Wargod hat geschrieben:Also nochmal etwas deutlicher:
Ich persönlich sehe keinen großen Unterschied ob ich so eine Szene nun durchspiele, ob in einer Zwischensequenz genau das gleiche passiert, oder ob ich die Gewaltszene in einem Film einfach nur stumpf konsumiere! Die Gewalt bleibt exakt die Gleiche und das einfache "Hinnehmen & Akzeptieren" im Film kann sogar unter gewissen Umständen schlimmer sein!
Ich habe nicht gesagt , dass eine solche Art der Gewalt gut ist, oder in einem Spiel/Film etwas zu suchen hat oder dass ich auf sowas stehe!
Etwas "Neues" ist es allerdings absolut nicht, und genau deshalb verstehe ich nicht, warum man sich über so eine Sequenz so aufregt, obwohl solche Szenen schon zu Hauf in anderen Medien zu finden sind.
Das war die direkte Antwort auf eure ersten Posts und ich denke, das stellt meine Meinung ganz gut dar.
Die Gewalt an sich bleibt immer die gleich, ob ich die Szene nun spiele, oder nur zusehe.
Auch wenn es sie nicht aktiv sehen würde, oder nur in Flashback ähnlichen Szenen, bleibt ein Massaker ein Massaker.
Eine "schöne" oder "harmlosere" Verpackung macht es nicht besser und spielt im schlechtesten Fall die Tat sogar herunter.
Aber das ist meine persönliche Meinung.
Ich liebe stylisch gemachte Filme und Elemente in Spielen (Max Payne ist nach wie vor eines meiner absoluten Lieblingsspiele!)
Ein innerer Monolog oder etwas Ähnliches wäre also extrem genial, auch von den Möglichkeiten die man szenisch und in der Darstellung hätte, aber das ist eine Menge Aufwand und erfordert extrem gute Schreiberlinge und Leute die sowas auch ordentlich umsetzen können.
Dort müsste man evtl. nicht mal direkt die Gewalt zeigen ... aber an der Tat selbst ändert das auch nichts.
Mal ganz zu schweigen, dass es die wenigsten Entwickler schaffen einen solchen inneren Monolog gut umzusetzen, ohne dass es lächerlich oder komisch / zu abstrakt wirkt und die Stimmung und Message verloren geht, die man hätte aufbauen können.
Max Payne ist in seiner Ausführung mit ein paar wenigen anderen Spielen nämlich leider die Ausnahme und auch in vielen Filmen gehen solche Ansätze oft einfach schief.
Die direkte Konfrontation mit der Grausamkeit macht meiner Meinung nach eben diese Grausamkeit in den meisten Fällen deutlicher, als ein kunstvoll gemachter Rückblick oder eine Erzählung, welche aber nicht "funktioniert" wie sie sollten, nämlich indem sie trotz kunstvoller und "harmloser" Darstellung die Grausamkeit vermittelen.
Die Atombombe in Fallout 3 wirkt zum Beispiel einfach genial (hab auch nur auf YouTube gesehen, aber das ist grafisch einfach super), aber so richtig denkt man irgendwie gar nicht daran, dass man gerade eine ganze Siedlung ausgelöscht hat.
Würde man "mitten drin" sein und die Menschen sehen, wie sie von der Explosion zerfetzt werden, würde die Szene völlig anders wirken und einfach die Bedeutung einer solchen "Tat" viel extremer und deutlicher rüber bringen.
Ein innerer Monolog köntne hier helfen, muss aber extrem gut gemacht sein, um die Wirkung nicht zu verfehlen .. und das ist eine sehr schwierige Aufgabe imho.
Ähnlich sehe ich das mit der Szene in CoD6.
Das heißt nicht, dass ich soetwas gut heiße oder solche Szenen unbedingt in meinen Spielen haben will oder muss!
Ich habe auch lieber gut gemachte evtl. sogar unterschwellige und bedrückende Gewaltimplikationen ala Max Payne, aber ich finde solch eine Szene wie in CoD6 immer noch besser als ein Grafikspektakel, das von der Gewalt an sich ablenkt und man danach weiter spielt, als wäre nichts gewesen.
Über meine Neigung zu solchen Szenen hatet ich zu Beginn überhaupt nichts geschrieben.
Und neu ist solch extreme Gewalt wie gesagt auch nicht, egal ob Spiel oder Film.
Wenn diese Einstellung von mir riesen Blödsinn ist, dann bin ich sogar gern der dümmste Mensch auf Erden, das glaubst du gar nicht.