hier meine ersten eindrücke:
installation
ich hatte einige probleme mit der installation weil ich meine festplatte für das system mit schmalem platz belegt hatte. der installer hat einiges zu entpacken, was er im temporären ordner standardmäßg auf c: macht. das gilt umso mehr für den patch, der noch größere massen schreibt. da meine systempartition recht schlank ist, musste erst eine lösung her. siehe hier. darüber hinaus musste ich nach einer erfolgreichen installation noch mal von anfangen, weil eine exe aus unerfindlichen gründen korrupt war. dämlich ist auch, dass die shortcuts auf dem desktop ellenlange bezeichnungen haben.
nun also schrammelte die installation ein zweites mal vor sich hin. und vor sich hin. und vor sich hin. um es kürzer zu machen als die wartezeit: man kann sich derweil gemütlich einen kaffee aufbrühen und eventuell noch brötchen holen, wenn ein bäcker in der nähe ist.
erster start
vorhang auf für den schönsten vorspann, den ich seit langem gesehen habe. damit meine ich keineswegs fein gerenderte storyszenen, die ansonsten zur athmosphäre und einleitung in die story des spiels aufwarten. nein, treyarch ist einen anderen weg gegangen: eine aufmachung von ww2-echtszenen in einem modernen look. einfach klasse. die machart setzt sich übrigens in den vorspännen für den single-player fort. dann das übliche: grafiksettings einstellen, die tastaturbelegung definieren und username festlegen. theoretisch sollte nun das programm mit einem server kontakt aufnehmen, der den user in die große familie der cod5-spieler aufnimmt. das schlägt in meinem falle fehl. da ich davon gehört hatte, dass ein online-spiel über einen router komplikationen hervorrufen können und ich sowieso erst einmal den single-player-part ausprobieren wollte, ärgere ich mich nur ein bißchen und verschiebe das problem auf später.
start single player
erst einmal den schwierigkeitsgrad auswählen. ich bin ja pro also wähle ich die drittschwerste einstellung von vieren

meine sorge mit der unzureichenden bewaffnung ist unbegründet. jeder gestorbene pixelkrieger hinterlässt seine waffe, also ist für reichlich ballermaterial gesorgt. ich entscheide mich für ein gewehr, das finde ich sportlicher als ein mg und passt zu meiner eher etwas bedächtigeren spielweise. cod war und ist nach wie vor ein lineares spiel. das bedeutet, dass man innerhalb eines unpasierbaren rahmens durch die map geführt wird. das spiel schickt einem gegner entgegen und wenn man bestimmte wegpunkte überschreitet, lösen sich gescriptete ereignisse aus: hinterhalt mit gegner vorne und hinten, artillerie oder treffen mit befreundeten einheiten.
gameplay sp
der athmosphäre stehe ich mit gemischten gefühlen gegenüber. bin ich schon zu sehr an ego-shooter gewohnt? ich bilde mir ein, dass ich cod 3 als wesentlich intensiver empfunden habe. im diesem neuen teil gibt es nichts neues wie damals den shellschock zum beispiel. alles wie gehabt: gut inszeniert, netter spannungsbogen aber irgendwie springt bei mir der funke nicht über, der mich in das spiel 100%ig hineinziehen würde. wie schon aus den anderen teilen gewohnt fordern mich die gegner nur bedingt heraus. was mir als erstes auffällt, ist, dass das spiel wenn man sich nicht vorwaärts bewegt, einen endlosen strom an gegnern ins feld schickt. wenn man eine flankierende camper-position gefunden hat, könnte man stunden mit moorhuhn-schießen verbringen. ich kann mich auch täuschen aber wenn man nicht vorwärts stürmt, geht es meines erachtens einfach nicht weiter. allzu oft sind die japaner oder deutschen doof wie brot. da kann man quasi von der flanke alles wegmetzeln und die gucken stur nach vorne. leider kann ich auch für meine kameraden kein verantwortungsgefühl aufbringen. es ist mir wurscht, ob die fallen oder nicht.
andererseits gibt es gescriptete ereignisse, die fast nicht zu schaffen sind. da soll man zum beispiel mit seinem sniper-gewehr einen gegnerischen sniper erwischen. der mann muss übermenschliche kräfte haben oder 12-jähriges cs-kiddie auf captagon: der springt vor ein fenster und verpasst einem in der bewegung einen header, auch wenn man selbst in der bewegung ist. umgekehrt muss man ihn zweimal treffen. die szene habe ich bestimmt 50mal und mehr geladen.
alles in allem nett aber nichts, was man nach hause schreiben müsste.
gameplay mp
nachdem einige kollegen hier sich ob des multplayer-parts von cod 5 vor freude in den schlüpfer gemacht haben, näherte ich mich mit großer spannung dem munteren fraggen gegen echte gegner: den 12 jahre alten kiddies, die nur vom spielen pause machen weil der gesetzgeber schule vorschreibt. und sofort stellte sich mir ein problem - cod 5 erfordert wie zum beispiel auch battlefield 2 eine online authentifizierung. da ist meines erachtens nichts gegen einzuwenden, schließlich zahlen wir ja alle für unsere spiele. allerdings lässt der service zu wünschen übrig.
der reihe nach: ich startete den serverbrowser und bekam sogleich über 4000 schlachtplätze angeboten. ich suchte mir einen aus und startet mit doppelklick. wie bei cod üblich meldete ein schwarzer bildschirm mit countdown, dass die verbindung aufgebaut würde. allerdings endete der versuch mit der nachricht "server authentification failure" und drop back to menu. huh? mehrere versuche, einen andern server zu erreichen, schlugen ebenfalls fehl. frustriert klickte ich mich durch die menüs und landet in meinem online-konto-verzeichnis: ftnIchoTolot offline. aha. also drückte ich hoffnungsfroh auf den auswählen-knopf und ein pop-up meldete mir verbindungsversuche. und nach ein, zwei versuchen, den server zu erreichen: onlinedienst nicht möglich. essig wars mit ein paar ründchen nazis verkloppen. argh! ich schaute mir also weitere punkte des menüs an, plötzlich unterbrochen durch einen pop-up: anmeldung an server ... kontodaten herunterladen ... pop schließt sich. sollte es nun? erfreut suchte ich mir wieder einen server und yihaaaah! spiel einrichten, splash-bildschirm mit kartenbild für das laden der karte (ziemlich lange ladezeiten btw im verglich zu cod 4), warten auf andere spieler (wieso eigentlich, die sind doch schon da?) und ich bin drin.
-> das theater mit dem authentifizierungsserver begleitet mich übrigens seitdem zuverlässig durch das spiel. so gut wie bei jedem wechsel eines servers ist die authentifizierung weg und das spiel findet den server nicht. nach ein bis drei minuten aber doch. nervig.
es gibt eine verschwenderische anzahl an spielmodi, die man schon im serverbrowser filtern kann: 1. herrschaft, bei dem man drei flaggen halten muss, um ein ticket cooldown zu erzwingen. 2. hauptquartier, bei dem man einen punkt auf der karte besetzen und eine bestimmte zeit halten muss. 3. krieg das sind pushmaps, in denen man flaggen nacheinander erobern muss. 4. team deathmatch, also auf sie mit gebrüll. 5. sabotage, bei dem eine bombe platziert wird und eine geraume zeit gegen das entschärfen verteidigt werden muss. 6. suchen und zerstören, bei dem das gleiche gemacht werden muss, aber man nicht endlos respawnt, sondern tot aus dem match ausscheidet bis entweder alles spieler einer partei down sind oder die bombe zündet. 6. free for all, ich nehme an jeder gegen jeden. 7. das gute alte capture the flag.
ich finde krieg am besten, da ist dynamik drin und trotzdem wird nicht wild auf der karte rumgespawnt.
-> apropos spawnen: für einen alten an battlefield gewöhnten haudegen ist das erscheinen auf dem schlachtfeld häufig anlass, mir inden arsch zu beißen. bei allen karten mit dynamischen zielen wird dort gespawnt, wo andere des teams sind. das führt allzu häufig dazu, dass man quasi vor der gewehrmündung des gegners auftaucht - und gleich wieder den löffel abgibt. es gibt keine frontlinien. einerseits nett weil man nicht über die ganze map rennt um von einem campenden sniper weggeputzt zu werden, andererseits zumindest gewöhnungsbedürftig, weil zumindest ich bis jetzt ordentlich orientierungsschproblem hatt und zudem der feind ständig hinter einem zu sein scheint.
wie mittlerweile in einem online-shooter guter ton, gewinnt man mit frags, siegen aber auch "einfach irgendwie dabei sein" erfahrung, mit der man im rang aufsteigt. mit jedem rang gewinnt man an möglichkeiten, seinen pixelsoldaten besser auszurüsten (fachjargon für nerds: perks). man kann die waffen aufwerten, zusatzausrüstung erwerben aber auch persönliche werte wie die sprintfähigkeiten dopen. das geht recht flott und ist auch bitter nötig, denn der schütze mit einem zielfernrohr ist einer thompson über kimme und korn aus der distanz ziemlich überlegen. am anfang also in den infight gehen, und immer feste druff. granaten haben einen angenehm engen splashschaden, sodass der aus bf2 bekannte granatenregen nicht so spassbremsend ausfällt.
die karten sind in deustchland, russland oder dem pazifik loklaisiert, man kann also als japaner, marine, russki oder kraut rumrennen. mehr als unlogisch: ich kann mir jedwede im spiel vorhandene waffe aussuchen, also als deutscher auch mit der thompson rumfuchteln. balancing? das hätte man auch anders lösen können.
panzerschwutten aufgemerkt!
auch in cod5 gibt es die bei charakterschwachen blindgängern beliebten stahlbüchsen, in denen man sich so schön sicher fühlt. tatsächlich daraf man die sogar selbst überall hin fahren, wo es physisch geht. und auch wenn man am anfang ungeperkt (siehe oben) nur das große rohr bedienen kann - es macht sogar spaß. auch hier ist der splash damage recht gering, sodass keine überwaffe draus wird und man kann die dinger mal abgesehen von bazookas, mit allem knacken, was bumm! macht - inklusive gewehrfeuer.
wer ein fleißiger fragger ist und mehrere gegenspieler ein auszeit beschert ohne selbst ins gras zu beißen, bekommt goodies, die im spiel ordentlich weiterhelfen: bei drei frags ein aufklärunsgflugzeug, was die gegner auf der map zeigt. bei 5 g´frags einen artillerischlag, frei auf der map einsetzbar und bei 7 frags eine hundemeute, die über die karte hetzen und allen an die kehle gehen, die nicht schnell genug ihr messer ziehen. nett: die belohnungen können auch nach einem unvorhergesehenen ableben nach dem nächsten respawn eingesetzt werden.
die karten sind recht gut gemacht. wie bei cod üblich keine langen stellungskriege sondern schnelle action. ruhiges spielen ist trotzdem möglich, sofern man einen spielmodus wählt, der eine frontlinie bietet. selbst camper wie roland haben ihre chance, denn es gibt schon ein paar positionen, wo man sein tarnzelt auschlagen kann und einem genug moorsoldaten vor die fliente laufen.
-> gerne streitpunkt bei den freaks auch in unserem kuschelforum: es gibt bei cod5 zwei grundsätzlich spieleinstellung: arcade oder hardcore. bei hardcore bedeutet ein treffer zum beispiel mit einem gewehr sofortiges ableben. dafür gibt es kein hud mit fadenkreuz. wo im normalen spiel schon mal mit einem kleinen tänzchen überleben garantiert werden kann, ist im harcore modus sofort die entscheidung da. ich persönlich mag den hardcore modus weil es meist die spieler zu leicht bedachterem vorgehen zwingt. man stirbt öfter - aber fraggt auch öfter.
fazit:
singleplayer mau, multi-player klasse.
ich habe spaß. hatte ich auch bei cod4 aber ich mag das ww2-setting einfach lieber. die athmosphäre ist stimmig, die karten schön anzuschauen, das game-play zwar schnell aber nicht hektisch (team deathmatch mal ausgenommen) und mittlerweile ist meine kdr im positiven bereich. es wird zwar die community nicht vor dem serverbrowser vereinen weil es dem einen oder anderen doch zu wenig zu fahren gibt und einigen älteren herren das spiel zu schnell ist aber dennoch - es hat das zeug dazu, vielleicht ein wochenend-klassiker für eine verstreute gruppe zu werden.
icho tolot