Wer schnelles British English, American English und Schottish English mag wird an diesem Film Freude haben.
Hintergrundgeschichte ist dass der amerikanische Präsident und der englische Prime Minister einen Krieg planen und befürworten. Gegen wen der Krieg überhaupt gehen soll kommt im Film nicht deutlich heraus. Das ist durchaus beabsichtigt da im Film eine Menge nicht heraus kommt. Der Zuschauer wird in die Irren und Wirren des Räderwerks internationale Politik geworfen und anstatt dass ihm Orientierung angeboten wird gibt es ständig neue Storywendungen die kaum Nachvollziehbar sind. Gepaart wird diese Orientierungslosigkeit und Schnelllebigkeit in der Thematik der Politik mit fast schon stereotypen Charakteren: ein ahnungsloser britischer MP (Member of Parliament) der wie zufällig den Titel Secretary of State for International Development trägt und dafür bei weitem nicht qualifiziert ist, sein Beraterteam bestehen aus einem allzeit fluchendem Schotten, einer kompetenten und attraktiven Dame die von Kollegen unterschätzt wird und einem Neueinsteiger im Team der einen Fauxpas nach dem anderen hinlegt.
Diese kleinstädtischen Charaktere treffen in Washington D.C. auf ein kompetentes, ausgefuchstes Politikerteam das natürlich eng mit dem Militär zusammen hängt und von einem inkompetenten und sprücheklopfenden Politikgenie geführt wird. Dazwischen tummeln sich noch eine junge aufstrebende Anfängerin und der permanent schleimende und durch geknallt gehässige Mitarbeiter der ständig am falschen Ort den falschen Kommentar ablässt.
Die Charaktere wuseln ständig irgendwo umher so als wüsste sie selbst nicht was sie eigentlich gerade tun. Der britische MP gibt unüberdachte Kommentare bei der Presse ab und versucht seine Inkompetenz zu überspielen - was durchaus gut gelingt weil die Amerikaner ihn ohnehin nur als Spielball ansehen. Irgendwann werden geheime Informationen an die Presse geleaked die dann plötzlich absichtlich veröffentlicht werden sollen - aber geändert, es wird vom Rücktritt gesprochen dann aber nicht gemacht..
Dieser Film treibt die Eigenschaft des Fähnchen im Winds die Politikern ja gerne nachgesagt wird auf die Spitze und bietet gleichzeitig eine sehr durchschaubare Erklärung der Undurchschaubarkeit. Politiker sind eben auch nur Menschen, und so wird geflucht, versäumt, zusammengeschissen, mit Entlassungen gedroht, spontan befördert und eigentlich weiß niemand so genau wohin dieser Zirkus sich in den nächsten fünf Minuten bewegen wird.
Ich kann den Film aber nur auf Englisch empfehlen da ansonsten die Dialekte überhaupt nicht rüber kommen. Die Sprache ist meistens extrem schnell - also gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.
Dass man die Story nicht versteht ist kein Gegenargument - auf jeden Fall eines für den Film. Die Story will auch größtenteils nicht verstanden werden. Es geht ja schließlich um Politik.
http://www.imdb.com/title/tt1226774/
[Film-Tipp] In The Loop
Moderator: Moderatoren
[Film-Tipp] In The Loop
Zuletzt geändert von JeansJoe am 10.07.2009, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
Hinter dir! Eine dreiköpfige Kaffeetasse des Todes!
- Ringelnatz
- Die MIT ABSTAND härteste Sau hier!
- Beiträge: 946
- Registriert: 20.08.2004, 21:07
- Wohnort: Nottingham