Ja, solche Situation gab es schon.
Ich habe sie mehrmals bei Kollegen erlebt und einmal (bewusst) bei mir selbst.
Meist entstehen diese Sachen dann, wenn sich beide Seiten hochkochen und sich das zuspitzt. Ich selbst habe bislang meist immer einen Weg gefunden, solche Situation durch teilweise halbstündiges Reden zu entschärfen, allerdings werde ich in der Richtung auch immer dünnhäutiger, wie ich an mir selbst bemerke. Die Straße stumpft ab.
Bei der Situation, in der ich selbst beteiligt war, kam es zu einer Körperverletzung zwischen mehreren Beteiligten mitten auf der Straße. Jemand verständigte die Polizei und wir waren die zweite Streife vor Ort. Nachdem wir uns einen kleinen Überblick verschafft hatten und von den Kollegen den Hinweis auf den Täter bekommen hatten, haben wir uns dem "angenommen".
Wir haben ihn - da vor Ort immer noch latent aggressiv (übrigens ein ähnliches Verhalten wie im Video zu sehen, nur noch eine Spur schlimmer) - gefesselt und auf der Motorhaube des Dienstfahrzeuges abgelegt. Er war zudem stark betrunken (ich meine irgendwas mit über 1,5 Promille) und meiner Einschätzung nach unter dem Einfluss von Drogen (er war dafür bekannt und hat das dann im Nachhinein auch in der Gerichtsverhandlung eingeräumt).
Es hat sich nun etwas mit der Aufklärung der Situation hingezogen, weil anfangs nicht klar war, was denn nun genau passiert war. Schlussendlich hat sich "mein" Kandidat als der Haupttäter herausgestellt, der danach in [s]menschenverachtende Sippenhaft[/s] Sicherheitsgewahrsam genommen wurde. Er wurde also von der Motorhaube aufgestellt und sollte eine Strecke von etwa fünf Metern zu einem anderen Fahrzeug gehen, mit dem sein Transport erfolgen sollte. Er legte die Strecke auch "nur" unter den üblichen verbalen Beleidigungen und Bedrohungen zurück, hat sich dann aber kurz vor dem Einsteigen ins Fahrzeug ansatzlos umgedreht und mir aus nächster Nähe ins Gesicht gespuckt.
Das war eine Situation, in der die Pferde mit mir durchgegangen sind. Ich habe den Typen relativ brutal zu Boden gebracht und dafür gesorgt, dass er keinen mehr anspucken kann (= sein T-Shirt über den Kopf gezogen). Danach bin ich schnell weg von ihm und habe mich anderweitig beruhigt, sonst wäre die Situation ungut ausgegangen.
Sobald ich ein solches Verhalten bei Kollegen bemerke (ansteigende Aggressionen), ziehe ich sie, sofern möglich, direkt nach Beendigung der Maßnahme etwas aus der Schusslinie und mache selbst weiter. Das funktioniert zu 95% sehr gut, insbesondere deswegen, weil man seine Kollegen mit der Zeit sehr gut kennen lernt und weiß, wie sie ticken.