Bioshock - Review
Verfasst: 30.08.2007, 21:31
Ich habe mir Bioshock via Steam runtergeladen. Der Preis dort ist in Dollar, also etwa 30% abziehen, dann die Steuer wieder drauftun. Ist imho immer noch
zu teuer, denn warum muss ich ohne ne Packung zu bekommen gleichviel, oder mehr bezahlen, als im Laden ?
Ich wollte aber die Steam - version, weil sie "uncut" ist und weil sie ohne Kopierschutz-CD einherkommt.
Zudem musste ich keinen Sprit verfahren. Also Kreditkarte rausholen, klicken, eintragen und dann das Spiel runterladen (etwa 2GB).
Installation entfällt, nach dem Runterladen konnte ich also sofort losspielen. Mit losfahren, kaufen, zurückfahren, installieren etwa 1h gespart.
Erfahrungsbericht:
Ich habe das Spiel auf meine Vista-Maschine mit 8800 Nvivia, Dual Core uns 2GB RAM geladen.
Nach einem nervigen Text, der bei jedem Spielstart stört, darf man ein paar Logos abwarten und dann kommt man ins Spiel.
Habe erstmal Probleme mit Surround gehabt, das macht Vista gerne mal, nach ein paar Veränderungen lief das ganze dann aber mit "Raumklang".
Die Einstellungen haben sich alle von selbst auf Max gesetzt, die Auflösung habe ich auf 1680*1050 hochgezogen, damit der Monitor was bieten kann.
Und dann geht es auch schon los ! Die Grafik erinnert ein klein wenig an Doom3, es gibt sehr schöne Blur-Effekte wenn es ordentlich rummst, das Licht ist Dynamisch und SEHR effektvoll. Es ist sehr viel Mühe in die "Landschaft" investiert worden, leider nicht so viel in die Wandtexturen, da kommt bisher nichts an HalfLife 2 heran. Es sind immer mal wieder sehr effektvolle Szenen zu sehen, man kann Entscheidungen treffen (zb. ob man die "Little Sisters" am Leben lässt oder nicht). Entgegen mancher Reviews empfinde ich den Handlungsstrang als sehr linear, sehe das aber nicht als Nachteil. Lieber renne ich nen relativ genau vorgezeichneten Weg, als das ich planlos alle Level nach ner übersehenen Tür absuche, wie manchmal in Doom3.
Der mittlere Schwierigkeitsgrad ist ok, nur leidet man recht oft an Munitionsknappheit, so dass man irgendwann versucht mehr Kopftreffer zu landen.
Ein voll aufgemotzter Flammenwerfer ist auch recht effektiv. Das ist übrigens ein interessanter Aspekt: Wenn man die Waffen nicht modifiziert, hat man gegen die stärker werdenden Gegner keinerlei Chance. Sie nehmen kaum noch schaden. So will man sofort mal so einen Big Daddy umnieten, muss aber schnell erkennen, das man dabei die gesamte Spezialmunition verballert und dann trotzdem oftmals stirbt. Wartet man aber zu lange, hat man kein "Adam" und kann keine Modifikationen einsetzen.. Ein Teufelskreis.
Zur Geschichte:
Nach einem Flugzeugabsturz erreicht man schwimmend eine kleine Insel, von der eine Tauchkugel in die Tiefe fährt.
Unter Wasser erreicht man die Stadt Rapture, die der Forscher Andrew Ryan erbaut hat, weil er seine Erfindungen weder den Russen, noch den Amerikanern und auch keiner anderen Macht auf Erden zur Verfügung stellen wollte. Seine Erfindung besteht darin, dem Körper durch den Einsatz von so genannten Plasmiden zusätzliche Fähigkeiten zu verleihen. Es geht dabei nicht nur um die üblichen Verdächtigen wie "Pyrokinese", Telekinese" usw, sondern man kann auch Fähigkeiten beim Hacken, Panzerung, Heilungserfolg usw modifizieren. Um die Stadt durchqueren zu können, muss man alle vorgefundenen Möglichkeiten Nutzen, weder nur Plasmide, noch nur Waffen führen zum Erfolg.
Rapture:
Die Stadt wird von "Little Sisters" patroulliert, die aus gestorbenen Einwohnern das "Adam" abzapfen, je mehr Adam man besitzt, umso mehr Körpermodifikationen kann man "splicen", die Plasmide verändern den genetischen Code. Die "Little Sisters" werden alle von einem "Big Daddy" beschützt, der sieht aus wie ein Kampfroboter im Mittelalterlichen Tauchanzug mit großem Erdbohrer dran. Hat man den "Big Daddy" getötet, muß man entscheiden, ob man die "Little Sister" retten oder ausbeuten möchte, letzteres bringt doppelt so viel Adam, ersteres beschert einem Geschenke aus Dankbarkeit.
Zudem wandern sehr schön modellierte Gestalten durch die Gänge, die das "splicen" übertrieben haben. Sie bleiben komplexe Persönlichkeiten, die interagieren, sich unterhalten und im Team Jagt auf dich machen. Sie sind keine öden Zombies und nähern sich selten geradlinig. Sie nutzen Deckung, wandern an Decken und Wänden, stellen Fallen auf. Einige Dialoge haben fast schon Philosophische Anmutung, den Gegnern ist ihr Zustand durchaus bewusst ! Ihre entstellten Gesichter verbergen sie hinter Masken, so dass man eklige Details erst nach deren Ableben sieht. Und das Leben geben sie nicht sehr gerne her...
Man wandert nun durch die Gänge, durchsucht alle Schränke und Körper, ständig auf der suche nach dringend erforderlich werdenden Verbesserungen, ohne die man den ständig stärker werdenden Gegnern einfach keinen Schaden mehr zufügt. Der Schwierigkeitsgrad bleibt also relativ konstant, in meinem Augen auf "mittelschwer" sehr ausgewogen und anspruchsvoll.
Es gibt viele Stellen, wo man Maschinen oder safes "Hacken" kann, eine Fähigkeit die man besser ausbeut, ansonsten werden die Puzzles extrem haarig.
Man kann aber immer einen anderen Weg beschreiten: Man baut "Auto Hacks" zusammen, die Bestandteile findet man ständig. Die Geräte hacken einmalig, danach muss man ein neues bauen.
Zum Gruselfaktor:
Also Doom 3 hat mich mehrfach fast in den Herzinfarkt getrieben, bei Bioshock finde ich die Überraschungsmomente sinnvoller gesetzt.
Auf einer Skala "Herzinfarktpotential", wo Doom 3 sicher das Feld anführt, würde ich eine 8 von 10 geben, auf der speziell für ältere Semester wie mich sinnvolleren Skala "Schöne Gruseleffekte" würde ich eine 9 von 10 geben und Doom 3 als Vergleich auf 7 von 10 abstufen, weil es dort in meinen Augen extrem übertieben wird. In Bioshock kommt man auch mal in eine dunkle Ecke, OHNE das sofort unter lautem Rummsen die Decke einstürzt und 10 Zombies auf einen zuwanken, von denen 2 ihren Kopf in der Requisite liegen gelassen haben..
Und es gibt noch einen Aspekt, der in meinem Bericht zu kurz kommt: Man muss aktiv mitdenken, einfach durchrennen und alles wegballern scheitert kläglich. Teilweise muss man Big Daddies überreden, Gegner auszuschalten, oder man wartet einfach ab, wer ein Scharmützel überlebt, denn Big Daddies und die anderen Gegner bekriegen sich auch ständig gegenseitig.
Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes Spiel, das bei mir Trotz Version 1.0 bisher nicht ein einziges Fehlverhalten gezeigt hat.
Wenn man fulminante DX10-Grafikleistung sehen will, ein eindeutiger Kauftip. Sound und Grafik sind große Klasse.
Habe einen NVIDIA-Beta Treiber installiert (163.44), bevor ich das Spiel getestet habe, um Ungemach zu vermeiden.
Der genannte Surround-Trouble ist wohl eine Vista-Kinderkrankheit und lag nicht am Spiel.
Leider ist die Durchspielzeit nicht so verdammt hoch, wegen diverser Entscheidungen hat man sicher auch ein 2tes Mal Spaß daran, und das wars dann.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
Gruß
MBuster
zu teuer, denn warum muss ich ohne ne Packung zu bekommen gleichviel, oder mehr bezahlen, als im Laden ?
Ich wollte aber die Steam - version, weil sie "uncut" ist und weil sie ohne Kopierschutz-CD einherkommt.
Zudem musste ich keinen Sprit verfahren. Also Kreditkarte rausholen, klicken, eintragen und dann das Spiel runterladen (etwa 2GB).
Installation entfällt, nach dem Runterladen konnte ich also sofort losspielen. Mit losfahren, kaufen, zurückfahren, installieren etwa 1h gespart.
Erfahrungsbericht:
Ich habe das Spiel auf meine Vista-Maschine mit 8800 Nvivia, Dual Core uns 2GB RAM geladen.
Nach einem nervigen Text, der bei jedem Spielstart stört, darf man ein paar Logos abwarten und dann kommt man ins Spiel.
Habe erstmal Probleme mit Surround gehabt, das macht Vista gerne mal, nach ein paar Veränderungen lief das ganze dann aber mit "Raumklang".
Die Einstellungen haben sich alle von selbst auf Max gesetzt, die Auflösung habe ich auf 1680*1050 hochgezogen, damit der Monitor was bieten kann.
Und dann geht es auch schon los ! Die Grafik erinnert ein klein wenig an Doom3, es gibt sehr schöne Blur-Effekte wenn es ordentlich rummst, das Licht ist Dynamisch und SEHR effektvoll. Es ist sehr viel Mühe in die "Landschaft" investiert worden, leider nicht so viel in die Wandtexturen, da kommt bisher nichts an HalfLife 2 heran. Es sind immer mal wieder sehr effektvolle Szenen zu sehen, man kann Entscheidungen treffen (zb. ob man die "Little Sisters" am Leben lässt oder nicht). Entgegen mancher Reviews empfinde ich den Handlungsstrang als sehr linear, sehe das aber nicht als Nachteil. Lieber renne ich nen relativ genau vorgezeichneten Weg, als das ich planlos alle Level nach ner übersehenen Tür absuche, wie manchmal in Doom3.
Der mittlere Schwierigkeitsgrad ist ok, nur leidet man recht oft an Munitionsknappheit, so dass man irgendwann versucht mehr Kopftreffer zu landen.
Ein voll aufgemotzter Flammenwerfer ist auch recht effektiv. Das ist übrigens ein interessanter Aspekt: Wenn man die Waffen nicht modifiziert, hat man gegen die stärker werdenden Gegner keinerlei Chance. Sie nehmen kaum noch schaden. So will man sofort mal so einen Big Daddy umnieten, muss aber schnell erkennen, das man dabei die gesamte Spezialmunition verballert und dann trotzdem oftmals stirbt. Wartet man aber zu lange, hat man kein "Adam" und kann keine Modifikationen einsetzen.. Ein Teufelskreis.
Zur Geschichte:
Nach einem Flugzeugabsturz erreicht man schwimmend eine kleine Insel, von der eine Tauchkugel in die Tiefe fährt.
Unter Wasser erreicht man die Stadt Rapture, die der Forscher Andrew Ryan erbaut hat, weil er seine Erfindungen weder den Russen, noch den Amerikanern und auch keiner anderen Macht auf Erden zur Verfügung stellen wollte. Seine Erfindung besteht darin, dem Körper durch den Einsatz von so genannten Plasmiden zusätzliche Fähigkeiten zu verleihen. Es geht dabei nicht nur um die üblichen Verdächtigen wie "Pyrokinese", Telekinese" usw, sondern man kann auch Fähigkeiten beim Hacken, Panzerung, Heilungserfolg usw modifizieren. Um die Stadt durchqueren zu können, muss man alle vorgefundenen Möglichkeiten Nutzen, weder nur Plasmide, noch nur Waffen führen zum Erfolg.
Rapture:
Die Stadt wird von "Little Sisters" patroulliert, die aus gestorbenen Einwohnern das "Adam" abzapfen, je mehr Adam man besitzt, umso mehr Körpermodifikationen kann man "splicen", die Plasmide verändern den genetischen Code. Die "Little Sisters" werden alle von einem "Big Daddy" beschützt, der sieht aus wie ein Kampfroboter im Mittelalterlichen Tauchanzug mit großem Erdbohrer dran. Hat man den "Big Daddy" getötet, muß man entscheiden, ob man die "Little Sister" retten oder ausbeuten möchte, letzteres bringt doppelt so viel Adam, ersteres beschert einem Geschenke aus Dankbarkeit.
Zudem wandern sehr schön modellierte Gestalten durch die Gänge, die das "splicen" übertrieben haben. Sie bleiben komplexe Persönlichkeiten, die interagieren, sich unterhalten und im Team Jagt auf dich machen. Sie sind keine öden Zombies und nähern sich selten geradlinig. Sie nutzen Deckung, wandern an Decken und Wänden, stellen Fallen auf. Einige Dialoge haben fast schon Philosophische Anmutung, den Gegnern ist ihr Zustand durchaus bewusst ! Ihre entstellten Gesichter verbergen sie hinter Masken, so dass man eklige Details erst nach deren Ableben sieht. Und das Leben geben sie nicht sehr gerne her...
Man wandert nun durch die Gänge, durchsucht alle Schränke und Körper, ständig auf der suche nach dringend erforderlich werdenden Verbesserungen, ohne die man den ständig stärker werdenden Gegnern einfach keinen Schaden mehr zufügt. Der Schwierigkeitsgrad bleibt also relativ konstant, in meinem Augen auf "mittelschwer" sehr ausgewogen und anspruchsvoll.
Es gibt viele Stellen, wo man Maschinen oder safes "Hacken" kann, eine Fähigkeit die man besser ausbeut, ansonsten werden die Puzzles extrem haarig.
Man kann aber immer einen anderen Weg beschreiten: Man baut "Auto Hacks" zusammen, die Bestandteile findet man ständig. Die Geräte hacken einmalig, danach muss man ein neues bauen.
Zum Gruselfaktor:
Also Doom 3 hat mich mehrfach fast in den Herzinfarkt getrieben, bei Bioshock finde ich die Überraschungsmomente sinnvoller gesetzt.
Auf einer Skala "Herzinfarktpotential", wo Doom 3 sicher das Feld anführt, würde ich eine 8 von 10 geben, auf der speziell für ältere Semester wie mich sinnvolleren Skala "Schöne Gruseleffekte" würde ich eine 9 von 10 geben und Doom 3 als Vergleich auf 7 von 10 abstufen, weil es dort in meinen Augen extrem übertieben wird. In Bioshock kommt man auch mal in eine dunkle Ecke, OHNE das sofort unter lautem Rummsen die Decke einstürzt und 10 Zombies auf einen zuwanken, von denen 2 ihren Kopf in der Requisite liegen gelassen haben..
Und es gibt noch einen Aspekt, der in meinem Bericht zu kurz kommt: Man muss aktiv mitdenken, einfach durchrennen und alles wegballern scheitert kläglich. Teilweise muss man Big Daddies überreden, Gegner auszuschalten, oder man wartet einfach ab, wer ein Scharmützel überlebt, denn Big Daddies und die anderen Gegner bekriegen sich auch ständig gegenseitig.
Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes Spiel, das bei mir Trotz Version 1.0 bisher nicht ein einziges Fehlverhalten gezeigt hat.
Wenn man fulminante DX10-Grafikleistung sehen will, ein eindeutiger Kauftip. Sound und Grafik sind große Klasse.
Habe einen NVIDIA-Beta Treiber installiert (163.44), bevor ich das Spiel getestet habe, um Ungemach zu vermeiden.
Der genannte Surround-Trouble ist wohl eine Vista-Kinderkrankheit und lag nicht am Spiel.
Leider ist die Durchspielzeit nicht so verdammt hoch, wegen diverser Entscheidungen hat man sicher auch ein 2tes Mal Spaß daran, und das wars dann.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
Gruß
MBuster