Unthinkable

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Herr Rossi
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Unthinkable

Beitrag von Herr Rossi » 29.01.2011, 19:27

Kritik: http://www.filmstarts.de/kritiken/98381 ... ritik.html

Auszug:
"Terroristen, nukleares Bedrohungsszenario und toughe Spezialagenten: Fans von Jack Bauer dürften sich sofort heimisch fühlen, auch wenn der zähe Auftakt eher an eine schwächere Episode der Erfolgsserie erinnert. Sobald der mutmaßliche Terrorist jedoch in Gewahrsam sitzt, ändert Regisseur Jordan („The Informers") urplötzlich den Erzähltakt. In der Folge wandelt sich „Unthinkable" zu einem nervenaufreibenden Kammerspiel mit doppeltem Boden, das den Verhörtrakt zur Projektionsfläche moralischer Ressentiments stilisiert."

Ich hatte nicht viel von dem Film erwartet schlichtweg weil mir der Titel eigentlich nichts sagte, aber ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat. Man könnte ihn als eine Art Anti-24 beschreiben, aber vielleicht wirkt er auf andere auch ganz anders.
Der Plot ist eigentlich recht simpel, denn schlussendlich geht es um ein ziemliches Klischeethema: Terrorist erwischt, 3 Atombomben im Lande, wie weit darf / kann man gehen, um die Standorte zu erfahren?
Wobei ich allerdings auch zugeben muss, dass ich mich als Zuschauer nicht so recht von dem Dilemma, welches daraus entsteht, habe mitnehmen lassen, weil die Perspektive schon ein wenig vorgegeben ist... trotzdem ist der Film imo aber auf jeden Fall sehenswert.

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cubi
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Beitrag von cubi » 30.01.2011, 01:53

Ging mir genauso. Hat mir sehr zu denken gegeben. Hatte mit einem albernen Gewaltporno wie 24 oder Hostel gerechnet. War auch angenehm ueberascht. Sehr gute Besetzung. Er zeigt sehr drastisch, wie duenn unsere Zivilisationsdecke eigendlich ist! Hab ihn in Englisch gesehen. Welches Ende hatte deiner? (PN? Bloss nicht spoilern! :wink: )
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Beitrag von |FtN|Kassn » 30.01.2011, 20:16

Es gibt mehrere Enden zum Film?? :eek:
Dem Genitiv sein Rettungskommando
"Denn ein Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei allen seinen Mühen, das ist eine Gabe Gottes. Pred. 3,13" Bei FtN seit 24.10.2002 mit 6577+ diesen Beiträgen

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Beitrag von cubi » 30.01.2011, 23:45

Jup. Scheinbar nur in der Ami-Fassung. Quasi eine fuers Kinderprogramm! ;-)
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Beitrag von Hyaena » 01.02.2011, 11:54

Ich hatte das Arlington-Road-Gedächtnis-Ende. Spannender Film und sehr nachvollziehbar. Ich muß gestehen, ich hätte zu allen Mitteln gegriffen, um die erforderlichen Informationen zu erlangen.

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Beitrag von Waterhouse » 01.02.2011, 14:14

Ich fürchte in weiten Teilen der Bevölkerung gibt es gar keine "zivilisatorische Decke" mehr. Wir haben uns das nur noch nicht bewusst gemacht. Ich denke da vor allem an die Skrupellosigkeit vieler alternativloser und systemrelevanter Bankspitzenmanager, Hedgefondsverbrecher und Ölkonsortienlobbyisten.
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. (Heiner Müller)

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Beitrag von cubi » 01.02.2011, 15:08

Alles ne Frage der Definition, Water. Die haben die mediale Lufthoheit (nicht nur ueber den Stammtischen) und koennen alles Labeln, wie sies gerade brauchen. Ich warte darauf, das z.B. Filme runterladen zu einem terroristischen Kapitaldelikt wird! Vielleicht werden ja in naher Zukunft die Mittel der spanischen Inquisition zur einer neuen zivilisatorischen Errungenschaft erkoren und gefeiert!

@Hyaena
Ich haetts persoenlich definitiv nicht gekonnt! Einen Menschen zu foltern, dafuer bin ich zu sehr Weichei!
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Beitrag von Herr Rossi » 01.02.2011, 19:16

Waterhouse hat geschrieben:Ich fürchte in weiten Teilen der Bevölkerung gibt es gar keine "zivilisatorische Decke" mehr.
Naja, es ist eben nur eine Decke. Nicht sehr dick und damit halt auch nicht sehr belastbar. Ich denke man hat im Zuge der Forschung in den Sozialwissenschaften ganz besonders im Nachklang an den zweiten Weltkrieg ja auch eigentlich längst anerkannt, dass schlechte Dinge nicht nur von schlechten Menschen getan werden, sondern dass sie eigentlich von jedem getan werden können und -wenn die Rahmenbedingungen stimmen- eben auch getan werden.
Daher würde ich in deinem Satz einfach mal das "mehr" heraus lassen. Das einzige was uns unsere zivilisatorische Decke erhält ist schlussendlich ein funktionierendes Staatswesen und ein stabiles Sozialgefüge. Leider muss der zweite Punkt -wie uns die Geschichte zeigt- noch nicht einmal mit einem ausgeglichenem Sozialwesen einhergehen (also unsere Art der Vorstellung von einem sozialen Rechtsstaat und einer Demokratie). Immerhin beisst es sich aber auch nicht. :D

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Beitrag von BlackSoul » 05.02.2011, 14:09

Beängstigender Film - aber auch nicht wirklich überraschend.

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