Herr Rossi hat geschrieben: ↑12.09.2022, 09:10
Wenn man es genau nimmt, dann passt sogar eigentlich die gesamte Tolkien Erzählung überhaupt nicht zu der Idee von Diversität, denn Tolkiens Welt ist voll von Rassen, Spezies, von Gutem, von Bösem, alles simple Abziehbilder, die oft klischeehafte Rollen erfüllen.
Ich stimme dir da total zu, Rossi. Der Unterschied ist bestenfalls, dass mich das bei Fantasy einen Tick weniger triggert, als bei anderen Themengebieten. Und was Tolkien angeht: Ja, was die da bei Amazon machen, ist halt nicht authentisch Tolkien. Der war sicherlich (zumindest im Bezug auf Mittelerde) extrem rassistisch, bzw. waren rassistisch angehauchte Konflikte zwischen den von ihm geschaffenen Rassen zentraler Bestandteil seiner Werke. Ich war mir nicht mehr sicher, ob auch er Dunkelelfen hatte und hab da mal gestöbert. Nö, im Gegenteil! Seine Elfen waren explizit vom Aussehen her an nordische Abstammung (Wikinger, etc.) angeknüpft. Da war sicherlich nichts stark pigmentiertes dabei. Bei den Zwergen würde es mich ebenfalls wundern, wenn es nach Tolkien da anders gewesen wäre. Aber da stört es mich auch ehrlich gesagt weniger.
Mich stört eher, dass die Elfenfrauen keine Bärte haben!
Ich muss aber auch mal eine Lanze in die andere Richtung brechen: Der Elf Arondir? Der als Soldat an der Grenze da momentan sein Solo-Abenteuer hat? Gespielt von Ismael Cruz Cordova. Der ist für einen Elfen halt auch nicht sooooo die typische Besetzung, weil er einen recht dunklen Teint hat und dem latino-amerikanischen Phänotyp entspricht. Als ich den das erste mal in der Rolle gesehen habe (kannte ihn als "Hector Campos" aus der Serie "Ray Donovan") hab ich kurz gegrinst, aber seine schauspielerische Leistung ist halt ziemlich klasse und das passt dann wie die Faust aufs Auge. Wenn die Leistung des Schauspielers überzeugt, ist mir das offensichtlich eher egal, als wenn da jemand nur über Quote reingerutscht ist und nur dadurch auffällt, dass er/sie halt nur optisch aus der Rolle fällt.
Ein anderes Beispiel aus der Kategorie "Huh? WTF?!?" ist halt "Vikings: Valhalla", wo der weibliche Jarl von Kattegatt (Jarl Estrid Haakon) von der Schwedin Caroline Henderson gespielt wird. Im Laufe der Serie kommt dann raus, dass sie als Sklavin aus Afrika entführt wurde, einen Vikinger heiratete, der dann Jarl wurde und nach seinem Tod wurde sie halt die Herrscherin von Kattegatt. Da hat man halt mit der Brechstange versucht, die aufgezwungene Diversität für diese Besetzung zu rechtfertigen. Sie überzeugte aber auch in dieser Rolle, von daher hat mich das nur anfangs mal kurz irritiert, weil das halt nicht zum erwarteten Erscheinungsbild passte.
Herr Rossi hat geschrieben: ↑12.09.2022, 09:10
Zu "Diversitätsideoligie": Ist vielleicht ein hartes Wort für das, was da vorgeht, aber für mich passt es leider. Ich bin zwar kein Fan der Wikipedia, aber wer es evtl. nachvollziehen will, warum ich das so sehe, der kann sich ja mal den Ideologie Artikel dort durchlesen. Mein Kernproblem dabei ist übrigens, dass mich das wirklich triggert und bei mir ein Gefühl von Erziehungsversuch auslöst. Das mag irrational sein, aber es ist nunmal so. Ich könnte dir z.B. von der Zwergenszene nichts vom Dialog wiedergeben, weil mich mein WTF Moment komplett rausgerissen und abgelenkt hat.
Kann ich alles nachvollziehen. Und ja: Diese Diversitätsideoligie ist wie so viele derzeit proponierten Ideologien halt komplett irre, aufgezwungen und sinnfrei. Das ist wie beim Frauensport, der teilweise ganz bewusst dadurch ruiniert wird, dass man "ich identifiziere mich jetzt mal als Frau"-Typen da im Frauensport antreten lässt und die dann mit den "echten Frauen" den Boden aufwischen. Da fragt man sich doch echt, was das soll. Den Frauen (echten Frauen!) gegenüber ist das an Frechheit und Respektlosigkeit doch nicht mehr zu überbieten. DAS ist ECHTE Diskriminierung - ausgelebt im Namen der angeblichen (!) Diversität. Man könnte den Transen ja auch eine eigene Liga verpassen. Nur würde sich das finanziell dann für die nicht lohnen, weil keine Sau das sehen will. Und da sind wir wieder beim schnöden Mammon angekommen, denn nur darum geht es. Wo sonst kann durch einfache "ich bin eine Frau"-Deklaration aus der Nummer 187 der Weltrangliste (der Männer) die Nummer 1 der Weltrangliste (der Frauen) werden?
Sooo ... vierte Folge von "House of the Dragons" gesehen. Frage mich, ob das wirklich Not tat, in die eine Folge mehr Sex reinzupacken, als in die kompletten acht Staffeln von "Game of Thrones". Das kann die bislang dünne Story und das halbseidene und gekünstelte Drama nicht wirklich aufpeppen. Da hat der neue Herr der Ringe mehr Eye-Candy und mehr Inhalte zu bieten.