Fussballgott hat geschrieben: ↑14.06.2024, 09:34
Super, am Besten im Verband mit den Lynx KF41 mit der 120mm Kanone einsetzen, alleine um den Gegner endgültig zu verwirren.
Momentan hört man da viel halbgares. Anscheinend ist gerade im Gespräch, den Skyranger-Turm auf Leo 1 Chassis für die Ukraine zu bauen. Das würde sogar fast mehr Sinn machen. Die Leo 1 sind als MBTS nicht mehr so wirklich der Bringer und wenn man schaut, wie schlecht gerade modernere MBTs gegen Drohnen aussehen? Da wären die Leo 1 sicherlich mit Skyranger-Turm besser aufgestellt UND könnten im Verbund moderne Gefechtsfahrzeuge schützen. Die paar Gepards die man bisher hat? Die könnten das auch, aber die Ukrainer sind nur extrem ungern "nach vorne" zu schieben.
Woher die Leo 1 Chassis kommen sollen, ist unklar. Ggf. rückt die Ukraine dann wieder welche zum Umbauen raus, oder man hat irgendwo noch ein paar gefunden.
Ansonsten: Ukraine? Putin hatte ja mal wieder um Frieden gebettelt und dann ganz kackdreist seine Vermittler die Forderungen auf den Tisch legen lassen: Sie wollen alle Gebiete, die sie bereits annektiert (und auch die schon wieder verlorenen!). Also auch Kherson und im Prinzip alles südlich des Dnjepr. Ukraine soll auf 200.000 Mann abrüsten, kein NATO-Beitritt und eine demilitarisierte 500km Pufferzone will man auch haben. Und im Gegenzug gibt es: Nichts. Noch nicht mal den Hauch einer Sicherheits-Garantie. Also lediglich eine Verschnaufpause, bis Russland so weit ist, dass sie es erneut versuchen können, die ganze Ukraine einzusacken.
Doch indessen sieht man auch: Die Russen haben Kaliningrad quasi demilitarisiert. Nicht nur die Gerätschaften, die man 2022-2023 dort als Drohkulisse gegen NATO aufgefahren hat wieder zurück nach Russland geholt? Nein, man hat auch die Depots leergeräumt. Alles was irgendwie brauchbar ist, wurde ausgeflogen oder ausgeschifft. Da steht an sich nur noch der Schrott rum, bei dem es sich nicht mehr lohnt, den noch mal anzupacken.
Die Reste der Schwarzmeer-Flotte wurden ins Asovsche Meer verlegt und man vermutet: Das was die Kanäle passieren kann, wird möglicherweise sogar ins Kaspische Meer verlegt, um es nicht auch noch zerschmissen zu bekommen.
Auf der Krim passiert
gerade das hier. Die Museumsbehörde weist alle Museen an, ihre "Kulturgüter" nach Russland in Sicherheit zu bringen.
Zuversicht sieht anders aus.
Mal ganz "unrelated" zu Ukraine:
Das ist EINE Werft in China. Die Jiangnan Shipyard in Shanghai. Das ist nicht mal die größte. Da werden gerade 6 Zerstörer, 2 Fregatten, 2 LHD (Landungsschiff/Dock) und drei große "Kutter" für die "Maritime Miliz" gebaut. Plus: Diese Werft begleitet die See-Erprobungen des Trägers CV-18 und macht die Inst und Nachbesserungen zwischen den Erprobungsfahrten. Die Chinesen haben noch etwa acht andere Werften von der Größe und unzählige kleinere.
Die derzeit aktivste Werft in Europa ist Riva Trigoso in La Spezia, Italien. Die baut derzeit 10-12 Fregatten. Größtenteils für andere Nationen (auch nicht-NATO). Nach dieser Werft in Italien kommt im Rest von Europa erst mal lange Zeit nichts und der Rest baut bestenfalls alle Schaltjahre mal ein Kriegsschiff.
In den kompletten USA (gesamt gesehen) wird auch gerade weniger gebaut, als dort in La Spezia. Wenn man mal von dem im Bau befindlichen Träger und die zwei Atom-U-Booten (1x Boomer, 1x SSN) absieht. Die sind eher mit Rostklopfen und Wartung beschäftigt. Fregatten haben die USA ja seit der Außerdienststellung und Verkauf der Oliver Hazard Perry Klasse keine mehr. Das steht wieder an, aber das gekaufte italienische Design ist aber noch nicht fertig kaputt-optimiert. Kreuzer schaffen die USA gerade ab (die Ticonderoga-Klasse wird ersatzlos ausgemustert) und bei Zerstörern ist man so weit, das die 36 Jahre alte Arleigh Burke am Ende ist, dass die "Hülle" nicht mehr her gibt. Fast 2000t Gewichtszuwachs seit dem ersten Schiff. Der Nachfolger DDG(X) kommt frühestens in 2032.
Der US-amerikanische CINCPAC tönte die Tage noch groß rum, dass "wenn China gegen Taiwan losschlägt die USA dafür sorgen würden, dass da nichts durchkommt und man mit Fähigkeiten zurückschlagen würde, welche die Welt noch nicht gesehen hätte". Das sind an sich ungewohnte Töne und durchaus sowohl verwunderlich als auch (bei jetzigem Wissensstand) relativ unangebracht. Zumal die USA gegen die chinesische Marine von der Tonnage und der Anzahl der Kriegsschiffe her mittlerweile unterlegen sind. Wenn man von den Trägern absieht. Und davon, dass die USA halt mehr Kampferfahrung haben und wissen, dass ihr Zeugs weitgehend funktioniert.
Spannend ist da eher: Der kommende Konflikt mit China ist schon länger am Horizont. Und obwohl sich US-Marine, Marine Corps, Air Force und Army mehreren Transformationen unterworfen haben, um sich darauf vorzubereiten: In konkreten Schiffsbaumaßnahmen hat sich das bislang nicht niedergeschlagen. Im Gegenteil: Man sieht da auch weder Eile noch Wille. Es wird eher noch mehr (und noch früher als ursprünglich geplant) Zeugs stillgelegt. Das passt irgendwie nicht zusammen.