US Wahlen: And the winner is ...

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Beitrag von Toska » 02.12.2016, 23:39

Trump macht anscheinend Marine Corps General James "Mad Dog" Mattis zum Verteidigungsminister (Secretary of Defense). Das ist der härteste Hund seit Patton. Wenn sich mal jemand ein Bild machen will: Hier ein Artikel eines Senators, der unter ihm gedient hat: http://thefederalist.com/2016/12/02/ser ... s-learned/

Ich fand den Artikel klasse. Mattis wurde von Obama gefeuert, weil er die Kriegspläne Obamas gegen Syrien und Iran (!) kritisierte und oft genug bei der Präsentation "Und was dann?" fragte. Er machte Obama klar, dass er seine Jungs nicht verheizt sehen wollte und durfte dann gleich in Frührente. Harter Hund? Auf jeden Fall. Einer, der nicht kämpfen will, wenn es Unsinn ist und es keinen Plan B gibt. Bin mal gespannt, ob unsere Propaganda-Presse ihn als Kriegstreiber oder als neuen Prinz Eugen von Savoyen aufbauen wird.

Was ich mir witzig vorstelle: Lass mal den Verbund der "Kriegsminister" zu einer Konferenz aufeinander treffen. Auf Seiten der Russen "Mad Dog" Mattis und bei den Russen "Scarface" Schoigu. Und Europa tanzt mit dem
Kaffeekränzchen der ungedienten Verteidigungsministerinnen an.

Wie neulich bei Fefe: Die Konferenz wird dann nur funktionieren, wenn man alle auslädt, die keine Ahnung haben. :hehehe:
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Beitrag von Hyaena » 10.02.2017, 11:46

Spannend finde ich den Hick-Hack wegen des Einreiseverbots. Trump macht da eigentlich alles richtig von seiner Warte aus. Letztlich hat er das gemacht, was er im Wahlkampf versprochen hat und weswegen er offenbar dann auch gewählt wurde. Nun haben es die Gerichte (und evtl. die Eliten pp.) verhindert ... jedenfalls kann das seinen Wählern so verkauft werden. Daher mußte er auch vor Gericht, um zu zeigen, das er alles versucht hat. Seine Gegner jubeln jetzt und das ist meiner Ansicht nach deutlich zu kurz gedacht.

Ich denke, die Trump-Administration testet die Grenzen aus und schafft es aktuell, die eigene Basis an sich zu binden. Alles andere dürfte denen egal sein. Letztlich brauchen sie ja auch nur die Leute, die sie gewählt haben. Beim nächsten Wahlkampf werden die Leute dann auf jeden Fall das glauben, was er verspricht. Immerhin scheint er sich ja daran zu halten bzw. eben halten zu wollen.

Daher ist Häme wegen der Gerichtsentscheidung eher unangebracht. Seine Gegner sollten sich vielmehr echte Sorgen machen.

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Beitrag von Roland von Gilead » 10.02.2017, 12:20

Tja, er hat was erlassen was lt. Gesetz nicht zulässig ist, also haben die Gerichte Ihre Arbeit getan.

Was kann er jetzt machen - die Gesetze ändern oder die Verfassungsgerichte abschaffen .... :roll:

Siehe Türkei & Erdogan

Bin mal gespannt woraus es raus laufen wird, die medien sind ihm ja auch ein Dorn im Auge, die bekommen auch noch einen Maulkorb.

Ich finde die momentane Entwicklung um uns herum erschreckend ... und dann geht es ab September bei uns los :sick:
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Beitrag von Hyaena » 10.02.2017, 14:09

Bei uns wird nichts passieren. Entweder Schwarz-Rot oder Rot-Schwarz. Merkel oder Schulz. Die geben sich nicht viel in meinen Augen. Also alles wie gehabt.

Frankreich wird interessant. Ich tippe aktuell allerdings eher auf Macron. So als kleineres Übel auch für die Konservativen. Fillon dürfte es nach dem Skandal wegen der Zahlungen an seine Ehefrau schwer haben, wieder auf die Beine zu kommen. Le Pen wird die erste Runde gewinnen, in der zweiten dann alle anderen gegen FN und damit dann eben vermutlich Macron.

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Beitrag von Toska » 10.02.2017, 23:22

Hyaena hat geschrieben:Ich denke, die Trump-Administration testet die Grenzen aus und schafft es aktuell, die eigene Basis an sich zu binden. Alles andere dürfte denen egal sein. Letztlich brauchen sie ja auch nur die Leute, die sie gewählt haben. Beim nächsten Wahlkampf werden die Leute dann auf jeden Fall das glauben, was er verspricht. Immerhin scheint er sich ja daran zu halten bzw. eben halten zu wollen.
Sehe ich auch so, allerdings mit Bauchschmerzen. Ich diskutiere recht viel US-Innenpolitik mit einem US-Kumpel und er sieht das ebenso. Nimm mal den Trudeau in Kanada. Der ist als Lichtgestalt der Linken und Globalisierer angetreten und hat die Wahl ziemlich klar gewonnen. Jung, dynamisch, sportlich, witzig und wortgewaltig. So etwas kommt an und war erfrischend anders. Kanadische Politik war bis dahin eher verknöchert und staubtrocken. Selbst wenn man politisch nicht mit ihm auf einer Linie ist, konnte man dem Trudeau zunächst sicherlich was abgewinnen. Der hat in den ersten Wochen auch so einige Umbrüche in der Politik von Kanada durchgeführt und viel von dem umgesetzt, was er im Wahlkampf versprochen hat.

Seine Anhänger (und auch die überwiegend liberale oder linke Presse) lassen ihm nun durchgehen, dass er in manchen Dingen richtig üble Projekte durchwürgt, welche sie ansonsten komplett verteufeln würden. Fefe schrieb vor ein paar Wochen auch was dazu. Schaut selbst: https://blog.fefe.de/?q=Trudeau

Bei Trump dürfte das (bis auf die bei ihm anhaltende schlechte Presse) auch so laufen und seine Anhänger werden eher in Erinnerung halten, dass er seine Wahlversprechen so weit wie es ging gehalten hat. Auch wenn er das bei manchen wegen gesetzlicher der institutioneller Widerstände halt nicht schafft. Und das Einreiseverbot (für 120 Tage) ist da noch die unsinnigste Aktion und reinstes Schaulaufen. Bis auf für die Betroffenen halt. Weniger witzig ist, dass sich bei Trump halt schon relativ deutlich abzeichnet, dass nach wie vor Business auf seiner Tagesordnung ist und für die seinen sicherlich ordentlich was abfallen wird. So unverschämten Nepotismus sah man bei Vorgänger-Regierungen eher erst nach dem ersten Jahr im Office. Vielleicht ist das diesmal nur anders, weil die Presse schon bei den ersten Anzeichen davon schon sofort losheult und das bei anderen erst tat, wenn es sowieso für alle offensichtlich war.

Wo Trump halt 'ne komplette Niete ist sah man die Tage: Im Gespräch mit Putin sprach der russische Präsident halt von sich aus die START-Verträge an, welche Trumps Vorgänger-Regierungen gekündigt hatten. Selbst das Pentagon war deswegen damals betrübt, weil es wichtige Kontrollmechanismen zur gegenseitigen Überwachung und einige ganz brenzlige Rüstungsentwicklungen auf beiden Seiten behindert hat, von denen keiner wollte, dass er andere sie hat.

Die Folge war: Die USA haben nach dem Ende von START nur ihr AEGIS-auf-dem-Land in Alaska, Polen und Rumänien aufgelegt. Und die Russen haben rund ein Dutzend militärische Projekte bis zur Einsatzreife gebracht, die alle unter START in dieser Form nicht möglich gewesen wären. Darunter eine Giftpille, welche die USA den Russen weder zutrauten noch jemals zulassen wollten: Nuklearbestückbare Cruise-Missiles mit großer Reichweite, die man nicht nur an große Bomber, sondern auch an relativ kleine Jäger hängen kann. Dann halt noch die ABM-Fähigkeit der S-400 und S-500 und einiges andere. Auch wenn sich die Russen im technologischen Vorsprung sonnen: So ganz wohl ist denen dabei auch nicht, weil sie halt die USA damit in Zugzwang setzen. Und da die Antwort der USA aus Geldmangel nicht proportional ausfallen kann, kommt möglicherweise irgend ein fetter Hammer, den man auch nicht möchte.

Putin sprach deswegen START an und wollte sehen, wie man das gemeinsam mit Trump wieder aktivieren kann, um diesen Geist erneut in die Flasche zu bekommen. Und Trump wusste nicht, was START ist und musste sich das erst von einem Berater erklären lassen. Selbst dann wischte er es vom Tisch und sagte angeblich: "Wenn wir das gekündigt haben, dann war es wohl ein schlechter Vertrag!" Putin dürfte mit einem ziemlichen Kopfschütteln aus dem Gespräch raus sein.

Und da muss man klar sagen: Diese furchtbare Ignoranz Trumps in solchen Dingen ist natürlich extrem gefährlich. Schlimmer noch: Er scheint sich mit Leuten umgeben zu haben, die ihm nach dem Maul reden und ihn dann nicht einbremsen, wenn er sich mit Anlauf in so einen Fettnapf wirft und darin suhlt.

Übrigens: Verteidigungsminister Mattis hatte eine Untersuchung durchgeführt, um die wahre Verteidigungsfähigkeit des US-Militärs auszuloten und die Bilanz war war wie erwartet verheerend. Neu ist, dass man das an die große Glocke hängt - obwohl es in Teilen ja schon länger bekannt oder zumindest so erwartet wurde:

- Navy: Die kleinste und am wenigsten fähige US-Marine seit +100 Jahren. Fast komplette Flotte veraltet und die wenigen Neubauten gehen alle am Bedarf vorbei.
- Army: Von 58 Brigaden sind nur 3 sofort einsatzbereit. Der Rest bräuchte im V-Fall +30 Tage, um Lücken bei Personal, Ausbildung und Ausrüstung zu schließen und selbst dann wird es eng.
- Airforce: Noch nie hatte die Luftwaffe durch die Bank so viele schrottreife Altertümchen im Einsatz wie jetzt und die Piloten so wenig Flugstunden.
- Marine Corps: Material-Versorgung grauenhaft, zu wenig Personal, zu wenig Training und durch ständige "Feuerwehr-Einsätze" ausgeblutet, müde und verschlissen.
- Marine Corps Aviation: +50% der Flugzeuge wegen Ersatzteilmangel am Boden. Training für Flugscheinerhalt bestehender Crews nicht mehr gewährleistet, darüber hinausgehendes Training oder gar Einsätze unmöglich.
- Heeresflieger: Verfügbarkeit von Fluggeräten unter aller Kanone und logistisch überfordert. An sich sollen die Heeresflieger die Speerspitze der Army bilden, aber mangels Übung und Material hat man die grundlegenden logistischen Fähigkeiten dafür eingebüßt. Die letzten Deployments von Apaches in Kampfeinsätze waren z.B. alle Dramen, die nie ohne vermeidbare Unfälle von Mensch und Maschine über die Bühne gingen.

Fast noch wichtiger: Die DLA (Defense Logistics Agency) ist die zentrale Logistik-Behörde für die US Streitkräfte. Alle Lagerhaltung, Beschaffung und Instandhaltung auf Depot-Level laufen darüber. Egal ob jemand eine neue Klobrille braucht, einen Panzer oder neue Brennstäbe für einen Flugzeugträger. Und die sagen, dass die Lager für viele wichtige Gebrauchsartikel leer sind und man seit langem am absoluten Limit und oftmals darüber hinaus sei. Für einen Konflikt mit hoher Intensität sei man nicht gerüstet und da sei insbesondere auch die Munition sowohl daheim als auch in den "Forward-Depots" gemeint. Also auch das, was man in Europa, Korea, Japan, Diego Garcia und Israel eingelagert hat. Gerade die asiatischen Anreihner dürften aufhorchen, dass viel der in Afghanistan und Irak verballerten Munition aus den US Depots in Korea und Japan kamen und diese Bestände nicht wieder aufgefüllt wurden. Der Quartermaster der DLA hat das jedoch so geschickt vernuschelt und in Schachtelsätze verbaut, das man schon genau hinhören musste. Besonders kritisch sei die Situation bei jeglicher Präzisionsmunition und insbesondere den TLAMS. Obwohl die US-Navy alleine einen Beschaffungsbedarf von 1000 Stück in 2015 anmeldete, wurden lediglich 96 Stück noch in 2015 als Anschaffung für alle Streitkräfte der USA genehmigt und dann die Produktion eingestellt. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

Da nützt dann auch ein "scharfer Hund" wie Mattis im Pentagon nichts, wenn der gute Mann außer abgetretenen Kampfstiefeln nichts zu werfen hat. :hehehe:

Als Spaß am Rande: The Register hatte mal für England überlegt, wie man am besten und billigsten die Fähigkeitslücken bei deren Marinefliegern kompensieren könnte. Ohne Milliarden in die Beschaffung von Zukunftsprodukten zu stecken. Da könnten sich die "Verarmten Staaten von Amerika" sicherlich auch ein Scheibe abschneiden: https://www.theregister.co.uk/2016/11/1 ... l_problem/

:D

@Hyaena:

Ich denke auch, dass sowohl in Deutschland als auch in Frankreich nicht viel passieren wird. Bei uns müsste die AfD 51% der Stimmen holen, um was ändern zu können. Ansonsten passiert das gleiche wie in Österreich und alle Altparteien koalieren in einer Art und Weise (oder dulden eine "traditionell" besetzte Minderheitsregierung aus CDU+SPD+Anhang) um bloß dieses "Unheil" zu verhindern. Ich bin schon geneigt zu sagen: Für eine GroKo aus nur CDU/CSU+SPD wird es vermutlich nicht mehr reichen und wir bekommen garantiert mal mindestens ein Dreigespann. Die schaffen dann vermutlich keine komplette Legislaturperiode, weil es vorher schon knallt.

Frankreich? Es kann durchaus passieren, dass (wie von dir angedacht) Le Pen den ersten Wahlgang gut besteht und dann unterliegt. Nach dem ersten Wahlgang sind die Trotz- und Wechselwähler dann so erschrocken, dass sie vermutlich abspringen. Insbesondere wenn es in Frankreich relativ ruhig bleibt und die anderen Parteien kein großes Eigentor mehr schießen. Mit den politischen Strukturen in den Niederlanden kenne ich mich zu wenig aus, um Wilders Chancen einzuschätzen. Mal schauen, was das gibt.
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Beitrag von Roland von Gilead » 15.02.2017, 15:03

Amerika ist z.Zt. echt spannend, ließt man aktuell tgl. was in der Boulevard Presse - 2 Staaten Lösung, Rücktritt Flynn, Krim etc. :eek:
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Beitrag von Toska » 15.02.2017, 21:50

Roland von Gilead hat geschrieben:Amerika ist z.Zt. echt spannend, ließt man aktuell tgl. was in der Boulevard Presse - 2 Staaten Lösung, Rücktritt Flynn, Krim etc. :eek:
Leider wahr. Auch die Hoffnung, die Beziehungen zu Russland würden sich bessern? Komplett Fehlanzeige. Da das in unseren News eher nicht im Detail kommt, gehe ich mal kurz darauf ein:

Putin ärgert sich seit Jahren wegen dem AEGIS-zu-Lande in Polen und Rumänien. Weil die AGEIS halt nicht nur Flugzeuge, Flugkörper und ballistische Raketen abfangen können, sondern auch einen Angriffsmodus für Land- und Seeziele haben. Und Reichweiten von 4000-6000km in den neuesten Varianten. Damit ließe sich auch ein Erstschlag auf russische Kommandozentralen oder die russische Luftverteidigung fahren. Da die Amis den ABM-Vertrag und START1 und START2 gekündigt hatten, wollte Putin mit Trump halt ein neues Abkommen, welches das wieder aufleben lässt und AEGIS in Polen und Rumänien vom Tisch nimmt.

Wie weiter oben gesagt: Hat Trump nicht auf dem Radar und interessiert ihn nicht. Jetzt tönte Trump sogar rum, die Russen müssen die Krim wieder an die Ukraine zurück geben. Geht für die natürlich gar nicht. Auch die Spionageflüge und Marine-Exkursionen der USA bis vor die russische Küsten haben nach einer kurzen Pause wieder die Intensität wie unter Obama.

Putin hat sich das wohl jetzt einen Monat angeschaut und fängt an zu kontern:

1.) Ein russisches Spionageschiff kreuzt rund 70 Meilen vor der US-Ostküste. Und das ist kein Trawler, sondern das fetteste, was die in dem Bereich haben. Aufklärungstechnisch bringt das nicht viel und ist halt nur Show-Einlage.

2.) Ein US Zerstörer vor der Krim wurde von Su-24 so knapp und so tief und so schnell überflogen, dass es denen an Deck einiges durcheinander wirbelte und die Fetzen flogen. Als die Amis wegen diesem unprofessionellen Verhalten der Russen motzten und von Routine-Patrouille faselten, meinten die Russen: "Ach, Routine-Patrouille? 10500 km vom Heimathafen entfernt und in unseren Gewässern? Da müsst ihr halt auch mit unseren Routine-Patrouille rechnen!!"

3.) 1987 kamen USA und Sovietunion überein, keine Cruise-Missiles auf Land zu stationieren: "Intermediate-Range Nuclear Forces (INF) Treaty". Und das verbietet explizit Lenkwaffen mit Bodenziel-Angriffsmodus von Reichweiten von mehr als 1000 km und weniger als 5500 km. Abwurf von Flugzeugen oder Verschuss von Schiffen aus? Kein Problem. Aber keine fest installierten oder mobilen Werfer für CM's auf Land. Der Ursprung des Abkommens war halt: Die Russen arbeiteten genau an solchen Waffen und die USA eher weniger. Weil die damit bestenfalls Kanada und Mexiko angreifen könnten. Nach dem Abkommen haben die Russen dann ihre Prototypen vernichtet und die Entwicklung (angeblich) eingestellt. War ja auch kein Geld mehr da.

Da das AEGIS-zu-Land aber auch genau in diese Nische fällt, die vom INF-Treaty verboten ist, fühlen sich die Russen auch nicht mehr genötigt, sich einseitig dran zu halten, wenn die USA das selbst auch nicht tun.

Und jetzt hat Russland eine neue Rakete enthüllt: Die Innovator 9M729 ( SSC-8 ). Das ist eine Weiterentwicklung aus der Elementen der 9M728 und 3M14 "Caliber-NK".
the New York Times reported 14 February 2017 that "... the Russians now have two battalions of the prohibited cruise missile. One is still located at Russia’s missile test site at Kapustin Yar in the country’s southeast. The other was shifted in December from that test site to an operational base elsewhere in the country... Each missile battalion is believed to have four mobile launchers and a larger supply of missiles."

Quelle: http://www.globalsecurity.org/wmd/world ... /ssc-8.htm
Die Werfer dafür basieren auf dem TEL-Laucher-Erector der Iskander. Statt einer Iskander haben die halt vier Abschussrohre für Cruise-Missiles. Die Russen arbeiten wohl seit 2008 an diesem System und haben da einfach Dinge aus dem Regal gezogen und kombiniert, die für andere Neuentwicklungen gedacht waren um genau diese Lücke zu füllen. Von der 9M728 nahm man die erste Stufe um das Ding auf Geschwindigkeit für den Ramjet zu bringen und dann übernimmt die Oberstufe die aus Bauteilen der Caliber-NK besteht. Und es ist noch nicht genau raus, ob die 9M729 wirklich das Treaty verletzt. Hat sie nämlich einen halben Meter mehr Reichweite als 5500 km, so ist sie "legal". Ist die Reichweite kürzer, ist sie illegal. Und wer will das nachprüfen? Die Russen haben sich noch nie so furchtbar genau in die Karten schauen lassen, wie weit ihr Kram wirklich fliegt. Erst als man die Caliber-NK vom Kaspischen Meer aus nach Syrien verschoss wurde westlichen "Experten" klar, dass diese Dinger halt keine 300km Reichweite hatten (wie seit 20-25 Jahren angenommen), sondern mindestens 2500 km. Und das war noch die alte Version, die weg musste, weil die neue schon am Pier lag.

Das geplante Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin? Frühestens im August wollen die sich mal treffen. Bis dahin wird sicherlich noch weiter an der Eskalations-Schraube gedreht. :roll:

So nebenbei: Trump baut gegen den Iran eine Drohkulisse auf, die durchaus bedenklich ist und auch da ist die NATO still und heimlich mit beteiligt. In der Straße von Hormuz fand die Tage die größte Marine-Übung der NATO seit längerem statt. Die Israelis dürften begeistert sein. Und wo wir von denen reden:

Kennt jemand den israelischen Major Arye Sharuz Shalicar? In Berlin-Kreuzberg aufgewachsen und als Jugendlicher nach Israel gegangen. Dient seitdem in der Armee dort. War lange Sprecher des israelischen Militärs und wechselte neulich in das Büro des israelischen Premierministers Netanjahu als Öffentlichkeits-Beauftragter. Der ist in Facebook recht aktiv und hat eine größere Anzahl deutscher Follower. Der fragte gestern mal so aus dem Blauen heraus, wie seine deutsche Leserschaft dazu stehen würde, wenn sich Israel nicht mehr an die "zwei-Staaten-Lösung" gebunden fühlen würde.

Das ist nicht der erste Test-Ballon in der Hinsicht aus Israel. Die haben in Sachen Palästinenser so die Nase voll, dass die Überlegung dahin geht, die komplette Westbank wieder voll zu besetzen und dem Palästinenser-Schauspiel ein Ende zu bereiten. Natürlich gäbe das überall auf der Welt ein Aufheulen, aber solange die USA in der UN ein Veto einlegen würde Israel damit durchkommen. Sie müssten halt nur Schwein genug sein, es durchzuziehen. Mit Trump ginge das sicherlich. Wenn es sowieso gerade woanders knallt (Iran?) halt um so besser.

Fazit: Die Welt ist keinen Deut friedlicher geworfen und wir haben weiterhin den 500-Pfund-Gorilla im Affenkäfig, der bei jeder Bewegung Unruhe in den Zoo bringt und ab und an halt mal jemanden zerquetscht.

Weiterführende Links:

https://www.nytimes.com/2017/02/14/worl ... p=cur&_r=0
https://www.nytimes.com/2014/07/29/worl ... reaty.html
http://www.globalsecurity.org/wmd/world ... /ssc-8.htm
https://www.facebook.com/AryeSharuzShal ... 8843810212 (Link geht zu Facebook)

Zu Flynn nur ganz kurz: Hier hat die US-Presse zum ersten mal seit x-Legislatur-Perioden gemacht, was eigentlich ihre Aufgabe wäre: Genauer hingeschaut und das Verhalten eines Regierungsmitgliedes kritisch angeprangert. Flynn wurde allerdings von der Obama-Regierung ausgespäht und sein vertrauliches erstes Gespräch Gespräch mit dem russischen Botschafter (vor Amtsantritt Trumps) wurde dann an die Presse geleaked. Diese Gespräche sind normal und erlauben es halt der neuen Regierung sich vor Amtsantritt mal ein Bild der Gegenseite zu machen und international können andere Länder die "Neuen" dann auch gleich mal beschnuppern.

Angeblich wollten die Russen wissen, was mit den Sanktionen passieren wird. Angeblich sagte Flynn, dass man nach Antritt Trumps mal schauen müsste. Als Trumps Vize-Präsident hinterher von Flynn wissen wollte: "Habt ihr über die Sanktionen gesprochen?", hat Flynn verneint. Das war zwar an sich richtig, aber zu unscharf formuliert. Und Trumps Vize hat sich dann für Flynn in die Bresche geworfen und lief damit natürlich voll ins offene Messer. Und das hat Flynn dann den Kopf gekostet.

Das sind halt Anfänger-Fehler einer Regierung aus Amateuren. Die treten gegen Leute an, die diese Spielchen schon seit Jahrzehnten im Blut haben und jede winzigste Lücke zu nutzen wissen. Nützt aber kaum jemanden was, denn der "Neue" auf dem Posten wird es auch nicht besser machen. Wichtiger ist: Man sieht hier deutlich, dass es zwischen CIA, alte-Verwaltungsebene der Regierung und dem Kabinett Trump richtig üble Grabenkämpfe gibt, die jetzt zu ersten Verlusten im "Team-Trump" führen.
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Beitrag von Toska » 17.02.2017, 00:55

Krasses Fundstück:
"Trump, von einflussreichen jüdischen Parteispendern auf den Thron gehoben, hat eine Totalumkehr in der Nahost-Politik versprochen."
Na, wer schreibt denn sowas? Die NPD? Reichsbürger und Holocaust-Leugner? Gar die AfD? :eek:

Nö, die DPA! (Deutsche Presse Agentur) Nicht als Zitat, sondern als eigene Bewertung. Unglaublich, wie schnell sich stramme Transatlantiker dazu wandeln, den rechtmäßigen US-Präsidenten mit Adjektiven zu überziehen, die man sonst für Despoten und Diktatoren in Bananen-Republiken oder ölreichen Terror-Staaten reserviert. Ist das noch Fake-News oder schon Propaganda?

Wenn die in dem Tempo weiter machen, wird uns sicherlich in den nächsten Wochen die Invasion und ein nachfolgender Regime-Change in Washington als alternativlos verkauft. Ich warte noch auf eine heulende Botschafters-Tochter, die als persönliche Augenzeugin herhält und erzählt, Trump höchst selbst hat Babys aus Brutkästen gekippt.

Link: http://www.deutschlandfunk.de/berichter ... _id=379162

Und mehr davon per Google: https://www.google.com/?q=DPA+%22Trump% ... ersprochen.
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Beitrag von Hyaena » 21.02.2017, 19:10

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... isten.html

Massive Ausschreitungen von Migranten in Schweden. Naja, etwas später als von The Donald behauptet. Aber im Grunde scheint das ja richtig gut zu klappen in Schweden mit der Integration und Diversität. Das ist die Blaupause für Deutschland.

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Beitrag von Roland von Gilead » 21.02.2017, 19:20

.... oder ist das eine Blaupause für Trumps peinlichen Auftritt diese verspätete Randale, oder was hat das mit dem Thema zu tun?

der Fake News ... ähm Fox News Artikel soll nur so mit Ungereimtheiten und aus dem Zusammenhang gerissenen Interviews gespickt gewesen sein.

http://www.stern.de/politik/ausland/don ... 36900.html

Das ist schon fast witzig wenn es nicht so traurig wäre:

https://www.youtube.com/watch?v=tMFspR2YYCE
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Beitrag von Hyaena » 21.02.2017, 23:03

sorry, aber Stern-Artikel rufe ich nicht einmal mehr auf.

Er ist halt ein Prophet :D

Immerhin war sein Fauxpas deutlich mehr Meldungen wert als die jetzt tatsächlich eingetretenen Ereignisse. Schon bemerkenswert. Schweden war früher ein sehr ruhiges Land. Ich habe da insgesamt etwa ein Jahr verbracht. Da kann ich nur hoffen, das die Schwedendemokraten das Ruder wieder rummreißen.

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Beitrag von Toska » 22.02.2017, 08:50

Hyaena hat geschrieben:Immerhin war sein Fauxpas deutlich mehr Meldungen wert als die jetzt tatsächlich eingetretenen Ereignisse. Schon bemerkenswert. Schweden war früher ein sehr ruhiges Land. Ich habe da insgesamt etwa ein Jahr verbracht. Da kann ich nur hoffen, das die Schwedendemokraten das Ruder wieder rummreißen.
Ich war in den 90'ern auch öfter auf Montage in Schweden und Norwegen und mir hats gefallen. Ende 1997 war ich wenig östlich von Linköping in einem Industriegebiet. An sich am Ar*** der Welt und relativ ruhige Lage und wo du denkst: "Kriminalität? Pfffft!" Meine Ansprechpartnerin von deren Technik war eine Technikerin Mitte 30. Als die abends um 20:00 Uhr Feierabend machen wollte, bat sie mich (war gerade niemand sonst in Sichtweite in der Halle), sie zum Parkplatz vor dem Firmengelände zu begleiten. Die hatte Angst, alleine zu ihrer Karre zu gehen, die fast direkt neben dem Werkstor auf dem eigens eingerichteten Frauenparkplatz stand.

Ich bin natürlich mit und hielt das für seltsam und übervorsichtig, weil ich das in Europa nicht erwartet hätte. USA? Mexiko? Südafrika? Ja, ok. Aber Schweden?! Als ich wieder in die Halle bin, wollte der schwedische Schlosser wissen, wohin ich mich den "verpisst" hätte. Als ich das mit einem gewissen Kopfschütteln erzählte, klärte er mich dann auf warum. Firmen-Vorschrift: Nach 18:00 Uhr (da macht die Pforte zu) geht keine Mitarbeiterin alleine zum Auto. Konnte ich damals nicht so ganz nachvollziehen. Tagsüber sah man zwar überproportional viele dunkelhäutige Personen in dem Teil vom Industriegebiet, wo die Shopping-Zeile und die Tankstelle waren. Aber daraus ergab sich für mich damals kein Zusammenhang.

Vor zwei Wochen kursierte dann auch die Zahl 1472% Zunahme von Vergewaltigungen in Schweden in den sozialen Netzen. Ohne Zeitraum und Quellenangaben sind solche Zahlen natürlich mit Vorsicht zu genießen. Hier der gerne zitierte Bericht und da wird der Zeitraum von 40 Jahren (also seit der "Öffnung" der schwedischen Gesellschaft) genannt. Der Bericht selbst ist von 2015, aber in der derzeitigen Lage ist er wohl etwas mehr Wasser auf die Mühlen wird daher sicherlich gerne noch mal ausgegraben:

Bild

Link: https://de.gatestoneinstitute.org/5223/ ... ewaltigung

Zur Reputation des Gatestone Intstitutes hat Wikipedia dann auch gleich was: https://en.wikipedia.org/wiki/Gatestone_Institute

Die Gründerin Nina Rosenwald ist seit 40 Jahren politische Aktivistin und "Philanthropin" mit pro-Israel und zionistischem Hintergrund. Chairman des Institutes ist der ehemalige UN-Botschafter der USA John R. Bolton. Bei Wikipedia steht: "The Gatestone Institute has been accused of being islamophobic, and of promoting falsehoods and paranoia." und als Beleg dafür gelten vier liberale Quellen - darunter auch Bloomberg.com.

Ich lass sowohl das als auch die Meldung mal so im Raum stehen und soll sich jeder selbst ein Bild machen, ob er (oder sie) den Informationen in obigem Artikel glaubt oder nicht. Im Artikel heißt es explizit: "1975 wurden bei der Polizei 421 Vergewaltigungen angezeigt, 2014 waren es 6620. Das ist eine Zunahme um 1472 Prozent." und die Zahlen sind mit Links zu Quellen von Veröffentlichungen des schwedischen Staates unterlegt. Wer sich denkt: 6620 - das klingt nach nicht so sonderlich viel? Na, der sollte das auch mal auf die Bevölkerung verrechnen und dann diese Zahlen mit denen anderer Länder vergleichen.

Die dann folgende Aussage "Schweden liegt nun weltweit auf Platz zwei, was die Zahl der Vergewaltigungen in Relation zur Größe der Bevölkerung betrifft. Laut einer Studie von 2010 wird Schweden mit 53,2 Vergewaltigungen pro 100.000 Einwohner nur von dem winzigen Lesotho im südlichen Afrika mit 91,6 Vergewaltigungen pro 100.000 Einwohner übertroffen." ist mit einem Link zur Aftonbladet unterlegt, der man nicht gerade nachsagen kann, sie sei ein Skandal-Blatt vom Niveau von BILD und EXPRESS und es ist auch keine AfD- oder NPD-Postille.

Was die Zahlen der angezeigten Vergewaltigungen pro 100.000 Einwohner angeht, lag Schweden 2012 (also 2 Jahre später) bei 66,5 Fällen statt der 55,2 aus 2010. Danach Jamaika mit 34,1, dann Bolivien, Costa Rica, Neuseeland, Belgien, USA (26,6), Brasilien und dann erst Norwegen und Finnland mit 22,3 und 18.7. Die Zahlen für 2012 sind von der UN: Office on Drugs and Crime.

Auch das hier in dem selben Bericht von Gatestone ist interessant:
Wie kommt es dann, dass im Jahr 2008 Schwedens Nachbarland Dänemark nur 7,3 Vergewaltigungen pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen hatte, verglichen mit den 53,2 in Schweden?

Die dänische Gesetzgebung ist nicht sehr verschieden von der schwedischen, und es gibt keinen sichtbaren Grund, warum dänische Frauen weniger geneigt sein sollten, Vergewaltigung zur Anzeige zu bringen, als die schwedischen.

2011 wurden bei der schwedischen Polizei 6.509 Vergewaltigungen angezeigt – aber nur 392 in Dänemark. Die Bevölkerung Dänemarks ist etwa halb so groß wie die Schwedens; also selbst um diese Größe bereinigt ist der Unterschied signifikant.

In Schweden tun die Behörden alles dafür, die Herkunft der Vergewaltiger zu verbergen. In Dänemark gab das offizielle staatliche Statistikamt, Statistics Denmark, 2010 an, dass über die Hälfte der verurteilten Vergewaltiger einen Einwanderungshintergrund hatten.
Auch hier muss man kurz inne halten und sich verinnerlichen, dass ein Unterschied zwischen angezeigten Vergewaltigungen und erfolgten Verurteilungen besteht: 7,3 Vergewaltigungen pro 100.000 Einwohnern wurden angezeigt. Und die Hälfte der dafür verurteilten hatten Einwanderungshintergrund. Wie weit das gefasst ist, bleibt offen. Könnten ja auch autochthone urdeutsche Einwanderer gewesen sein. :roll:

Selbst bei so nackten Zahlen bleibt halt doch (im guten wie im bösen) ein Interpretations-Spielraum.

Der Artikel ist recht lange und selbst wenn man die darin genannten Zahlen und Schlussfolgerungen nicht so ganz traut (trotz der solide aussehenden Quellen-Angaben), so sollte das doch zumindest zum Nachdenken anregen. Selbst wenn die Zahlen größtenteils stimmen und nur die Schlussfolgerungen übertrieben sein sollten? Schweden ist sicherlich in so manchem einen Tick weiter in der Hinsicht, als Deutschland. Egal ob das selbstgerechte "Lügenpresse", global angelegte Sozialpolitik oder sonstige Experimente angeht. Als Anschauungsbeispiel dürfte es daher durchaus taugen.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Roland von Gilead » 22.02.2017, 13:58

Toska hat geschrieben: Egal ob das selbstgerechte "Lügenpresse", global angelegte Sozialpolitik oder sonstige Experimente angeht. Als Anschauungsbeispiel dürfte es daher durchaus taugen.
in der Tat - wie man Jahrzehnte alte Probleme nutzt für aktuelle polemische Diskussionen, im jüngsten Beispiel des narzisstischen clowns der sich dadurch noch lächerlicher gemacht hat!

Der Fake/Fox News Artikel wurde aufgrund dieser - nicht seit gestern - bestehenden Problemen verfasst, die Interviews mit den Polizisten teilweise komplett aus dem Zusammenhang gerissen!
"You look at what's happening last night in Sweden," Mr Trump said. "Sweden. Who would believe this? Sweden. They took in large numbers. They're having problems like they never thought possible."
:lol: :lol: muhaaaa...

.... aber haut nur weiter in die Kerbe und macht euch lächerlich!
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Beitrag von Toska » 22.02.2017, 18:15

Roland von Gilead hat geschrieben:Der Fake/Fox News Artikel wurde aufgrund dieser - nicht seit gestern - bestehenden Problemen verfasst, die Interviews mit den Polizisten teilweise komplett aus dem Zusammenhang gerissen!
Dass die Vergewaltigungsrate pro 100.000 Frauen in Schweden laut Zahlen der UN und der schwedischen Regierung mehr als doppelt so hoch ist, wie in anderen (auch in weniger zivilisierten) Ländern ist also kein Problem? Das sind nackte Zahlen aus offiziellen Statistiken. Die sagen erstmal nur aus, was passiert ist und lassen die Ursachen und Hintergründe offen. Das ist komplett legitim und kein Stück polemisch.

Warum macht man sich lächerlich, wenn man dann die Politik der vergangenen schwedischen Regierungen als mögliche Ursache dafür heranzieht? Ist man deiner Ansicht nach nur *nicht* lächerlich, wenn man faktenfrei diskutiert und seine Meinung daran festmacht, ob einem das Gesicht (oder das Toupet) vom Gegenüber nicht gefällt? :wink:

Ich find das witzig, dass Leute eher ein Problem damit haben, was so ein Fuzzi wie Trump gesagt hat. Und nicht, dass es in Europa für Frauen mittlerweile ein deutlich geringeres Sicherheitsgefühl gibt, als in so manchen Entwicklungsländern. Es gab auch mal Zeiten in denen das nicht der Fall war und unsere Politik-Schranzen haben es leichtfertig verspielt. Da halte ich die Frage "Tat das Not?" ebenfalls für legitim.

Die Aussage von Trump war *natürlich* unscharf und sicherlich in der Form auch nicht clever. In der Nacht ist wohl wenig spektakuläres in Schweden passiert. Aber generell haben die Schweden sich schon ein Ei ins Nest gelegt und andere Länder sollten sich durchaus mal anschauen, was die Schweden da ausbrüten und überlegen, ob das wirklich nachahmenswert ist. Die Antwort kann natürlich durchaus "Ja, aber ..." sein. Auch das ist OK. Dann braucht man sich aber hinterher nicht beschweren, wenn es trotzdem schief läuft.

Die Präambel der US Konstitution fängt mit "We, the people of the United States" an und geht weiter mit "in Order to form a more perfect Union, establish Justice, insure domestic Tranquility, provide for the common defence, promote the general Welfare, and secure the Blessings of Liberty to ourselves and our Posterity, do ordain and establish this Constitution for the United States of America."

Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die erklärten damit, sich um die *EIGENE* Verteidigung, den *EIGENEN* Wohlstand und die Freiheit der *EIGENEN* Bevölkerung zu kümmern. Von Mexikanern und Syrern und Nordafrikanern steht da nichts. Um Trump und seine Beweggründe zu verstehen, sollte man sich das durchaus vor Augen halten. Dann sollte man sich auch vor Augen halten, dass die US-Gegner von Trump an sich das Gegenteil von dem wollen, was in deren eigener Verfassung steht. Sie wollen diese Wohltaten auch aus dem Vollen über nicht US-Amerikaner ausschütten und nehmen dabei in Kauf, einen Teil der Sicherheit und des Wohlstandes der eigenen Bevölkerung dafür zu opfern. Vielleicht ist deren Verfassung ja auch homophob, unislamisch und menschenverachtend. Kann ja auch sein. Nur ist es halt deren Verfassung und auch ganze Generationen von Präsidenten aus dem anderen Lager haben daran nicht wesentlich was geändert. So schlecht kann sie dann ja wohl auch nicht sein.

Was Trump und sein Festklammern an einer traditionellen und wörtlichen Auslegung der Konstitution angeht: Ich tippe mal fest darauf, dass das auch sein Untergang sein wird. Früher oder später wird er einen Fehler machen, der zu einem Impeachment führen wird.
Grüße,

Toska
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Beitrag von Roland von Gilead » 22.02.2017, 18:37

ich wiederhole mich gerne nochmal
.... oder ist das eine Blaupause für Trumps peinlichen Auftritt diese verspätete Randale, oder was hat das mit dem Thema zu tun?
Das ganze hat nix mit dem Thema zu tun, dieser nachträgliche Vorfall in Schweden (ich behaupte davon hätten wir hier rein gar nichts mitgekriegt, hätte Trump nicht vorher seinen witzigen Auftritt gehabt) wird jetzt als Legitimation für Trumps mehr als merkwürdigen Auftritt genommen. Die seit Jahrzehnten bestehende Probleme in Schweden sind unbeschrieben vorhanden, haben doch mit Trump und diesem Thema rein gar nix zu tun und wird jetzt dafür ausgenutzt um mit der Muslim/Flüchtlings Keule zu schwingen zur aktuellen Flüchtlingspolitik - Polemik pur!

Ein narzistischer Staatchef, der solche Reden schwinkt mit grölenden Massen im Hintergrund - ganz ehrlich - wer nimmt den ernst, ausser die Lemminge hinter sich. So etwas gab es schon mal, aber ich glaube für den Vergleich ist es noch zu früh :wink:
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