Rentenwut

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Stony
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Rentenwut

Beitrag von Stony » 05.11.2012, 20:22

http://www.tagesschau.de/inland/rente294.html

Das Unverständnis sinkt, die Wut steigt. Vor allem bei der allbewährten Praxis der Wirtschaft, Politik und Behörden, Arbeitsplätze zu vernichten und dauerhaft zu streichen. Viele schuften 20 Jahre und mehr für eine Firma. Dass heute Firmen konkurs gehen ist ja inzwischen Regel. Masseentlassungen sind auch ein super Garant für 40 Jahre Rentenbeitrag. Mmmm nee ist klar!

Nebenbei, wie viele arbeiten und investieren, dass sie irgendwann mal für die Arbeit bezahlt werden. Das ist ja so selbstverständlich.

Und was ich immer noch nicht verstehe (oder vielleicht doch), dass hier immer noch von Rettungsschirm gesprochen und gezahlt wird, den Leuten aber nicht nur die Rente versteuert wird, sondern die Leute auch um Ihre Rente betrogen werden.

Meine Prognose: Das mit den Renten können die jetzigen neuen Generationen weitgehend vergessen.

Abgesehen davon: Wieso eigentlich in eine Rentenversicherung einzahlen? Ist es nicht deutlich lukrativer, das zukünftige "Rentengeld" auf ein Festgeldkonto einzuzahlen? Soviel Zinsen kriegt man doch bei einer Rentenversicherung nicht. Und wenn ich das richtig verstehe, im Todesfall fällt das Geld an die Versicherung. Kein Verwandter wird einen müden Cent sehen und die Versicherung reibt sich die Hände.

Hier stimmt doch hinten und vorne was nicht.
Beste Grüße
Frithjof

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Lord_Vader
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Beitrag von Lord_Vader » 05.11.2012, 20:38

Du zahlst nicht in "deine" Rente ein, sondern du zahlst Rente für die derzeitigen Rentner. Die Umlagefinanzierte Rente ist kein Sparbuch. Daher funktioniert das System auch in 100 Jahren noch, sofern noch etwas erwirtschaftet wird.
Man muss lediglich die Ausnahmeregeln abschaffen und dafür sorgen das alle! Bürger in die Rentenkassen einzahlen und sich nicht ausklinken dürfen. Bestes Beispiel dafür ist der sozialistische Musterstaat "Schweiz" (frei nach Pispers).
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cubi
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Beitrag von cubi » 06.11.2012, 05:30

bei der umlagefinanzierten rente kommt es auf die produktivitaet an, nicht auf die rendite. den schwachsinn des demografischen faktors trichtern uns die neoliberalen thinktanks mit ihren professorenm politikern und angeschlossenen qualitaetsmedien nun seit 15 jahren ein! der kuchen wird nach wie vor groesser nur die stuecke werden immer ungleicher verteilt, zu lasten des mittelstandes. welche bank oder versicherung garantiert ernsthaft in 40 jahren noch die zinsen, wenn die hochgelobte riesterente heute schon nix mehr abwirft? ein scheiss betrug ist das alles! wenn das schweizer model eingefuehrt wuerde, koennte die rentenabgabe auf etwa 15% gesenkt werden. das ist aber miti den mietmaeulern und kaufpolitikern nicht denkbar. leider kapieren das, wie man ganz oben sieht, die wenigsten.
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Beitrag von Stony » 06.11.2012, 16:54

Ich sehe, die Ursache meiner Wut hat schon eine Grundlage. Aber seht zu, dass Ihr eine Stelle bei der HSH-Nordbank bekommt. Die will von den nördlichen Bundesländern bis 2019 einige Milliarden(!) € vom Staat.

:verdacht:
Beste Grüße
Frithjof

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Beitrag von Lord_Vader » 06.11.2012, 21:04

Es geschehen noch gute Taten dieser Tage:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wirt ... t/1910673/

Radikal, aber auch ein gutes Modell für Deutschland.
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Beitrag von cubi » 07.11.2012, 09:48

Aber nur, wenn die Kassen unabhängige Non-Profit-Organisationen sind. Ein rein staatliches Gesundheitssystem, wo jede (noeliberale) Regierung per Gesetz mal eben die Leistungen kappt, würde ich auch nicht wollen! Was dann abgeht sieht man schön in England! Rein Privat (USA) oder rein Staatlich (England) ist imho beides Scheiße. Unser System ist gar nicht so schlecht, wäre es vernünftig geeicht und der Einfluss der Industrie, sowie der Ärzte- und der Apothekerverbände nicht so stark. Ohne das brutale Lohndumping in Deutschland sähe es auch anders aus, denn gemessen am Bruttonationaleinkommen sind die Gesundheitsausgaben seit 20 Jahren nahezu konstant um die 11%! Die Kostenexplosion ist reine Propaganda der privaten Versicherungsvertreter und soll nur von den eigentlichen Problemen ablenken, um die Profitmaximierung nicht zu stören.

Einen großartigen Podcast zu dem Thema gibt es hier: http://bundesradio.de/2010/04/06/br006- ... itssystem/
(vom 6. April 2010)
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Beitrag von JeansJoe » 10.11.2012, 14:49

ich denk mal mit der rente wirds mau ausschauen.
Wenn schwarz-gelb nochmal eine Periode durchhalten sollte dann ist die Rente weg für diejenigen die jetzt 50 sind bis zu denen die 20 sind.
Weil diejenigen die einzahlen sollten nicht mehr können. Billiglohnsektor usw. Da kann sich die FDP und Union noch so sehr damit brüsten dass "so viele Menschen wie noch nie in Arbeit sind". Arbeit ist eben nicht gleich Arbeit. Während die Wirtschafts / Finanzkrise an und vorbeigeschrammt ist hat uns die Regierung auf Kurs in die soziale Krise gebracht. Schröder hat eigentlich mal damit angefangen. Harz 4 - Kurzarbeit - Subunternehmertum - Billiglohnsektor.
In ein Sparbuch statt in eine Riester Rente zu investieren ist heutzutage Schwachsinn. Wenn man länger als 1 Jahr arbeitslos ist wird das Sparbuch angegriffen und aufgebraucht - genauso wie jede nicht-Riester Rente. Wer weiß denn heutzutage schon noch ob er nicht mal zwei Jahre ohne Job dastehen wird?

Das System in Deutschland funktioniert eigentlich ganz gut. Aber das ist im Moment so wie mit dem Euro. "Wie konnten wir nur in den Euro eintreten ohne zentrale Kontrollstelle?" und bald eben: "Wie konnten wir nur in die Rente einzahlen ohne Sozial- und Wirtschaftssystem das die Einlagen sichert?"
Hinter dir! Eine dreiköpfige Kaffeetasse des Todes!

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Beitrag von cubi » 10.11.2012, 17:21

Wo soll nur das ganze schöne Geld herkommen: Oh Nein oh nein! Vielleicht da, wo es nur auf Konten rumgammelt und nix tut?

1% der Deutschen besitzt fast die Hälfte des Geldvermögens
Wer aber sind die 1%, wie groß sind ihre Geldschätze?
Antwort darauf gibt u.a. der D.A.CH – Vermögensreport 2012 der Internationalen Investmentgesellschaft Valluga (Liechtenstein). Der alljährliche Report konzentriert sich auf die Millionärsvermögen der deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich, Schweiz (D.A.CH). Für Deutschland kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass es 2011 hierzulande 826.000 Euro-Geld-Millionäre (mit mindestens eine Million Euro Finanzvermögen) gab, 4000 weniger als im Jahr davor (Capgemini/RBC Wealth Management kommen in ihrem World Wealth Report 2012
zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Dollar-Millionäre 2011 in Deutschland um 27.000 auf 951.000 stieg). Diese 826.000 Euro-Millionäre machen genau ein Prozent der deutschen Bevölkerung aus.
Nach VallugaAG verfügten sie insgesamt über ein Finanzvermögen von 2.176 Milliarden Euro (2,18 Billionen) (D.A.CH-Report,S. 15). Das sind knapp 45 Prozent des deutschen Geldvermögens.
via Nachdenkseiten
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Beitrag von cubi » 16.11.2012, 22:48

Per Nacht und Nebelaktion wird mal wieder Finanzdienstleister und Versicherungen das Geld in den Hals geschaufelt!

Private Altersvorsorge: Regierungsgeschenke für Versicherungskonzerne

http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... alter.php5


Wer hat die gewählt! :vomit:
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Beitrag von Lord_Vader » 17.11.2012, 00:43

Unsere Berufsverbrecher. Man muss sie einfach mögen. :vomit:
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Beitrag von end_aka_meli » 17.11.2012, 18:06

So ist das im Kapitalismus, wenn private Lobbyisten hinter Politikern stehen.
Ich fand ja schon die Lebensleistungsrente perfide. Man bekommt sie nur, wenn man extra Geld in private Finanzunternehmen pumpt, die selber auch mind. 15-20% Rendite erwirtschaften müssen. Für die Idee wurden im Voraus auch schon einige schleimige Hände gedrückt. Das Tolle ist halt, man sitzt da und kann nur zuschauen :(

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Beitrag von Undertaker » 17.11.2012, 18:54

Habe letztlich gelesen, dass ein Politiker in Saarland glaube ich den Vorschlag auf eine gsetzliche Betriebsrente gemacht hat. So würde man die staatliche aufstocken.

Fände ich gut.
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Beitrag von cubi » 17.11.2012, 23:24

Wie soll das gehen? Einen Mindestlohn der den Namen verdient fände ich gut! Eine Rückkehr zu solidarischen Rente wäre auch längst fällig! Und das die Großbanken endlich zerschlagen werden, welche pausenlos den realen Märkten das Geld aussaugen und verbrennen!
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Beitrag von BlackSoul » 18.11.2012, 08:18

cubi hat geschrieben:Wie soll das gehen? Einen Mindestlohn der den Namen verdient fände ich gut! Eine Rückkehr zu solidarischen Rente wäre auch längst fällig! Und das die Großbanken endlich zerschlagen werden, welche pausenlos den realen Märkten das Geld aussaugen und verbrennen!
Wo ich gerade Mindestlohn lese. Ich bin ja nun auch Zeitarbeiter. (Für eventuelle Beileidsbekundungen reiche ich sehr gerne meine Bankverbindung weiter.) Und musste doch ein wenig über die Mindestlohn-Forderungen der Grünen in ihrem Wahlprogramm schmunzeln. Sicherlich 8,50EUR klingen erst einmal wie ein Anfang von irgend etwas. Aber ich sehe dort, mit meinem utopischen Gehalt von momentanen 8,64EUR, nur wenig Anlass zur Freude. Und in dem Bereich von 8,50EUR liegen hier in meiner Ecke schon einige andere Firmen.
Von daher ist die Forderung in deren Wahlprogramm, 8,50EUR nicht zu unterschreiten, einfach nur Augenwischerei, wie ich finde! Wenn dann sollen sie bitte 8,75EUR oder 9EUR nennen. Aber aus 8,50EUR wird am Verhandlungstisch der Koalition dann doch wieder nur 8EUR, wenn man positiv denkt, und 7,75EUR oder weniger, wenn man etwas realistischer ist.

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Beitrag von cubi » 18.11.2012, 09:27

Man darf nicht vergessen, das die Grünen maßgeblich für die heutige Katastrophe durch die neoliberalisierung der Gesellschaft mitverantwortlich sind! Die werden nix fordern, was die Koalitionsfähigkeit mit der CDU gefährden kann! Alles andere ist Gelaber. Die Spitzenkandidatin Göring-Eckardt z.B. hat damals als Fraktionschefin Harz4 mit verbrochen. Die Grünen sind, was das Schleifen des Sozialstaats (besonders der Renten) angeht, ein genauso verlässlicher Koalitionspartner wie die fDP oder die Steine-sPD!
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