IS, ISIS, Irak, Syrien
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Sehr lesenswert Toska, vielen Dank dafür.
Mal schauen, wie das endet. Zum Glück gibt es in der Weltgeschichte ja viele Beispiele, daß die Vernunft die Oberhand gewinnt und die Kriegsgefahr ad acta gelegt wird ...
Mal schauen, wie das endet. Zum Glück gibt es in der Weltgeschichte ja viele Beispiele, daß die Vernunft die Oberhand gewinnt und die Kriegsgefahr ad acta gelegt wird ...
Zuletzt geändert von Hyaena am 16.12.2015, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
Naja, was Merkel angeht kann man eigentlich nur enttäuscht sein. Tornados und Tankflugzeuge zu schicken? Selbst wenn man den völkerrechtlichen Aspekt mal außen vor lässt. Denn die UN Resolution entbindet einen nicht davon, zunächst bei Syriens Regierung um Erlaubnis zu fragen, bevor man mit Kampfflugzeugen in deren Luftraum operiert. Abgesehen davon: Warum müssen die Tornados ausgerechnet in die Türkei? Hier hätte man ein klares Zeichen setzen können und die Tornados entweder auf Zypern (RAF-Stützpunkt Arkotiri oder auf Papos) stationieren können. Die Tornados der Engländer fliegen von Arkotiri aus. Jordanien ist logistisch weiter weg und war (und ist noch) als zweites Standbein im Gespräch. Warum nicht Israel? Kann keiner erklären. Im Gegensatz zu Jordanien sitzen die Israelis auch mit im EUCOM - wenn auch nur als Beobachter. Stattdessen stärkt man indirekt Erdogan den Rücken und muss bei ihm um Unterschlupf und Durchflugrechte betteln.
Die Koordinierung der Aufklärungs-Missionen soll dann aus Katar in den UAE erfolgen, weil da die "Anti-Daesh-Koaltion" ihren Stab hat. Da sitzt dann auch Saudi-Barbarien und die restlichen Golf-Staaten mit am Tisch, obwohl diese derzeit ihren Hauptaugenmerk und ihre kompletten Militär-Fokus auf den Krieg im Jemen richten, der für sie katastrophal verläuft.
Zu den Tornados selbst hat Fefe ja die Tage zweimal was geschrieben: Dazu mehr Hintergründe: Wir haben drei Typen Tornados: Recce (Aufklärung), ECR (Elektronische Kriegsführung und Kampf gegen Luftabwehr) und IDS (der "klassische" Jagdbomber). Es gab noch eine ADV-Variante für den Luftkampf, aber die haben wir nie angeschafft.
Sechs Tornados sollten geschickt werden. Aufgabe: Aufklärung mit dem Recce-Lite Pod. Die Bilder werden damit nicht auf Naßfilm aufgenommen, der dann am Boden entwickelt werden muss, sondern digital und die Daten können per direkte Funkverbindung (Reichweite so maximal 150km je nach Gelände und Flugprofil) oder per SATCOM an eine Bodenstation übermittelt werden.
Probleme:
Die Tornados haben kein SATCOM, weil dafür nie Geld da war. Übermittlung geht nur per Funk und auf kurze Reichweite (150km). Oder halt: Daten nach dem Flug am Boden auslesen. Entfernung Incirlic -> Aleppo: 175km. Jordanien? Noch übler: Amman -> As Suwayda in Syrien: +400km. Von den Basen in Nord-Israel nach Damaskus: 100-150km. Zypern -> Aleppo oder Homs: 300-400km.
Wir haben 5 nur RECCE Tornados (und 8 Pods?). Wieviele davon Einsatzbereit sind? Sicherlich nicht alle. Von 198 Jägern (Tornado + Eurofighter) hatten wir die Tage mal nur 38 uneingeschränkt einsatzfähig. Davon nur 8 Eurofighter und 30 Tornados. Trauerspiel - wenn man bedenkt, dass wir acht Eurofighter für Air-Policing im Bundesgebiet brauchen und sechs für das Air-Policing im Rahmen der Nato-Verbindlichkeiten im Baltikum. Da blieb dann noch weniger als Null für die Pilotenausbildung oder den Erhalt des Flugscheins.
Tornado IDS und ECR können ebenfalls den Recce-Lite Pod tragen. Aber nur wenn ASSTA-3 oder 3.1 an Hard- und Software eingerüstet sind. Und das gibt es erst seit diesen Sommer und daher nur in homöopathischen Dosen in der Luftwaffe. Daher bekommen wir auf die Schnelle keine sechs verlegbaren Tornados zusammen, die Recce-Lite tragen und nutzen können. Man braucht die Zeit bis Januar, um das zu fixen.
Die einzige Bodenstation zum Empfang der Recce-Lite Daten der Luftwaffe ist derzeit in Spanien (wegen einer Übung) und muss von dort direkt in die Türkei verlegt werden.
Man kann derzeit keine sechs Tornados verlegen (und vor allem keine RECCE), da über Weihnachten die Logistik der Tornado-Geschwader auf SAP umgestellt wird. Das beinhaltet auch die Ersatzteilhaltung und Verbrauchsmittel der Flieger und die "Wartungsbücher", die jedes einzelne Flugzeug hat und in denen jeder Handschlag am Flieger dokumentiert wird. Ohne Einstellung des Flugbetriebes müsste man halt wochenlang Daten aus Kladden von Hand ins System nachpflegen. Deswegen sollen die eigentlichen sechs Tornados erst im Januar los. Doch wer SAP kennt ....
Und wie Fefe heute schrieb (und Augen-Geradeaus letzte Woche): Die ECR-Tornados eignen sich prima, um die eigenen Systeme zur Radar-Erkennung mit den Daten (und Fähigkeiten) der neuen russischen Radars in Syrien zu füttern. Man kann damit schön ausmessen, was für Signale die wann aussenden, wo die stehen, welchen Einfluss verschiedene Flugprofile auf die Radar-Erkennung haben und so weiter. Man lernt dabei auch die Betriebsmodi der Russen-Radare besser kennen und kann neue Methoden (und Mittel) zur deren Bekämpfung entwickeln.
Die ganze Aktion ist (bis auf die Tankflugzeuge) rein politisch und eine Show-Einlage. Es hätte mehr gebracht, die von Israel gemieteten Heron-Drohnen zu schicken, als die Tornados. Zumal man dann nahtlos und ständig Aufklärungsdaten hätte, anstelle von 5x die Woche Schnappschüsse eines schmalen Streifens aus anderthalb Flugstunden Tornado zu gewinnen. Bei sechs Tornados vor Ort kann man davon ausgehen, dass nicht täglich geflogen werden kann, weil sonst ganz schnell alle gleichzeitig (und für länger) in der Wartung sind.
Dann war da noch die Fregatte, welche unsererseits den französischen Flugzeugträger "eskortieren" sollte. Primär wäre für sowas halt die F-124 aus der Sachen-Klasse (Sachsen, Hamburg und Hessen). Die sind ideal für solche Aufgaben. Dummerweise wurden die in letzter Zeit für lange Dauereinsätze der NATO und UN verheizt. Eine liegt deswegen gerade in längerer Überholung auf Werft, die zweite geht in Kürze in die längst überfällige Material-Erneuerung und die dritte war auch in Beschlag (Nordic-Resolve) und danach Reif für die Überholung.
Blieben noch die vier F-123 der Bandenburg-Klasse. Ups! Geht auch nicht: Im Einsatz bei ATALANTA am Horn vor Afrika, Nordic-Resolve oder ebenfalls in der Werft. F-122 Klasse? Da haben wir doch noch fünf Altertümchen! Und pickte schließlich die Augsburg raus. Die ist schon im Mittelmeer und war bislang das Führungsschiff eines NATO-Verbandes vor Libyen und trug den Admiral dieser Flottille. War ja erst ein halbes Jahr dort unten und die Jungs (und Mädel) an Bord hatten Weihnachten sowieso noch nichts vor. Die darf das jetzt machen. Hubschrauber hatte sie allerdings auch keine an Bord, denn die sind bei der Marine wegen der Dramen rund um die schrottreifen Seaking und Lynx absolute Magelware. Notlösung: Eine andere deutsche Fregatte im Mittelmeer die auf dem Rückweg in die Werft ist, darf ihren Bordhubschrauber im Vorbeigehen abgeben. Der hat vielleicht noch ein paar Flugstunden Reserve bevor er auseinander fällt. Hätte das nicht geklappt, hätte man eine Korvette oder einen Minenräumer schicken müssen, weil sonst nichts anderes mehr greifbar war.
Hauptaufgabe der F-122 Klasse: U-Boot Abwehr. Ohne Schleppsonar nur eingeschränkt möglich (haben wir nicht) und ohne Hubschrauber sowieso nicht. Allerdings ist auch nicht so wirklich mit Daesh U-Booten zu rechnen. Phew! Glück gehabt!
Ich sags mal ganz deutlich: Was wir an Militär haben, wurde so konsequent an die Wand gefahren, dass wir weder Landesverteidigung noch jegliches Auslands-Engagement (egal wie groß oder klein) hinbekommen. Und wenn wir uns dann doch irgendwo beteiligen, dann geht das nicht ohne uns jedes mal bis auf die Knochen zu blamieren.
Zu den Tornado-Einsätzen bitte noch eines bedenken: Die Tornados sind recht zuverlässig und wir haben schon sehr, sehr lange keinen mehr verloren (auf Holz klopfend). Aber man weiß ja nie. Es braucht dazu ja auch nicht notwendigerweise Feindbeschuss. Wenn eine deutsche Besatzung über Syrien aussteigen muss und die Piloten dann ebenfalls am Schirm abgeknallt werden? Oder (wie der Jordanische Pilot) bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrannt wird? Unsere Piloten gehen da ein erhöhtes persönliches Risiko ein und das wird meiner Meinung nach zu wenig thematisiert oder gewürdigt. Zumal wir beim Thema "Luftrettung" schon immer die Finger in die Ohren stecken und "Lalala" singen. Wir haben bislang keine Spezialtruppen, welche mit Transport- und Kampfhubschraubern in feindliches Gebiet fliegen und unsere abgeschossenen Piloten rauspicken können. Das Programm dazu ist noch im Aufbau (seit Jahren) und wir haben nicht die Hubschrauber, die das abkönnen. Wir haben keine luftbetankbaren Hubschrauber mit Panzerung, Bordbewaffnung, Zusatztanks und erweiterter Selbstschutz-Ausrüstung. Eine Eskorte mit Tiger-Kampfhubschraubern der zwei Rettungshubschrauber? Ebenfalls undenkbar bei deren Klarstand, Ausrüstungsmängeln und eingeschränkter Reichweite.
Die Russen haben ihren Su-24 RIO ja auch nur aufpicken können, weil ein Iranischer General mit seinem Sonderkommando zusammen mit der Hisbollah (und russischer SAT-Aufklärung) so fix vor Ort war und man massiv mit Luftunterstützung und Artillerie alles niedergehalten hat, was sonst noch da rumstolperte.
Anscheinend schicken wir dennoch ein Kontingent der neuen (im Aufbau befindlichen) Luftrettung der Luftwaffe, obwohl die angeblich noch nicht voll einsatzbereit sind. Mit welchem Fluggerät? Wurde noch nicht gesagt. Muss vermutlich von den USA oder bei den Holländern oder Franzosen ausgeborgt werden. Hoffen wir mal, dass es nicht gebraucht wird.
Der letzte Punkt unserer "uneingeschränkten Solidarität" im Anti-Daesh Kampf (und der Unterstützung Frankreichs) sind unserer zwei Radar-Aufklärungs-Satelliten. Die sind wohl das Nonplus-Ultra und selbst die Amis haben Begehrlichkeiten bei den damit gewonnenen Daten. Keine Nation kann es sich leisten, ungefilterte Rohdaten aus der SAT-Aufklärung mit anderen Nationen zu teilen. Selbst unter Verbündeten nicht. Und wir werden unsere Daten mit Ländern wie UAE und Saudi-Barbarien teilen. Angeblich gefiltert, selektiv und mit eingebauter Unschärfe. Und selbstverständlich wird nichts mit den Russen geteilt.
Vernünftig ist das alles nicht. Wenn man sich mal einen Moment aus dem Block-Denken befreit und mal nachdenkt, wie man das Problem Daesh am besten angeht? Da käme man um eine tragfähige und leistungsstarke Koalition nicht drum herum. Alle, die nichts leisten, oder doppeltes Spiel spielen (Türkei, Saudis, UAE, Israel und auch USA) sollten außen vor bleiben. Und dann bliebe einem nichts anderes übrig, als zu sagen: Lass uns mal mit Russen, der syrischen Regierung, den Kurden, den Franzosen, Iraq und Iran reden. Geht natürlich nicht. Selbst mit den NATO-Querköpfen aus Frankreich an unserer Seite müssen wir bis zum letzten unsere hündische Vassallentreue bewahren. Man macht sich nicht mal die Mühe, sich von der UN eine ordentliche Resolution geben zu lassen, die nicht nur aus billigen Allgemeinplätzen besteht und zu viele Fragen offen lässt.
Stattdessen hat Merkel die Tage nochmal bekräftigt, dass Assad weg muss. Sie macht sich damit mal wieder zur Hilfskraft der USA, deren Ziel es nach wie vor ist, jegliche staatliche Ordnung in Nordafrika, Levante und Nahem Osten zu zerschlagen, welche keine Regierung hat, die den Saudis genehm ist. Assad wir nach wie vor dämonisiert und dabei komplett außer Acht gelassen, dass vieles von dem, was man ihm anlastet bereits längst als üble Propaganda entlarvt wurde. Der einzige haltbare Punkt sind nach wie vor die Faßbomben. Und da macht es am Boden wenig Unterschied, ob einem was nach ISO-9000 Standards gefertigtes und TÜV-Geprüftes von Raytheon, Thales oder Rheinmetall auf den Kopf fällt, oder ob es im DIY-Verfahren im Hinterhof mit Teilen aus dem Baumarkt zusammen geschraubt wurde. Selbst wenn man Assad wirklich (irgendwann) los würde? Wer soll es nach ihm schaffen, das Land zusammen zu halten? Da steht keiner in den Startlöchern, der das könnte und der nächste "failed state" nach dem Schema Libyens und Afghanistans ist vorprogrammiert.
Einziges positives Highlight dieser Tage: Mittlerweile ist bewiesen, dass es die USA waren, welche Saringas (oder Komponenten dafür) über die Türkei nach Syrien und in die Hände von ISIS geschmuggelt haben. Die haben das dann eingesetzt und wollten es Assad in die Schuhe schieben. Warum Highlight? Es waren diesmal erstaunlicherweise keine deutschen Firmen dabei involviert. Gab wohl nicht genug Schmiergeld.
Die Koordinierung der Aufklärungs-Missionen soll dann aus Katar in den UAE erfolgen, weil da die "Anti-Daesh-Koaltion" ihren Stab hat. Da sitzt dann auch Saudi-Barbarien und die restlichen Golf-Staaten mit am Tisch, obwohl diese derzeit ihren Hauptaugenmerk und ihre kompletten Militär-Fokus auf den Krieg im Jemen richten, der für sie katastrophal verläuft.
Zu den Tornados selbst hat Fefe ja die Tage zweimal was geschrieben: Dazu mehr Hintergründe: Wir haben drei Typen Tornados: Recce (Aufklärung), ECR (Elektronische Kriegsführung und Kampf gegen Luftabwehr) und IDS (der "klassische" Jagdbomber). Es gab noch eine ADV-Variante für den Luftkampf, aber die haben wir nie angeschafft.
Sechs Tornados sollten geschickt werden. Aufgabe: Aufklärung mit dem Recce-Lite Pod. Die Bilder werden damit nicht auf Naßfilm aufgenommen, der dann am Boden entwickelt werden muss, sondern digital und die Daten können per direkte Funkverbindung (Reichweite so maximal 150km je nach Gelände und Flugprofil) oder per SATCOM an eine Bodenstation übermittelt werden.
Probleme:
Die Tornados haben kein SATCOM, weil dafür nie Geld da war. Übermittlung geht nur per Funk und auf kurze Reichweite (150km). Oder halt: Daten nach dem Flug am Boden auslesen. Entfernung Incirlic -> Aleppo: 175km. Jordanien? Noch übler: Amman -> As Suwayda in Syrien: +400km. Von den Basen in Nord-Israel nach Damaskus: 100-150km. Zypern -> Aleppo oder Homs: 300-400km.
Wir haben 5 nur RECCE Tornados (und 8 Pods?). Wieviele davon Einsatzbereit sind? Sicherlich nicht alle. Von 198 Jägern (Tornado + Eurofighter) hatten wir die Tage mal nur 38 uneingeschränkt einsatzfähig. Davon nur 8 Eurofighter und 30 Tornados. Trauerspiel - wenn man bedenkt, dass wir acht Eurofighter für Air-Policing im Bundesgebiet brauchen und sechs für das Air-Policing im Rahmen der Nato-Verbindlichkeiten im Baltikum. Da blieb dann noch weniger als Null für die Pilotenausbildung oder den Erhalt des Flugscheins.
Tornado IDS und ECR können ebenfalls den Recce-Lite Pod tragen. Aber nur wenn ASSTA-3 oder 3.1 an Hard- und Software eingerüstet sind. Und das gibt es erst seit diesen Sommer und daher nur in homöopathischen Dosen in der Luftwaffe. Daher bekommen wir auf die Schnelle keine sechs verlegbaren Tornados zusammen, die Recce-Lite tragen und nutzen können. Man braucht die Zeit bis Januar, um das zu fixen.
Die einzige Bodenstation zum Empfang der Recce-Lite Daten der Luftwaffe ist derzeit in Spanien (wegen einer Übung) und muss von dort direkt in die Türkei verlegt werden.
Man kann derzeit keine sechs Tornados verlegen (und vor allem keine RECCE), da über Weihnachten die Logistik der Tornado-Geschwader auf SAP umgestellt wird. Das beinhaltet auch die Ersatzteilhaltung und Verbrauchsmittel der Flieger und die "Wartungsbücher", die jedes einzelne Flugzeug hat und in denen jeder Handschlag am Flieger dokumentiert wird. Ohne Einstellung des Flugbetriebes müsste man halt wochenlang Daten aus Kladden von Hand ins System nachpflegen. Deswegen sollen die eigentlichen sechs Tornados erst im Januar los. Doch wer SAP kennt ....
Und wie Fefe heute schrieb (und Augen-Geradeaus letzte Woche): Die ECR-Tornados eignen sich prima, um die eigenen Systeme zur Radar-Erkennung mit den Daten (und Fähigkeiten) der neuen russischen Radars in Syrien zu füttern. Man kann damit schön ausmessen, was für Signale die wann aussenden, wo die stehen, welchen Einfluss verschiedene Flugprofile auf die Radar-Erkennung haben und so weiter. Man lernt dabei auch die Betriebsmodi der Russen-Radare besser kennen und kann neue Methoden (und Mittel) zur deren Bekämpfung entwickeln.
Die ganze Aktion ist (bis auf die Tankflugzeuge) rein politisch und eine Show-Einlage. Es hätte mehr gebracht, die von Israel gemieteten Heron-Drohnen zu schicken, als die Tornados. Zumal man dann nahtlos und ständig Aufklärungsdaten hätte, anstelle von 5x die Woche Schnappschüsse eines schmalen Streifens aus anderthalb Flugstunden Tornado zu gewinnen. Bei sechs Tornados vor Ort kann man davon ausgehen, dass nicht täglich geflogen werden kann, weil sonst ganz schnell alle gleichzeitig (und für länger) in der Wartung sind.
Dann war da noch die Fregatte, welche unsererseits den französischen Flugzeugträger "eskortieren" sollte. Primär wäre für sowas halt die F-124 aus der Sachen-Klasse (Sachsen, Hamburg und Hessen). Die sind ideal für solche Aufgaben. Dummerweise wurden die in letzter Zeit für lange Dauereinsätze der NATO und UN verheizt. Eine liegt deswegen gerade in längerer Überholung auf Werft, die zweite geht in Kürze in die längst überfällige Material-Erneuerung und die dritte war auch in Beschlag (Nordic-Resolve) und danach Reif für die Überholung.
Blieben noch die vier F-123 der Bandenburg-Klasse. Ups! Geht auch nicht: Im Einsatz bei ATALANTA am Horn vor Afrika, Nordic-Resolve oder ebenfalls in der Werft. F-122 Klasse? Da haben wir doch noch fünf Altertümchen! Und pickte schließlich die Augsburg raus. Die ist schon im Mittelmeer und war bislang das Führungsschiff eines NATO-Verbandes vor Libyen und trug den Admiral dieser Flottille. War ja erst ein halbes Jahr dort unten und die Jungs (und Mädel) an Bord hatten Weihnachten sowieso noch nichts vor. Die darf das jetzt machen. Hubschrauber hatte sie allerdings auch keine an Bord, denn die sind bei der Marine wegen der Dramen rund um die schrottreifen Seaking und Lynx absolute Magelware. Notlösung: Eine andere deutsche Fregatte im Mittelmeer die auf dem Rückweg in die Werft ist, darf ihren Bordhubschrauber im Vorbeigehen abgeben. Der hat vielleicht noch ein paar Flugstunden Reserve bevor er auseinander fällt. Hätte das nicht geklappt, hätte man eine Korvette oder einen Minenräumer schicken müssen, weil sonst nichts anderes mehr greifbar war.
Hauptaufgabe der F-122 Klasse: U-Boot Abwehr. Ohne Schleppsonar nur eingeschränkt möglich (haben wir nicht) und ohne Hubschrauber sowieso nicht. Allerdings ist auch nicht so wirklich mit Daesh U-Booten zu rechnen. Phew! Glück gehabt!
Ich sags mal ganz deutlich: Was wir an Militär haben, wurde so konsequent an die Wand gefahren, dass wir weder Landesverteidigung noch jegliches Auslands-Engagement (egal wie groß oder klein) hinbekommen. Und wenn wir uns dann doch irgendwo beteiligen, dann geht das nicht ohne uns jedes mal bis auf die Knochen zu blamieren.
Zu den Tornado-Einsätzen bitte noch eines bedenken: Die Tornados sind recht zuverlässig und wir haben schon sehr, sehr lange keinen mehr verloren (auf Holz klopfend). Aber man weiß ja nie. Es braucht dazu ja auch nicht notwendigerweise Feindbeschuss. Wenn eine deutsche Besatzung über Syrien aussteigen muss und die Piloten dann ebenfalls am Schirm abgeknallt werden? Oder (wie der Jordanische Pilot) bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrannt wird? Unsere Piloten gehen da ein erhöhtes persönliches Risiko ein und das wird meiner Meinung nach zu wenig thematisiert oder gewürdigt. Zumal wir beim Thema "Luftrettung" schon immer die Finger in die Ohren stecken und "Lalala" singen. Wir haben bislang keine Spezialtruppen, welche mit Transport- und Kampfhubschraubern in feindliches Gebiet fliegen und unsere abgeschossenen Piloten rauspicken können. Das Programm dazu ist noch im Aufbau (seit Jahren) und wir haben nicht die Hubschrauber, die das abkönnen. Wir haben keine luftbetankbaren Hubschrauber mit Panzerung, Bordbewaffnung, Zusatztanks und erweiterter Selbstschutz-Ausrüstung. Eine Eskorte mit Tiger-Kampfhubschraubern der zwei Rettungshubschrauber? Ebenfalls undenkbar bei deren Klarstand, Ausrüstungsmängeln und eingeschränkter Reichweite.
Die Russen haben ihren Su-24 RIO ja auch nur aufpicken können, weil ein Iranischer General mit seinem Sonderkommando zusammen mit der Hisbollah (und russischer SAT-Aufklärung) so fix vor Ort war und man massiv mit Luftunterstützung und Artillerie alles niedergehalten hat, was sonst noch da rumstolperte.
Anscheinend schicken wir dennoch ein Kontingent der neuen (im Aufbau befindlichen) Luftrettung der Luftwaffe, obwohl die angeblich noch nicht voll einsatzbereit sind. Mit welchem Fluggerät? Wurde noch nicht gesagt. Muss vermutlich von den USA oder bei den Holländern oder Franzosen ausgeborgt werden. Hoffen wir mal, dass es nicht gebraucht wird.
Der letzte Punkt unserer "uneingeschränkten Solidarität" im Anti-Daesh Kampf (und der Unterstützung Frankreichs) sind unserer zwei Radar-Aufklärungs-Satelliten. Die sind wohl das Nonplus-Ultra und selbst die Amis haben Begehrlichkeiten bei den damit gewonnenen Daten. Keine Nation kann es sich leisten, ungefilterte Rohdaten aus der SAT-Aufklärung mit anderen Nationen zu teilen. Selbst unter Verbündeten nicht. Und wir werden unsere Daten mit Ländern wie UAE und Saudi-Barbarien teilen. Angeblich gefiltert, selektiv und mit eingebauter Unschärfe. Und selbstverständlich wird nichts mit den Russen geteilt.
Vernünftig ist das alles nicht. Wenn man sich mal einen Moment aus dem Block-Denken befreit und mal nachdenkt, wie man das Problem Daesh am besten angeht? Da käme man um eine tragfähige und leistungsstarke Koalition nicht drum herum. Alle, die nichts leisten, oder doppeltes Spiel spielen (Türkei, Saudis, UAE, Israel und auch USA) sollten außen vor bleiben. Und dann bliebe einem nichts anderes übrig, als zu sagen: Lass uns mal mit Russen, der syrischen Regierung, den Kurden, den Franzosen, Iraq und Iran reden. Geht natürlich nicht. Selbst mit den NATO-Querköpfen aus Frankreich an unserer Seite müssen wir bis zum letzten unsere hündische Vassallentreue bewahren. Man macht sich nicht mal die Mühe, sich von der UN eine ordentliche Resolution geben zu lassen, die nicht nur aus billigen Allgemeinplätzen besteht und zu viele Fragen offen lässt.
Stattdessen hat Merkel die Tage nochmal bekräftigt, dass Assad weg muss. Sie macht sich damit mal wieder zur Hilfskraft der USA, deren Ziel es nach wie vor ist, jegliche staatliche Ordnung in Nordafrika, Levante und Nahem Osten zu zerschlagen, welche keine Regierung hat, die den Saudis genehm ist. Assad wir nach wie vor dämonisiert und dabei komplett außer Acht gelassen, dass vieles von dem, was man ihm anlastet bereits längst als üble Propaganda entlarvt wurde. Der einzige haltbare Punkt sind nach wie vor die Faßbomben. Und da macht es am Boden wenig Unterschied, ob einem was nach ISO-9000 Standards gefertigtes und TÜV-Geprüftes von Raytheon, Thales oder Rheinmetall auf den Kopf fällt, oder ob es im DIY-Verfahren im Hinterhof mit Teilen aus dem Baumarkt zusammen geschraubt wurde. Selbst wenn man Assad wirklich (irgendwann) los würde? Wer soll es nach ihm schaffen, das Land zusammen zu halten? Da steht keiner in den Startlöchern, der das könnte und der nächste "failed state" nach dem Schema Libyens und Afghanistans ist vorprogrammiert.
Einziges positives Highlight dieser Tage: Mittlerweile ist bewiesen, dass es die USA waren, welche Saringas (oder Komponenten dafür) über die Türkei nach Syrien und in die Hände von ISIS geschmuggelt haben. Die haben das dann eingesetzt und wollten es Assad in die Schuhe schieben. Warum Highlight? Es waren diesmal erstaunlicherweise keine deutschen Firmen dabei involviert. Gab wohl nicht genug Schmiergeld.
Grüße,
Toska
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Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
2:191
Toska
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Zu deinem ersten Beitrag noch was:
Deine Daten zur Handelsbilanz kamen mir etwas heftig vor und die 66 Milliarden passen wirklich nicht. Mal schnell aus Wikipedia gefischt:
Russland (Exporte 4,7 und Importe 5,4 Mrd. $)
Außerdem hat die Türkei ein gigantisches Handelsbilanzdefizit, was -wenn man wirklich annimmt, dass der Handelspartner Russland komplett wegfällt und nicht woanders kompensiert wird-, dass das der Türkei in dem Bereich sogar etwas Entlastung bringt.
Deine Daten zur Handelsbilanz kamen mir etwas heftig vor und die 66 Milliarden passen wirklich nicht. Mal schnell aus Wikipedia gefischt:
Russland (Exporte 4,7 und Importe 5,4 Mrd. $)
Außerdem hat die Türkei ein gigantisches Handelsbilanzdefizit, was -wenn man wirklich annimmt, dass der Handelspartner Russland komplett wegfällt und nicht woanders kompensiert wird-, dass das der Türkei in dem Bereich sogar etwas Entlastung bringt.
- Roland von Gilead
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Wieder sehr informativer & guter Beitrag.
Zu
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denke ich nur, das muss jeder vorher wissen der diesen Beruf ausübt - wenn die Politik entscheidet, dann muss man ran!"Zu den Tornado-Einsätzen bitte noch eines bedenken: Die Tornados sind recht zuverlässig und wir haben schon sehr, sehr lange keinen mehr verloren (auf Holz klopfend). Aber man weiß ja nie. Es braucht dazu ja auch nicht notwendigerweise Feindbeschuss. Wenn eine deutsche Besatzung über Syrien aussteigen muss und die Piloten dann ebenfalls am Schirm abgeknallt werden? Oder (wie der Jordanische Pilot) bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrannt wird? Unsere Piloten gehen da ein erhöhtes persönliches Risiko ein und das wird meiner Meinung nach zu wenig thematisiert oder gewürdigt. Zumal wir beim Thema "Luftrettung" schon immer die Finger in die Ohren stecken und "Lalala" singen. Wir haben bislang keine Spezialtruppen, welche mit Transport- und Kampfhubschraubern in feindliches Gebiet fliegen und unsere abgeschossenen Piloten rauspicken können. "
Danke für den Update, Rossi. Ich hatte andere Zahlen dafür und kratze mir gerade am Kopf. Möglicherweise war das nicht in USD oder Euro, sondern in Rubeln. Die 22 Milliarden USD fürs Kraftwerk und die rund 20 Milliarden USD für die Pipeline kann man vermutlich so stehen lassen.Herr Rossi hat geschrieben: Deine Daten zur Handelsbilanz kamen mir etwas heftig vor und die 66 Milliarden passen wirklich nicht. Mal schnell aus Wikipedia gefischt:
Russland (Exporte 4,7 und Importe 5,4 Mrd. $)
Außerdem hat die Türkei ein gigantisches Handelsbilanzdefizit, was -wenn man wirklich annimmt, dass der Handelspartner Russland komplett wegfällt und nicht woanders kompensiert wird-, dass das der Türkei in dem Bereich sogar etwas Entlastung bringt.
Grüße,
Toska
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Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
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Nochwas zu Russland:
Plan der Russen laut General Valery Gerasimov: Bis 2021 sollen nicht weniger als 70% der Waffensysteme der russischen Streitkräfte auf modernem Stand sein. Der Militärhaushalt der Russen war bislang noch recht beschaulich, da sie keine hunderte Basen weltweit haben, die es zu "schützen" und zu versorgen gilt. Macht die Logistik wesentlich einfacher. Daher ist das sicherlich ambitioniert, aber in nicht so ganz unmöglich. Ziehen wir 30-40% ab (Propaganda einerseits und "gewollt, aber nicht gekonnt" andererseits). Und wundern uns trotzdem, warum bei uns Jahrelang um die Anschaffung von einem neuen Schießprügel gestritten wird und unsere Transportpanzer der NATO Quick-Reaction Force mit Besenstielen als Bordbewaffnung in internationale Übungen ziehen.Russia’s Defense Ministry has announced an increase in future military equipment procurement, citing NATO’s “unfriendly” policies and the Takfiri threat in the region.
The announced plans included the annual purchase of some 200 planes and helicopters, up to 30 ships and submarines, and around 600 armored vehicles, the UPI reported on Tuesday.
Quelle: http://www.veteranstoday.com/2015/12/15 ... ocurement/
Grüße,
Toska
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Wobei die Russen wirtschaftlich doch etwas angeschlagen sind. Der niedrige Ölpreis dürfte denen durchaus auch weh tun. Da fragt man sich schon wie lange die ein neues Wettrüsten durchhalten können.
Die USA haben nach wie vor den Dollar und auch wenn die Russen da Beeindruckendes abliefern, so haben die wenn es richtig ins Geld geht kaum eine Chance.
Allerdings traue ich Putin zu, dass ihm durchaus bewusst ist, dass Russland auf der Ebene angreifbar ist.
Die USA haben nach wie vor den Dollar und auch wenn die Russen da Beeindruckendes abliefern, so haben die wenn es richtig ins Geld geht kaum eine Chance.
Allerdings traue ich Putin zu, dass ihm durchaus bewusst ist, dass Russland auf der Ebene angreifbar ist.
Wieso sollte Russland, wenn es um Geld geht, kaum eine Chance haben?
Im Gegensatz zu den USA sind sie nicht völlig überschuldet... Russland kann sich im Prinzip selber versorgen und mit China und co. anderweitigen Handel treiben.
Wird das Öl zwischen China und RU sogar nicht schon ohne Dollar gehandelt? (ich kann mich dunkel daran erinnern, dass da jemand mächtig angepisst war)
Der niedrige Ölpreis dürfte momentan jedem Land das Öl hat zusetzen (ausser natürlich den Initiatoren des Preisverfalls..)
Im Gegensatz zu den USA sind sie nicht völlig überschuldet... Russland kann sich im Prinzip selber versorgen und mit China und co. anderweitigen Handel treiben.
Wird das Öl zwischen China und RU sogar nicht schon ohne Dollar gehandelt? (ich kann mich dunkel daran erinnern, dass da jemand mächtig angepisst war)
Der niedrige Ölpreis dürfte momentan jedem Land das Öl hat zusetzen (ausser natürlich den Initiatoren des Preisverfalls..)
wo uns das leben verboten wird, fängt unser widerstand an.
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@cleo: Weil die USA mit der Weltwährung Dollar wesentlich mehr ausrichten können. All das schöne Geld, was die USA seit der Bankenkrise gedruckt hat, findet auch Abnehmer, nicht zuletzt gerade auch hier in Deutschland. Deutschland hat mittlerweile ein kumuliertes Handelsbilanzdefizit mit den USA von 2 Billionen Dollar. Solche Summen gehen nicht mit jeder beliebigen Währung ohne dass das irgend wann massiv auf deren Kurs durchschlägt.
Man kann sich auch mal den Rubel danebenstellen und schauen wie "stabil" der darsteht:
http://www.finanzen.net/devisen/euro-ru ... rubel-kurs
Wenn es hart auf hart kommt, dann bringt der Rubel Russland praktisch gar nichts, dann müssen die an ihre Währungsreserven ran und die haben bereits heftig unter dem Boykott gelitten:
http://www.querschuesse.de/wp-content/u ... 00x459.png
Man kann sich auch mal den Rubel danebenstellen und schauen wie "stabil" der darsteht:
http://www.finanzen.net/devisen/euro-ru ... rubel-kurs
Wenn es hart auf hart kommt, dann bringt der Rubel Russland praktisch gar nichts, dann müssen die an ihre Währungsreserven ran und die haben bereits heftig unter dem Boykott gelitten:
http://www.querschuesse.de/wp-content/u ... 00x459.png
Es ist doch völlig unerheblich wie der Rubel im Zusammenhang mit dem Euro oder Dollar darsteht, wenn man nicht übern Dollar handelt.
Im Grunde hält einen doch nichts davon ab aus diesem Spielchen auszusteigen und zB direkten Handel mit Asien o.ä. zu treiben. Wozu
ist es dann noch von belang, was der Rest der Welt so treibt. Geht doch nur darum, dass ich die Güter und Leistungen kriege, die ich brauche.
Bezahlen kann RU mit Rohstoffen.. also alles shinny
Im Grunde hält einen doch nichts davon ab aus diesem Spielchen auszusteigen und zB direkten Handel mit Asien o.ä. zu treiben. Wozu
ist es dann noch von belang, was der Rest der Welt so treibt. Geht doch nur darum, dass ich die Güter und Leistungen kriege, die ich brauche.
Bezahlen kann RU mit Rohstoffen.. also alles shinny
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- Registriert: 10.03.2008, 13:07
Es ist nicht unerheblich, denn der Großteil des Welthandels läuft nunmal über den Dollar, ebenso der Rohstoffhandel.
Wenn ein Ausstieg so einfach wäre, dann hätten das viele Länder wohl auch schon getan. Die Dominanz der Amerikaner spiegelt sich zudem nicht nur im Dollar wieder, sondern auch in ihrer Kontrolle über die entscheidenen Strukturen wie z.B. den Internationalen Währungsfonds. Im asiatischen Raum gibt es da momentan Bemühungen sich ein wenig aus den Strukturen zu lösen. So hat man z.B. die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank gegründet, aber das ist noch alles sehr neu.
Egal wie sehr du willst, wenn dein Handelspartner nur Dollar akzeptiert und das dürfte nach wie vor die absolute Mehrheit sein, dann kannst du dir deinen Rubel an die Wand nageln... außerhalb deiner Landesgrenzen will das Zeug dummerweise kaum einer haben.
Wenn ein Ausstieg so einfach wäre, dann hätten das viele Länder wohl auch schon getan. Die Dominanz der Amerikaner spiegelt sich zudem nicht nur im Dollar wieder, sondern auch in ihrer Kontrolle über die entscheidenen Strukturen wie z.B. den Internationalen Währungsfonds. Im asiatischen Raum gibt es da momentan Bemühungen sich ein wenig aus den Strukturen zu lösen. So hat man z.B. die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank gegründet, aber das ist noch alles sehr neu.
Egal wie sehr du willst, wenn dein Handelspartner nur Dollar akzeptiert und das dürfte nach wie vor die absolute Mehrheit sein, dann kannst du dir deinen Rubel an die Wand nageln... außerhalb deiner Landesgrenzen will das Zeug dummerweise kaum einer haben.
Ich glaube was die Abhängigkeit vom Dollar angeht, sollte so langsam ein Umdenken einsetzen. Ja klar: Russland versorgt ganz Europa mit Gas und exportiert auch viel Öl. Das Öl wird (nach wie vor) in Dollar gehandelt. Beim Gas gibt es zwar die Ölpreis-Bindung, aber das Gas lassen die sich schon weitgehend ohne Dollar bezahlen. Deutschland zahlt sein Russen-Gas ja auch in Euro und nicht in Dollar. Bei uns läuft das so, weil die Briefkasten-Firma, von der wir das Gas kaufen halt in Deutschland registriert ist.
Selbst Ukraine und Türkei werden weiterhin beliefert. Auch wenn schon jetzt klar ist, dass die Ukraine die sich dort anhäufenden Schulden nie bezahlen kann. Im Laufe der letzten Jahre haben die Russen den Handel mit den BRICS-Nationen untereinander stark ausgebaut und da läuft dann sicherlich wenig in Dollars. Das geht alles nicht von heute auf morgen und ein Wegbrechen der einen oder anderen Basis (Ölpreis, Wert des Dollars, Wegbrechen ganzer Märkte) ist immer 'ne bittere Pille. Aber wenn sich mehr und mehr Nationen vom Dollar abwenden und Alternativen nutzen, kann das nur gut sein.
Wir sind ja auch (so ein bisschen) bei den "Spalter-Nationen" dabei und haben uns an der neuen BRICS-Zentralbank beteiligt, die von China und Russland aufgebaut wurde. China hat die USA als Welthandels- und Weltwirtschaftsmacht dieses Jahr abgelöst und der Trend wird sich nur noch verstärken. Ich sehe die Schritte der Russen und Chinesen auch als Schutzmaßnahme für das kommende Ende des Dollar-Zeitalters. Dann wird es gut und nützlich sein, eine Alternative zu haben. Ob das selbst eine "Attacke auf den Dollar" ist, oder lediglich eine Vorsorge für das absehbare Ende des Dollars im Rahmen der Degeneration der US-Wirtschaft? Kann man so oder so sehen.
Noch kurz was zur Aufrüstung der Russen: Ein Teil wird sicherlich dadurch finanziert, dass man "alten Ranz" ins Ausland verkauft und zeitnah durch Neubauten ersetzt. Iran bekommt gerade seine S-300 und die ersten Frachter mit T-90 Panzern und BMP's und BTR's und was man sonst noch so braucht. Auf Twitter waren Fotos vom Entladevorgang in einem iranischen Hafen. Das sind überwiegend keine Neubauten, sondern Material, was die Russen im Zuge ihrer Modernisierung ausmustern. Ebenso geht das bei anderen Waffensystemen: Die Russen nehmen pro Jahr rund 6 neue RS-24 "Yars" ICBM's in Betrieb und mustern im Gegenzug ältere Systeme aus. Und die Yars ist wirklich *richtig* übel: Mach 21, 4-10 MIRVs mit 150–250 KT + Täuschkörpern und ECM, weitgehend in Verbundbauweise gebaut. Mit 7500m/sec haben die eine ziemlich extreme Beschleunigung in der Boost-Phase und das erlaubt sehr flache Abschusswinkel und kurze Transit-Zeiten zum Ziel. Moskau -> Washington? 18 Minuten. Los Angeles? 22 Minuten. Feststoff-Booster, also keine langen (und gefährlichen) Tank-Prozeduren vor dem Start nötig.
Es gab mal weitreichende Verträge zwischen den USA und Russland. Die hätten einem Großteil der Neuentwicklungen der Russen einen Riegel vorgeschoben. RS-24 Yars, TOPOL-M, aber auch Iskander, S-400 und S-500 wäre nicht (oder nicht in der Form und mit allen Fähigkeiten) möglich gewesen. Und auch die ganzen neuen Cruise-Missiles nicht. Die Amis haben einseitig und von sich aus START-1 und den ABM-Vertrag gekündigt. Dort wurde geregelt, dass Neuentwicklungen und Tests von neuen ICBM's und (nuklear bestückbarer) Cruise-Missiles extrem engen Limits unterlagen, bzw. verboten waren. Der ABM-Vertrag regelte, welche Luftabwehr-Möglichkeiten USA und Russland gegen ICBM's haben durften. Russland hatte laut Vertrag eine festinstallierte Stellung ABM-Raketen bei Moskau. Und die USA ihre AEGIS-Kreuzer zum Schutz der Trägerverbände (nette Prioritäten!). Als die Amis dann in Alaska eine festinstallierte Stellung ABM-Raketen aufbauten und in Polen eine aufbauen wollten, zeigten die Russen ihnen nochmal den ABM-Vertrag und die Amis kündigten ihn einfach. Dann gab es noch das Treaty gegen die Anti-Satelitten Waffen. Seit die Amis von einem AEGIS-Kreuzer aus mit einer modifizierten SM-4 einen ausrangierten Sat abgeknallt haben ist klar, dass der Vertrag das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Die NASA hat wegen der Trümmerwolke sicherlich auch Gift und Galle gespuckt. Total überflüssige Cowboy-Aktion des "Friedensnobelpreis-Präsidenten".
Seit diese Treaties weg sind, dürfen auch wieder Bomber mit Cruise-Missiles als Außenlasten fliegen (nicht nur im internen Waffenschacht). Was auch keiner vorgesehen hatte: Die neuen Cruise-Missiles (der Russen) sind mittlerweile so klein geworden, dass schon ein Jagdbomber sie tragen kann. Wäre vom Treaty her (wegen Mangel an internem Waffenschacht) vorher verboten gewesen. Während die USA ein bisschen an ihren SM-2, SM-3 und SM-4 Raketen schraubten und diese näher an Russland manövrierten, haben die Russen halt die Bleistifte gespitzt und neue Waffensysteme aufgelegt und Zug um Zug in Dienst gestellt. Bzw. die Raketen und Radars der eigenen Luftabwehr konsequent modernisiert. Die Langstrecken-Version der S-400 Luftabwehr-Rakete hat angeblich bereits (erfolgreich) Mach-15 und Mach-18 fliegende Übungsziele runtergeholt. Die Info mit Vorsicht betrachten, denn unabhängige Beobachter waren (natürlich) nicht geladen.
So ganz traue ich den ganzen Daten, die da über die Spezifikationen kursieren auch nicht. Dass da gemogelt wird, gehört einfach dazu. Fakt ist aber auch: Die Russen hätten nicht so massiv aufrüsten können und wollen, wenn die USA bestehende Abrüstungsverträge nicht ohne jeglichen erkennbaren Sinn und Zweck einfach so gekündigt hätten. Clever war das nicht! Wie krass die militärische Fähigkeiten-Lücke zwischen USA und Russland derweil ist, greife ich vielleicht in einem anderen Artikel mal auf, weil das ein spannendes Thema ist.
Um auf Syrien zurück zu kommen: Die US geführte Koalition gegen ISIS setzt wohl nur noch Drohnen über Syrien ein und bestenfalls noch die A-10 in Grenznähe innerhalb Syriens. Nur die Franzosen und Engländern fliegen derzeit noch relativ unbekümmert nach Syrien rein. Die von Saudi-Barbarien geführte Schein-Koalition gegen ISIS? Die machen in Syrien seit Wochen absolut nichts mehr, da mit Jemen ausgelastet. Strikes der USA mit F-15 und F-16? Komplett Fehlanzeige. Man hat sogar diese Woche die extra dafür in der Türkei stationierten F-15's wieder abgezogen und zurück nach Lakenheath in England verlegt. Die waren nach dem Su-24 Abschuss in die Türkei verlegt worden und waren von den Modellen her ein Mix aus Abfangjägern (F-15C/D) und "Strike-Eagle" (F-15E). Stattdessen schickt man jetzt mehr AWACS und (natürlich) mehr SIGINT-Flieger, um alle Emissionen der neuen Russen-Systeme abzuschnorcheln. F-22 schickte man keine, da man nicht will, dass die Russen ihre S-400 dagegen kalibrieren können und das halt Abfangjäger sind.
Kurzer Gag am Rande: Die Türkei wollte von der NATO die Einrichtung einer Flugverbots-Zone über Syrien. Abgelehnt. Dann sind sie diese Woche mit dem selben Begehren zur EU und sind auch dort abgeblitzt. Ich weiß gar nicht, was die wollen. Die fliegen doch selbst nicht mehr über Syrien. Warum wohl?
Was mir nicht in den Kopf will: Warum erscheint mir das Handeln Putins wesentlich plausibler, berechenbarer und richtiger (im Sinne von moralischen Werten und internationalem Recht), als alles, was unsere Politschranzen bislang zu Stande brachten? Kann mir das mal einer erklären?
Selbst Ukraine und Türkei werden weiterhin beliefert. Auch wenn schon jetzt klar ist, dass die Ukraine die sich dort anhäufenden Schulden nie bezahlen kann. Im Laufe der letzten Jahre haben die Russen den Handel mit den BRICS-Nationen untereinander stark ausgebaut und da läuft dann sicherlich wenig in Dollars. Das geht alles nicht von heute auf morgen und ein Wegbrechen der einen oder anderen Basis (Ölpreis, Wert des Dollars, Wegbrechen ganzer Märkte) ist immer 'ne bittere Pille. Aber wenn sich mehr und mehr Nationen vom Dollar abwenden und Alternativen nutzen, kann das nur gut sein.
Wir sind ja auch (so ein bisschen) bei den "Spalter-Nationen" dabei und haben uns an der neuen BRICS-Zentralbank beteiligt, die von China und Russland aufgebaut wurde. China hat die USA als Welthandels- und Weltwirtschaftsmacht dieses Jahr abgelöst und der Trend wird sich nur noch verstärken. Ich sehe die Schritte der Russen und Chinesen auch als Schutzmaßnahme für das kommende Ende des Dollar-Zeitalters. Dann wird es gut und nützlich sein, eine Alternative zu haben. Ob das selbst eine "Attacke auf den Dollar" ist, oder lediglich eine Vorsorge für das absehbare Ende des Dollars im Rahmen der Degeneration der US-Wirtschaft? Kann man so oder so sehen.
Noch kurz was zur Aufrüstung der Russen: Ein Teil wird sicherlich dadurch finanziert, dass man "alten Ranz" ins Ausland verkauft und zeitnah durch Neubauten ersetzt. Iran bekommt gerade seine S-300 und die ersten Frachter mit T-90 Panzern und BMP's und BTR's und was man sonst noch so braucht. Auf Twitter waren Fotos vom Entladevorgang in einem iranischen Hafen. Das sind überwiegend keine Neubauten, sondern Material, was die Russen im Zuge ihrer Modernisierung ausmustern. Ebenso geht das bei anderen Waffensystemen: Die Russen nehmen pro Jahr rund 6 neue RS-24 "Yars" ICBM's in Betrieb und mustern im Gegenzug ältere Systeme aus. Und die Yars ist wirklich *richtig* übel: Mach 21, 4-10 MIRVs mit 150–250 KT + Täuschkörpern und ECM, weitgehend in Verbundbauweise gebaut. Mit 7500m/sec haben die eine ziemlich extreme Beschleunigung in der Boost-Phase und das erlaubt sehr flache Abschusswinkel und kurze Transit-Zeiten zum Ziel. Moskau -> Washington? 18 Minuten. Los Angeles? 22 Minuten. Feststoff-Booster, also keine langen (und gefährlichen) Tank-Prozeduren vor dem Start nötig.
Es gab mal weitreichende Verträge zwischen den USA und Russland. Die hätten einem Großteil der Neuentwicklungen der Russen einen Riegel vorgeschoben. RS-24 Yars, TOPOL-M, aber auch Iskander, S-400 und S-500 wäre nicht (oder nicht in der Form und mit allen Fähigkeiten) möglich gewesen. Und auch die ganzen neuen Cruise-Missiles nicht. Die Amis haben einseitig und von sich aus START-1 und den ABM-Vertrag gekündigt. Dort wurde geregelt, dass Neuentwicklungen und Tests von neuen ICBM's und (nuklear bestückbarer) Cruise-Missiles extrem engen Limits unterlagen, bzw. verboten waren. Der ABM-Vertrag regelte, welche Luftabwehr-Möglichkeiten USA und Russland gegen ICBM's haben durften. Russland hatte laut Vertrag eine festinstallierte Stellung ABM-Raketen bei Moskau. Und die USA ihre AEGIS-Kreuzer zum Schutz der Trägerverbände (nette Prioritäten!). Als die Amis dann in Alaska eine festinstallierte Stellung ABM-Raketen aufbauten und in Polen eine aufbauen wollten, zeigten die Russen ihnen nochmal den ABM-Vertrag und die Amis kündigten ihn einfach. Dann gab es noch das Treaty gegen die Anti-Satelitten Waffen. Seit die Amis von einem AEGIS-Kreuzer aus mit einer modifizierten SM-4 einen ausrangierten Sat abgeknallt haben ist klar, dass der Vertrag das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Die NASA hat wegen der Trümmerwolke sicherlich auch Gift und Galle gespuckt. Total überflüssige Cowboy-Aktion des "Friedensnobelpreis-Präsidenten".
Seit diese Treaties weg sind, dürfen auch wieder Bomber mit Cruise-Missiles als Außenlasten fliegen (nicht nur im internen Waffenschacht). Was auch keiner vorgesehen hatte: Die neuen Cruise-Missiles (der Russen) sind mittlerweile so klein geworden, dass schon ein Jagdbomber sie tragen kann. Wäre vom Treaty her (wegen Mangel an internem Waffenschacht) vorher verboten gewesen. Während die USA ein bisschen an ihren SM-2, SM-3 und SM-4 Raketen schraubten und diese näher an Russland manövrierten, haben die Russen halt die Bleistifte gespitzt und neue Waffensysteme aufgelegt und Zug um Zug in Dienst gestellt. Bzw. die Raketen und Radars der eigenen Luftabwehr konsequent modernisiert. Die Langstrecken-Version der S-400 Luftabwehr-Rakete hat angeblich bereits (erfolgreich) Mach-15 und Mach-18 fliegende Übungsziele runtergeholt. Die Info mit Vorsicht betrachten, denn unabhängige Beobachter waren (natürlich) nicht geladen.
So ganz traue ich den ganzen Daten, die da über die Spezifikationen kursieren auch nicht. Dass da gemogelt wird, gehört einfach dazu. Fakt ist aber auch: Die Russen hätten nicht so massiv aufrüsten können und wollen, wenn die USA bestehende Abrüstungsverträge nicht ohne jeglichen erkennbaren Sinn und Zweck einfach so gekündigt hätten. Clever war das nicht! Wie krass die militärische Fähigkeiten-Lücke zwischen USA und Russland derweil ist, greife ich vielleicht in einem anderen Artikel mal auf, weil das ein spannendes Thema ist.
Um auf Syrien zurück zu kommen: Die US geführte Koalition gegen ISIS setzt wohl nur noch Drohnen über Syrien ein und bestenfalls noch die A-10 in Grenznähe innerhalb Syriens. Nur die Franzosen und Engländern fliegen derzeit noch relativ unbekümmert nach Syrien rein. Die von Saudi-Barbarien geführte Schein-Koalition gegen ISIS? Die machen in Syrien seit Wochen absolut nichts mehr, da mit Jemen ausgelastet. Strikes der USA mit F-15 und F-16? Komplett Fehlanzeige. Man hat sogar diese Woche die extra dafür in der Türkei stationierten F-15's wieder abgezogen und zurück nach Lakenheath in England verlegt. Die waren nach dem Su-24 Abschuss in die Türkei verlegt worden und waren von den Modellen her ein Mix aus Abfangjägern (F-15C/D) und "Strike-Eagle" (F-15E). Stattdessen schickt man jetzt mehr AWACS und (natürlich) mehr SIGINT-Flieger, um alle Emissionen der neuen Russen-Systeme abzuschnorcheln. F-22 schickte man keine, da man nicht will, dass die Russen ihre S-400 dagegen kalibrieren können und das halt Abfangjäger sind.
Kurzer Gag am Rande: Die Türkei wollte von der NATO die Einrichtung einer Flugverbots-Zone über Syrien. Abgelehnt. Dann sind sie diese Woche mit dem selben Begehren zur EU und sind auch dort abgeblitzt. Ich weiß gar nicht, was die wollen. Die fliegen doch selbst nicht mehr über Syrien. Warum wohl?
Was mir nicht in den Kopf will: Warum erscheint mir das Handeln Putins wesentlich plausibler, berechenbarer und richtiger (im Sinne von moralischen Werten und internationalem Recht), als alles, was unsere Politschranzen bislang zu Stande brachten? Kann mir das mal einer erklären?
Grüße,
Toska
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Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information
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Toska
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- Registriert: 10.03.2008, 13:07
Wohl einfach weil es so ist. Dabei würde ich das noch nicht mal auf irgend eine höhere Vernunft Putins zurückführen, sondern weil Putin weiss mit welchem Rattenschwanz von Verbündeten die USA das Spiel jederzeit so drehen können wie es ihnen gefällt.Toska hat geschrieben: Was mir nicht in den Kopf will: Warum erscheint mir das Handeln Putins wesentlich plausibler, berechenbarer und richtiger (im Sinne von moralischen Werten und internationalem Recht), als alles, was unsere Politschranzen bislang zu Stande brachten? Kann mir das mal einer erklären?
Und bei den USA muss man wohl einfach erkennen, dass deren Handeln schlichtweg aus der puren Arroganz der Macht entstanden ist, zumal deren politische Kaste auch noch sogut wie durchgehend zu dem kleinen Promille Millionäre/Milliardären der Gesellschaft gehören. Da stoßen sozusagen arroganze soziophatische Spinner auf noch mehr Macht und... werden noch arroganter und soziophatischer.
Deinen Optimismus zur Ablösung des Dollars kann ich übrigens nicht so ganz teilen. Ich beobachte zwar auch die diversen Versuche, aber die sind alle sehr wackelig und wenn aufgrund von starken Währungsschwankungen die ersten schmerzlichen Verluste eingefahren werden, dann ist da vieles imo schnell wieder hinfällig. Und überhaupt: Welche Währung soll es denn dann sein? Der EUR? Ich glaube da sind wir uns beide einig, dass das ein Ritt auf der Klinge ist, der nicht gut gehen kann. Gestern gabs erst wieder Zahlen aus Italien: Deren Schuldenberg gallopiert regelrecht gen Himmel und ganz Europa tut so als ob die Krise vorbei wäre... das ist hier alles echt nur noch Kafka...