[TV-TIP] Heute 21.00 | Phoenix | „Rentenangst“

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[TV-TIP] Heute 21.00 | Phoenix | „Rentenangst“

Beitrag von cubi » 05.05.2008, 14:43

Kritiker überbieten sich schon seit langem in ihren Nachrufen auf das gesetzliche Rentensystem. Immer wieder wird verkündet, dass allein eine private Absicherung die Rentner von morgen vor dem Absturz retten könne. Aber: Ist die gesetzliche Rente tatsächlich so schlecht wie behauptet? Dietrich Krauß und Ingo Blank schauen sich verschiedene Altersvorsorge-Modelle an.
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Beitrag von cubi » 05.05.2008, 21:06

wow! :eek:


das war mit abstand die beste doku zum thema. alle ueblichen verdaechtigen der lobbywirtschaft und neoliberalen netzwerke hatten ein stell-dich-ein. alle konnten sich zum thema auessern. irgendwie konnte mich die versicherungswirtschaft nicht ueberzeugen. :hehehe:

hier wurde die demontage der gesetzlichen rente der versicherungswirtschaft zugeschrieben (geialer auftritt von bluem!) mich haette aber auch noch das thema "konstruierter" generationenkonflikt interessiert, um einem klassenkonflikt vorzubeugen! (vertikale statt horizontale verteilung!)



hat das jemand aufgenommen? das erste bietet mal wieder keinen podcast! :roll:
dabei mueste gerade diese sendung ueberall abrufbar sein!
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Beitrag von Iron5 » 06.05.2008, 15:24

Damn .. eigentlich wollte ich die Sendung mitgeschnitten haben.
Hatte mir die extra in den Kalender geschrieben.

Wird aber auch nochmal am 02.06. auf dem SWR ausgestrahlt.
Hoffe mal den Termin verpass ich dann nicht.

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Beitrag von PatrickBateman » 08.05.2008, 08:28

War das ganze sozialpolitisch aufgemacht? Habs leider nicht gesehen.
Die Demontage der gesetzlichen rente allerdings der Versicherungswirtschaft zuschreiben zu wollen,
finde ich jetzt schon sehr witzig.

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Beitrag von cubi » 08.05.2008, 10:34

PatrickBateman hat geschrieben:War das ganze sozialpolitisch aufgemacht? Habs leider nicht gesehen.
Die Demontage der gesetzlichen rente allerdings der Versicherungswirtschaft zuschreiben zu wollen,
finde ich jetzt schon sehr witzig.
stimmt, die fdp gehoert auch dazu! (und naturlich unsere neoliberale "ich hab ne dicke knippe" beste kanzlerin aller zeiten!) :D

meinst du 50 milliarden jaehrlich wecken keine begehrlichkeiten? ich weiss ja nicht, ob die genannten zahlen stimmen, aber es stehen z. b. verwaltungskosten der bfa von 1,4% gegenueber fast 20% bei der versicherungswirtschaft! ich weiss nicht ob es richtig ist, das sich die topmanager und vertreter sich die taschen auf kosten der beitragszahler vollstopfen. neben dem hohen risiko, wie es sich in amerika und england mehrfach gezeigt hat, wo leute den kompletten privatanteil wegen spekulationen verloren haben und die staatliche grundrente unter der armutsgrenze liegt. die konzerne machen das dicke geschaeft, wenns aber schiefgeht muss letztlich der steuerzahler ran.
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Beitrag von Iron5 » 08.05.2008, 11:48

PatrickBateman hat geschrieben:War das ganze sozialpolitisch aufgemacht? Habs leider nicht gesehen.
Die Demontage der gesetzlichen rente allerdings der Versicherungswirtschaft zuschreiben zu wollen,
finde ich jetzt schon sehr witzig.
Wieso witzig? Das sich die Lobbyisten ihre Gesetze seit geraumer
Zeit selber schreiben dürfte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein.

Letztens gabs, bei der Illner glaub ich, mal eine lustige Zuschauerfrage:
"Warum bekomme ich keine Riesterförderung wenn ich in die staatliche
Rentenkasse einzahle? Warum muss ich einen Vertrag bei einer privaten
Versicherungsgesellschaft abschließen?"

Mit der Rente passiert das selbe wie mit vielen anderen Dingen die
normalerweise in staatlicher Hand sein sollten/müssten/waren - sie
werden privaten Konzernen zum Frass vorgeworfen.

Siehe auch Strom/Gas/Wasserversorgung, Gesundheitsversorgung,
Bildungswesen, die Bahn, Rente, Arbeitslosenvermittlung.

Alles Bereiche die für eine Gesellschaft wie die unsere von enormer
Bedeutung sind und daher auch von dieser solidarisch finanziert und
betrieben werden sollten. Hier haben reines Profitdenken und eine
ständige Hatz nach immer höheren Renditen nichts verloren.

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Beitrag von PatrickBateman » 08.05.2008, 12:54

Warum boomt der Private Altersversorgungsmarkt denn so?
Weil eben die die Rente - wie Iron das schon richtig geschrieben hat -
die eigentlich in Staatlicher Hand sein sollte in der Form nicht funktioniert.

Der Generationenvertag ist allerdings schon längst überhöht.

Der Branche jetzt vorzuwerfen, das sie aus der dadurch entstandenen Versorgungslücke
Kapital schlägt, wäre weltfremd. Das mit den Verwaltungskosten finde ich im übrigen auch
sehr interessant - warum kolabiert z.B: das Gesetzliche Krankenversicherungssystem - -weil
die Gesetzlichen Krankenkassen aufgrund enormer Verwaltungskosten, nicht so effektiv arbeiten
wie die Privaten.

Bzgl. der Risikoübernahme - soetwas wie in den USA ist Versicherungsbereich - udn soweit ich
weiß auch im Bankenbereich in Deutschland nicht möglich, weil es hier z.B. Auffang Fonds gibt,
die im tatsächlichen Falle einer Insolvenz die NICHT von einem anderen Risikoträger übernommen
wird einspringen. Jede Gesellschaft ist hier beispielsweise verpflichtet einzuzahlen - analog dem
Luftfahrpool, für den rießen Worst Case.

NATÜRLICH reibt sich unsere Branche die Hände bei den ganzen Vorlagen, die aus der Politik kommen -
sei es die Altersversorgung, sei es Gesundheitswesen. Ich sehe es schon auch so, das hier die Politik
Verantwortung an die Privatwirschaft abdrück. Ich bin sogar soweit bei Iron, dass so solidarisch finanzierte
Dinge wie Renten und Krankenversicherung nicht Renditegetrieben sein sollten. Allerdings - sobald dieses
Thema an die Privatwirtschaft übergeben wird, dann ist es nun mal Renditegetrieben - und das finde ich
ehrlich gesagt auch vollkommen in Ordnung, da ich damit meine Brötchen verdiene.

Genau aus dem Grund finde ich diesen Vorwurf, an dem ganzen Rentendesaster ist die Versicherungswirtschaft
schuld schon extrem witzig - schon alleine deswegen, weil ein Finanzdienstleister der nicht rentabel (sowohl für sich als
auch für seine Kunden) arbeitet, schnell weg vom Fenster wäre.

Früher hieß es ja mal - Banken und Versicherungen sind die letzten Raubritter dieser Zeit - inzwischen stimmt das zumindest
im Versicherungsbereich nicht so sehr - vor allem im Komposit - aber das ist ja hier nicht das Thema.

Ich muss mir mal heut abend den Artikel anschauen damit ich auch mitreden kann.

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Beitrag von cubi » 08.05.2008, 13:32

schau dir die sendung an und dann pruegeln wir uns weiter. :wink:

ob alles stimmt weiss ich nicht, es kommt aber recht ueberzeugend rueber.



btw. die eine bfa mit den hunderten krankenkassen mit den tausenden vorstaenden und topmanagern kostenmaessig zu vergleichen, hinkt imho gewaltig!

das diese vorlagen aus der politik kommen, ist natuerlich total ueberaschend fuer die versicherungswirtschaft und hat natuerlich nichts mit den lobbyisten in den regierenden parteien zu tun!

es gibt kein rentendesaster! nicht mal kohl hat mit der pluenderung der rentenkasse fuer die einheit, selbige erledigen koennen.
weil ein Finanzdienstleister der nicht rentabel (sowohl für sich als auch für seine Kunden) arbeitet, schnell weg vom Fenster wäre.
was heisst, weg vom fenster? wer sind die kunden? die rentner? die einzahler? die aktionaere? wieso kann ein konzern mit der lapidaren begruendung "vorstandsentscheid" die zusatzrentenzahlung kuerzen? was passiert in 15 jahren, wenn doch mein rentenversicherer ueber den deister geht? wie sieht es dann mit den gesetzen und entschaedigungen aus? bin ich zu argwoehnisch?

es hat noch keinen fall von privatisierung gesellschaftlich lebenswichtiger resourcen gegeben, wo die buerger im endeffekt nicht draufzahlen mussten. das ist in der reinen marktwirtschaft laut definition schon nicht moeglich, da der profit immer an erster stelle steht und jeder der was anderes behauptet, ist ein heuchler oder hat den verstand verloren.
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Beitrag von Iron5 » 08.05.2008, 15:13

PatrickBateman hat geschrieben:die eigentlich in Staatlicher Hand sein sollte in der Form nicht funktioniert.

Der Generationenvertag ist allerdings schon längst überhöht.
Meine Meinung: Unsinn
Durch die Forschung „belegt ist, dass der demografische Gesamtlastkoeffizient gegenwärtig
deutlich niedriger ist als 1970 und erst 2030 das damalige Niveau wieder erreichen wird“,
hält Prof. Ernst Kistler dem inszenierten „demografischen Mythos“ entgegen: „Prinzipiell
wäre auch die bis 2050 steigende Altenlast selbst bei moderaten Produktivitätszuwächsen
finanzierbar, ohne dass die realen Einkünfte von Aktiven wie von Rentnern und deren
‘Lebensstandard’ geringer werden müssten als heute.
Quelle
PatrickBateman hat geschrieben:warum kolabiert z.B: das Gesetzliche Krankenversicherungssystem - -weil
die Gesetzlichen Krankenkassen aufgrund enormer Verwaltungskosten, nicht so effektiv arbeiten
wie die Privaten.
Die gesetzlichen Arbeiten prinzipiell genauso wie die Privaten, allerdings mit dem
Unterschied, dass sie nach einem immer komplizierter werdenden Regelwerk arbeiten
müssen das ihnen die Politiker aufs Auge drücken. Zudem können sich die Privaten nach
Lust und Laune die Rosinen unter den Beitragszahlern rauspicken. Alte, Kranke und
ungebildete Geringverdiener werden von den Privaten gar nicht erst reingelassen und
diejenigen die mit ihrer Privaten Krankenversicherungspolice alt werden, zahlen sich
mit zunehmendem Alter dumm und dämlich.
PatrickBateman hat geschrieben:Bzgl. der Risikoübernahme - soetwas wie in den USA ist Versicherungsbereich - udn soweit ich
weiß auch im Bankenbereich in Deutschland nicht möglich, weil es hier z.B. Auffang Fonds gibt,
die im tatsächlichen Falle einer Insolvenz die NICHT von einem anderen Risikoträger übernommen
wird einspringen. Jede Gesellschaft ist hier beispielsweise verpflichtet einzuzahlen - analog dem
Luftfahrpool, für den rießen Worst Case.
Im Bankenbereich sind imho 20.000 € vor Verlust geschützt. Wieviel das bei Versicherungen
ist - keine Ahnung. Ehrlich gesagt noch nichts von einem Einlagenschutz dort gehört.
PatrickBateman hat geschrieben:NATÜRLICH reibt sich unsere Branche die Hände bei den ganzen Vorlagen, die aus der Politik kommen -
sei es die Altersversorgung, sei es Gesundheitswesen. Ich sehe es schon auch so, das hier die Politik
Verantwortung an die Privatwirschaft abdrück. Ich bin sogar soweit bei Iron, dass so solidarisch finanzierte
Dinge wie Renten und Krankenversicherung nicht Renditegetrieben sein sollten.
Schön.
PatrickBateman hat geschrieben:Allerdings - sobald dieses Thema an die Privatwirtschaft übergeben wird, dann ist es nun mal Renditegetrieben - und das finde ich ehrlich gesagt auch vollkommen in Ordnung, da ich damit meine Brötchen verdiene.
Hä? Es hätte nie Thema der Privatwirtschaft werden dürfen. Zumindest nicht in
dem Umfang der heute den Menschen abverlangt wird wenn sie im Alter
nicht unter der Brücke schlafen wollen.
PatrickBateman hat geschrieben:Genau aus dem Grund finde ich diesen Vorwurf, an dem ganzen Rentendesaster ist die Versicherungswirtschaft
schuld schon extrem witzig - schon alleine deswegen, weil ein Finanzdienstleister der nicht rentabel (sowohl für sich als
auch für seine Kunden) arbeitet, schnell weg vom Fenster wäre.
Die Lobbyvertreter den Versicherungswirtschaft schreiben die Gesetze so, dass die
staatliche Rente aus dem letzten Loch pfeift damit der Bürger bei ihnen Versicherungen
kaufen muss.
Es gäbe kein Rentendesaster wenn die Gesetze entsprechend reformiert würden.
PatrickBateman hat geschrieben:Früher hieß es ja mal - Banken und Versicherungen sind die letzten Raubritter dieser Zeit - inzwischen stimmt das zumindest
im Versicherungsbereich nicht so sehr - vor allem im Komposit - aber das ist ja hier nicht das Thema.
Bei mir sind sie das noch immer und sie tun alles um diesem
Ruf auch in Zukunft gerecht zu werden.

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Beitrag von PatrickBateman » 08.05.2008, 16:04

Also wenn das wieder dieser Lobbyvertreter gekeife wird, schau ich mir den Beitrag zwar trotzdem an,
führ aber das hier nicht weiter. Dieses ewige Pauschalgegeifer lässt dich abseits jeglicher Objektiven Betrachtungsweise
an die Themen herangehen. Wenn es so eine große Finanzlobby geben würde, warum haben wir VVG-Reform, EU-Vermittlerrichtlinie,
Fernabsatzgesetz und was weiß ich noch alles für Sachen, die die Unternehmen in den letzten 2 Jahren umsetzen mussten und die Milliarden gekostet haben? DA hab ich mich schon gefragt, warum sich die Unternehmen nicht einfach zusammentun und hier Druck auf die Politik
ausüben...

Soviel dazu.

Bzgl. der Alerspyramiede orientiere ich mich an unseren Konzerneigenen Sterbetafeln die Grundlage für die Kalkulation neuer Tarife ist -
und die zeigen einen Umgedrehten Tannenbaum. Das ganze jetzt aufwendig zu belegen und zu erklären ist mir aber offen gestanden zu doof grad. Wer sich zu dem Thema eine objektive Meinung bilden möchte, dem steht es frei sich dementsprechend zu informieren und nicht das
zu zitieren was gerade passt.

Das sich die Privaten KV Ihre Kunden genau anschauen ist ja klar - aber auch hier kann ich den Generellen Vorwurf von euch in keinster
Weise nachvollziehen, das die VU´s Gewinnorientiert arbeiten. Letztendlich läuft es nämlich darauf hinaus, das ihr der Brache vorwerft, sich an der "Misswirtschaft" die die Politik betreibt bereichert. Das find ich etwas strange.

Dass das Thema Kranken und Rentenversicherung Staatlich gelenkt werden sollte, da sind wir nach wie vor einer Meinung.

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Beitrag von Iron5 » 08.05.2008, 20:32

Was heißt hier Lobbyvertreter gekeife? Fühltst du dich von deinem gewählten
Vertreter im Parlament gut vertreten? Der ist nämlich dein Lobbyist im Gesetz-
gebungsprozess. Schließlich soll in einer Demokratie ja die Macht vom Volk
ausgehen bzw. durch einen gewählten Vertreter. Wenn aber eben dieser Vertreter
durch Lobbyisten aus der Industrie erfolgreich korumpiert wird vertritt er nicht
mehr das Volk sondern nur noch einen kleinen Teil des selben und höchstwahr-
scheinlich bist du bei diesem Teil nicht dabei.

Die Sachen die du erwähnt hast sind sozusagen im Sinne des Volkes, den sie
dienen in erster Linie dem Verbraucherschutz und waren mehr als bitter nötig.

Und was das zitieren von gerade passenden Quellen angeht - zugegeben, das
was ich oben zitiert hab, ist jetzt von mir auch nicht aufs kleinste nachrecherchiert.

Was mir aber auffällt ist das in letzter Zeit immer wieder diverse Studien und
Berichte von angeblichen Autoritäten auf ihrem Gebiet letztendlich nicht mehr
sind, als ein großer Haufen stinkender Exkremente.

Und dazu zählen vermehrt Leute aus der Banken und Versicherungswirtschaft.

Ich habe mir halt angewöhnt bei den Aussagen von sogenannten Experten
genauer hinzuhorchen und zu schauen wessen Lied die gerade singen.
Wenn man sieht wo mancher Politiker nach seiner Laufbahn in der aktiven
Politik auf einmal Chefsessel besetzt ist das nichts anderes als nachgelagerte
Korruption.


Ich mache der Versicherungswirtschaft ja per se keinen Vorwurf draus das sie
eben gewinnorientiert arbeitet und nur das beste von ihren Kunden will - wer
Spass daran hat sein Geld in schwachsinnigen Policen zu verbrennen soll das tun.

Wenn ich aber von der Politik dazu genötigt werde den Schwachsinn der
Privaten zu kaufen bloss weil sie selber unfähig ist hört der Spass auf.

Dieses Misswirtschaftende Politikerpack soll sich endlich mal auf den Hosenboden
setzen und die Sozialsysteme anständig reformieren. Dann wäre sehr vieles von
dem was man jetzt mit Hilfe der Privatwirtschaft lösen soll schlichtweg überflüssig.



P.S. der Link den ich oben gepostet hab ist übrigens recht lesenswert.

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Beitrag von cubi » 09.05.2008, 17:35

Professor Sinn für Riester-Pflicht. Wie ist es möglich, dass ein solcher Blödsinn Eingang und Verbreitung in unseren Medien findet?

Am 8.5. erschien in den „Ruhr Nachrichten“ die Forderung von Professur Sinn nach Verpflichtung zur Riester-Rente. Die sie nicht nutzen seien Trittbrettfahrer. Diese Meldung wurde in mehreren Medien verbreitet, u. a. in ZDF heute, bei ntv, im Focus und in der Welt. Links siehe unten. - Sinns Forderung ist in mehrerer Hinsicht bodenlos. Die Riester-Rente ist eine Privatvorsorge. Diese wurde uns mit dem hehren Anspruch, die Eigenverantwortung wahrzunehmen, verkauft. Jetzt soll Eigenverantwortung zur Pflicht gemacht werden. Absurd. - Auch die Beschimpfung jener, die keinen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, als Trittbrettfahrer ist wirklich, verzeihen Sie, bescheuert. Albrecht Müller.

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Beitrag von PatrickBateman » 11.05.2008, 21:52

Um auch mal kurz auf die Insolvenz einzugehen:

Die Göttinger Gruppe Vermögens- und Finanzholding GmbH & Co. KGaA ist keine AG allerdings die
Securenta Göttinger Immobilienanlagen und Vermögensmanagement AG. Das ganze ist für mich nicht
ganz transparent was da gelaufen ist - es wird auch nicht näher drauf eingegangen. Ok anhand der
"Fakten" ist es jetzt natürlich nicht gerade eine Meisterleistung dieses Unternehmen als nicht
gerade vertrauenswürdig zu bezeichnen.


Ganz grundsätzlich gibt es im serösen Deutschen Versicherungsbereich ein Sicherungssystem für Versicherungen.
Das ganze hat aber insofern einen Haken - dieses Sicherungssystem ist von Land zu Land unterschiedlich d.h.
die Liquidation eines VU innerhalb der EU ist nicht einheitlich geregelt.

Deutsche Lebensversicherer müssen einem Sicherungsfonds angehören. Dieser dient zur Sicherung der Ansprüche der
VersicherungsNEHMER und der versicherten Personen und kommt damit bei der Direktversicherung zum tragen.
Droht einem VU die Insolvenz, ergreift die Aufsichtsbehörde die erforderlichen Maßnahmen und überträgt
den Bestandes auf diesen Sicherungsfonds.

In dem Beitrag wird auch ziemlich auf der Bildberichterstattung rumgehakt... da sag ich lieber nichts dazu :)

Was das Thema "Vorstandsbeschluß" angeht - also das Thema Überschußbeteiligung:

Eine Übeschußbeteiligung darf nicht garantiert werden. Gartiert werden darf nur der Garantiezins.
DER Mindestzins (2,25) wurde erst Anfang Januar für Neuverträge aufgrund der Kapitalmarktlage gesenkt.
Was ein VU für einen Garantiezins ausweist bleibt aber dem VU überlassen. Allerdings reiben sich die Banken
hier schon die Hände.

Von dem Garantiezins wird die Gans aber nicht fett. Natürlich möchte ich als Versicherungsnehmer an der
Überschußbeteiligung partizipieren. Nur dann ist es für mich lohnend das Geld in einen Versicherungsvertrag
zu stecken. Hier kommt das Thema Vertrauen ins Spiel - sowohl zum VU als auch zum Vermittler bzw. Makler.

Durch die neuen EU-Vermittlerrichtlinien ist hier der Berater jetzt auch in der Nachweispflicht, den Kunden
sauber beraten zu haben. Hier kommen dann die Rating Agenturen wieder ins Spiel, die eben u.a. auch die Verwendung
der Überschußbeteiligung prüfen und ausweisen - ein Qualitätsurteil für den Makler. Gut jetzt kann man auf den
Ratingagenturen rumhacken, die sich ja in den USA nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben - aber an irgendwas
muss man sich ja als Laie orientieren. Ganz abgesehen davon, wird - zumindest bei uns - der Kunde jährlich
über den Stand seiner aktuellen Überschußbeteiligung informiert. Aus allen Wolken wird er also nicht fallen.
Diese Überschußbeteiliigungen werden natürlich am Kapitalmarkt erwirtschaftet - je nach Lage kann das also
variieren. Hier ist eine gute Kapitalanlagen Strategie notwendig. Es gibt auch innerhalb der Policen Unterschiedliche
Varianten - von der quasi mündelsicheren mit wenig Risiko und daher auch weniger potentielen Ertrag, bis hin
zu einer rsisikoreicheren Variante. Letztendlich muss der Kunde sich hier beraten lassen und informieren und dann
selber entscheiden - oder das Geld unters Kopfkissen legen.

Um das ganze mal einfach auszudrückem. Wenn du als VU deine Kunden bei der Überschußbeteiligung ordentlich berumst,
wirst du als VU die langfristig nicht im Markt halten können. Das ist genau das selbe wie wenn der Installateur in
einem kleinen Kaff einfach schlechte Arbeit abliefert - das spricht sich auch rum.

Als VU versuche ich also meine Produkte so zu gestalten, das ich mit meinen Produkten möglichst gut im Markt
stehe (aus VN Sicht) - und dabei natürlich noch Ertrag erwirtchafte. Im LV Bereich ist das natürlich deutlich
anders als im Komposit Bereich (im übrigen verstehen sich die Komposit Versicherer durchaus als Leistungsversicherung
zu deren Kerngeschäft es gehört Schäden zu bezahlen. Einziger Unterschied - es gibt keine Kulanz. Entweder ist
ein Schaden berechtigt, oder eben nicht). In wie weit LV/Renten Versicherungen am Limit kaluliert werden weiß ich nicht.
Im Komposit Bereich ist es jedenfalls so, daß in manchen Sparten (z.B: KFZ) aufgrund des Preiskampfes sogar schon
defizitär kalkuliert wird.

Als insgesamt drückt der Artikel schon ziemlich reißerisch auf die Tränendrüse und vermischt hier Schicksale aus
Deutschland, England und der USA miteinander. Die Einzelbeispiele sind natürlich aufgrund ihrer plakativen Wirkung
ausgewählt worden und erinnert mich so ein bischen an die nummer mit "Counterstrike Spieler sind potentielle Killer".

Das Riester sich eigentlich nur für Leute mit Kindern rechnet, ist jetzt nicht sooo unbekannt. Das Politiker Honorare
von Firmen bekommen, ist ein generelles Grundübel und ein bischen was wurde ja schon in der Richtung getan.
Das eine Grundabsicherung vom Saat gewährleistet werden sollte - vor allem bei den Beiträgen die mir jeden MOnat
abgezogen werden - da stimme ich auch zu. Aber hier fingerzeigend und Jehova schreiend auf die VU´s zu zeigen ist
auch nach dem ansehen dieses Artikels etwas albern - aber natürlich einfach.

Und beim Schlußwort brilliert Blüm ja geradezu mit rhetorischem Geschick

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Beitrag von Icho Tolot » 13.05.2008, 10:30

Iron5 hat geschrieben:Was heißt hier Lobbyvertreter gekeife?
er meint sicherlich die permanent eingebrachte unterstellung, dass bei jeder entscheidung der gewählten vertreter die lobbyisten den volksvertretern die hand führen und diese zu ihren gunsten drehen. ungeprüft und unbewiesen.

ich wundere mich dabei, dass sich der zorn nicht bei den beeinflussten entlädt. dass die wirtschaft versucht, die politik zu beeinflussen, ist doch legitim. das tun greenpeace, der wwf oder der bund der steuerzahler ja auch. wie weit die industrie damit kommt, liegt allein an den delegierten.

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Beitrag von PatrickBateman » 13.05.2008, 11:09

Jo das meint er, weil das ist keine Basis

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