Hmm, ist das lange her... hier kommt ein bisschen content fürs Forum
Von bf42 erfuhr ich durch n-tv Giga. Das Spiel wurde in allen Belangen in den Himmel gelobt. Ich wollte es ausprobieren. Bis dato hatte ich nur Erfahrungen mit Singleplayer PS2 Spielen und war einfach neugierig, was am PC geht.
Nunja, beinahe hätte ich es weg geschmissen. Nach nächtelangen Installationsproblemen, Spiel- und Rechnerabstürzen liefs dann so lala. Mit meiner ISDN Leitung war aber nicht gut Kirschen essen. Ich konnte nur auf Servern Spielen, auf denen weniger als 10 Leute waren.
Nach einer Weile wollte ich mehr. Ich las viel in Foren und fand die Tatsache reizvoll, dass es anscheinend organisierte Spiele gab, 8vs8, und dass sogar in Ligen gespielt wurde. Der einzige Server, der mit meiner ISDN Leitung zusammen ging, war der Clanserver von einem kleinen Verein aus dem Ruhrgebiet. Schnell wurde ich rekrutiert. Clanwars sollten gespielt werden. Sogar in der ESL. In der BF42 Ladder spielten so an die 150/200 (?) Clans aller Couleur. Ich merkte schnell, dass ich nicht zu meinem Clan passte. Interne Streitigkeiten, das Drücken vor Spielen gegen stärkere Gegner, einfallslose Taktiken, Cheatergeschrei, Flamerei... raubten mir den Nerv. Ich ging wieder public und landete, inzwischen mit einer dicken DSL Leitung bestückt, auf dem bf42.org Server. War das hier toll. Das Passwort bekam ich raus und beim Stöbern im Forum fand ich auch noch die Zugangsdaten für TS. Das Spielen hier war anspruchsvoll, fair und hatte Stil. Ich kam mehrmals pro Woche wieder, wurde im Forum aktiv. Wenn man alles auslesen und rund zwei Posts pro Woche als aktiv bezeichnen kann. Das war 2003 – vor neun Jahren...
Dann kam die Umstellung zu fragthe.net
Ich spielte schon gut eine Woche beim großen T, als ich eines Nachts auf dem Waker Airfield von einem Jeep angehupt wurde. Ich war gerade mit meinem Marschgepäck und einer Eingreiftruppe unterwegs nach Norden, als der Jeepfahrer mich mit tiefem Bass zum Mitfahren einlud. Der gute alte FragZek saß am Steuer und die Fahrt ging nicht an die Front, sondern direkt ins Hasenbau Rekrutierungsbüro. Meine beste Zeit mit BF42 begann an diesem Abend. Ein Hasenfuß zu sein war einfach großartig! Die Mitspieler waren offen, tolerant, hilfsbereit, hatten ein großes Verständnis für das Spiel und das Herz am rechten Fleck. Mit Freude wurden Taktiken ausgedacht, abgekupfert, trainiert. Starke Gegner wurden herausgefordert und spannende Spiele gespielt. Für mich unvergessliche Begegnungen mit Sohei, Assi, Gbib, dac, BFX natürlich und DNS... Die kürzeste Runde Iwo aller Zeiten gegen pod, damals eins der stärksten BF42 Teams überhaupt. Noch keine Ahnung was Pixeln war, hatten wir Hasenfüße auf Allieseite nach zwei Minuten keinen Träger mehr und die Prince of Wales hielt auch nicht lange durch. Beide Runden zu Null verloren, aber alles richtig gemacht: den Spaß nicht vergessen und die Takke genau angeguckt. Das Pixeln brachte viele neue Möglichkeiten mit sich. Man kann es mögen oder nicht, es brachte neuen Input in das schon etwas eingefahrene Spiel. Taktiken mussten überdacht werden, neue Möglichkeiten wurden ausprobiert. Es gab wieder viel zu tun. Was konnte man nicht alles pixeln! Die Standards auf Iwo und Wake mit den stationären Geschützen waren schnell Normalität. Aber es gab immer wieder neue, erstaunliche Möglichkeiten. Ich erinnere mich an den freundlichen Nachbarclan, dem es einmal beim Startzug auf Kursk gelang, mit dem Achsentank die gegnerischen Flieger wegzupixeln. Oder der Panzerfaustschuss, der auf Battleaxe von der Drei die Allieflieger in der Startposition erwischte.
Am Ende wars aber nicht förderlich fürs Fairplay. Chirurgisch genaues pixeln auf Spawnpunkte und intensives Plancampen machten es oft nicht ganz einfach, den Spielspaß zu finden.
Unvergesslich sind mir auch die beiden Clantreffen in Eisenach und auf der CTL.
Die Division Hasenfuß reiste fast geschlossen auf der Lanparty in Erlangen an. Wir konnten zwei Teams für das BF42 Turnier stellen und erreichten am Ende vordere Plätze. Scrat schrieb schon über die besonderen Umstände dieser Lanparty.
Dann kam BF:Vietnam und die Entscheidung der Hasenfüße, sich auf das neue Battlefield zu begeben. Als Freizeitflieger hatte ich aber beim Infanterielastigen Vietnam keinen rechten Spaß. Viele neue Mitspieler kamen hinzu, alte Kameraden gingen. Auch ich nahm meinen Abschied aus dem Hasenbau. Dem Forum und BF42 blieb ich noch lange treu. Bei den Allstars fand ich neuen Unterschlupf. Inzwischen weiß ich nicht mehr, wo die Installations CDs sind und ob überhaupt noch BF42 gespielt wird. Mein Arbeitsleben nimmt mich in den letzten Jahren immer mehr in Anspruch und ich habe eine Familie gegründet. Den Computer nutze ich nur noch zum Arbeiten und fürs Familien Fotoalbum.
Ich denke gern an die schöne Zeit im Hasenbau zurück.
