Mal was aus dem News-Sumpf, was es in Europa womöglich nicht bis in die News geschafft hat: Volksaufstand in Nevada mit Showdown zwischen militärisch und martialisch auftretenden Bundesbeamten (ein Dutzend Hubschrauber, Spezialeinheiten mit Scharfschützen und hunderten von SUV's) und von tausenden "besorgter Bürger" inklusive bewaffneter Milizen aus Nevada, Utah, Arizona und anderen Bundesstaaten.
![Bild](http://www.policestateusa.com/wp-content/uploads/2014/04/BundyRanch1.jpg)
![Bild](http://www.daysworld.org/daysworldblog/wp-content/uploads/2014/04/Bundy-1.jpg)
Hintergrund: Die Bundy Familie. Das ist eine Rancher-Sippe, die seit 1870 dort Rinder züchtet. Wie im Westen der USA so üblich, dürfen sie dabei auch die "open ranges" nützen. Das ist Staats- oder Bundes-Gebiet. Das ist meistens Brachland und am Arsch der Welt. Seit 1939 müssen sie dafür Pachtgebühren an den Bund (nicht den National-Staat) zahlen. Die föderale Behörde Bureau of Land Management (BLM) hat bis 1993 Satzungsgemäß die Pacht dazu genutzt, die Zäune, Brunnen und das Wegenetz in den "open ranges" auszubauen und zu erhalten. Seit 1993 jedoch wurde das eingestellt und seitdem werden die Mitte vorwiegend genutzt, die Farmen und Ranches aufzukaufen und stillzulegen.
Die Bundy-Familie stellte daher Mitte der 90'er die Zahlungen an die Feds ein und wollten nur noch an den County oder den Staat Nevada bezahlen. Sie haben seitdem einen Prozessmarathon hinter sich, bei dem sie meistens verloren haben.
Im Laufe der Woche eskalierte es dann und die BLM fuhr mit schwerem Geschütz auf. Gesichert durch bewaffnete Truppen, Hubschrauber und Scharfschützen haben sie das Vieh der Bundy's zusammen getrieben und eingepfercht, um es nächste Woche in Kalifornien zu versteigern. Man muss dazu sagen, dass die Satzung der BLM das nicht hergibt und "verirrtes" Vieh an den Eigner zurückgegeben werden muss. Vieh mit Brandzeichen darf zudem nur dann über Staatsgrenzen verbracht werden, wenn die Unterschrift des Eigners auf der Transportorder steht. Ansonsten ist das ein Bundesvergehen.
Ob die Bundy's vor dem Gesetz Recht haben, oder moralisch, sei dahin gestellt. 140 Jahre durften sie das Land nutzen, nun ist es Naturschutzgebiet "zum Schutz bedrohter Schildkröten". In Wahrheit geht es eher darum, dass die BLM Verträge mit Öl- und Gasfirmen hat und auch ein Solarpark in den 86% des Staates Nevada angelegt werden soll, die unter Bundesverwaltung stehen und dem Einfluss des Staates Nevada entzogen sind.
![Bild](http://static.infowars.com/bindnfocom/2014/04/statehood.jpg)
Anfang der Woche haben die Bundy's dann auf allen verfügbaren wegen nach Hilfe gerufen, da sie befürchten, dass man sie ähnlich wie bei der Ruby-Ridge-Geschichte oder in Waco bei nächster Gelegenheit über den Haufen knallt. Seitdem haben sich alle möglichen Organisationen und Verbände die Sache der Bundy's zu eigen gemacht und tausende Unterstützer strömten zum Wochenende hin nach Nevada. Für die meisten ist das halt *die* Gelegenheit, um gegen "die Tyrannei aus Washington" vorzugehen, die viele US-Amerikaner halt bei dieser oder jener Gelegenheit sowieso schon angeprangert haben.
Hier in paar Links zu den News zu dem Thema:
http://www.infowars.com/breaking-clark- ... operation/
http://www.infowars.com/faa-designates- ... -fly-zone/
http://www.foxnews.com/politics/2014/04 ... ven-bundy/
http://www.heavy.com/news/2014/04/clive ... ce-videos/
http://rt.com/usa/nevada-ranch-armed-feds-520/
http://rt.com/usa/bundy-ranch-nevada-tensions-940/
Momentan spitzt sich die Lage zu: Cliven Bundy hat dem County-Sheriff ein Ultimatum von zwei Stunden gestellt, die Feds zu entwaffnen und nach Hause zu schicken. Danach werde man unter dem Schutz der Milizen das Vieh zurückholen.
Amis. Schon immer ein bisschen seltsamer drauf, als der Rest der Welt.
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