Aliens vs. Predator - Demo

Wie der Titel schon verrät - für die anderen Spiele halt.

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Beitrag von Wargod » 09.02.2010, 18:11

DeadEye hat geschrieben:1. Es gibt gesetzgeberisch anerkannte Altersverifikationen in Deutschland, siehe deutschsprachige Pornographie - Webseiten (die gibt es), sind aber ohne härteste Alterskontrolle komplett verboten (und nicht nur indiziert). Ergo: Selbe Systematik würde STEAM erlauben, uncuts zu verkaufen.
Die Dinger, bei denen man sich einmal verifizieren muss (meist über die Kreditkarte), und danach uneingeschränkten Zugang mit seinem Nutzerkonto hat? Das hab ich ja vorhin gemeint, als ich gschrieben habe, dass solche Konten schnell mal eingerichtet sind ... wer dann letzten Endes davor sitzt, kann nicht kontrolliert werden.
Nur bei Pornos interessiert es die breite Masse und auch die Jugendschützer nicht so sehr, da die Jugendlichen sich die Dinger ohnehin illegal aus dem Netz holen, anstatt sich auf solchen Seiten zu registrieren ... wer meldet sich schon auf so einer Seite an, wenn er auch einfach auf youporn und co gehen kann?
"Killerspiele" sind ja außerdem eh viel schlimmer ... klingt komisch, ist aber leider so ...

Glaubst du echt, dass die "üblichen Verdächtigen" mit so einem Alterverifikationssystem in Steam AvP für den Verkauf in Deutschland freigegeben hätten? Mit Sicherheit nicht, denn es hätte immer noch kein 18er Rating und dürfte immer noch nicht in DE vertrieben oder beworben werden!
Und selbst wegen Spiele mit 18er Rating wäre das Geschrei immer noch genau so groß, wie es aktuell ist, aufgrund er bereits genannten Gründe.

Es bleibt doch nach wie vor der Fakt, dass fast alle 18er Titel in Deutschland zensiert wurden, also eigentlich gar keine 18er Titel sind, wenn man von originalen Spiel ausgeht.
2. Ist ein Verkauf in Deutschland auch von indizierten Spielen erlaubt, SEGA will das nicht tun, da sie die Altersprüfung nicht eingehen wollen -> kein Verkauf. Und dass nicht-geprüfte Titel hier auch nicht verkauft werden dürfen finde ich akzeptabel, kann ja jeder selbst entscheiden!
Da bringst du was durcheinander:
AvP als Import DARF verkauft werden, genau wie jedes andere Spiel auch, dass auf dem Index steht.
Es darf nur nicht in den Regalen stehen und nicht beworben werden, fliegt also somit aus allen Großmärkten raus.

Das einzige was SEGA nicht will, und das meint den Verkauf in DE (!), ist eine gewaltgeminderte Version extra für Deutschland herausbringen, damit es auch hier in die Regale der Läden darf.

Beispiel L4D:
Die deutsche Version hat ein 18er Rating, darf also im Laden verkauft werden und auch per Steam.
Es handelt sich aber um ein zensiertes Spiel!

Die uncut hat KEIN Rating bekommen und steht auf dem Index. Trotzdem ist der Import, Besitz und Nutzung völlig legal.

D.h. (und jetzt wird es ja wichtig!) OBWOHL L4D nicht für Jugendliche geeignet ist und selbiges Rating in DE bekommen hat, kam dies nur soweit, weil eine gewaltgeminderte Version hergestellt wurde!
Ein Erwachsener hat also ohne Import überhaupt nicht die Möglichkeit an das Original zu kommen, obwohl das Spiel in DE aufgrund des 18er Ratings ja gar nicht an Jugendliche verkauft werden darf!!

Wo wäre denn das Problem das 18er Rating einfach mal ordentlich durchzusetzen, anstatt die Spiele trotz "keine Jugendfreigabe" noch zu zensieren? (denn es ist nunmal Zensur!)
Ihr benutzt das, was KINDER genauso konsumieren können. Und da ists mir nur recht, wenn die Regeln strenger ausgelegt sind. Wenns nur eine Kevin-Mutter mal raft und nicht schießmichtot 34 kauft, verzichte ich gerne auf rotes Blut - oder Kaufe mir die ausländische Uncut, was ich als erwachsener darf. Gecuttete Spiele sind auf die Zielgruppe Minderjährige ausgelegt. Wenn man als erwachsener nicht mit dem verringerten Gewaltgrad klarkommt, gehört man aus Marketingsicht eben nicht mehr zur Kernzielgruppe.
ich glaube, dass die Kernzielgruppe der Entwickler bei den Leuten liegt, die ihre Spiele so spielen, wie sie gmacht wurden, und nicht bei den paar Ländern, in denen extra eine geschnittene Version nachgeliefert werden muss, aber naja.

und wie bereits gesagt:
Theorie schön und gut, aber wenn der Jugendschutz ordentlich durchgesetzt würde, dann kämen Kinder einfach nicht an 18er Titel und gut ist. Somit wäre es auch nicht nötig die Spiele, an die eh nur Erwachsene ran kommen, noch zu zensieren.
Wenn du von Zensur / Pressefreiheit redest: Im Artikel 5 steht 1. pressefreiheit 2. SCHRANKEN der Pressefreiheit 3. Für Forschung und Lehre gelten diese Schranken (quasi) nicht. Es ist humbug zu behaupten, die Pressefreiheit würde beschnitten. Das Grundgesetz verpflichtet vielmehr dazu, die Jugend vor gefährdenden Inhalten zu schützen! Den 2. Absatz scheint nur leider kaum noch jemand zu lesen...
Komisch, dass Stern und Co namen wie Quake etc. ausschreiben dürfen, die GameStar und ähnliche Magazine aber von dem "indizierten Titel von id software" reden MÜSSEN ... und jetzt komm mir bloß nicht damit, dass das in der GameStar als Werbung für den Titel gelten würde ...

Keine Angst, ich lese nicht nur die ersten Paragraphen ...

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Beitrag von DeadEye » 09.02.2010, 21:25

wieso manchmal klarnamen verwendet werden dürfen und manchmal nicht ist mit sicherheit nachzulesen und juristisch begründbar, kann daher bislang nix zu sagen. Find ich ist auch nicht Kern der Debatte. Die Pressefreiheit ist in Deutschland so hoch angesiedelt wie in kaum einem anderen Land, mit ein zwei ausnahmen evtl....

Es geht dir ja im prinzip um die Güterabwägung Kunst- & Kulturfreiheit vs. Schutz der Jugend. Beides Grundrechte, beide sehr wichtig. Erwachsene können sich anderweitig um ihre Vorlieben kümmern (wie hier: im Ausland kaufen), jugendliche / Kinder müssen eben durch den Staat geschützt werden, so wie es das GG vorschreibt. Es ist btw ein Irrtum zu glauben, von der Publizität mancher Themen bei Spitzenpolitikern auf die Wichtigkeit im Arbeitsalltag der Fachleute zu schließen. Es könnte btw sowieso nur ein Altersverifikationssystem funktionieren, was direkt mit den entsprechenden Stellen entworfen würde. Möglich ist das sicher, jedoch hat Valve keinerlei Vorstöße dazu unternommen. Das ist auch gar nicht die Aufgabe von Jugendschutz.

Salopp formuliert bist du der Meinung: "Jugendschutz ja, aber bitte nur so lange er mich nicht beeinträchtigt", so kann Jugendschutz aber nicht funktionieren. Das wär genauso wie wenn du dich aufregst, wenn du nach dem Ausweis gefragt wirst wenn du Alk kaufen willst. In der Abwägung ist Jugendschutz in Deutschland nunmal wichtiger als Partikularinteressen von Erwachsenen.

Zum Thema was indiziert wird & was nicht: Einzelfallprüfung ist 10x besser als irgendwelche über den Kamm scherende Richtlinien und mit sicherheit im Einzelfall auch kritisierbar. Aber lieber so, als das Sims 3 indiziert wird weil man die Leiter vom Pool verkaufen kann...immerhin machen sich die hier noch die Arbeit - und die ist wirklich Gut. In D ist Gewalt strenger bewertet, in anderen lendern Sexualität. Das ist Ausdruck und zeichen der jeweils eigenen Kultur und sozialen Normen einer Gesellschaft. Ich finde es gut, dass dem in den Prüfungen Rechnung getragen wird.


Fazit: Der jugendschutz in D mag deinen persönlichen Interessen widersprechen (das tut er durchaus auch bei mir...), jedoch ist der momentan vorherrschende Forschungsstand auch im internationalen Vergleich, dass das deutsche Jugendschutzsystem eins der besten weltweit ist. Und mir ist es lieber, dass die leute, die davon ahnung haben ihre arbeit gut und streng weitermachen (wie bisher im groben) als das so ne unqualifizierte Zensursula dazwischengrätscht und irgendwas mal eben so schnell verschlimmbessert.
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Beitrag von Lord_Vader » 09.02.2010, 22:19

Deutschland hat die strengste Zensur mit der Begründung "Jugendschutz", nicht die beste.
Jugendschutz im Medienbereich ist in erster Linie eine Sache der Eltern und der Erziehung. Nur lässt sich das nicht so gut verkaufen wie Verbote und Zensur.
Wie gesagt, das PEGI System hat sich bewährt und sollte auch in DE eingesetzt werden.
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Beitrag von Wargod » 09.02.2010, 22:28

Es ist btw ein Irrtum zu glauben, von der Publizität mancher Themen bei Spitzenpolitikern auf die Wichtigkeit im Arbeitsalltag der Fachleute zu schließen.
Oh keine Angst, das wäre das letzte was ich glauben würde ...
Es geht dir ja im prinzip um die Güterabwägung Kunst- & Kulturfreiheit vs. Schutz der Jugend. Beides Grundrechte, beide sehr wichtig. Erwachsene können sich anderweitig um ihre Vorlieben kümmern (wie hier: im Ausland kaufen), jugendliche / Kinder müssen eben durch den Staat geschützt werden, so wie es das GG vorschreibt.
Klar, aber warum muss ich als mündiger Bürger Deutschlands ins Ausland ausweichen, wenn ich meine Spiele im Original haben will, nur weil der Jugendschutz es nicht auf die Reihe bekommt sein "keine Jugendfreigabe" Siegel auch wirklich als solches durchzusetzen?
Es könnte btw sowieso nur ein Altersverifikationssystem funktionieren, was direkt mit den entsprechenden Stellen entworfen würde. Möglich ist das sicher, jedoch hat Valve keinerlei Vorstöße dazu unternommen. Das ist auch gar nicht die Aufgabe von Jugendschutz.
Wie gesagt:
Mir fällt kein einziges digitales Verifikationssystem ein, dass sicherstellen würde, dass nicht doch ein Minderjähriger vor der Kiste sitzt ... Steam, Pornoseite oder was auch immer ... und eigentlich sollte doch auch da ein Interesse des Jugendschutzes liegen, oder nicht?
Zumindest in meinen Augen liegt da auch eine der Aufgaben.
Salopp formuliert bist du der Meinung: "Jugendschutz ja, aber bitte nur so lange er mich nicht beeinträchtigt", so kann Jugendschutz aber nicht funktionieren. Das wär genauso wie wenn du dich aufregst, wenn du nach dem Ausweis gefragt wirst wenn du Alk kaufen willst. In der Abwägung ist Jugendschutz in Deutschland nunmal wichtiger als Partikularinteressen von Erwachsenen.
total falsch!
Ich finde es sogar mehr als gut, wenn ich nach dem Ausweis gefragt werde, weil dann der Schutz funktioniert!

Meiner Meinung nach greift der Jugendschutz bei Spielen aber nicht so, wie er sollte.

Atm bringt das 18er Siegel imho einen feuchten Scheiß, da die Verkäufe viel weniger kontrolliert werden (wenn überhaupt!) als beim Alk und ansonsten ziehen sich die Kids die Uncuts eh aus dem Netz.

Dazu kommt, dass die 18er Versionen in DE nichtmal die originalen Versionen sind, sondern irgend ein zensierter Mist, der den Erwachsenen aufgedrückt wird, und das obwohl Jugendliche ja eh nicht ran kommen sollten.

Nur damit das nochmal ganz klar ist:
Ich finde Jugendschutz genial ... solange er ordentlich durchgezogen ist.

Und auch nochmal die Frage: (die hast du nämlich nicht beantwortet)
Warum muss für DE eine cut-Version erstellt werden, die dann auch einen 18er Stempel bekommt und somit nicht in Kinderhände kommen sollte?
Wenn der Jugendschutz in der Praxis richtig greifen würde, wäre es absolut kein Problem uncut Spiele in DE zu verkaufen, solange das 18er Siegel drauf ist!

Und DAS ist mein Kritikpunkt an der ganzen Sache ... Theorie und Ansätze schön und gut, aber die Ausführung ist einfach nur dämlich und zwar total.
Lord_Vader hat geschrieben:Deutschland hat die strengste Zensur mit der Begründung "Jugendschutz", nicht die beste.
Jugendschutz im Medienbereich ist in erster Linie eine Sache der Eltern und der Erziehung. Nur lässt sich das nicht so gut verkaufen wie Verbote und Zensur.
Wie gesagt, das PEGI System hat sich bewährt und sollte auch in DE eingesetzt werden.
agreed.

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Beitrag von DeadEye » 10.02.2010, 10:52

und gerade mit PEGI = Bewährt bin ich absolut anderer meinung. Ich finde in elementaren bereichen ist die rücksichtnahme auf gesellschaftlich gewachsene normen und werten wichtig. Dafür gehört für mich der Jugendschutz dazu. Die ewige gleichmacherei in der EU ist da in meinen Augen nicht unbedingt von Vorteil.

Zumal ihr keine Sachargumente für PEGI bringt, sondern im prinzip dafür seid, weil es euch weniger gängeln würde. Wieso du ausweichen musst? Weil deine Interessen nunmal hinter den interessen eines Jugendlichen zurückzustehen haben, in dieser expliziten Güterabwägung.

Nochmal: Keine Jugendfreigabe & Indizierung sind 2 unterschiedliche paar Schuhe. Und ich finde es gut, dass es diese Differenzierung nochmal gibt. Und das die Versionen hier gecuttete sind ist, ich muss mich leider wiederholen, eine rein ökonomische Entscheidung. Durch den Cut verdienen die Publisher mehr Geld, sonst würden sie es nicht machen. Wenn es ihnen um ihre "Kunst" oder wie du es meinst "Kernzielgruppe der unverfälscht konsumierenden Spieler" ginge, würden sie es so machen wie SEGA oder eben Anmelden, indiziert werden und nur noch "unter der Ladentheke" verkaufen.

Wie du letztlich an dein Exemplar kommst ist deine Sache. Und da kann man durchaus größere Hürden in Kauf nehmen. Das der Jugendschutz an der Verkaufsseite stärker kontrolliert werden müsste ist glasklar, das ist totaler quatsch was da passiert. Jedoch stimmst du dabei eher mir zu, mit PEGI würde das ganze total aufgeweicht.

btw geht es bei altersverifikation nicht darum, es jugendlichen unmöglich zu machen. 100% schutz gibt es niemals. Es geht darum, dass für jugendliche unzugängliche a) klar erkenntlich als solche ausgewiesen sind und b) das registrierungsverfahren absolut eindeutig ist. Das ginge heute schon z.B. über den Perso. Wieso packt Steam nicht z.B. einfach eine "Adult Card" in alle Mediamärkte, die nur in Kooperation mit Persovorlage verkauft werden kann? Code & Persocode zum erstmaligen Freischalten und beim Kauf von jedem 18er Titel ne PIN aufs Handy. Das würde mit sicherheit den rechtlichen Anforderungen genügen.

Den Fall "Dumme Mutter kauft Kevin Killerspiele" wirst du niemals verhindern können.


@ Lord: Das ist quatsch. Nicht nur Eltern sind für Ihre Kinder verantwortlich, auch der Staat. Die Alleinverantwortung des Individuums oder hier der Erziehungsberechtigten ist ideologischer Pseudoliberalismus, der nur die eigenen Lobbyinteressen bedienen soll.

Fakt ist: Bislang argumentiert ihr monokausal aus der sicht des Spielers und zeigt nur die euch entstehenden Nachteile auf, würdigt aber nicht die Vorteile des deutschen Jugendschutzes:

Er ist stark und streng genug, den ganzen Wahlkampfquatsch von Politikern zu überdauern, auch nach tragischen Ereignissen. Diese Situation ist mir allemal lieber, als einen permanenten Stammtischkrieg gegen die Medien & den "schlechten europäischen Jugendschutz da" - das würde nur Verbote resultierend aus politischen Schnellschüssen nach sich ziehen. Und, einmal mehr: Jugendschutz entsteht aus einem Wertekanon. Der ist in D anders als in GB oder in F. und da bin ich nicht bös drum.


p.s: Ums nochmal klarzumachen, es wird in deutschland nicht zensiert, das ist mir eben erst klargeworden worauf ihr raus wollt. Das spiel wird angemeldet und mit der und der begründung eingestuft. Die hersteller selbst haben die 100% freie entscheidung was sie ändern wollen um welche jugendfreigabe zu erreichen. Das ist eine rein ökonomische Entscheidung. Wären die Zielgruppe ausschließlich erwachsene, die das Kulturgut unverfälscht genießen sollen, würde es nicht verändert werden und eine Indizierung in Kauf genommen. Dem ist nicht so, also wird das Gut den Zielgruppen entsprechend angepasst.
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Beitrag von Wargod » 10.02.2010, 14:14

Gleich vorne weg: -Achtung! Monster-Post-
DeadEye hat geschrieben:und gerade mit PEGI = Bewährt bin ich absolut anderer meinung. Ich finde in elementaren bereichen ist die rücksichtnahme auf gesellschaftlich gewachsene normen und werten wichtig. Dafür gehört für mich der Jugendschutz dazu. Die ewige gleichmacherei in der EU ist da in meinen Augen nicht unbedingt von Vorteil. Zumal ihr keine Sachargumente für PEGI bringt, sondern im prinzip dafür seid, weil es euch weniger gängeln würde.
Was soll ich denn für Argumente für die PEGI bringen?
Sie bietet eine gute Einstufung von Medien in verschiedene Bewertungskategorien und setzt aufgrund dieser eine Alterseinstufung fest.
Und das sich das System bewährt hat, kann man nicht von der Hand weisen ... du musst dir einfach mal anschauen, wie unterschiedliche Spiele bewertet wurden ... das Bild das sich ergibt ist das einer sehr gleichmäßigen und guten Abstufung, wenn es um die Bewertung der Inhalte geht. Und durch die zusatzhinweise erfährt der Käufer sogar noch Genaueres zur Einstufung und zu dem, was er zu erwarten hat.

Wenn PEGI also überall in Europa genutzt würde, könnte man sicher sein, dass man überall das gleiche Produkt erhält, welches nach europäischen Normen eingestuft worden wäre. Und dabei sind nunmal auch die Gepflogenheiten der einzelnen Länder berücksichtigt.
Wenn ein bestimmter Inhalt in einem Spiel vorkommt, der der Bewertungskommission als "18er Rating würdig" erscheint, weil er in einem bestimmten Land so gehandhabt wird, dann bekommt das Spiel halt eine 18 vorne drauf, nur halt eben für ganz Europa.
Das wäre doch super!

Das deutsche System ist allerdings völlig auf die Laune der Prüfungskommission ausgelegt und richtet sich nur grob nach bestimmten Einordnungskriterien, die nicht immer wirklich nachvollziehbar sind.
Erklär mir doch mal bitte, warum L4D1 erst geschnitten werden musste, um die 18er Marke zu bekommen, Dead Space aber VÖLLIG unzensiert mit dem 18er Stempel in deutschen Regalen erhältlich ist! Ich kanns mir nicht erklären.
Und die ungeschnittene L4D-Version steht btw auf dem Index.

Und es gibt unzählige weitere Beispiele in dieser Richtung.

Mit PEGI haben beide übrigens ein 18er-Rating bekommen, mit entsprechenden Zusatzhinweisen auf Gewaltdarstellung.
Wieso du ausweichen musst? Weil deine Interessen nunmal hinter den interessen eines Jugendlichen zurückzustehen haben, in dieser expliziten Güterabwägung.
Und noch ein letztes Mal, bevor mir die Lust vergeht:
Ein Spiel mit einem "Keine Jugendfreigabe"-Sticker (also ü18!) ist ohnehin nicht für Jugendliche geeignet und sollte auch nicht für diese zugänglich sein! D.h. es sollten ohnehin nur Erwachsene an diese so ausgezeichneten Waren kommen!
Warum muss dann also noch zensiert werden?
Nochmal: Keine Jugendfreigabe & Indizierung sind 2 unterschiedliche paar Schuhe. Und ich finde es gut, dass es diese Differenzierung nochmal gibt. Und das die Versionen hier gecuttete sind ist, ich muss mich leider wiederholen, eine rein ökonomische Entscheidung. Durch den Cut verdienen die Publisher mehr Geld, sonst würden sie es nicht machen.
Sorry, aber das stimmt so einfach nicht.
Der Entwickler liefert nur deshalb eine cut-Version, weil er das Spiel sonst in Deutschland nicht verlaufen darf.
Wenn das 18er (also "Keine Jugendfreigabe") Rating in Deutschland wirklich als solches durchgesetzt würde, könnten auch uncut Spiele verkauft werden, ohne dass noch eine extra Version mit Schnitten hergestellt werden müsste ... und man muss man kein Wirtschaftsfuchs sein, um zu kapieren, dass das Entwicklungskosten sparen würde, bei gleichem Verkauf.

Und ich habe nie behauptet, dass Indizierung das Gleiche wie ein 18er-Rating ist.
btw geht es bei altersverifikation nicht darum, es jugendlichen unmöglich zu machen. 100% schutz gibt es niemals. Es geht darum, dass für jugendliche unzugängliche a) klar erkenntlich als solche ausgewiesen sind und b) das registrierungsverfahren absolut eindeutig ist. Das ginge heute schon z.B. über den Perso. Wieso packt Steam nicht z.B. einfach eine "Adult Card" in alle Mediamärkte, die nur in Kooperation mit Persovorlage verkauft werden kann? Code & Persocode zum erstmaligen Freischalten und beim Kauf von jedem 18er Titel ne PIN aufs Handy. Das würde mit sicherheit den rechtlichen Anforderungen genügen.

Den Fall "Dumme Mutter kauft Kevin Killerspiele" wirst du niemals verhindern können.
Um was geht es denn bei einer Altersverifikation bitte dann?
Jedes bisher bestehende System soll verhindern, dass Minderjährige auf einen bestimmten Content Zugriff haben. --> dem Jugendlichen SOLL der Zugriff unmöglich gemacht werden!

zu a) ist es bereits durch das 18er Siegel, auch im Steam
zu b) was heißt denn bitte "eindeutig"? Auf gut deutsch auch wieder nur ne ordentliche Kennzeichnung mit einmaliger Verifikation ... WOW das ist ja wirklich sehr "jugendschützend" ...

zur "Adult Card":
Wozu? Du kannst bereits jetzt Spiele mit 18er Rating im Steam kaufen, aber darum geht es nicht.
Es geht darum, dass dieses Rating völlig fürn Arsch ist, da trotz einer Freigabe "nur für Erwachsene" eine geschnittene Version in den Regalen (auch virtuellen) steht.

Die von dir angesprochenen Verifikationsmöglichkeiten sind eine richtig gute Idee, leider wieder nicht mein eigentlicher "Aufreger".
Mir geht es darum, dass du trotzdem Volljährigkeit und was weiß ich für Verifikationen, trotzdem nur die geschnittene Version des Spiels in den Händen hättest, OBWOHL du ja nach allem das Original ganz legal besitzen und erwerben darfst.
@ Lord: Das ist quatsch. Nicht nur Eltern sind für Ihre Kinder verantwortlich, auch der Staat. Die Alleinverantwortung des Individuums oder hier der Erziehungsberechtigten ist ideologischer Pseudoliberalismus, der nur die eigenen Lobbyinteressen bedienen soll.
Bitte lies das, was du zitierst nochmal, bevor du darauf eingehst.
Er sagte "in erster Linie", womit er meiner Meinung nach voll und ganz Recht hat.
Von Alleinverantwortung steht dort kein Wort.

Und der Staat tut doch seine "Schuldigkeit" damit, dass er Ware, die nicht für Jugendliche geeignet ist entsprechend kennzeichnet und dafür sorgt, dass Jugendliche nicht ohne Weiteres an diese herankommen.
In Deutschland wird dies aber über das Mittel der aktiven Zensur gemacht ... oder willst du dem widersprechen?
Fakt ist: Bislang argumentiert ihr monokausal aus der sicht des Spielers und zeigt nur die euch entstehenden Nachteile auf.
Bitte? Ich argumentiere aus Sicht eines mündigen deutschen Bürgers, dem unnötige Reglementierungen auferlegt werden, obwohl diese bei einer ordentlichen Umsetzung des Jugendschutzes vermieden werden könnten.

Ob ich nun Spieler bin oder nicht, tut dabei nichts zur Sache.
Und klar sprechen wir einen bestehenden Nachteil an, warum denn auch nicht? Ich sage nirgends, dass ich den Jugendschutz allgemein scheiße finde und er nicht seine berechtigung in Deutschland hat.
Die Umsetzung im praktischen Bereich ist aber in einigen wichtigen Punkten scheiße.
würdigt aber nicht die Vorteile des deutschen Jugendschutzes:

Er ist stark und streng genug, den ganzen Wahlkampfquatsch von Politikern zu überdauern, auch nach tragischen Ereignissen. Diese Situation ist mir allemal lieber, als einen permanenten Stammtischkrieg gegen die Medien & den "schlechten europäischen Jugendschutz da" - das würde nur Verbote resultierend aus politischen Schnellschüssen nach sich ziehen. Und, einmal mehr: Jugendschutz entsteht aus einem Wertekanon. Der ist in D anders als in GB oder in F. und da bin ich nicht bös drum.
Nur weil etwas immer wiederkehrende Diskussionen übersteht ist es gut? Ahja ...
Und komisch, dass es in GB und vielen anderen Ländern lange nicht so viele und immer wiederkehrende Diskussionen über dieses Thema und den Jugendschutz gibt, wie in Deutschland.
p.s: Ums nochmal klarzumachen, es wird in deutschland nicht zensiert, das ist mir eben erst klargeworden worauf ihr raus wollt. Das spiel wird angemeldet und mit der und der begründung eingestuft. Die hersteller selbst haben die 100% freie entscheidung was sie ändern wollen um welche jugendfreigabe zu erreichen. Das ist eine rein ökonomische Entscheidung. Wären die Zielgruppe ausschließlich erwachsene, die das Kulturgut unverfälscht genießen sollen, würde es nicht verändert werden und eine Indizierung in Kauf genommen. Dem ist nicht so, also wird das Gut den Zielgruppen entsprechend angepasst.
Ein Spiel mit einem 18er Stempel hat als einzige Zielgruppe Erwachsene! Oder verstehe ich da etwas von Grund auf falsch?
Und jeder Hersteller weiß vor Release des Spiels ganz genau, welches Siegel das Spiel erhalten wird.
Wenn also ein Spiel "keine Jugendfreigabe" erhält, kommt das also nicht plötzlich aus heiterem Himmel.

Und dass der Staat nicht zensiert ist so nicht ganz richtig, er zensiert nicht aktiv ... stimmt ... aber nötigt zur Zensur.
Denn durch die Maßgaben der aktuellen Gesetzgebung des Jugendschutzes ist ein Hersteller gezwungen eine gewaltgeminderte Version zu produzieren, wenn er sein Spiel in die Läden in Deutschland bringen will. Ansosnten wird das Produkt für den Verkauf verboten.

Ein Entwickler muss also zensieren, wenn er auf dem deutschen Markt verkaufen will.

Und noch ein letztes Mal, weils so schön ist:
Würde das "Keine Jugendfreigabe"-Siegel wirklich durchgesetzt, so wie es schon der Name sagt, müsste keine Zensur vorgenommen werden.

Das kann wohl niemand abstreiten und genau DA liegt der Punkt weshalb mich der deutsche Jugendschutz ankotzt, nicht irgendwo anders.

Aber das sage ich ebreits seit Anfang an.

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Beitrag von DeadEye » 10.02.2010, 18:10

und da werden wir uns wohl nicht einig, bei solchen detailfragen ist aus text schwer herauszulesen, auf was es jemandem wirklich ankommt.

In deutschland ist es nunmal so geregelt, dass "keine Jugendfreigabe" eben bedeutet, dass jugendgefährdung noch gerade so eben nicht gegeben ist. Bei einer Indizierung ist das der fall. Und da finde ich es konsequent, diese nicht in der öffentlichkeit zum Verkauf anbieten zu dürfen und eben auch nicht zu bewerben. Wer dies doch konsumieren mag, muss eben seine größeren Hürden in Kauf nehmen. Es gibt aber genügend Importhändler, die diesen Service für Erwachsene anbieten. Wenn der Online-Verkauf da hinterherhinkt, gibt es einfach nicht den ökonomischen Druck, etwas zu ändern. Wenn es sich rechnen würde, hättest du garantiert deine rechtlich einwandfreie Gewaltecke in Steam mit indizierten Titeln.

Ergo mach lieber Druck in Valve - Foren als gegen die Politik zu schimpfen :happy:
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Beitrag von Wargod » 10.02.2010, 21:26

DeadEye hat geschrieben:und da werden wir uns wohl nicht einig, bei solchen detailfragen ist aus text schwer herauszulesen, auf was es jemandem wirklich ankommt.
Ich schreib alles so wörtlich, wie ich es meine ... Interpretieren kann man bei Gedichten. :D
In deutschland ist es nunmal so geregelt, dass "keine Jugendfreigabe" eben bedeutet, dass jugendgefährdung noch gerade so eben nicht gegeben ist. Bei einer Indizierung ist das der fall. Und da finde ich es konsequent, diese nicht in der öffentlichkeit zum Verkauf anbieten zu dürfen und eben auch nicht zu bewerben.
Stimme ich dir ja auch zu und dagegen habe ich auch nichts gesagt.
NUR warum muss Deutschland da immer ne Extrawurst fahren und nahezu JEDES Spiel, in dem ein wenig Blut vorkommt gleich auf den Index zu setzen, und somit eine gewaltverminderte Version zu erzwingen?

Es bleibt die Tatsache, dass die Bewertungen völlig entgegen jeder Logik gehen, wenn man sich Spiele wie DeadSpace anschaut, die völlig ungeschnitten in den deutschen Handel kommen, aber andere Spiele sofort geschnitten werden müssen, damit sie noch ein 18er Rating bekommen, weil man dort auf Menschen schießt, das Spiel aber sonst eigentlich extrem harmlos in der Gewaltdarstellung ist.
Ergo mach lieber Druck in Valve - Foren als gegen die Politik zu schimpfen :happy:
Valve kann da gar nichts machen ... wie und warum auch?
Es liegt eindeutig an der praktischen Umsetzung eines an sich gut gedachten Jugendschutzes und Bewertungskremiums.

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Beitrag von [FtN|GT] Gebirgsjäger » 11.02.2010, 09:11

Wargod hat geschrieben:Ich schreib alles so wörtlich, wie ich es meine ... Interpretieren kann man bei Gedichten. :D
pff

Ohne dein Gegenüber zu sehen wirst du es nie schaffen mehr als ~ 30% "richtig" rüberzubringen -> deshalb wird im inet ja soviel falsch verstanden.
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Beitrag von [FtN|FH] Patriarch » 11.02.2010, 11:55

Die Diskussion um die Standpunkte hat schon gewisse Ähnlichkeiten.

Partei Wargod hat 35% der Stimmen und Partei Deadeye hat ebenfalls 35% der Stimmen. Alle beide sind beauftragt worden ein neues Gesetz zu beschliessen und sitzen jetzt im Bundestag und diskutieren die Standpunkte aus. Beide Parteien sind im Zugzwang weil das Gesetz beschlossen werden muss und müssen jetzt einen Konsens finden. Diskussion siehe Thread.

Keiner kann seine Argumente mehr in die Waagschale werfen und sich durchsetzen da die Parteien jeweils 35% haben. Jetzt wird solange rumgedoktort bis beide halbzufrieden sind und ab in den Bundesrat. Et voila wir haben Politik. :lol:
Zuletzt geändert von [FtN|FH] Patriarch am 11.02.2010, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
*Platzhalter bis ich für Scrat was neues gefunden habe*

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Beitrag von DeadEye » 11.02.2010, 12:16

[FtN|FH] Patriarch hat geschrieben:Die Diskussion um die Standpunkte hat schon gewisse Ähnlichkeiten.

Partei Wargod hat 35% der Stimmen und Partei Deadeye hat ebenfalls 35% der Stimmen. Alle beide sind beauftragt worden ein neues Gesetz zu beschliessen und sitzen jetzt im Bundestag und diskutieren die Standpunkte aus. Beide Parteien sind im Zugzwang weil das Gesetz beschlossen werden muss und müssen jetzt einen Konsens finden. Diskussion siehe Thread.

Keiner kann seine Argumente mehr in die Waagschale werfen und sich durchsetzen da die Parteien jeweils 35% haben. Jetzt wird solange rumgedoktort bis beide halbzufrieden sind und ab in den Bundestag. Et voila wir haben Politik. :lol:

ich hab ne idee. machen wir die sticker größer :lol:

@ gebirgsjäger: genau das meint ich ;)

@ wargod:

der satz bezog sich auf deine unterstellten beziehungen von wegen "steam darf nid indiziert verkaufen, der staat ist schuld". das ist falsch, es ginge rechtlich wie technisch. Der Aufwand lohnt allerdings momentan für valve nicht, sonst würden sies machen. Da hinkst du atm leider ein wenig der guten Lobbyarbeit hinterher, die den schwarzen peter schnell und gerne den falschen in die schuhe schiebt.


und wieso das in deutschland so ist mit der gewaltindizierung? Wertekanon & gesellschaftlicher konsens. Sind dumme abgedroschene phrasen, aber so entsteht jugendschutz nunmal...keinem ammi könntest du unsere sexualdarstellung im Ö/R schon zur mittagszeit verkaufen, dafür ist bei denen gewalt kein thema, so what, andere länder, andere sitten. Du kannst dich drüber aufregen aber ich fürchte, dass diese extreme anti-gewalt haltung irgendwie abgemindert wird, ist in deutschland doch sehr unwahrscheinlich (hier die übliche moralgesäuerte besondere Vergangenheitsbewältigungs Kakophonie einfügen...)

zum thema wie bewertungen entstehen: Ist mir total latte. Es sind einzelfälle, der entstehungsprozess ist transparent, wenn man sich denn dafür interessiert und die Hersteller haben einwendungs und änderungsmöglichkeiten bevor ein "urteil" gesprochen wird. Ich find einzelfallprüfung trotzdem besser als gleichmacherische richtlinien nach dem thema ich bau mir nen rating. Da wäre das geschrei der gamer doch nur noch größer.

p.s: Es heißt Gremium :D
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Beitrag von [FtN|FH] Patriarch » 11.02.2010, 12:28

Ich sag das jetzt mal ganz einfach und ohne große Argumente was meinen Standpunkt dazu angeht:

"Ich bin schon lange über 18 und fühle mich durch dieses verwässerte Jugendschutzsystem gegängelt und in meinen Rechten als "Volljähriger" diskriminiert!"

und das regt mich auf das ich mich in diesem Segment nicht so frei bewegen kann wie ich will. (die Importe aus dem Ausland mal völlig ausgenommen).
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Beitrag von Wargod » 11.02.2010, 17:28

[FtN|FH] Patriarch hat geschrieben:Ich sag das jetzt mal ganz einfach und ohne große Argumente was meinen Standpunkt dazu angeht:

"Ich bin schon lange über 18 und fühle mich durch dieses verwässerte Jugendschutzsystem gegängelt und in meinen Rechten als "Volljähriger" diskriminiert!"

und das regt mich auf das ich mich in diesem Segment nicht so frei bewegen kann wie ich will. (die Importe aus dem Ausland mal völlig ausgenommen).
Halleluja, Bruder Patriarch!

Selbsiges gilt auch für mich und genau das sach ich ja die ganze Zeit, mit viel Text drum herum. :D
DeadEye hat geschrieben:@ wargod:

der satz bezog sich auf deine unterstellten beziehungen von wegen "steam darf nid indiziert verkaufen, der staat ist schuld". das ist falsch, es ginge rechtlich wie technisch. Der Aufwand lohnt allerdings momentan für valve nicht, sonst würden sies machen. Da hinkst du atm leider ein wenig der guten Lobbyarbeit hinterher, die den schwarzen peter schnell und gerne den falschen in die schuhe schiebt.
Nein, es ginge rechtlich eben nicht!
Der deutsche Steam Store (ja, den gibt es nunmal angepasst für jedes Land, auch wenn einige eine Art europäischen nutzen ... DE hat aber einen eigenen!) unterliegt den ganz normalen deutschen Gesetzen.
D.h. es darf kein Spiel beworben oder öffentlich verkauft werden, das indiziert ist. "Unter der Ladentheke" gibt es bei Steam nicht und kann es in einer online Distributionsplattform auch nie geben, da man immer eine Möglichkeit haben muss Informationen zu dem jeweiligen Spiel aufzurufen und man damit sofort wieder im Bereich des Bewerbens ist.
Auch wenn man eine "Adult-Card" einführen würde mit der man in eine Art "internen Bereich" kommen könnte, müsste man diese "Werbeseiten" / Infoseiten haben und dies ist nicht erlaubt.

Somit ist die aktuelle Gesetzgebung Schuld daran, dass man NIE indizierte Spiele über Digitale Plattformen kaufen können wird, ohne den Umweg über Steamgifts aus dem Ausland zu gehen, was einem Import gleich kommt.

Das ist Fakt!
zum thema wie bewertungen entstehen: Ist mir total latte. Es sind einzelfälle, der entstehungsprozess ist transparent, wenn man sich denn dafür interessiert und die Hersteller haben einwendungs und änderungsmöglichkeiten bevor ein "urteil" gesprochen wird. Ich find einzelfallprüfung trotzdem besser als gleichmacherische richtlinien nach dem thema ich bau mir nen rating. Da wäre das geschrei der gamer doch nur noch größer.
Bei der PEGI werden ganz genau so Einzelfallprüfungen durchgeführt, und zwar sogar in mehrfacher Ausführung!
Wiki hat geschrieben:Das PEGI-System besteht aus zwei Teilen: einer Altersempfehlung und einer Inhaltsbeurteilung. Auf der Spieleverpackung werden beide durch diverse Symbole angegeben.

Der Bewertungsvorgang wird von der Spiele-Industrie eigenständig anhand eines Selbstbewertungsbogens vorgenommen. Hierzu müssen die Spieleentwicklungsunternehmen dem System beitreten und einen Verhaltenskodex unterzeichnen, indem sie sich verpflichten, den Käufern und Eltern objektive, wahrheitsgemäße Informationen über die passende Alterseinstufung ihrer Spiele zu geben. Der Publisher verpflichtet sich außerdem, auch die Werbung seiner Produkte dieser Einstufung anzupassen

Nachdem sie ein Spiel getestet haben, füllen die internen Programmierer der Hersteller über ein Intranet den Bewertungsbogen aus. Anhand dieser Angaben wird dem Spiel automatisch eine Bewertung zugeteilt. Die vom Hersteller vorgeschlagenen Altersempfehlungen werden zusätzlich von NICAM kontrolliert. Alle 16+ oder 18+ Empfehlungen werden erst überprüft, bevor sie bestätigt werden. Zusätzlich werden alle Spiele mit der Altersempfehlung 12+ und einige mit 3+ und 7+ Empfehlungen kontrolliert, nachdem sie bestätigt wurden. Nach Beendigung des Prozesses werden die betreffenden Spiele durch NICAM (im Auftrag von ISFE) bestätigt und eine Lizenz für die Benutzung der speziellen Logos erteilt.
D.h. der Hersteller und der Publischer verpflichten sich jeweils ihr Spiel mit genauen Angaben zu bewerten, danach wird diese Wertung bei einem 16+er oder 18+er Rating sogar nochmal unabhängig genau überprüft, bevor sie freigegeben wird. Wenn dies geschehen ist kommt eine erneute (für alle Stufen nowensige) Prüfung für die finale Bestätigung.

D.h. drei Prüfungen bei einem 16er oder 18er Spiel!

Und die Erfahrung zeigt, dass das PEGI System weitaus genauer und zuverlässiger ist, was die Einstufung von Spieleinhalten in ihre Bewertungskriterien ist, als es das deutsche System jemals gewesen ist.

Hier also von einer "europäischen Angleichung" oder Ähnlichem zu reden ist also völliger Quatsch.

Auch hier wieder ein Fakt zum Schluß:
PEGI funktioniert besser als das deutsche System und bietet zudem mehrere unabhängige Überprüfungsstufen, im Gegensatz zur deutschen USK.

Wenn du mir jetzt immer noch erzählen willst, dass das PEGI System schlechter ist als das der USK, oder dass PEGI der deutschen Rechtslage nicht gerecht werden würde, dann weiß ich auch nicht weiter ...

Schau dir die PEGI Bewertungen doch mal an ... es gibt eigentlich kaum ein Spiel, dass hier in DE ein 18er Rating hat und bei der PEGI nicht.
Bei der PEGI wird sogar oft noch konsequenter nach Richtkriterien beurteilt, als nach oft scheinbar subjektivem Empfinden.

edit:
Glingol hat mich gerade auf ein weiteres schönes Beispiel aufmerksam gemacht.

"Battlefield 2" und das kommende "Battlefield: Bad Company 2".

"Battlefield 2" hat ein USK 16er-Rating, "Bad Company 2" wird aber ein 18er Rating haben, obwohl der Gewaltgrad in keinster Weise zugenommen hat und die Spiele sehr gut miteinader vergleichbar sind, was diesen Punkt angeht.

Es scheint aber bei der USK mittlerweile Gang und Gebe zu sein "Shooter" im Allgemeinen eher mal ein 18er Rating zu geben ... ohne wirklichen Grund allerdings.

Bei der PEGI haben beide Spiele ein 16er Rating mit entsprechenden Zusatzhinweisen.

Wo ist die Bewertung nun also transparenter und besser?
Sicher nicht bei der USK.

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Beitrag von Glingol » 11.02.2010, 17:42

Also Sven Ich gebe dir mal einen denkanstoß zur einzelprüfung und zur einheitsbewertung. Die Usk ist da nämlich die Gesellschaft die viele Sachen über einen Kamm schärt.

Beispiel:

Battlefield 2 Erscheinungsjahr 2005, Einstufung 16, Pegi 16: http://www.gamona.de/games/battlefield- ... 47322.html

Bad Company 2 Erscheinungsjahr 2010, Einstufung 18, Pegi 16: www.usk.de -> suchbegriff Bad Company 2

Jetzt lautet die frage, was macht die Spiele so unterschiedlich das, das eine nur an erwachsene und das andere auch jugendliche Spielen dürfen. Der Gewaltgrad und die Kriegsdarstellung sinds bei leide nicht.

Edit: Damnit Wargod ist einfach zuschnell für mich nicht nur in Shootern bekomm Ich aufs mowl
Solange besser möglich ist, ist gut nicht gut genug. - Dettmar Cramer
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Beitrag von [FtN|FH] Steifheimer » 11.02.2010, 20:06

[FtN|FH] Patriarch hat geschrieben:Ich sag das jetzt mal ganz einfach und ohne große Argumente was meinen Standpunkt dazu angeht:

"Ich bin schon lange über 18 und fühle mich durch dieses verwässerte Jugendschutzsystem gegängelt und in meinen Rechten als "Volljähriger" diskriminiert!"

und das regt mich auf das ich mich in diesem Segment nicht so frei bewegen kann wie ich will. (die Importe aus dem Ausland mal völlig ausgenommen).
spiegelt auch meine meinung wieder, es ist zum kotzen! macht ja nix das am morgen noch tittenwerbung im tv läuft, abgesehen vom restlichen programm :vomit: das sollte mal geprüft werden!
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was nützt mir die tinte auf`m füller, wenn ich nicht weiß, wem ich schreiben soll

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