Einsatz von "Hyperschall-Waffen" hat es in der letzten Woche mehrmals gegeben. Man muss da aber relativieren. Dabei handelt es sich um die Kh-47M2 "Kinzhal", die von der MiG-31 verschossen werden kann. Das ist im Prinzip die gleiche Rakete, wie sie vom Raketenstarter Iskander-M verschossen werden kann.ftn|Broken Arrow hat geschrieben: ↑21.03.2022, 20:17Wie sieht es den momentan aus? Finde es recht ruhig, verhältnismäßig. Natürlich der Einsatz der Hyperschallwaffen auf der einen Seite auf der anderen Seite die Infos das die Russen wohl nicht mehr lange sich halten können in der Ukraine.
Was stimmt den da momentan alles so von ?
Bestes Beispiel von heute: Die Russen haben mit einer "Kinzhal" ein Einkaufszentrum in der Ukraine angegriffen. Da waren natürlich einige vorschnell dabei, "KRIEGSVERBRECHEN!" zu rufen. Aber es gibt halt Bild-Beweise und Video-Beweise die aufzeigen, dass die Ukraine das geschlossene Einkaufszentrum genutzt haben, um Grad-Raketenwerfer und deren Support-Fahrzeuge dort zu verstecken. Die haben in einem Geschäft mit entfernten Schaufenstern geparkt und aufmunitioniert, sind dann rausgefahren, haben gefeuert und danach wieder rein in in das Sportgeschäft, um nachzuladen und Kaffee-Pause zu machen. Von daher: Legitimes Kriegsziel.
Die Frage ist eher, warum man da eine von einer MiG-31 abgeschossene Hyperschall-Rakete mit Preisschild jenseits von 'ner Million Dollar draufhält und nicht mit einer Kalibr-Cruise-Missile oder einer Laser- oder GPS-gelenkten Bombe für 20-30k USD. Die Vermutung ist, dass den Russen die billigeren Präzisionswaffen ausgegangen sind oder diese nun so EXTREM knapp sind, dass man alles wirft, was man noch hat.
Die Russen haben zudem auch einige Prototypen und Museums-Unikate an die Front geschickt und verloren. Darunter den einzigen T-80UM2. Und die wenigen BMPT-72 "Terminator" die man hat, gehen wohl auch gerade an die Front. Das sind T-72, die zu Infanterie-Kampffahrzeugen umgerüstet wurden. Ähnlich wie der israelische "Namer": Alten Kampfpanzer nehmen, Turm runter, mehr Panzerung dranpappen, leichten Turm mit Schnellfeuer-30mm drauf und Raketen drangehangen.
Was wir da sehen, sind Verzweiflungstaten der Russen, die jetzt wirklich ALLES reinwerfen, was sie noch haben.
Vor dem Hintergrund muss man auch die russischen Verlustzahlen sehen, die heute aus verschiedenen ukrainischen und russischen Quellen gemeldet wurden:
Nachdem der ukrainische Ex-Minister das postete, kam von russischer Seite ein Dementi:Victor Kovalenko on Twitter hat geschrieben: A former internal affairs minister of #Ukraine @AvakovArsen
shared the intercepted Russian military summary for March 18: Rus. Army troops killed 12,814. Private company Liga (former Vagner) troops killed 4,451. Total number ofservicemembers killed at war in Ukraine: 17,265.
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Hier die Diskussion der Granden des deutschen Miltwitter darüber. Selbst wenn die russischen Zahlen stimmen (tun sie vermutlich nicht): Das sind nur Verluste vom Heer. Luftwaffe, SOBR und OMON sind da nicht drin. Kadyrovs Tschetschenen ebenfalls nicht. Die Vagner-Söldner haben angeblich auch so um die 4500 Leute verloren und die tauchen da in der Rechnung auch nicht auf. Die russische Luftwaffe hat 88 Kampfflugzeuge verloren und auch so an die 144 Hubschrauber sind runtergeknallt. Russische Verluste an Kampfpanzern übersteigen den Bestand der Bundeswehr um fast das zweifache. Da sind wohl jetzt rund 500 Panzer platt und annähernd tausend IFV's.OSINTtechnical on Twitter hat geschrieben: Komsomolskaya Pravda, a pro-Kremlin tabloid, reportedly"leaked" Russian MOD casualty figures, 9,861 KIA, 16,153 WIA
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26k Verluste (Tote & Verwundete) sind rund 10% der eingesetzten Kräfte in weniger als einem Monat. Das ist mehr, als die SU damals in 10 (?) Jahren Afghanistan verloren hat. Auch die Relation Tote zu Verwundete ist extrem krass und deutet auf hohe Letalität und/oder EXTREM schlechte Feldversorgung von Verwundeten hin. In der oben verlinkten Twitter-Kette spekuliert man dazu über das warum.
Unterm Strich sieht es halt nach wie vor danach aus, dass den Russen die Puste ausgeht und die Frage besteht, wie lange die sich das noch leisten können. Verteidigung ist immer einfacher, als Angriff und sofern die Ukraine weiterhin so gut mit modernen Abstandswaffen beliefert wird und sich nicht mit zu früh gestarteten Offensiven übernimmt? Dann haben sie gute Chancen. Die USA schicken den Ukrainern jetzt auch Switchblade Drohnen. Das sind kleine "Selbstmord-Drohnen", die irgendwo in die Kategorie zwischen gelenkten Mörser-Granaten und Loitering-Munitions passen.
Die andere Seite der Medaille ist halt auch, dass die Russen jetzt nicht drum rumkommen, doch Wehrpflichtige und ggf. noch mehr un- oder schlecht trainierte oder artfremd ausgebildete Soldaten an die Front werfen müssen, die in Sachen infanteristischem Kampf unbeleckt sind. Und die treffen dann auf kampferfahrene Ukrainer mit modernen Waffen in verschanzten Stellungen.