausstrahlung zu verhindern.
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Beitrag von cubi » 19.01.2011, 11:52

Bei den Privaten wuerde sowas ueberhaupt nicht produziert werden! Die halten sich lieber an Skandale um die "Sozialschmarotzer" aus den Praekariat! Die Sozialschmarotzer der Eliten sind bei den privaten Sendern eh tabu! Die entscheiden naemlich uber die Werbebudgets! Das war ja auch von Anfang an die Idee der Bertelsmaenner und Konsorten. Nicht der Profit, der nicht wirklich gross ist, sondern die Leute zu boulevardisieren. Das, was die Bildzeitung erfolgreich fuer die Printmedien macht, musste auch im Fernsehen realisiert werden. Ich nenn das Entpolitisierung. Brot und Spiele. Lustigerweise brauchts heute die Privatsender gar nicht mehr, weil die ÖRs das locker alleine hinkriegen!
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