Tom Cruise "fällt" ja sein einiger Zeit in Kolumbien rum. Dabei geht es wohl um den Film "Mena", der im Januar 2016 in die Kinos kommen soll:
http://www.imdb.com/title/tt3532216/?ref_=nm_flmg_act_1

In englischsprachigen News ist das eher weniger ein Thema und bis auf den News-Artikel auf Yahoo hab ich da kaum was gefunden. Hier in Kolumbien ist das natürlich ein recht großes Thema und hat auch schon in die Innenpolitik reingefunkt. Zum einen: Pablo Escobar wird von vielen aus der Unterschicht und Mittelschicht noch immer als "Held" angesehen. Wenn man einige Milliarden Drogengeld in Infrastruktur im Inland buttert, tausende Wohnungen baut und diese an die Ärmsten verschenkt und Schulen und Krankenhäuser in richtig verarmten und unterentwickelten Gegenden baut (während die Regierung nichts macht), dann hat man halt 'nen Stein im Brett. Auch 20 Jahre später noch und egal, was man dafür auf dem Kerbholz hatte.
Das Tom Cruise in Kolumbien einen Film über einen "US-Verräter" dreht, der den Volkshelden ans Messer lieferte? Kommt in gewissen Kreisen nicht gut an.

Zum anderen: Der derzeitige Präsident Kolumbiens Juan Manuel Santos hat für Tom Cruise jetzt schon mehrmals den ganz großen Bahnhof gemacht und sorgte dafür, dass dem Star aus Hollywood alle Türen offen stehen. Polizei und Militär? "Möchten sie ein Bataillon oder darf es auch mehr sein?" Cruise (selbst Pilot) wollte mit der eigenen Maschine über dem Rebellengebieten am Amazonas fliegen? Jeder andere hätte da zwei bewaffnete Kfir Abfangjäger an der Backe. Cruise bekam die auch. Aber als "Begleitschutz".
Indessen brodelt es an der Grenze zu Venezuela. Dort gehen die venezolanischen Militärs hart gegen Kolumbianer vor, die in Venezuela leben und werfen da ganze Familien auf die Straße, die dort teilweise schon seit der Zeit leben, als da noch keine Grenze war. Während Präsident Santos in Bogota einen Empfang für Tom Cruise gab, ist Santos Gegenspieler - Ex-Präsident Álvaro Uribe Vélez - ins Grenzgebiet geflogen und hat sich vor laufender Kamera mit Flüchtlingen aus Venezuela ablichten lassen.
Klare Botschaft: "Ich kümmere mich. Den Typ den ihr gewählt hat? Der hat wohl 'wichtigeres' zu tun."

Die kolumbianischen News sind derzeit voll mit Seitenhieben, warum der Regierung Tom Cruise gerade wichtiger ist, als "Thema X", "Y" oder "Z". Daneben halt diverse andere Gerüchte und Skandale rund um die recht große Entourage des Stars. Der war letztes Jahr schon mal zusammen mit Will Smith und Sänger Marc Anthony (Ex-Mann von Jennifer Lopez) in Barranquila. Das ist die Stadt in Kolumbien, wenn man ordentlich "einen Draufmachen" will. Schon damals haben deren "Begleiter" (angeblich) für inflationäre Zustände bei Zuhältern und Dealern gesorgt - so wurde zumindest in den Feuilletons gelästert. Diesmal ist wohl jemand aus dem Cruise-Trupp "in Gewahrsam" genommen worden und kam ganz fix wieder aus der Polizeiwache rausmarschiert.
Man munkelt von "göttlicher Intervention" - oder einem Anruf aus dem Präsidenten-Palast.

So ganz nebenbei plant Cruise wohl für rund 20 Millionen USD ein Anwesen in der Nähe von Medellin zu kaufen, welches derzeit in Staatsbesitz ist und früher mal einem Drogenbaron gehörte. Oh, und in Medellin will er eine "Kirche" für seinen Kult bauen.

Bleibt einem auch nichts erspart.

Hier ein paar Seiten mit Schnapschüssen und Artikeln in Spanisch:
Bilder: http://www.elespectador.com/entretenimi ... ria-581315
Memes: http://trome.pe/actualidad/tom-cruise-m ... a-2059993/
Artikel: http://www.elpais.com.co/elpais/entrete ... l-amazonas
Scientology-"Kirche" in Kolumbien: http://www.eltiempo.com/estilo-de-vida/ ... a/16014399