Firefly auf Super RTL

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Toska
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Beitrag von Toska » 01.08.2016, 06:58

Roland von Gilead hat geschrieben:Hab jetzt den Pilotfilm und die dann die erste Folge gesehen, haut micht jetzt nicht soooo wahnsinnig von den Socken. Aber ich werde sie mal weitersehen ....
Ich hab die Serie und den Pilotfilm vor 'nem knappen Jahr auch nochmal auf Nextflix gesehen. Auch mit reichlich Nostalgie und Würdigung dieses Meilensteins empfinde ich mittlerweile ähnlich. War dann doch alles irgendwo alles ziemlich seicht. Selbst gegen das deutlich ältere Babylon 5 machen weder von Story noch Besetzung her einen Stich und gegen BSG sowieso nicht.

Apropos Babylon 5: Schauspieler Jerry Doyle (Sicherheitschef Michael Garibaldi) ist diese Woche im Alter von 60 Jahren gestorben: https://www.youtube.com/watch?v=meXCmuXoxuA

Da er politisch irgendwo deutlich rechts von Attila dem Hunnen angesiedelt war, bekam er nach B5 keine Jobs mehr in Hollywood, machte eine eigene Politsendung im US Radio und kandidierte zwischendurch auch mal als US Senator.
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Beitrag von Malagant » 01.08.2016, 09:50

B5 ist und bleibt die beste Syfy Serie. Hab sie bereits 4*mal geguckt :eek: und finde immer was Neues, tolles :happy:

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Beitrag von Lord_Vader » 01.08.2016, 14:51

Das hat mit BSG und B5 mal so garnichts gemein, bis auf das SF Szenario. FF ist eine Western-SF Serie mit eigenem Charme. Als Fallout-Ödland Fan spricht mich das daher an. :)
BSG hab ich gesehen, aber so richtig gefesselt hatte mich die Serie nicht. Da ist FF mit seinen abgeschlossenen Kapiteln mehr mein Ding.
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Beitrag von Toska » 02.08.2016, 06:46

@Lord_Vader:

Ich sag ja nicht, dass FF schlecht ist. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und es ist schon irgendwo kultig und mit klasse Besetzung. Die hat man danach dann ja auch in allen möglichen Serien noch unter geschoben bekommen. Das Cowboy-ähnliche Getue von FF ist irgendwo auch eine Hommage an das Original Star Trek. Das war ja bis auf die Kulissen und Gaderobe oft auch nur ein Western mit Techno-Kauderwelsch und haspeligen Moralpredigten.

Ich mag halt lieber SciFi mit langen Handlungsbögen. "Babylon 5" und BSG (die Neuauflage von "Battlestar Galactica") sind da gute Beispiele, weil die Folgen aufeinander aufbauten und sowohl jeweils die komplette Staffel, als auch der komplette Handlungsbogen der fünf Staffeln von vornherein mehr oder minder fest stand. Da wurde dann eine ganzheitliche Geschichte erzählt, die einen definierten Anfang und ein definiertes Ende hatte.

Tumbes aneinander reihen von mehr oder weniger zusammenhangslosen Folgen wie bei "Star Trek: Next Generation" oder Firefly produzieren zwar auch einige durchaus kultige Perlen, schöpfen aber meiner Meinung nach das Potential nicht aus. DS9 fing ja ebenso käsig an, wie TNG aufhörte. Erst als TNG auslief, konnte es sein Potential entfalten und man produzierte Folgen, die aufeinander aufbauten und jeweils der kompletten Staffel ein einheitliches Thema gaben. Dadurch, dass man DS9 in pseudoreligiösen Erweckungsdramen ersaufen lies, tat man sich aber keinen Gefallen.

Hätte man Firefly besser verlängert oder wieder belebt? Ich sag mal - und durchaus mit Bedauern: Besser nicht. So bleibt es halt ewig die zu früh gestorbene Kult-Serie. Das ist besser, als wenn man die weiter so planlos hätte wursteln lassen und dann irgendwann mittdendrin die Notbremse gezogen hätte, wie man das zum Beispiel bei "Stargate: Universe" gemacht hat.
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Beitrag von Herr Rossi » 02.08.2016, 07:17

Ich habe meine Nostalgie mit FF auch vor einem Jahr noch mal befüttert und ich fand es tatsächlich -was selten vorkommt- noch genauso klasse wie beim ersten Mal.
An sich bevorzuge ich zwar auch große Handlungsbögen, aber bei FF stört mich das nicht so sehr. Die Serie lebt imo mehr von den Rollen und der Interaktion unterinander. Davon ab ist allerdings auch bei Firefly eine übergreifende Geschichte erkennbar. Ich vermute mal, dass die bei weiteren Staffeln auch deutlicher herausgearbeitet worden wäre, aber dazu kam es ja leider nicht mehr. :(
Und Nathan Fillion zuzuschauen macht mir irgendwie auch einfach Spass... sebst bei dem völlig ausgelutschten letzten Castle Staffeln schaue ich mir den noch an. :P

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Beitrag von Toska » 02.08.2016, 07:24

Malagant hat geschrieben:B5 ist und bleibt die beste Syfy Serie. Hab sie bereits 4*mal geguckt :eek: und finde immer was Neues, tolles :happy:
Ich habs Anfang des Jahres auch nochmal komplett gesehen, als ich mehrere Wochen auf der Nase lag. Und ja: Da findet man wirklich immer wieder was neues. Da gab es eine Szene in S01E17 ("Legacies"), die mich richtig gut zum Nachdenken brachte und ich war erstaunt, was J.M. Straczynsky da in eine lausige Szene gepackt hatte. Zur Erinnerung: Das war die Folge, in der ein Minbari-Kreuzer den Leichnam eines ihrer gehuldigten Generäle nach B5 bringen und die Leiche verschwindet. Die Minbari sind deswegen extrem aufgebracht (allen voran Shay-Alyt Neroon) und drohen, die Station in Schutt und Asche zu legen, falls der Kadaver nicht wieder auftaucht.

Diese Szene die ich meine, war in mehrerlei Hinsicht absolut genial. Bis dahin konnte man bestenfalls ahnen, welchen Einfluss Botschafterin Delenn hatte und wie ihre wahre Position in der Macht-Struktur der Minbari definiert war. Bislang hatte sie jeden Konflikt und Streit mit Sanftmut und Diplomatie gelöst. So dass jede Seite gestärkt und ohne Verlust von Ansehen aus dem Konflikt ging. Sie hatte zwar ab und an mal ziemliche Uneinsichtigkeit gezeigt, aber sie schien halt "nur" eine selbstbewusste und von sich überzeugte Dame mit "gewissem Einfluss" zu sein. Eine abgehalfterte Diplomatin, die man auf diesen unwichtigen Posten abgeschoben hatte, um sie los zu werden.

Da gibt es in dieser Folge halt die Szene, in der Delenn letztendlich den Krieger-Führer Neroon in ihr Quartier bestellt - unter vier Augen. Da stand die zierliche 1,58m Dame im Schlabber-Gewand dann vor dem 1,85m großen Krieger in Kampfmontur. Und faltet ihn verbal mit so einer brutalen Vehemenz zusammen, dass von dem fast nichts mehr übrig blieb. Sie hat mit ihm den Boden aufgewischt, bis er nur noch handzahm vor ihr kuschte. Die Szene machte absolut klar: Delenn war deutlich mehr, als sie vorgab und ihr Wort hatte höchstes Gewicht bei den Minbari. Nicht nur in ihrer eigenen Kaste. Sie zeigte, dass sie eine Kämpfernatur war, die auch vor brutaler Gewalt (und wie man später erfuhr auch vor Genozid) nicht zurückschreckte. Zudem zeigte es eine extrem dumme und kurzsichtige Seite an ihr: Hinter geschlossenen Türen konnte sie ohne Verlust von Ansehen ihre undiplomatische Ader und ihren "heiligen Zorn" raushängen lassen und machte sich ohne Not Neroon und die komplette Kriegerkaste zum Feind. Was ja dann zum Bürgerkrieg auf Minbar führte. Die Szene holte aus ganz wenig Dialog, Mimik und Gestik extrem viel raus und war bestimmend für die Entwicklung der Handlung der nächsten Folgen und den kompletten Charakter-Bogen aller Episoden, die Neroon zum Thema hatten.

B5 ist gespickt mit solchen großen und kleinen feinsinningen Perlen und lebte halt von den extrem gut harmonierenden Schauspielern, die prima miteinander konnten.
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Beitrag von Lord_Vader » 02.08.2016, 07:55

Mit übergreifenden Handlungsbögen hab ich ein Problem. So wie ich Serien sehe, da kann zwischen 2 Folgen auch schon mal ein Monat liegen, vergesse ich einfach zuviel vom Inhalt. Bei GoT kompensiere ich das durch das lesen der Bücher. ;)
Bei BSG war das echt problematisch sich daran zu erinnern, wer da mit wem und warum was gemacht hat. Die letzten Folgen hab ich mir dann auch geschenkt und das Ende im Schnellvorlauf durchgespoilert.
Abgesehen von Lucifer, hab ich keine Lust stundenlang Abends stumpf vor der Glotze zu sitzen. Da daddel ich doch lieber und versenke Schiffe. ^^
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Beitrag von Herr Rossi » 02.08.2016, 08:25

Lord_Vader hat geschrieben:Mit übergreifenden Handlungsbögen hab ich ein Problem. So wie ich Serien sehe, da kann zwischen 2 Folgen auch schon mal ein Monat liegen, vergesse ich einfach zuviel vom Inhalt. Bei GoT kompensiere ich das durch das lesen der Bücher. ;)
Zumal die gut sein müssen. Wenn sie das nicht sind, dann zerlegen die dir die ganze Serie. Richtig schlecht fand ich die z.B. bei Dexter. Das wirkte alles so, als ob man halt sowas bei aktuellen Serien liefern muss, aber eigentlich gar keine Lust drauf hat.

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Beitrag von Malagant » 02.08.2016, 10:23

Lord_Vader hat geschrieben:Mit übergreifenden Handlungsbögen hab ich ein Problem. So wie ich Serien sehe, da kann zwischen 2 Folgen auch schon mal ein Monat liegen, vergesse ich einfach zuviel vom Inhalt.
Schade, denn B5 ist eine super Serie. Bereits in den ersten Folgen sind Punkte/Themen und Co. vorhanden, die (erst) in der (vor)letzten Staffel den Aha Effekt auslösen. Das macht, wie ich finde, diese Serie so super. In quasi jeder Folge gibt es natürlich in sich geschlossen Kurzgeschichten, aber der roten Faden, das große Ganze erschließt sich erst bei kompletter durchsicht (höhö). Kann Dir gerne die komplette Serie auf DVD ausleihen.

Aber hier geht es ja gerade um FF und die Serie fand ich auch sehr gut. Vermutlich hat Toska recht, dass es rückblickend vlt gut war, nur eine Staffel zu haben. Die Serie macht dann mit dem Film ein rundes Ende raus. Behalte ich sehr gerne so in Erinnerung.

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