hab' mir gestern FC2 geholt und den Abend damit verbracht. Abgesehen von ein paar kleinen Mängelpunkten finde ich das Spiel wirklich gelungen und möchte euch mal meine Eindrücke näherbringen:
In einem fiktiven Land in Afrika herrscht Bürgerkrieg. Der Spieler wird als Söldner dorthin geschickt, um einen Waffenhändler, den sogenannten "Schakal" auszuschalten.
Um diese Aufgabe zu erledigen, muss das 50 Quadratkilometer grosse Gebiet zu Fuss und per Fahrzeug durchstreift werden; man knüpft Kontakte, erledigt diverse Missionen, spielt die beiden Fraktionen gegeneinander aus und nimmt die Spur des Schakals auf.
Die 50 Quadratkilometer Spielfläche sind frei bereisbar. Es stehen Buslinien und Fahrzeuge (Jeeps, Buggys, Hängegleiter) zur Verfügung, um die langen Wege schneller bewältigen zu können. Unterstützung erhält man durch sogenannte Buddies; das sind NPCs, die Missionen verteilen bzw alternative Lösungswege für Missionen, die man von den kriegstreibenden Parteien erhält, vorschlagen, und einen aus der Gefahrenzone schleppen, wenn man kritische Treffer erhält. Die NPCs können auch sterben, dies kann man verhindern, indem man sie verarztet, wenn sie getroffen am Boden liegen.
Das Spiel verfügt über einen Tag/Nachtwechsel, der mit ca 4-facher Zeitbeschleunigung abläuft. Ein Spieltag entspricht also ca 6 Stunden. Dies kann man zu seinem Vorteil nutzen - erhält man also eine Mission, die man im Schutze der Nacht erledigen will, so zieht man sich in ein Safehouse (die über die ganze Landkarte verstreut sind, aber erst von Gegnern befreit und somit freigeschaltet werden müssen) zurück und stellt sich den Wecker. Man schläft also ein paar Stunden, regeneriert dabei seine Gesundheit und wacht zum gewünschten Zeitpunkt wieder auf. Generell kann man Missionen auf die verschiedensten Arten lösen - im Rambo-Style, also rein und alles umnieten, oder im Stealth-Modus in der Nacht mit schallgedämpften Waffen; oder man legt sich in einiger Entfernung mit der Sniper-Rifle auf die Lauer und schaltet die Gegner aus der Entfernung aus. Die KI macht's einem da aber nicht einfach, man sollte also regelmässig seine Position wechseln, um nicht entdeckt zu werden. Nettes Detail am Rande: verwundet man einen Gegner, dann werden ihm Kollegen zu Hilfe eilen und versuchen, ihn wegzutragen; dies kann man als Sniper schön ausnutzen, um mit Verwundeten Köder für die restlichen Gegner zu legen.
Es gibt auch ein dynamisches Wind- und Wettersystem. Während das Wetter die Sicht beeinflusst und natürlich auch für sehr feine grafische Effekte sorgt (die Sonnenauf- und untergänge sind wunderschön, und wenn man sich im Wald befindet und die Sonnenstrahlen durch die Blätter scheinen, sieht das einfach geil aus), hat der Wind einen wichtigen Effekt: er beeinflusst die Ausbreitung von Feuer. Man kann nämlich in trockenen Gebieten mit Explosivwaffen, Flammenwerfer oder Molotovcocktails oder durch den Beschuss von Gastanks Feuer legen, das sich dann der Windrichtung und -geschwindigkeit entsprechend ausbreitet - geschickt genutzt, kann man damit ein gegnerisches Lager recht flott ausschalten. Die Gastanks lassen sich natürlich auch als stationäre Flammenwerfer nutzen - schiesst man z.B. geschickt auf einen Tank, vor dem ein Gegner steht, dann wird die aus dem Einschussloch austretende Flammensäule dem Gegner den Garaus machen. Angeschossene Gasflaschen schwirren unkontrolliert durch die Gegend und setzen auf ihrem Weg alles in Brand, bevor sie explodieren. Auch Munitionskisten sorgen für Zerstörung, wenn sie explodieren - die Munition, die hochgeht, schwirrt durch das ganze Lager.
Besonders gut gelungen ist meines Erachtens das Gefühl, im Körper des Avatars zu stecken. Wenn man z.B. eine Tür öffnet, dann sieht man die Hand des Avatars, die den Türknauf dreht und die Tür öffnet; steigt man in ein Fahrzeug ein, so wird man nicht einfach auf den Sitz teleportiert, sondern sieht aus der Egoperspektive die entsprechende Animation; wechselt man vom Fahrersitz zur MG-Position, dann sieht man auch hier wieder aus der Ego-Prespektive, wie man sich in den Geschützstand schwingt. Jegliche Interaktion mit der Umwelt wird also von einer entsprechenden Animation des Avatars begleitet. Ganz krass wird's bei Verwundungen. Währen leichte Wunden noch per Injektion behandelt werden können (ein paar Spritzen sollte man also immer dabei haben), muss man bei schweren Verwundungen möglichst rasch - bevor es zu spät ist - handeln; hier sieht man dann, wie sich der Avatar ausgerenkte Gelenke wieder einrenkt, Kugeln aus dem Körper holt, etc... schafft man's nicht mehr rechtzeitig, so muss man auf einen Buddy hoffen, der einen rauskloppt - sonst hilft nur mehr der Quicksave
Apropos Gesundheit: unser Held leidet an Malaria. Die Anfälle kommen zufällig und meistens, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Im Falle eines Anfalles wirft man Pillen ein - deren Nachschub durch das Erfüllen diverser Nebenmissionen gewährleistet wird.
An Waffen steht alles mögliche aus modernen West- und Ostarsenalen zur Verfügung. Tragen kann man immer nur eine Primär- (Sturmgewehre, Snipers), eine Sekundär- (Pistolen, Uzis) und eine Spezialwaffe (Flammenwerfer, Raketenwerfer, Mörser). Die Waffen altern durch den Gebrauch - es kann also schon mal passieren, dass die Knarre mitten in einem Feuergefecht klemmt oder gar explodiert. Vor allem die Waffen der Gegner, die man findet, sind oft von minderer Qualität. Überall auf der Map gibt es aber Waffenhändler, wo man sich mit hochwertigem Gerät eindecken und die Waffen auch ein wenig aufrüsten kann (mehr Muni tragen, bessere Genauigkeit, längere Haltbarkeit). Waffen, die man beim Händler kauft, stehen ab dann in jedem Waffenlager unbegrenzt zur Verfügung, man hat quasi ein "Abo" und kann seine gebrauchte dort immer gegen ein fabriksneues Modell eintauschen. Neue Waffen beim Händler schaltet man durch (leider sehr eintönige) Nebenmissionen frei. Für seine Safehouses kann man beim Waffenhändler auch Container kaufen, in denen man dann seine Fundstücke bunkern kann. Bezahlt wird übrigens mit Diamanten. Diese bekommt man als Lohn für erfüllte Missionen, bzw. findet sie mit Hilfe seines GPS, das die Nähe eines Diamantenkoffers anzeigt, unterwegs.
Die Grafik von Far Cry 2 kommt zwar nicht an Crysis heran (angeblich - hab Crysis nicht), ist aber m.E. wirklich sehr gut. Egal ob man in der Wüste, im Dschungel, der Savanne oder einer Stadt unterwegs ist - es sieht so aus, wie man sich Afrika vorstellt, und wenn die Sonne vom Himmel glüht, kommt man direkt ein wenig ins Schwitzen
Auf Youtube gibt's x Trailer und Fanvideos, mit denen man sich ein sehr gutes Bild von der Grafikpracht machen kann.Auch der Sound ist gut gelungen - die Waffen klingen gut, sind am Sound schön unterscheidbar, die NPCs und Gegner unterhalten sich - ein Feuergefecht ist schon ein Erlebnis, wenn's rundherum kracht und scheppert und die Gegner sich Befehle zubrüllen und versuchen, den Spieler aufzuspüren und festzunageln.
An Negativpunkten sind mir bisher 3 Dinge aufgefallen, die die Community auch generell bemängelt und von denen ich daher hoffe, dass die baldigst gepatcht werden:
- Die Gegner tragen Unterwäsche aus Stahl. Sie vertragen schon mal ein halbes Magazin an Körpertreffern, bevor sie Ruhe geben; selbst wenn man auf den Kopf zielt, sollte man mehr als einmal abdrücken, um sicherzugehen.
- Respawns in den Camps der Gegner. Diese Camps finden sich an jeder Strassenkreuzung, und nachdem die Wege zu den Missionszielen meist recht weit sind, trifft man oft auf solche Camps. Das ist ja soweit ok - aber wenn man ein Camp eliminiert, nach 5 Minuten wieder dran vorbeikommt und es dort schon wieder vor Gegnern wimmelt, dann hat's da was - hier wäre es wünschenswert, die Spawnzeiten auf zumindest 1 Stunde oder so hochzudrehen-
- Langweilige Nebenmissionen beim Waffenhändler. Eigentl. gibt es nur einen Missionstyp: schalte den Nachschubskonvoi eines Konkurrenten aus. Immer und immer wieder...
Soweit meine bisherigen Eindrücke von Far Cry 2 - ich kann's definitiv empfehlen.
Mein Review bezieht sich auf die PC-Version. Mit meinem System (siehe hier) kann ich auf 1280x1024, höchste Details, AA aus (erzeugt bei mir leider Mauslag?!), flüssig zocken.
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Hier ein Video, das einige der angesprochenen Features von FarCry 2 zeigt: http://www.youtube.com/watch?v=CrLxz96SHLE
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) sehr schön. afrika feeling kommt gut rüber, wie jander sagte man kann die hitze fast spüren und da das spiel 
