'ne "Armlänge Abstand"

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Hyaena
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Beitrag von Hyaena » 26.02.2017, 19:55

Da ich insoweit Pessimist bin, würde ich wetten, dass endet so wie in Jugoslawien. Schön, wenn ich mich irre und die Wette verliere. Brauchen wir nicht drüber zu diskutieren, schauen wir in ~ 15 Jahren einfach mal wieder hier rein. toitoitoi.

Ansonsten ist das mit der Produktivität nicht so einfach. Ein Perpetuum mobile wäre sicherlich fein, aber das Geld was rausgeht, kommt eben nur zu kleinen Teilen zurück. Vieles geht ins Ausland, viele sammelt sich dann in den Händen weniger Personen. Aktuell rettet Europa der niedrige Zins. Ist ja quasi schon eine Art Vermögenssteuer das ganze. Noch spannender wird es werden, wenn die Babyboomerjahrgänge 55 - 67 in Rente gehen. Viele Jüngere sind in prekären Verhältnissen (Zeitarbeit) beschäftigt oder arbeitslos. Solange hier genug Geld vorhanden ist, wird alles recht stabil bleiben. Sobald das weniger wird, wird es Probleme geben. Auch ohne die Migrantenströme wäre das problematisch geworden, jetzt ist das alles nur noch einmal beschleunigt worden.

Soweit ich das verstanden habe, wurden die Hochrechnungen von Raffelhüschen unter Berücksichtigung von Ergebnissen früherer Einwanderungen gefertigt. Gibt da diverse Berichte im Netz. Da stammen etliche Berechnungen schon aus Zeiten vor 2015. Durch die Vielzahl an eher unterdurchschnittlich ausgebildeten und für den deutschen Arbeitsmarkt schlicht vollkommen unnötigen Zuzüglern wurden dann diese Zahlen zugrundegelegt und neu evaluiert. Raffelhüschen selber genießt hohes Ansehen bei den Volkswirtschaftlern. Eine gute Bekannte von mir ist Professorin für VWL an einer Hamburger Privatuni. Ich hatte sie nach Raffelhüschen gefragt, weil ich mit dem Namen nichts anfangen konnte und sie hat ihn als die absolute Koryphäe bezeichnet. Insofern gehe ich davon aus, dass der Mann durchaus weiß, was er sagt.

Was die Rede von Merkel in Stralsund betrifft ... macht einen wirklich fassungslos. Ich habe gerade eine Aufforderung der Samtgemeinde erhalten, meinen Ende März ablaufenden Personalausweis zu verlängern. Freundlicherweise wurde mit auch gleich mitgeteilt, welches Bußgeld ich wann zu erwarten habe, wenn ich das nicht rechtzeitig beantrage. Immerhin wollen sie offenbar wenigstens bei einem Teil der Einwohner wissen, wer die sind. Da muß man sich dran halten, während unserer Bundeskanzlerin sogar das Grundgesetz vollkommem egal ist. Manche Schweine sind eben gleicher als andere. Es ist so deprimierend.

edit: habe gerade etwas über die durchaus guten Wahlchancen von Sebastian Kurz in Österreich gelesen. Dank ihm könnte die ÖVP es evtl. wieder aus der Versenkung schaffen. In Wien (!) liegen sie derzeit deutlich vor der SPÖ, was wirklich was heißen will. Dem würde ich auch sofort meine Stimme geben. Guter Mann!

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Beitrag von Herr Rossi » 26.02.2017, 20:40

Hyaena hat geschrieben: Was die Rede von Merkel in Stralsund betrifft ... macht einen wirklich fassungslos. Ich habe gerade eine Aufforderung der Samtgemeinde erhalten, meinen Ende März ablaufenden Personalausweis zu verlängern. Freundlicherweise wurde mit auch gleich mitgeteilt, welches Bußgeld ich wann zu erwarten habe, wenn ich das nicht rechtzeitig beantrage. Immerhin wollen sie offenbar wenigstens bei einem Teil der Einwohner wissen, wer die sind. Da muß man sich dran halten, während unserer Bundeskanzlerin sogar das Grundgesetz vollkommem egal ist. Manche Schweine sind eben gleicher als andere. Es ist so deprimierend.
Also mein Personalausweis ist seit langem abgelaufen. Das ist aber vollkommen egal, weil ich einen gültigen Reisepass besitze. Hast du evtl. keinen Reisepass und die Stadt weiss das?
Ich habe jedenfalls noch nie irgend eine Androhnung erhalten.

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Beitrag von Toska » 27.02.2017, 00:02

Die Gesetzeslage ist klar, aber wie sich das bemerkbar macht liegt ganz im Ermessen der Gemeinde und wie die gestrickt sind. Ich hab damals in in Neu-Anspach auch Hausbesuch vom Ordnungsamt (in einer Polizei-ähnlichen Uniform) bekommen, weil ich mich nicht zeitnah von der X-Str. in den Y-Weg umgemeldet hatte.Auf'm Dorf ist dass dann durchaus persönlicher und der Bürgermeister quengelt dann bei jedem "Tach auch!" gleich sein Anliegen vor: "Wann meldste endlich deine Dreckskarre um?" :hehehe:

Grundsätzlich ist das natürlich schon bedenklich, dass wir von gesetzlosem Pack regiert werden, welches nur von denen absolute Gesetzestreue erwartet, die schon länger hier sind. Aber wie schön, dass wir demnächst einen ungelernten alkoholkranken und durch und durch korrupten Kleptokraten als Kanzler haben und einen gewissenlosen großkotzigen Befehlsempfänger als Bundespräsidenten. Damit sind wir doch für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts optimal aufgestellt. Wie die Zielscheiben auf der Schießbahn.

Auch lustig: Das Verwaltungsgericht hat endlich mal Rheinland-Pfalz zur Ordnung gerufen. Die haben jahrelang die Pensionskassen komplett ausgeplündert und Schuldscheine hinterlegt. Und diese Schulden dann als Investition getarnt, um damit noch mehr Kredite aufnehmen zu können. Und klar: SPD und CDU zeigen wie immer mit dem Finger aufeinander. Die einen haben es angefangen, die anderen weiter so gemacht wie bisher. Das Geld ist ja nicht weg, sondern nur woanders und es wurde im Land erwirtschaftet und blieb ja auch dort. Typisch linkes Ökonomie-(Un)Verständnis und "kreatives" Wirtschaften zum Schaden der Steuerzahler.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 02.03.2017, 03:11

ich würde hier mal ganz gerne Lesestoff in die Runde werfen und mich freuen, wenn ihr dieses Interview mal zerlegt:

https://jungefreiheit.de/debatte/interv ... ner-werte/

Ich schätze Imad Karim sehr und lese gerne Dinge von und über ihn. Was ich spannend finde, ist dass hier ein extrem linkes Blatt ("Junge Freiheit") jemandem für ein Interview eine Plattform bietet, der so werte-konservativ (und damit eindeutig "rechts") ist, wie Imad Karim. Das würde ich mir generell auch von anderen Publikationen wünschen, dass die sich nicht immer Leute einbestellen, die ihnen nach dem Mund reden.

Heraus gekommen ist meiner Meinung nach ein recht gutes interview mit interessanten Aussagen, die bislang in der allgemeinen Diskussion zu dem Thema fehlen. Dazu halt noch von einem Fachmann in den Fragen.

Dass er nicht mit Wattebällchen um sich wirft, sollte klar sein. Man fasse das bitte als Trigger-Warnung auf. :hehehe:
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Beitrag von Herr Rossi » 02.03.2017, 07:56

Also erstmal generell: Natürlich sollte jeder zur Wort kommen. Ich halte das genau wie du für einen extrem wichtigen Punkt, damit eine Gesellschaft ehrliche Diskussionen führen kann. Ich weiss auch nicht, ob das eine speziell deutsche Eigenart ist, dass man dem Interviewführer immer automatisch unterstellt, dass er die Meinungen und Positionen des Interviewten teilen würde. Eigentlich ist das eine völlig absurde Annahme.

Zum Interview: Er geht da sehr geschickt ran, indem er ein Bild aufbaut, das sagt: Leute, ich bin doch eigentlich einer von den Guten, einer von euch Linken, ich will euch doch gar nichts böses, aber öffnet endlich die Augen!
Sowas ist für mich echt grenzwertig. Er soll sagen, was er meint und fertig und sich nicht bei mir anbiedern. Und wenn dann im "zweiten" Satz noch Unterstellungen der Art Naivität in den Raum gestellt werden, dann wird es echt unangenehm, denn damit sagt er nichts anderes als, dass die Seite, die er krititisert, ein wenig unterbelichtet ist.
Soviel also erstmal zum Gesamteindruck.
Etwas konkreter:
Vor Jahren besuchte ich dann, aus Südwestdeutschland kommend, erneut Neukölln: Ich erkannte es nicht wieder: Ich dachte, ich sei in Kabul! Die arabischen linken Freunde von damals sind heute alte, bärtige Männer, fromme und gläubige Muslime, die felsenfest davon überzeugt sind, daß Deutschland in Zukunft islamisch sein wird.
Genau die gleichen? Er redet ja nicht allgemein von dem Mileu des Stadtviertels sondern ganz konkret von den gleichen Menschen. Und wenn das wirklich so ist, dann würde das bei mir in erster Linie erstmal Neugier auslösen und ich würde die Frage in den Raum stellen: Warum seid ihr so geworden? Was ist so offensichtlich gravierendes passiert, dass ihr eine so große Kehrtwende in eurem Leben hingelegt habt?
Seit einigen Jahren, besonders seit Spätsommer 2015, werden in diesem Land im Namen einer konstruierten – falschen – Toleranz die Werte einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft zugunsten eines angeblich mit diesen Werten vereinbaren Islams, den es nicht gibt, beinahe gänzlich aufgegeben.
Äh wie bitte? Habe ich irgendwie was verpasst oder leide ich unter Demenz? Man kann ja sagen, dass Merkel irgendwie das mit den Grenzen hätte sein lassen sollen, aber wo an zentraler Stelle hat sich denn bitte irgendwas an den Werten dieser Gesellschaft geändert? Haben wir jetzt auf einmal Zweifel an der Gewaltenteilung, dem säkularen Staat, der Religionsfreiheit, den Menschenrechten, unseres Grundgesetzes, etc.?
Ich beklage die Entstehung von Parallelgesellschaften, die immer größer werden.
Aha, da kann ich ja mal was mit anfangen. Leider wird er da nicht konkreter. Er stellt offensichtlich aber nicht die Frage danach welche Mechanismen zu solchen Parallelgesellschaften führen. Kann sich noch jemand an die Kritiker von H4 erinnern, die meinten, dass das ganze System zu Ghettobildungen führen würde? Klar tut es das, wenn man ein Fixum für Wohnraum definiert, die Mieten aber überall nach oben weglaufen (weil heiliger freier Markt und so) und befeuert wurde das noch ordentlich durch das viele billige Geld in Folge der Bankenrettung. Vielleicht sollte er einfach mal sein Thema sozioökonisch angehen, denn daraus würden sich dann sehr wahrscheinlich auch ein paar andere Schlussfolgerungen ableiten. Es ist z.B. auch hilfreich bei solchen Themen mal nach Frankreich zu schauen, denn dort kann man perfekt erleben wie Radikalisierung im eigenen Land, durch eigene Faktoren ausgelöst, junge Menschen erfasst. Man kann ja den Islam kritisch sehen, aber wenn man Menschen jegliche Zukunftsperspektiven nimmt, dann ist der Islam tatsächlich nur ein Vehikel, aber eben nicht die zentrale Ursache durch all seine Intolleranz. Und will er bestreiten, dass die "soziale Kälte" auch in diesem Land nicht zugenommen hat?

Weiter:
Erstens weil auch Heimatrecht ein Menschenrecht ist
Also da musste ich jetzt erstmal schlucken. Wo hat er das denn her? Die These habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Wenn ich dazu bei Wikipedia nachschaue (hehe, ich weiss das ist jetzt sehr passend :P ) dann finde ich dort den Hinweis, dass das ein Begriff ist den die Vertriebenenverbände in den Raum gestellt haben. Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal wer das wie nutzt, denn wenn ich mir z.B. einfach mal die Menschenrechtsdeklaration der UN als Beispiel heranziehe, dann ergibt sich sowas noch nicht einmal aus irgend einer kruden Ableitung, die man da herbeidenken könnte.
Daher: Sowas ist echt böse, denn damit entwertet er wirklich seine gesamte Glaubhaftigkeit.

Weiterhin verweist er auf Studien und Empirie, liefert dann aber wenn es konkreter wird Beispiele seiner eigenen Erfahrung aus "Facebookgruppen": "Ich habe mich in drei großen Facebook-Gruppen für syrische Flüchtlinge in Deutschland angemeldet. Die ersten beiden haben etwa 227.000 Mitglieder, die dritte über 100.000."

Sowas ist ziemlich genau das Gegenteil von Empirie. Erstmal ist es wohl ausgeschlossen, dass bei einer so großen Zahl auch nur irgendwie ein repräsentativer Teil an der Diskussion teilnimmt. Oder reden da tatsächlich 227.000 oder 100.000 Menschen in einer Diskussion durcheinander? Ich würde mal behaupten, dass da 99% gar nicht an dem Diskurs teilnehmen. Er nutzt aber sehr geschickt die dicken großen Zahlen, um seine These zu untermauern. Das ist echt unseriös. Außerdem: Ist das eigentlich eine deutschsprachige Gruppe? Ich würde mal annehmen, dass dem nicht so ist und da ergibt sich dann gleich direkt die nächste Frage, nämlich die der sauberen Abgrenzung der Gruppe nach außen? Reden da evtl. gar Leute des IS mit? Weiss man nicht und tatsächlich kann man das auch nicht wissen...

Ah, etwas weitergelesen und die Frage nach der Sprache wird aufgelöst: "Leider muß man Arabisch sprechen und schreiben können, um Zugang zu diesen muslimischen Stammtischgesprächen im Internet zu haben."
Und sehr schön tituliert er es da auch selbst als Stammtischgespräche. Das ist sozusagen die pure Abwesenheit von Empirie.

Und weiter mache ich jetzt nicht, denn das läuft sich tot.

Für mich bleibt als Fazit: Null Erkenntnisgewinn. Wer seine Thesen teilt, wird die dadurch wohl bestätigt gefunden haben, wer das aber nicht tut, dem ist nichts Valides an die Hand gegeben worden, um überzeugt zu werden. Also im Interesse seiner eigenen Positionen hat er da gefailed.

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Beitrag von Toska » 02.03.2017, 09:08

Natürlich: Er ist ein interessanter Protagonist, der geschickt auf der Klaviatur des Populismus rumackert. Das war nicht immer so und er hat auch lange versucht, all den Irrsinn, der über die angebliche Kompatibilität des Islam mit westlichen Werten geschrieben wird mit theologisch untermauerten Fakten aus deren Märchenbuch und den anerkannten Begleitwerken zu widerlegen. Doch er hat wohl gemerkt, dass er damit nicht weit kommt. Der einen Seite fehlt das Fachwissen und die andere Seite ist zu sehr in der Doktrin gefangen. Seitdem versucht er es halt über die populistische Schiene mit "Beispielen aus dem Leben", bei denen Kritiker wie du halt sagen: "Kann ich nicht nachvollziehen" und andere sich in ihrer Wahrnehmung bestätigt fühlen.

Die im Interview erwähnten Freunde von ihm (Bassam Tibi und Hamed Abdel-Samad) sind mit ihren Kritiken am politischen Islam mittlerweile solchen Bedrohungen ausgesetzt, dass Bassam Tibi in die Schweiz auswanderte. Er war lange ein Verfechter des Euro-Islam und wollte diesen geschickt in die Moderne holen und mit westlichen Werten kompatibel machen. Wie das ausging kann man sich denken. Hamed Abdel-Samad ist zeitweilig nach Ägypten zurück, weil es da sicherer für ihn war. Seine neueste Buchvorstellung in Deutschland konnte er nur mit Personenschutz wahrnehmen und teilweise hat man seine Auftritte abgesagt, weil entweder Veranstalter kalte Füße bekamen, oder die Stadt sagte: "Können die Sicherheit nicht garantieren". Mitten in Deutschland ist Meinungsfreiheit keinen Pfifferling mehr wert und wer unbequeme Meinung hat und dessen Leben dann bedroht ist, dem sagt der Staat: "Sorry, aber da können wir nichts machen."

Spannend ist halt, dass denen sowohl aus der fundamentalen Ecke des politischen Islam Lebensgefahr droht und gleichzeitig von Linken Extremisten. Und da hab ich dann auch gleich das nächste aus der Rubrik Meinungsfreiheit 2.0: Antifa und Linke blockieren den Vortrag einer Kurdin über "Islamismus - Kinderehen und Scharia": http://nrw-direkt.net/wegen-islamismus- ... ngekettet/

Ich kenne die nicht, aber was hat die denn wohl schlimmes zu sagen, was den Linken nicht passt?

Und da muss ich Imad Karims Aussage aus dem Interview nochmal hervorheben: "Vielleicht waren wir naiv und hatten die Frankfurter Schule falsch verstanden und übersehen, daß es bei diesem „Gesinnungsbetrieb“ eigentlich darum geht, die kulturelle Identität der europäischen und nordamerikanischen Völker zu zerstören, um doch noch zum marxistischen neuen Menschen zu gelangen, nachdem die Arbeiterklasse im von Adorno und Horkheimer erhofften Klassenkampf „versagt“ hatte."

Ich sehe da durchaus mehr als Ansätze davon, dass er damit Recht hat. Die linksgerichtete Politik von Merkel bis Wagenknecht rüttelt an den Grundfesten der Gesellschaft und will diese (notfalls mit Gewalt und gegen geltendes Gesetz) ihre sozialistischen Fieberträume durchsetzen.

Zu "Heimatrecht ein Menschenrecht": Nein, das kommt nicht ausschließlich von Vertriebenen-Verbänden (die sich das auch zu Nutze machten), sondern hat seinen Ursprung in der "Frankfurter Schule". Habermas hat viel zum Thema "kulturelle Identität" geschrieben und in seinem "Dialektik der Säkularisierung" geht er auf diesen Begriff auch mehrmals ein. Im Prinzip hat er halt die Thesen von Adorno weiter gesponnen und sie in die heutige Zeit transportiert. Aus der Bildungs- und Sozialisationstheorie stammend, wurde das Identitätsprinzip auch auf Kollektivzugehörigkeiten wie die Nation oder Kultur erweitert. Meine Interpretation der Thesen der Frankfurter Schule? Deren Neo-Marximus hat die Feindbilder "das Individuum", "Nation" und "Kultur". Um die Gesellschaft nach deren Weltbild umzustricken hat man jetzt wohl die passenden Mittel gefunden.

Generell muss man sagen: Die Fronten sind auf beiden Seiten der Diskussion komplett verhärtet und ein intelligenter Diskurs findet nicht statt. Die konservative Seite versucht es nun weitgehend über die gefühlsduselige und populistische Schiene und von von links kommen so langsam die Methoden der Gesinnungs-Diktatur (Schlägertuppen, Berufsverbote und Denunziation). Das wird auch nicht wieder besser.
Grüße,

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Beitrag von Herr Rossi » 02.03.2017, 10:27

Du wirfst hier ganz viele Themen durcheinander. Ich muss da echt gucken, dass ich da nicht falsch abbiege und den Faden verliere.

Zu den Islam Thesen sage ich bewusst nichts. Ein solche Diskussion würde zwischen uns ganz sicher nichts bringen.

Also erstmal: Redeverbote und die Unterdrückung von Meinungen sind nicht links. Da sind wir uns einig oder? Wenn sowas passiert, dann ist das in jeglicher Art eine gefährliche Entwicklung. Und das was hier unterdrückt wird, ist NICHT Teil linker Ideen, also das Unterdrücken selbst.
Es ist ja auch keineswegs so, dass die linke Seite ohne Vorbehalt zu Wort kommt. Dafür könnte ich dir genauso viele Beispiele nennen wie du mir für Islam-kritische oder rechte Akteure. Es geht hier um simple Machtpolitik. Es gilt das Narrativ zu kontrollieren und ich bin mir ziemlich sicher, dass die politischen Akteure im Kern null Interesse an linken oder konservativen Thesen haben, sondern ihr zentrales Anliegen ist der Erhalt und Ausbau von Macht. Im sichtbaren ist es der/die Politikerin, die vorne auf der Kanzel steht und im Hintergrund sind es diejenigen, die das Kapital kontrollieren. Weder der einen noch der anderen Gruppe traue ich große politische Ideologien zu. Daher halte ich beide Thesen sowohl von linken als auch rechten Akteuren für völlig unglaubwürdig, wo die eine Seite die jeweils andere Seite dafür verantwortlich macht, dass ihre Meinung unterdrückt wird. Im Grunde genommen ist das sogar ein perfektes Beispiel für divide et impera.

Zu deinem Zitat von ihm: "Vielleicht waren wir naiv und hatten die Frankfurter Schule falsch verstanden und übersehen, daß es bei diesem „Gesinnungsbetrieb“ eigentlich darum geht, die kulturelle Identität der europäischen und nordamerikanischen Völker zu zerstören, um doch noch zum marxistischen neuen Menschen zu gelangen, nachdem die Arbeiterklasse im von Adorno und Horkheimer erhofften Klassenkampf „versagt“ hatte."

Die Aussage ist einfach nur absurd. Wir befinden uns in einer immer extremeren Auslegung neoliberaler Ideologie. Alles wird zum Markt erklärt, soziale System werden aufgebrochen, Monopole noch und nöcher, Konzerne, die Staaten erpressen können und er sieht in dem allen sowas wie den Masterplan auf dem Weg zum marxistischen neuen Menschen? Wir könnten kaum ferner von irgendwie Marxismus sein als wir das zu genau dieser Zeit sind.

zu "Heimatrecht ein Menschenrecht": Da habe ich nicht das genaue Wissen drüber und ehrlich gesagt auch nicht den Willen es näher zu recherchieren. In der Deklaration der Menschenrechte ist es so nicht zu finden. Wenn man da über Deutungen und Intepretationen meint irgendwie hinkommen zu müssen, dann kann das jeder gerne tun, aber als These für eine Argumentation kann ich das nicht ernst nehmen.
Zudem ist deine Ausführung für mich auch nicht schlüssig. Du redest von "kulturelle Identität", was widerum ein komplett anderes Thema ist. Das spielt in den Bereich freie Meinungsäußerung und Gedankenfreiheit rein, wohingegen die "Heimat" eine Verortung eines unbestimmten Gefühls der Herkunft ist.

Und zu deinem letzten Punkt: Ja sind sie in großen Teilen und wenn die Akteure statt zu mehr Sachlichkeit zu mehr "Gefühl" (umgangssprachlich Populismus, wobei ich den Begriff hasse) übergehen, dann wird das sicher auch nicht besser werden. Und ich habe auch keinen Zweifel daran, dass auf Seiten des Islams noch deutlich mehr Radikalisierung stattfinden wird. Beide Seiten, die Islamkritiker wie auch die Islamisten bestätigen sich halt sehr effektiv gegenseitig, indem sie der jeweils anderen Seite eine Unmöglichkeit des Zusammenlebens absprechen.

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Beitrag von Toska » 03.03.2017, 07:09

Herr Rossi hat geschrieben:Zu den Islam Thesen sage ich bewusst nichts. Ein solche Diskussion würde zwischen uns ganz sicher nichts bringen.
In der Tat. Lassen wir das. Nur eines noch, welches das Thema nur am Rande streift und nicht weiter auf Islam im Allgemeinen eingeht: Schau dir mal die Interviewpartner und Gäste bei Talkshows an. Politiker kommen zu Wort. Es werden Experten geladen, die sich mit dem Thema auskennen und verschämt packt man einen oder zwei dazu, welche sich ebenfalls auskennen, aber aus Überzeugung Gegenposition beziehen.

Bassam Tibi, Hamed Abdel Samad, Ronai Chaker, Sabatina James, Necla Kelek und auch andere sind Experten ihres Themas und werden extrem selten interviewt oder geladen. Hamed Abdel Samad hatte jedoch das Glück, vor einigen Wochen ausnahmsweise mal wieder im deutschen TV durch die Mangel gedreht zu werden. Seine Expertise wurde am Ende vom Moderator und vom anwesenden Politiker relativiert. "Wäre ja alles nicht so schlimm." Ich find' es seltsam, dass man ständig Leute vom Zentralrat der MiD eine Bühne bietet oder DITIB-Leuten das Mikro hinhält. Und meistens dann, wenn kein ernstzunehmender Kritiker dabei ist.

Das ist in etwa so, als wenn es bei einer großen Debatte um Scientology nur David Miscavige und Tom Cruise zu Wort kommen. Statt einem wortegwaltigen Gegner wie Paul Haggis würde man dann bestenfalls einen vermummten Aussteiger dieser Sekte verschämt mit auf die Couch setzen und die rhetorisch versierten Granden dürfen mit ihm den Boden aufwischen.

Zum einen kann es natürlich sein, dass die "hochrangigen Gäste" keine Waffengleichheit bei der Diskussion wünschen und nur kommen, wenn sie es mit Leichtgewichten zu tun haben. Zum anderen kann es natürlich auch an den Medien liegen, denen die Propagierung des vorgegebenen Narrativs wichtiger ist, als eine ehrliche Diskussion mit offenem Ausgang unter gleichwertigen Gegnern.

Such es dir aus. Ich finde es jedenfalls bedauerlich. Nicht nur bei diesem Thema, sondern generell. Deutsche Talkshows sind eigentlich nur noch interessant, um zu erfahren, welchen Sau die Regierung jetzt durchs Dorf treiben will. In der DDR hatte man Sudel-Ede für sowas. Wir haben von Maischberger über Maybritt Illner, Anne Will und Markus Lanz gleich eine ganze Propaganda-Kompanie am Werk.
Herr Rossi hat geschrieben:Beide Seiten, die Islamkritiker wie auch die Islamisten bestätigen sich halt sehr effektiv gegenseitig, indem sie der jeweils anderen Seite eine Unmöglichkeit des Zusammenlebens absprechen.
Da gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied: Die Islamkritiker mögen ihren Gegnern durchaus die Inkompatibilität mit unserer Gesellschaft vorhalten. Die Gegenseite tut das nicht. Sie spricht den Kritikern wegen Apostasie das Recht auf Leben ab und beweist damit, dass die Kritiker Recht haben. Wenn ich solche Verharmlosungen wie jene gerade von dir lese, dann macht mich das schon ein wenig fassungslos. Es zeigt einmal mehr, dass wir dieses Thema bestenfalls nur mal eben streifen dürfen und uns eine Vertiefung schenken können. Ich mag in deinen Augen zu alarmistisch sein und du in meinen Augen (was das Thema angeht) zu naiv.
Herr Rossi hat geschrieben:Redeverbote und die Unterdrückung von Meinungen sind nicht links. Da sind wir uns einig oder? Wenn sowas passiert, dann ist das in jeglicher Art eine gefährliche Entwicklung. Und das was hier unterdrückt wird, ist NICHT Teil linker Ideen, also das Unterdrücken selbst.
Redeverbote und die Unterdrückung von Meinungen sind Auswüchse einer totalitären Gesinnung und einer generellen Verachtung grundlegender Menschenrechte und der Prinzipien der Demokratie. Das kann sowohl von Rechts oder auch von Links kommen und gelegentlich auch mal aus der Mitte. Da stimme ich dir zu.

Bei "Nazis" und "Faschisten" (also rechts-extrem) erwartet man das. Bei Linksextremen findet man es jedoch auch. Welcher Ideologie hängen die an? Da wird es dann schon eng, das so genau zu definieren. Wenn du dir die Antifa-Schlägertrupps anschaust? Stramme Globalisten, nutzen aber die Methoden der Faschisten. Die eher gebildeten Linken Aktivisten? Kann man schlecht festmachen. Von Globalisten bis Neo-Marxisten dürfte da auch alles dabei sein. Wer setzt all denen die Flausen in den Kopf? Und das meine ich explizit für alle beteiligten unabhängig der Gesinnung.

Mein persönlicher Eindruck (und da kann ich auch falsch liegen) ist jedoch der, das Rechtsverstöße von linken Extremisten bagatellisiert werden. Sowohl von den Medien, der Politik als auch der Justiz. Fast so, als nähme man sie billigend in Kauf und justiert nur hier und da mal nach, wenn wirklich was komplett aus dem Ruder läuft. Wenn dem so ist - und davon gehe ich aus - dann läuft hier grundsätzlich was falsch.

Wann haben das letzte mal (angebliche) "Nazis" oder "rechte Aktivisten" mit gesetzwidrigen Stör-Aktionen öffentliche Versammlungen platzen lassen? Zum Beispiel eine Tagung der Linken gestürmt, die Rede eines linken Politikers nieder geschrien, oder sein Auto angezündet? Hat es sicherlich schon mal gegeben, aber ich kann mich irgendwie jetzt an kein bestimmtes Ereignis aus jüngerer Zeit erinnern. Vielleicht hat jemand ein Stichwort?

Stattdessen hab ich aus den letzten Wochen an sich fast nur Schlagzeilen im Kopf, in denen "linke Aktivisten" das Gesetz mit Füßen treten und Versammlungsrecht und Redefreiheit ihrer Gegner aktiv bekämpfen, oder Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe durchführten und auch mal Todesfolge billigend in Kauf nahmen. Vorgestern wurde z.B das Auto des Landesvorsitzenden der AfD in Rheinland-Pfalz angezündet. Während es nachts im Car-Port stand. Die Feuerwehr konnte mit Mühe und Not ein Übergreifen der Flammen auf sein Wohnhaus verhindern. Da hätte ich mal die Schlagzeile sehen wollen, wenn "Rechtsextreme" das mit Ralf Stegner gemacht hätten. Es ist noch nicht so lange her, da hat es auch die Karren von Petry erwischt (Radmuttern gelockert) oder von dieser anderen AfD-Tussi, der man die Motorhaube mit Brandbeschleuniger übergossen und dann angezündet hatte. Das sind nicht nur "bedauerliche Einzelfälle", sondern findet in so einer Häufung statt, dass es schon extrem bedenklich ist.
divide et impera
Natürlich. Ebenso dass, was du über "Kasse machen" gesagt hast. Fakt ist jedoch, dass dieser Staat und seine Gesellschaft einem radikalen Wandel unterworfen sind. Die Ursachen dafür liegen in der Bundespolitik und den Entscheidungen der Merkel-Junta und einer saft- und kraftlosen Opposition, die sich auch im 12. Jahr des Merkel-Diktats noch immer in Duldungsstarre befindet und darauf wartet, dass endlich jemand "fertig hat". Fakt ist auch, dass immer mehr totalitäre Methoden Einzug finden und die gehen nicht von rechts aus, sondern überwiegend von links. Und die Methoden werden rauer. Wenn das so weiter geht, haben wir noch dieses Jahr die ersten Todesopfer dieser Schlägertruppen zu beklagen.

Ich frag mich, ob die Medien dann das "Selbst schuld!" mit in die Überschrift packen, oder es in den Anrisstext kommt. :roll:
Grüße,

Toska
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Beitrag von Herr Rossi » 03.03.2017, 08:33

Toska hat geschrieben: In der Tat. Lassen wir das. Nur eines noch, welches das Thema nur am Rande streift und nicht weiter auf Islam im Allgemeinen eingeht: Schau dir mal die Interviewpartner und Gäste bei Talkshows an. Politiker kommen zu Wort. Es werden Experten geladen, die sich mit dem Thema auskennen und verschämt packt man einen oder zwei dazu, welche sich ebenfalls auskennen, aber aus Überzeugung Gegenposition beziehen.
Ich kann da leider schon lange nicht mehr mitreden. Ich schaue das Zeug schlichtweg nicht mehr. Diese Talkshows haben mir eigentlich noch nie irgendwas an Informationsgewinn gebracht und in der Regel ist halt auch wirklich erkennbar, dass die Redaktionen einen Gewissen Bias beförderen. Da hast du dann auf der einen Seite die "Meute" derjenigen, dessen Positionen wohl irgendwie das gewünschte Weltbild vermitteln und auf der Gegenseite jemanden, der möglichst tumb das Gegenbild repräsentiert und völlig untergeht. Das brauche ich mir echt nicht geben.

Ich halte aber auch bereits vom grundlegenden Konstrukt der Talkshow nichts. Allein aufgrund der Fülle von Gästen und dem zeitlichen Korsett kann das immer nur eine Anreihung von Schnipseln von Redebeiträgen bedeuten. Das ist viel zu oberflächlich und kurz um in Themen etwas tiefer einzusteigen. Daher mag ich übrigens auch an sich die Ken Jebsen Interviews sehr gerne. Das ist Interviewer und ein Gast und meistens 90 Minuten Frage/Anrwortspiel ohne großes Gehetze und nicht selten halt auch sehr interessante Gäste. Ich wäre extrem dankbar dafür, wenn ich das nicht nur dort geliefert bekommen würde, sondern es davon viel viel mehr geben würde, gerne auch von unseren Öffentlich Rechtlichen. Es ist eine absolute Schande, dass die das nicht hinkriegen.
Und vor allen Dingen: Dort müssen alle zu Wort kommen können. Macht jemand auf kleiner Hitler, dann ist der im öffentlichen Diskurs zu entmachten und eben nicht durch Totschweigen. Und selbst wenn man an das Konzept von Totschweigen glaubt, so ist das bei den heutigen Kommunikationsmitteln ein geradezu fahrlässiger Ansatz, denn man nimmt sich die Möglichkeit der argumentativen Gegenrede und lässt solche Leute somit unwiedersprochen in ihren Gruppen aggieren.
Aber ich will das echt nicht nur auf "Extremisten" beziehen. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft alle Seiten sehen können, ohne dabei die eine oder andere Seite überhaupt erstmal zu bewerten.
Toska hat geschrieben: Zum einen kann es natürlich sein, dass die "hochrangigen Gäste" keine Waffengleichheit bei der Diskussion wünschen und nur kommen, wenn sie es mit Leichtgewichten zu tun haben. Zum anderen kann es natürlich auch an den Medien liegen, denen die Propagierung des vorgegebenen Narrativs wichtiger ist, als eine ehrliche Diskussion mit offenem Ausgang unter gleichwertigen Gegnern.
Das könnte sein, aber ich befürche es bedarf dafür keines Druckes. Die Redaktionen sind da bereits selbst ganz gut auf Kurs.
Toska hat geschrieben: Da gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied: Die Islamkritiker mögen ihren Gegnern durchaus die Inkompatibilität mit unserer Gesellschaft vorhalten. Die Gegenseite tut das nicht. Sie spricht den Kritikern wegen Apostasie das Recht auf Leben ab und beweist damit, dass die Kritiker Recht haben. Wenn ich solche Verharmlosungen wie jene gerade von dir lese, dann macht mich das schon ein wenig fassungslos. Es zeigt einmal mehr, dass wir dieses Thema bestenfalls nur mal eben streifen dürfen und uns eine Vertiefung schenken können. Ich mag in deinen Augen zu alarmistisch sein und du in meinen Augen (was das Thema angeht) zu naiv.
Und damit verengst du das Thema mal wieder auf einen ganz engen Horizont. Islam ist für dich die theologische Theorie, die von einem Teil der Theologen so vertreten werden. Islam ist für mich aber in erster Linie erstmal 1,6 Milliarden Menschen, die diesem Glaubensbild folgen. Und da kannst du aus der Theorie noch soviel ableiten, es ist für mich ganz unnaiv eine absurde Annahme, dass diese 1,6 Milliarden Menschen pauschal irgend jemandem, der ihrem Glauben nicht anhängst, das Leben absprechen. Das ist so wie der einfache gläubige Christ im Vergleich zur christlichen Kirche des Mittelalters. Das eine sind die Menschen, das andere die "Institution". Im Islam ist es halt ein wenig komplexer, da es keine zentrale Spitze gibt und der Glauben sich in ziemlich viele Teilfraktionen aufgesplittert hat, aber im Kern bleibe ich bei der These.

Und es wäre wahrscheinlich jetzt echt besser, wenn wir das Theme wieder schließen. Weil ansonsten landen wir nämlich doch noch genau dort wo wir nicht hinwollten und wo wir beide wissen, dass das kein ergiebiges Ende liefern wird.

Toska hat geschrieben: Bei "Nazis" und "Faschisten" (also rechts-extrem) erwartet man das. Bei Linksextremen findet man es jedoch auch. Welcher Ideologie hängen die an? Da wird es dann schon eng, das so genau zu definieren. Wenn du dir die Antifa-Schlägertrupps anschaust? Stramme Globalisten, nutzen aber die Methoden der Faschisten. Die eher gebildeten Linken Aktivisten? Kann man schlecht festmachen. Von Globalisten bis Neo-Marxisten dürfte da auch alles dabei sein. Wer setzt all denen die Flausen in den Kopf? Und das meine ich explizit für alle beteiligten unabhängig der Gesinnung.
Na sieh mal einer an. Ich habe wohl in einem Punkt dann doch mal ein etwas schlechteres Menschenbild als du. :P
Warum sollten Linke nicht zu den gleichen Ausgrenzungen neigen wie die Rechten? Sowas ist Ausdruck des Charakters eines Menschen und der hat für mich erstmal gänzlich absolut nichts damit zu tun welcher politischen Ideologie ich folge. OK, eine Ideologie kann natürlich schon in sich Ausgrenzung bedeuten, aber wenn dein Charakter entsprechend aufgebaut ist, dann führt man halt das Ausgrenzen innerhalb seiner eigenen Ideologiegruppe weiter. Das kannst du ja praktisch in allen "Bewegungen" perfekt beobachten. Ich halte die Zahl derjenigen Menschen, die vom ihren Charakter her wirklich hinter der totalen Meinungsfreiheit stehen, für sehr gering. Wenn es ins persönliche Umfeld geht, dann hat dieses Ideal oft nicht sehr viel Bestand.
Toska hat geschrieben: Mein persönlicher Eindruck (und da kann ich auch falsch liegen) ist jedoch der, das Rechtsverstöße von linken Extremisten bagatellisiert werden. Sowohl von den Medien, der Politik als auch der Justiz. Fast so, als nähme man sie billigend in Kauf und justiert nur hier und da mal nach, wenn wirklich was komplett aus dem Ruder läuft. Wenn dem so ist - und davon gehe ich aus - dann läuft hier grundsätzlich was falsch.
Der Eindruck dürfte aber primär deiner Perspektive geschuldet sein. Und sicher gibt es auch Unterschiede in den Arten der Aktionen bei Linksextremen und Rechtsextremen.
Nur mal als Ansatz:
https://de.statista.com/statistik/daten ... walttaten/

Unten sind noch weitere Statistiken. So richtig lässt sich dein Eindruck dort nicht bestätigen.
Allerdings bin ich bei solchen Statistiken auch erstmal sehr skeptisch, weil das einfach extrem politisch ist. Weiss ich denn, ob man da irgendwie an den statistischen Erhebungsmerkmalen z.B. auf Länderebene rumschrauben kann? Und wenn das geht, dann wird das sicherlich auch gemacht.
Außerdem ist natürlich auf Seiten der Linksextremen gerade die Polizei ein massives Feindbild. Daher würde ich mich dort z.B. mal sehr dafür interessieren wieviele der Fälle auf Konfrontationen mit der Polizei begrenzt sind. Damit will ich nichts schön reden, aber für eine vernünftige Bewertung ist das halt nicht ganz unerheblich.

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Beitrag von KidStealth » 03.03.2017, 08:42

Wann haben das letzte mal (angebliche) "Nazis" oder "rechte Aktivisten" mit gesetzwidrigen Stör-Aktionen öffentliche Versammlungen platzen lassen? Zum Beispiel eine Tagung der Linken gestürmt, die Rede eines linken Politikers nieder geschrien, oder sein Auto angezündet? Hat es sicherlich schon mal gegeben, aber ich kann mich irgendwie jetzt an kein bestimmtes Ereignis aus jüngerer Zeit erinnern. Vielleicht hat jemand ein Stichwort?
Erneut Brandanschläge in Neukölln verübt
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Beitrag von Toska » 04.03.2017, 16:51

Herr Rossi hat geschrieben:Ich halte aber auch bereits vom grundlegenden Konstrukt der Talkshow nichts. Allein aufgrund der Fülle von Gästen und dem zeitlichen Korsett kann das immer nur eine Anreihung von Schnipseln von Redebeiträgen bedeuten. Das ist viel zu oberflächlich und kurz um in Themen etwas tiefer einzusteigen. Daher mag ich übrigens auch an sich die Ken Jebsen Interviews sehr gerne. Das ist Interviewer und ein Gast und meistens 90 Minuten Frage/Anrwortspiel ohne großes Gehetze und nicht selten halt auch sehr interessante Gäste.
So ist es. Mir ist das auch lieber, wenn da weniger Leute sitzen (einer bis maximal drei) und die dafür auch mal ausreden dürfen und dediziert ihre Positionen und Schlussfolgerungen darlegen können. Und wenn da einer ist, der "seltsame" Positionen hat, kann man ja einen zweiten dazu setzen, der eine gegenseitige Position hat und diese mal mindestens ebenso gut vertreten kann. Bei sowas kommt echter Erkenntnisgewinn rum. Alles andere ist wirklich nur "die Sau durchs Dorf treiben".
Herr Rossi hat geschrieben:es ist für mich ganz unnaiv eine absurde Annahme, dass diese 1,6 Milliarden Menschen pauschal irgend jemandem, der ihrem Glauben nicht anhängst, das Leben absprechen
Ich greife mal das raus und auch den Halbsatz, den ich gestern dort gelesen hatte, in dem du meintest, ich sei der Ansicht das Islam eine Theologie sei. Erstmal zu letzterem: Das habe ich nie gesagt. Für mich ist Islam in erster Linie eine faschistoide, intolerante und menschenverachtende Ideologie. Die kleidet sich in ein religiöses Gewand um daraus eine "göttliche Legitimation" zu erhalten. Hatte ich alles hier schon mehrmals ausführlich dargelegt.

Zu der Behauptung von dir, dass von den 1.6 Milliarden Anhängern nur Promille wirklich so krass sind und die Mordaufrufe gutheißen? Scrolle etwas zurück und du findest das Video von einem islamischen Kongress in Dänemark. Dort echauffieren sich "gut integrierte" europäische Moslems über einige "Missstände" in Dänemark und als der Redner sie fragt, ob die Strafe für die Betroffenen der Tod sein soll, geht die Mehrheit der Hände im Saal hoch. Natürlich rannten dann nicht hunderte von jenen, welche die Hände gehoben hatten sofort los, um Köpfe abzuschneiden. Da magst du Recht haben. Aber zumindest die feste Überzeugung, dass Gesinnungsgegner den Tod verdient haben, ist offensichtlich viel weiter verbreitet, als du und andere es wahrhaben wollen. Und wenn es dann nur einer ist, der macht, was gewünscht wurde? Da fällst du dann auch wieder auf "divide et empera" herein. Zum einen können die dann sagen: "Guck mal, die Mehrheit von uns ist nicht so!" und insgeheim freuen sich alle, dass erstens jemand den "göttlichen Auftrag" ausgeführt hat und der Kritiker jetzt die Radieschen von unten sieht. Schönes "Win-Win".

Und ja: "Der Westen" tut sich komplett schwer damit, das anzuerkennen. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Daher fließt halt auch weiterhin EU-Fördergeld an die Palästinensische Autonomiebehörde, auch wenn wir genau wissen, dass ein Teil dieses Geldes in den Topf fließt, aus dem explizit und ausschließlich die Familien der "Märtyrer für den Kampf gegen Israel" bezahlt werden. Also die Selbstmord-Attentäter, die z.B. in Israel genügend "Ungläubige" abgemurkst haben. Da findet dann nicht nur eine schweigende Duldung dieser Praktiken statt, sondern sie wird staatlich gefördert.

An sich wollte ich nicht so viel zu diesem Thema schreiben, weil wir das ja ausklammern wollten. :roll:

Daher nur noch folgendes und damit machen wir dann den Schwenk zur Meinungsfreiheit: "Zur Freiheit gehört, den Koran zu kritisieren." Das ist nicht nur ein Buchtitel von Hamed Abdel Samad, sondern der Satz ist auch ein unverrückbarer Bestandteil einer zivilisierten und freiheitlichen Gesellschaft. Wenn unsere Bürger (und dazu gehört auch Herr Samad) wegen ihrer Kritik am Islam auch in Deutschland einer konkreten Bedrohung ihres Lebens ausgesetzt sind, dann sind solche Verharmlosungen meiner Ansicht nach lächerlich. Persönlich würde ich mich freuen, wenn du mal ein Buch von Hamed Abdel Samad lesen würdest. Oder irgend einem anderen Kritiker, der sowohl die europäische als auch die arabische Kultur kennt und den Islam fundiert in seine Bestandteile zerlegt und analytisch die Probleme aufzeigt, die sich da ergeben.
Herr Rossi hat geschrieben:Ich halte die Zahl derjenigen Menschen, die vom ihren Charakter her wirklich hinter der totalen Meinungsfreiheit stehen, für sehr gering. Wenn es ins persönliche Umfeld geht, dann hat dieses Ideal oft nicht sehr viel Bestand.
Meinungsfreiheit *ist* extrem unbequem und oft störend. Besonders auch für jene, die sie so oft und so gerne propagieren. Aber sie ist ein unverzichtbarer Teil einer freiheitlichen Gesellschaft der niemals zur Disposition stehen darf.

Leider steht sie in Deutschland schon seit 1938 ununterbrochen zur Disposition. In unterschiedlich extremen Ausprägung und unter gleich drei verschiedenen Regierungsformen. Natürlich ist es heute nicht so schlimm, wie in der DDR oder im 3. Reich (logisch!), aber wirkliche Meinungsfreiheit gab es in der BRD auch nie. Zwar wird das nicht mit Auschwitz oder Bautzen "belohnt", aber für die Betroffenen hat es dennoch durchaus lebensverändernde Konsequenzen. Zur Meinungsfreiheit gehört für mich nicht nur, dass ich alles und jeden kritisieren und hinterfragen darf und dieses Recht uneingeschränkt auch für alle anderen gilt. Es gehört aber ebenso dazu, dass Leute dumme und falsche Dinge sagen dürfen. Sofern diese Dinge nicht anderen Gruppen oder Personen grundlegende Menschenrechte oder Menschenwürde absprechen. Denn nur so kann man sich als Gesellschaft auch dediziert damit auseinander setzen. Wenn jemand wirklich meint, die Erde sei flach, die Sonne kreist um die Erde und der Holocaust fand nie statt? Natürlich ist das ein Idiot und Ignorant und man möchte sich an die Stirn fassen. Keine Frage. Doch wir als freiheitlich demokratische Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit dem Ewigkeitsgebot der Artikel 1-20 des GG unterliegt sperren diesen Idioten wegen Ansicht #3 weg: "Freie Meinung? Ja! Unbedingt! Aber diese nicht! Acht Monate Haft ohne Bewährung!"

Das einzigen Argumente oder Begründungen im GG oder StGB welche explizit immer dann genannt werden, wenn die Meinungsfreiheit eingeengt wird, sind folgende:

- Aussagen, welche Menschen- oder Persönlichkeitsrechte anderer werden verletzen sind verboten.
- Aussagen, die geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu stören sind verboten.

Das erste Argument ist komplett selbstverständlich und so sollte es auch sein.

Beim zweiten wird es meiner Meinung nach schon eng. Weil es ein Eingeständnis ist, dass wir als Gesellschaft so intolerant sind, dass uns komplett gegenläufige oder abstruse Meinungen so in Rage bringen können, dass der öffentliche Friede gestört wird. Und das wollen wir nicht und wir belegen die Kritiker mit Strafe. Nicht die intoleranten Zeitgenossen welche angesichts der konträren Meinung des Kritikers ausflippten, sondern den Kritiker selbst. Absurd, nicht wahr?

@KidStealth & @Rossi:
Ganz kurz noch zu den Statistiken linke vs. rechte Gewalt und zum Link von KidStealth: Ich traue dieser Statistik nicht so sonderlich weit. Ja, es mag den Anschein haben, dass die Gewichtung ungefähr gleich ist. Aber das mediale Echo ist durchaus ein anderes und da sieht man schon einen Hang zur Verharmlosung von linken Straftaten. Einem "rechten" wird ein Auto abgefackelt? "Pfft! Selbst schuld" Einer linken wird eine Torte ins Gesicht geklatscht? "Skandaaaaaaal!" :roll:

Was das Link von KidStealth angeht: Ich habs nur kurz überflogen. Ja, ist ein schönes Gegenbeispiel für die Geschichte mit der Karre vom AfD-Fuzzi. Beides komplett irrsinnige Aktionen.
Grüße,

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Beitrag von Toska » 04.03.2017, 20:18

Ganz kurz noch was zum Demokrativerständnis (oder Mangel davon) in Deutschland:
Wahlkampf-Auftakt wird zum Spießrutenlauf für AfD-Anhänger

Mit drastischen Ultimaten und groben Beschimpfungen haben Gewerkschaften, Demonstranten, SPD und Grüne versucht, den AfD-Wahlkampfauftakt in Schleswig-Holstein zu verhindern. Genutzt hat das wenig. Im Gegenteil.

[...]

Höhepunkt einer, man kann es kaum anders ausdrücken, Hetze gegen Anhänger und Mitglieder dieser weiß Gott selbst nicht durchweg sonderlich sympathisch agierenden, aber immerhin mit 142 Abgeordneten in zehn Landtagen gewählten Partei war eine Demonstration, die die AfD-Gegner an der Einfahrt zur sogenannten Wall-Halbinsel im alten Lübecker Hafen organisiert hatten. Dort, in dem auf dieser Halbinsel gelegenen städtischen Veranstaltungszentrum Media Docks, wollte die AfD an diesem Donnerstagabend in den Wahlkampf starten, was am Ende nur mithilfe eines massiven Polizeiaufgebots gelang.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... enger.html
Selbst einem Blatt der Transatlantiker-Presse war das endlich mal ein Stück zuviel der Hetze aus dem Lager der AfD-Gegner. Und wie gesagt: Das Geschrei wollte ich mal hören, wenn AfD-Anhänger sich so bei einem Wahlkampfauftakt der Blockparteien aufführen würden. Da würden sofort bundesweit die Bestände an Gummigeschossen und Tränengas knapp. :hehehe:
Grüße,

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Beitrag von Toska » 06.03.2017, 09:25

Toska hat geschrieben:"Freie Meinung? Ja! Unbedingt! Aber diese nicht! Acht Monate Haft ohne Bewährung!"
Mit den 8 Monaten hatte ich an sich einen anderen Fall gemeint, aber es ist wieder tagesaktuell: Der Blogger "Der Honigmann" wurde wegen Holocaustleugnung vom AG Varel zu acht Monaten Haft (ohne Bewährung) verurteilt. So dumm muss man dann auch erstmal sein, sich wegen so komplett blödsinniger Aussagen wegsperren zu lassen.

Quellen:

http://derstandard.at/2000053528183/Hol ... -Honigmann
http://www.nwzonline.de/varel/wegen-vol ... 17000.html

Wisst ihr, was die Tage ein 27-jähriger Pakistani bekommen hat, der in Deutschland ein sechsjähriges Mädchen vergewaltigt hat? Ein Jahr und acht Monate auf Bewährung. Das war der Fall, in dem die Polizei den Vater des Opfers (richtig gelesen: des Opfers) erschossen hat. Quelle: http://www.rbb-online.de/panorama/beitr ... artet.html

In einem anderen Fall (Opfer: 4-jähriger Junge) ließ sich die Sprecherin des Landgerichtes Kiel mal dazu hinreißen zu sagen: "Das Opfer hat die Tat gut weggesteckt, es sind keine schweren Folgen zu erwarten." Strafmindernd galten übrigens Alkoholisierung und die hohe Haftempfindlichkeit des Täters. :roll:

Man kann ja fast davon ausgehen, dass mit solchen Urteilen bewusst der Volkszorn geschürt werden soll, denn Abschreckung oder Erziehung findet da nicht statt. Aber wir haben die Tage ja auch wieder dazugelernt: Ab sofort darf man die Deutschen ungestraft "Köterrasse" nennen. Also aufgepasst: Ab sofort keine Einkommens- sondern nur noch Hundesteuer zahlen! :hehehe:
Grüße,

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Beitrag von Toska » 10.03.2017, 18:10

Ich bin mir sicher: Der Bundesverband der Macheten- und Axtverkäufer wird sich auch dieses Jahr wieder bei der Bundesregierung für die erheblichen umsatzsteigernden Maßnahmen bedanken. Schließlich war seit dem 30-jährigen Krieg der Bedarf an Macheten und Äxten bei uns nicht mehr so hoch wie heute. Besonderer Dank auch an die Polizei für bahnbrechende Neuerungen in der ambulanten Psychologie: Innerhalb von Sekunden nach einer Tat kann wohl neuerdings mit einem neuen Wischtest festgestellt werden, ob ein Täter "psychologische Probleme" hatte. Dann ist ja alles gut und man kann wieder mehr gegen rechts (und - ganz wichtig: GEZ-Verweigerer) tun.

:ironie:
Grüße,

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Beitrag von Hyaena » 10.03.2017, 20:23

Der Täter soll sein Arzt-Attest ja prominent mitten in der Wohnung liegen lassen haben, hahaha ... Spannend auch, dass es hieß, er sei aus dem ehemaligen Jugoslawien. Ist ja so, als würde man bei einem anderen sagen, er käme aus der ehemaligen Sowjetunion oder der ehemaligen Tschechoslowakei.

Wie üblich natürlich ein psychisch instabiler Einzelfalltäter, der Fatmir aus dem Kosovo. Die Motivation kommt auch allein wegen der Krankheit, was sonst. Zum Glück konnte der Schaffner oder Zugführer die Türen schließen, der Täter wollte ja in die Waggons. Hat dann von außen gegengeschlagen und gewütet. Anschließend ist er geflüchtet und hat sich dabei letztlich wehgetan. In unseren Qualitätsmedien hieß es, er wollte sich von der Polizei erschießen lassen. Im Anschluß dann die Informationen, an wen man sich wenden solle, wenn man Suizidabsichten hätte. Da frage ich mich, wieso flüchtet er dann. Einfacher und konsequenter wäre es gewesen, mit dem Beil auf die Polizei zuzurennen. Da wäre dann vermutlich das gewünschte Ergebnis erzielt worden.

Im Grunde müsste man Lkw, Beile pp eigentlich verbieten, wird bei Schußwaffen ja auch immer gleich reflexhaft gefordert. Letztlich brauchen Attentäter keine Schußwaffen, keinen Sprengstoff pp., kann alles mit Haushaltsmitteln erledigt werden. Von einem Attentäter gehe ich auch hier aus, aber derartiges ist politisch nicht gewünscht vor den Wahlen (auch in den Niederlanden).

Interessant auch der zweite Angriff in Düsseldorf, bei welchem ein 80-jähriger von einem Unbekannten mit einer ebenso unbekannten Waffe niedergestreckt wurde. Zu Beginn war in den Berichten teils von einer Machete die Rede. Gestern hieß es bei den ersten Berichten vom Bahnhof, es seien mehrere Täter gewesen ...

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