QuelleCall of Duty: Black Ops – Versionszwang für Deutschland!
Es ist ein derzeit heiß diskutiertes Thema: Welche Version von Call of Duty: Black Ops holt ihr euch und wo? Angesichts der grenzüberschreitenden Gewalt im neuesten Teil der Serie fürchtet jeder die gnadenlose Schere des Entwicklers, welche das Game für jedes Land passend zusammenkürzt und vor allem für Deutschland gravierende Einschnitte wahrscheinlich macht. Eine Lösung war bislang, sich einfach die gewünschte Version aus dem Ausland zu besorgen. Doch jetzt ist es offiziell: Diese werden laut einer Aussage des Activision-Supports bei Call of Duty: Black Ops von vorneherein in Deutschland nicht spielbar sein; Steam macht's möglich.
Call of Duty: Black Ops verspricht eines der gewaltsamsten Teile der Serie zu werden, sogar der Hersteller selbst hat nochmal Hand angelegt und manches noch vor Release wieder entfernt. Die durch Motion Capture extrem realistische Darstellung z.B. eines Genickbruchs mit bloßer Hand sei dann doch too much; sogar für die US-Version. Ein weiteres Problem sind die auch in Black Ops enthaltenen Swastikas/Nazisymbole, welche in Deutschland bekanntlich verboten sind.
Der Vorgänger Modern Warfare 2 war dank exzessiver Gewaltdarstellungen auf dem Index gelandet, weshalb neun Monate nach Release und Tag X der Indizierung keinerlei ausländische Version mehr über Steam aktivierbar ist und gegen eine deutsche Version umgetauscht werden muss. Bei Black Ops will Activision offenbar schon bei Release auf Nummer sicher gehen. Im Twittergespräch mit Xiao von den Blackmonkeys sowie Jugger, Khamul und KrustY von CallofDutySeries.de bestätigte ATVI_Amber vom Activision-Support die schlimmsten Befürchtungen:
In Deutschland wird keine einzige ausländische Version von Black Ops bei Release aktivierbar sein.
Offenbar auch nicht die österreichische PEGI-Version
Damit ist schon jetzt absolut sicher, dass die US- und UK-Version auf keinen Fall in Deutschland aktivierbar sein werden, da in Deutschland nicht erlaubte Hakenkreuz-Symbole enthalten sind. Wer diese vorbestellt hat, sollte sich schnellstens umorientieren.
Laut diesen Informationen von Amber könnte auch das letzte Schlupfloch „AT-Version“ für deutsche Staatsbürger gestopft sein, obwohl es keinerlei verfassungsfeindliche Symbolik enthält und nur aufgrund der Gewaltdarstellung eventuell irgendwann weit nach Release auf dem Index landen könnte. Doch es bleibt noch fraglich, ob Steam bei der AT-Version ebenfalls derart restriktiv vorgehen wird. Denn trotz Ambers Aussagen haben diese weiterhin das letzte Wort, ob und welche Version schon bei Release nicht in Deutschland aktivierbar sein wird. Steam selbst hält sich jedoch nach wie vor bedeckt und reagiert auf diesbezügliche Anfragen erst gar nicht.
Wer also unbedingt uncut in englischer Original-Sprache zocken und es drauf ankommen lassen will, sollte als letzte Alternative ausschließlich auf die AT-Version setzen.
Als Geheimtipp sei hier der 4players-Store genannt, der weiterhin sowohl die deutsche als auch die österreichische PEGI-Version anbietet. Diesen liegt bislang noch keinerlei Informationen vor, dass auch die AT-Version betroffen wäre. Sofern es jedoch Probleme bei Release geben sollte, dürfte der Umtausch bei einem deutschen Anbieter weitaus unproblematischer sein.
Am Ende bleibt wohl nur noch die offizielle deutsche „low violence“ Version für uns übrig, die noch dazu laut Steam-Store ausschließlich in deutscher Sprache verfügbar sein wird. Activision hat diese Form der Reglementierung offenbar zu schätzen gelernt und entschuldigt es damit, man könne nunmal nichts für die deutsche Gesetzgebung.
Mich betrifft's ja nicht aber evtl interessiert's euch ja.