IS, ISIS, Irak, Syrien

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[FtN|GT] Bob Sacamano
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Beitrag von [FtN|GT] Bob Sacamano » 03.09.2014, 22:45

[FtN|FH] Galli hat geschrieben:Wie Gysi unserem Karnevalsverein die Ärsche hochbindet.

ISIS, Waffenlieferungen und Ukraine ab 18:28min.

https://www.youtube.com/watch?v=lYNTernE6jo
Großartig, die Gesichter von Merkel und Gabriel bei 19:45
:D


(Erinnert mich ein bisschen an das Ende von "The Graduate")
[fullalbumimg]984[/fullalbumimg]

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Toska
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Beitrag von Toska » 08.09.2014, 03:36

Meine Frau ist Lehrerin an einer Kolumbianischen Schule und die hatten Freitag Abend einen Lehrer-Ausflug, an dem auch die Ehegatten eingeladen waren. Mit zwei Bussen (Chivas - offene Party-Busse) ging es drei Stunden durch die Pampa und dann zu einem Restaurant. So ein Rumgezockel ist so ganz nicht mein Ding, aber ich bin halt des lieben Friedens willen mit. DAS hat sich dann doch gelohnt, denn es waren noch zwei andere Gringos mit dabei. Ein gebürtiger US Amerikaner aus Los Angeles - der andere (Anfang 50) lebt derzeit in Miami und ist gebürtiger Israeli.

Mit dem Israeli hab ich mich ein paar Stunden sehr angeregt unterhalten können. Er sprach von sich aus sofort das Thema Gaza an und wurde furchtbar defensiv, als wenn er sich für sein Land rechtfertigen müsste. Erst als er merkte, dass er damit bei mir offene Türen einrennt, taute er dann etwas mehr auf.

Er ist politisch ebenfalls sehr interessiert und wir haben mal so das ganze Themenfeld Ukraine, ISIS und naher Osten (Irak, Iran, Saudi-Arabien und Katar) abgegrast. In typisch israelischer Manier waren so manche Aussagen halt ein bisschen nebulös und unscharf und in anderer Hinsicht von einer Härte nach außen, die nicht immer politisch korrekt ist. Fragen nach seiner Einheit hat er nicht beantwortet und nur erwähnt, dass er Reserve-Offizier eines Merkava I Battalions sei und im Libanon und auf dem Golan war. Das wenige, was er dazu sagte, war recht schlüssig. Interessant die Aussage, dass die Merkava I nicht ganz so veraltet seien, wie es den Eindruck macht, da sie mittlerweile auch die Selbstschutz-Einrichtungen erhalten hätten, wie sie ab Merkava III Standard sind.

Er hält Netanyahu für "den härtesten Hund", den Israel je als Premier hatte und dass man bei ihm auf alles gefasst sein müsse. Aus seinem Mund klang das seltsam positiv und anerkennend. Im Bezug auf den Terror-Finanzier Katar kam da kam die nebulöse Ansage, dass in Israel seit längerem wohl "Elemente" bereit stünden, das Problem "dauerhaft" zu lösen. Nur hätte man sie noch nicht gelassen. Ich sprach ihn dann mal auf die angeblichen Überflugrechte Israels über Saudi-Arabien an. Er ging darauf nicht direkt ein, sagte aber, dass Israel ein besseres Bild davon hätte, was die Iraner wo haben, als der Iran selbst und das Drohnen ein wichtigerer Aspekt seien, als Kampfjets.

Zu ISIS die kapitale Ansage: "Lass uns das mal machen." Es wäre der letzte Fehler von ISIS, sich mit Israel anzulegen, zumal sie sich dann nicht von Staatsgrenzen abhalten lassen würden um mit ihnen aufzuräumen. Als die Tage die UN-Beobachter auf dem Golan hopsgenommen wurden, hatte man seiner Meinung nach in Israel schon "den Finger am Abzug". Das nichts passiert sei, führt er darauf zurück, dass ISIS sich halt nur an den UN-Truppen vergangen hat und "UN interessiert sowieso keinen." Über die deutschen Waffen für die Kurden war er recht enthusiastisch. Zumal er sicher ist, dass die Türkei damit langfristig ein Problem haben wird. Und mit denen hätten sie auch noch eine Rechnung offen. Die Türkei hat aus Entrüstung über das israelische Vorgehen gegen die "Gaza-Flottille" wohl einige militärische und geheimdienstliche Projekte mit Israel auf Eis gelegt und das hat wohl nicht nur Geld, sondern auch Leben gekostet. Genaueres war da nicht zu erfahren. Was er zum Thema "gemäßigter Islam" und zur schleichenden Islamisierung der westlichen Welt sagte, lasse ich hier mal ganz bewusst weg. Als ich ihm das mit der Aktion der "Scharia-Polizei" in Wuppertal erzählte, erklärte er, dass die israelische Polizei das in einer Form geregelt hätte, die Nachahmern jegliche Lust vergehen ließe. So genau wollte ich das dann auch nicht wissen.

Die interessanteste Aussage kam dann zum Ende des Gespräches: In Israel hält man sich seit längerem die Tür offen, aus dem Lager der USA zu wechseln. Unter Obama hätten sich die Beziehungen so sehr verschlechtert, dass Israel keine andere Alternative mehr sähe. Gleichzeitig gäbe es immer engere Verflechtungen mit China und Russland. Mit Russland eher wirtschaftlich und kulturell (durch die Einwanderer), mit China vor allem wirtschaftlich und militärisch. Er verwies da auf das Waffen-Depot der USA in Israel. Israel hatte dort jederzeit Zugriff wie in einem 7/11 Supermarkt. Das hat seit mehr als 30 Jahren prima funktioniert, war nur Eingeweihten bekannt und wurde absichtlich nicht an die große Glocke gehangen. Erst Obama hat das publik gemacht, damit er Stimmung aufbauen konnte, um Israels Zugriff einzuschränken. Für die Israelis war das die rote Linie, da das Depot bislang im erheblichen Maß zum Sicherheitsgefühl beigetragen hat. Jetzt, wo dieses "Sicherheitsnetz" zur Disposition steht, muss man ausreichend große eigene Munitions-Reserven und Quellen aufbauen und hält die USA nicht mehr für einen verlässlichen Partner.

Man kann davon halten, was man will, aber ich hab bislang noch keinen Israeli getroffen, der (trotz der ortsüblichen Zurückhaltung) mal so frei von der Schnauze weg geredet hat.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Herr Rossi » 08.09.2014, 06:32

Naja, indirekt kenne ich das auch so. Ich hatte mal einen israelischen Mitbewohner. Wobei der das alles recht kritisch sah, aber sein Bekanntenkreis war eher so drauf wie dein Gesprächspartner.

Zu dem Thema sich Russland und China zuwenden, weil die Amis nimmer wollen: Ich bezweifel, dass die in China einen ähnlichen Partner wie die USA finden. Welches Interesse sollte China daran haben es sich mit einem Großteil der arabischen Welt zu verbauen?

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Beitrag von Toska » 08.09.2014, 23:32

Herr Rossi hat geschrieben:Zu dem Thema sich Russland und China zuwenden, weil die Amis nimmer wollen: Ich bezweifel, dass die in China einen ähnlichen Partner wie die USA finden. Welches Interesse sollte China daran haben es sich mit einem Großteil der arabischen Welt zu verbauen?
Ich sags mal so: Die Zeit der "tiefen Kassen" ist für Israel eh so gut wie vorbei. Man hat sich ja schon vor einigen Jahren mit dem Amis geeinigt, die ständigen Zahlungen an Israel auslaufen zu lassen. Iron Dome ist an sich zu Ende entwickelt und man hat fast alle benötigten Batterien gebaut. Man hat zudem alles an Ausrüstung was man braucht. Und es ist schwer, noch irgendwas sinnvolles zu finden, was man aus US-Quelle kaufen kann.

Was China angeht: So mancher technologische Quantensprung der Chinesen dürfte nicht nur auf der Findigkeit chinesischer Ingenieure oder Spionage beruhen. Sondern auf gezieltem Technologie-Transfer. Die USA sind da auch nicht ganz unschuldig, da unter Bill Clinton diverse Export-Beschränkungen wegfielen. Zum anderen halte ich es für möglich, dass Israel da auch schwer nachgeholfen hat. Egal ob bei Kampfjets (die chinesische J-10 ist schwer vom israelischen Lavi Kampfjet "inspiriert"), bei Drohnen, Radars, elektronischen Gegenmaßnahmen oder anderem militärischem High-Tech.

In vielen Fällen beinhalteten diese Neuentwicklungen gleich mehrere Quantensprünge, was verwendete Technologien angeht. Das ist, als wenn man bislang nur Traktoren gebaut hat und sich auf einmal bei der Formel 1 gleich mit mehreren Werkteams anmeldet. Ohne diverse Ross Brawns unter Vertrag geht das - trotz aller Findigkeit - kaum. Natürlich ist noch nicht klar, ob die neuen chinesischen Jets wie J-20 oder J-31 überhaupt was taugen und es je bis zur Serienreife schaffen. Aber so ganz ohne gewisses Potential ist das alles nicht.

Meine Vermutung ist: Eine Zusammenarbeit zwischen Israel und China im militärischen Entwicklungs-Sektor wäre sehr fruchtbar für beide. Die Israelis erschließen sich neue Bezugsquellen für Waffen und einen Partner, der nicht gleich rumheult, wenn man den Nachbarn mal aufs Maul haut. Die Chinesen profitieren vom Technologie-Transfer und von der praktischen Kampferfahrung der Israelis. Neben dem ganzen westlichen militärischen High-Tech (von dem Israel viel selbst baut) wäre auch vor allem die Praxiserfahrung der Israelis sehr lehrreich. Die Chinesen würden sich sicherlich die Finger nach einem "Red Flag" in China lecken, in dem israelische Fluglehrer deren Jagdpiloten fit machen, während am Boden 'ne israelische Panzerkompanie mal Yom Kippur mit den chinesischen Panzerfahrern spielt. Klar, *dieses* Szenario mag noch arg an den Haaren herbeigezogen sein und würde sich auch schlecht lange geheim halten lassen.

Aber überleg mal, ob dass den potentiellen Ärger mit den Arabern wert ist? Ich denke schon. So viele Berührungspunkte mit den Arabern haben die Chinesen nicht und bei Öl und Gas baut man ja zunehmend auf Russland.

Der Gag bei den BRICS-Nationen ist halt, dass die geographisch (bis auf Russland und China) meistens keine Nachbarn sind und sich geopolitisch in unterschiedliche Richtungen orientieren. Russland schaut nach Westen und Südwesten, China nach Osten und Südosten. Indien, Südafrika und Brasilien sind eher wegen der Handelsbeziehungen dabei und um militärischen Bedarf zu decken, ohne dabei zwangsläufig in Dollar zahlen zu müssen. Israel würde da gut reinpassen, weil bislang keiner bei den BRICs ist, dem man in naher Zukunft auf den Schlips treten würde. Egal, wie sich der Nahe Osten noch entwickelt. Wenn man zwischen Pest und Cholera wählen muss (weiter an die USA binden, oder komplett auf eigenen Füßen), so wäre das für die Israelis sicherlich die bessere Alternative.

Allerdings denke ich mal, dass noch einiges passieren muss, bevor die Israelis das Lager wechseln. Vorher wird noch alles mitgenommen, was nicht angeschraubt ist. Solange man nicht besoffen rumgröhlt kann man dann auch auf zwei Hochzeiten tanzen.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Herr Rossi » 09.09.2014, 07:12

Nur auf die Militärtechnik zu schauen greift meiner Meinung nach aber deutlich zu kurz. Ich bezweifel auch, dass die Chinesen das nicht auch alles alleine hinkriegen. Dauert dann vielleicht ein wenig länger, aber haben die Zeitdruck? Ich denke nicht. Die Bombe haben sie, somit greift die so schnell auch kein ernst zu nehmender Gegner an.

Ich denke einer der wichtigsten Punkte bei der isralisch / amerikanischen Beziehung ist der UN Sicherheitsrat. Da konnte sich Israel eigentlich konstant darauf verlassen, dass die USA ihr Veto für sie eingesetzt haben. Ich denke so "treu" sind die Chinesen -zum Glück- eher nicht.

Und auch wenn China eher wenige Berührungspunkte mit islamischen Staaten hat (immerhin ein wackeliges Pakistan hat eine gemeinsame Grenze), so stellt sich doch die Frage, warum sollen sie es sich mit Millionen von Moslems versauen? Für ein wenig Rüstung, die sie über kurz oder lang auch selbst hinkriegen?

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Beitrag von Toska » 09.09.2014, 18:35

Herr Rossi hat geschrieben:Und auch wenn China eher wenige Berührungspunkte mit islamischen Staaten hat (immerhin ein wackeliges Pakistan hat eine gemeinsame Grenze), so stellt sich doch die Frage, warum sollen sie es sich mit Millionen von Moslems versauen? Für ein wenig Rüstung, die sie über kurz oder lang auch selbst hinkriegen?
Alles gute Punkte, Rossi. Aber die Chinesen haben auch kapiert, dass die USA die Islamisten in China vor den Pflug spannen, um China in die Suppe zu spucken. Die Uiguren zum Beispiel, die sunnitische Wurzeln haben. Das sind irgendwo nur 10 Millionen Einwohner, was bei Chinas riesiger Population nicht sonderlich groß ins Gewicht fällt. Dennoch machen die Uiguren überproportional viel Ärger. China hat schon mehrmals die USA und die CIA verantwortlich gemacht, die Uiguren logistisch und finanziell zu unterstützen, während die Medien in den USA die Terror-Anschläge der Uiguren als "Freiheitskampf" darstellen. Obwohl die Uiguren selbst in den USA auf der Terror-Liste stehen, hat man dann vor einiger Zeit die rund 30 Uiguren, die in Guantanamo einsaßen nicht zurück nach China geschickt, sondern in die Slovakei und nach Ozeanien. Wegen der "Menschenrechts-Situation in China".

Und ja: Die Chinesen werden geopolitisch sicherlich keine Schnellschüsse hinlegen. Die Planen in Zeiträumen von Jahrzehnten und wissen, dass ihre Zeit kommen wird. Dennoch dürfte es gewisse Versuchungen geben, die Zeit bis dahin durch "Wissens-Importe" und neue strategische Allianzen zu verkürzen. Wenn es die USA ärgert, ohne gleich massiv Streit vom Zaun zu brechen, wird das sicherlich noch attraktiver.

Aber lass uns mal abwarten, was kommt. Das Thema wird sicherlich irgendwann in der einen oder anderen Form mal anstehen.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 09.09.2014, 18:46

Aber bestätigt das denn nicht meine Vermutung, dass die sich mit Israel keinen Gefallen tun würden? Eine Ausweitung des Konfliktes mit den Uiguren -egal ob nun von den USA befördert oder nicht- würde eigentlich keinen Vorteil für China bedeuten, sondern nur den Konflikt verschärfen.

Und auch die USA werden die nicht über Mass verärgern, noch irgend welche Stellvertreterkriege mit denen führen, denn das ist nach wie vor der zentrale Absatzmarkt für die Chinesen. Umgekehrt haben eigentlich auch die USA kein Interesse daran es sich mit den Chinesen zu versauen. Warum sollten die an dem System China zündeln? Ich glaube, wenn da was knallt, dann ist das wahrscheinlich nur um die Hardliner in den jeweiligen Reihen zu bedienen, denn faktisch ist es völlkommen absurd, wenn genau diese beiden Länder sich bekriegen. Die hängen aneinander wie sonst kaum zwei andere Länder auf der Welt. Wenn einer von denen fällt, dann auch der andere...

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Beitrag von Toska » 10.09.2014, 01:00

Rossi, verabschiede dich mal von dem Gedanken, dass die USA der weiße Ritter sind. Oder dass die nur Gutes tun wollen und dann einfach Pech hatten oder schlecht beraten waren.

Was für einen Sinn hat es für die USA gemacht, mittels der "Farben-Revolutionen" in Jugoslawien (2000) Chechenien (2003), Georgien (2003), Ukraine (2004), Kirgisien und Libanon (2005) zu zündeln? Und dann den kompletten Nordafrikanischen Küstenstreifen bis zur Levante mit Revolutionen zu überziehen? Welchen Sinn hat es gemacht, ISIS auszurüsten? Oder in Ägypten die Moslem-Bruderschaft in die Regierung zu hieven?

Die haben das gemacht, um Regierungen zu destabilisieren und ihnen genehmere Schweine-Hunde an die Macht zu bringen. Krieg ist gut fürs Geschäft. Die USA schrecken ja jetzt auch nicht davor zurück, einen Krieg mit Russland anzuzetteln. Atomwaffen oder nicht. China? Ja, mit denen ist man enger verbunden, als mit Russland und versteht sie noch weniger, als die Russen. Dennoch hat man 20 Jahre lang die Uiguren mit Ausbildung, Waffen und Geld unterstützt, damit die in China, Kirgisien, Chechenien und Afghanistan Terror-Aktionen hinlegen.

Selbst wenn China Beweise hätte, die sie bei 'ner UN-Vollversammlung oder in Den Haag auf den Tisch knallen könnten: Die brechen deswegen keinen Krieg vom Zaun und die USA wissen das. Die regeln das wie immer still und leise. Chinesische Banken stoßen dann mal ein paar Dutzend Milliarden US-Anleihen ab und kaufen dafür Gold und Silber auf, oder kauft ganze Landstriche neben Militär-Basen in den USA. Die Chinesen haben die komplette westliche Wirtschaft und die Finanz-Märkte bei den Eiern. Ab und an werden die USA dann mal wieder dran erinnert und das hat meistens eine Zeitlang 'ne Wirkung. Zur Not werden halt mal 10 Millionen Patronen extra bestellt, oder die Panzer halten mal nicht vor den "Demonstranten" an. Tiananmen hat den Chinesen ja international auch nicht soviel Ärger gebracht, wie eigentlich zu erwarten war. Es kann es sich halt doch keiner leisten, China mit Embargos oder Sanktionen zu überziehen, da man sich dann selbst von deren langer Werkbank abkoppelt.

Die Chinesen werden irgendwann ihre Zurückhaltung auf dem internationalen Parkett ablegen. Das kann noch 10, 20 oder 50 Jahre dauern. Möglicherweise passiert das auch so leise und so behutsam, dass es keiner merkt. Das einzige, was die USA dagegen tun können, ist den Knopf zu drücken, oder so lange weiter zündeln, bis es irgendwo knallt und man erstmal andere Sorgen hat.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 10.09.2014, 06:12

USA weißer Ritter, ich? Wau, so kam das rüber?

Das denke ich wahrlich nicht. Ganz im Gegenteil. Dazu passend übrigens gestern der Folterbericht.

Ich sage nur, dass USA Und China wirtschaftlich derart eng verpflochten sind, dass es für beide Seiten Selbstmord wäre in Konflikt miteinander zu geraten.

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Beitrag von Icho Tolot » 10.09.2014, 09:39

Toska hat geschrieben: Was für einen Sinn hat es für die USA gemacht, mittels der "Farben-Revolutionen" in Jugoslawien (2000) Chechenien (2003), Georgien (2003), Ukraine (2004), Kirgisien und Libanon (2005) zu zündeln? Und dann den kompletten Nordafrikanischen Küstenstreifen bis zur Levante mit Revolutionen zu überziehen? Welchen Sinn hat es gemacht, ISIS auszurüsten? Oder in Ägypten die Moslem-Bruderschaft in die Regierung zu hieven?
ich finde es immer wieder erstaunlich, wie du davon ausgehst, dass irgendjemand derartige prozesse am tisch erzeugen kann.
du scheinst vor lauter großen bildern den menschen und seine motivationen aus den augen zu verlieren.

es gibt für israel keine sicheren verbündeten in china weil es keine beziehungen dazu hat.
die spezielle verbindung wie mit der usa basiert auf großartigem networking.
da liegt russland näher, nur haben die was zu bieten?

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Beitrag von Toska » 11.09.2014, 00:09

Icho Tolot hat geschrieben:ich finde es immer wieder erstaunlich, wie du davon ausgehst, dass irgendjemand derartige prozesse am tisch erzeugen kann.
http://www.globalresearch.ca/ukraine-pr ... up/5369906
http://www.globalresearch.ca/colored-re ... -usa/27061
https://www.opendemocracy.net/globaliza ... s_3196.jsp
http://www.storyleak.com/ukraine-cia-eu ... evolution/

Wikipedia ist nicht gerade die tollste Quelle, ich linke es aber trotzdem mal, weil es eine gute Übersicht für weitere Recherchen bietet:

http://en.wikipedia.org/wiki/Colour_revolution

Klick einfach mal auf das erste Link und frage dich, warum in Kairo, Kiev und Belgrad unter den Demonstranten die gleichen Handzettel (in drei verschiedenen Sprachen) die Runde machten. Solche "Zufälle" gab es dann bei so ziemlich allen Revolutionen seit dem Jahr 2000.

Ob eine Revolution Erfolg hat und den gewünschten Ausgang hat, lässt sich nicht steuern. Da hast du vollkommen Recht. Siehe Ägypten. Die von den USA ins Amt gehievten Moslem-Brüder wurden von einer Gegen-Revolution hinweg gefegt. Das war sicherlich nicht der geplante Ausgang. Wenn du dir die Liste auf Wikipedia ansiehst, wird auch klar, dass ein Großteil dieser Revolutionen nicht zum Erfolg führten. Zum Teil auch, weil die betreffenden Länder brutal dagegen vorgingen (China, Iran oder Belarus zum Beispiel), oder die Versuche ausländischer NGO's gleich (wie Russland) im Keim erstickten und/oder die NGO's hochkant rauswarfen.

Es geht also. Wenn auch mit bescheidener Erfolgsquote und einem ungewissem Ausgang. Bleibt nach wie vor die Frage, ob das sonderlich clever ist, so in der Weltgeschichte rumzuzündeln. Man stelle sich mal das Geschrei der USA vor, wenn Russland oder China ähnlich vorgingen.
Grüße,

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Beitrag von [FtN|FH] Galli » 12.09.2014, 17:28

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Beitrag von Lord_Vader » 12.09.2014, 17:44

:lol: Gut getroffen. ^^
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Beitrag von Toska » 12.09.2014, 21:46

Oh ja, gut getroffen. :D

Hier mal ein ernsthafteres Video: "A Message to President Obama from a former Muslim":

https://www.youtube.com/watch?v=QxzOVSMUrGM

Edit:

Und nochwas lustiges. Interessanterweise war es Akif Pirinçci, der auf Facebook darauf hinwies: Die Bundesregierung hat ISIS-Aktivitäten in Deutschland verboten und auch das Zeigen ihrer Kennzeichnungen, Symbole und Insignien.

Die ISIS-Flagge zeigt in der oberen Hälfte die erste Hälfte des islamischen Glaubensbekenntnisses: "Es gibt keinen Gott außer Allah." In der unteren Hälfte findet sich der Schriftzug "Mohammed ist der Prophet Gottes". Es ist zugleich die zweite Hälfte des Glaubensbekenntnisses. Das ganze ist dem historischen Siegel Mohammeds nachempfunden.

Der deutsche Staat verbietet also damit an sich, dass Moslems das Glaubensbekenntnisses in symbolischer Form vorzeigen dürfen. In einem Blog von "Die Zeit" ist schon einer deren Musel-Schreiber am rumwettern:
Er (der `Islamische Staat´) verwendet eine Flagge, gegen die ein gläubiger Muslim eigentlich nichts einzuwenden haben kann – und dürfte sich so richtig freuen, wenn es durch ein Verbot zu Situationen kommt, in denen Muslime, die mit dem IS gar nichts zu tun haben, sich über das Flaggenverbot empören und womöglich sogar strafrechtlich verfolgt werden. Ganz sicher würde der `Islamische Staat´ das nämlich als Ausweis genereller Islamfeindlichkeit im Westen ebenfalls propagandistisch ausnutzen: Dort dürfen wir nicht einmal unser Glaubensbekenntnis zeigen!

Quelle: http://blog.zeit.de/radikale-ansichten/ ... verbieten/
Gef*ckt eingeschädelt.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 13.09.2014, 20:05

Schwerer Schlag gegen die Feinde von ISIS:

Im syrischen Idlib trafen sich am Dienstag syrischen Rebellen-Gruppen, die gegen ISIS kämpfen. Geladen hatte die Ahrar-al-Sham brigade (AaS - "Freie Männer Syriens") und die "Islamic Front Coalition". Unter den Anwesenden waren der ganze Führungsstab der AaS, der "Islamic Front Coalition" und anderer Gruppierungen, die gegen ISIS kämpfen. Resultat:
Nearly fifty senior commanders of a major coalition of Islamic 'moderates' opposed to ISIS in Syria have been killed by an explosion at their secret command bunker as they met to discuss strategy against the the Islamic State.

Quelle: http://www.breitbart.com/Breitbart-Lond ... illed-Bomb
Würden' bei den Explosionrückständen Kram "Made in USA" mit dabei sein, würde mich das kein Stück wundern. Das würde prima zur inkoherenten Strategie des Moslem-in-Chief im Weißen Haus passen. :roll:
Grüße,

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